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Die drei Kriegstheater bis Mitte Mai 1916
die Verbindung mit den 110.000 Mann starken serbischen Kräften her¬
zustellen, die mit ihrem linken Flügel das Becken von Bitolj (Monastir)
zu nehmen hatten. Die Offensive sollte bis in die Linie Dzumaja—Stru-
mica—Stip—Veles vorgetragen und mit mindestens 15 Divisionen durch¬
geführt werden.
Mit dem Eintreffen der Serben bei Saloniki hatten die Ententestreit¬
kräfte, die sich seit anfangs April wieder planmäßig gegen die griechische
Nordgrenze vorschoben, mit ihren 15 Infanteriedivisionen und 1 Kaval¬
leriedivision x) gegenüber den 10 Infanteriedivisionen und 1 Kavallerie¬
division der Heeresgruppe Mackensen2) die zahlenmäßige Überlegen¬
heit erlangt. Über dem künftigen Verhalten der im Osten und im Westen
der Armee Sarrail versammelten Teile des 15 Divisionen starken Grie¬
chenheeres stand nach wie vor ein Fragezeichen. Immerhin waren der
k. u. k. Heeresleitung Mitte Mai noch keinerlei Anzeichen über eine knapp
bevorstehende Offensive der Feinde auf dem Balkan zur Kenntnis ge¬
kommen, so daß sie auch, um die Südflanke unbesorgt, an die Durch¬
führung des Angriffes gegen Italien schreiten konnte.
1) Vier französische, fünf englische, sechs serbische Infanteriedivisionen und
eine serbische Kavalleriedivision.
2) Neun bulgarische Infanteriedivisionen und eine Kavalleriedivision; eine
deutsche Infanteriedivision. Drei bulgarische Infanteriedivisionen und kleinere deutsche
Verbände standen an der rumänischen Grenze.