Abwehrerfolge bei der Südarmee 379 das VI. Korps, gefolgt von der Transamur-Grenzwachreiterdivision, in der dem Armeeführer wirksam erscheinenden Richtung längs der Bahn Tarnopol—Lemberg auf bloß 7 km Frontbreite angreifen. Die übrigen Korps hatten durch Teilvorstöße den Gegner vom Hauptangriffsraum des VI. Korps fernzuhalten1). Nach sehr starker Feuervorbereitung schritten am 4. um llh vorm. die russischen Divisionen 16 und 4, hinter denen 13 Panzerautos zum Vorfahren bereitstanden, gegen die vom GM. Ritt. v. Willerding befeh¬ ligte 32. ID. zum Angriff. Anfangserfolge der Russen bei Cebrów und nordöstlich davon wurden von den Verteidigern sofort wettgemacht. Bei einem am Nachmittag wiederholten Ansturm gelang es dem Feinde, nordöstlich von Cebrów auf der Höhe A 369 bis in die zweite Linie durchzudringen und bei der Höhe A 389 im vordersten Graben Fuß zu fassen. Doch die Budapester Division setzte zum Gegenangriff an und vermochte in erbitterten Nachtkämpfen ihre Stellung nahezu völlig vom Feind zu säubern2). Diese Kämpfe waren für das Heeresgruppen- kmdo. Böhm-Ermolli der Anlaß, die 57. IBrig. der 29. ID. von Zalosce um zwei Wegstunden nach Süden bis an die rechte Grenze der 2. Armee zu verschieben. Das Kommando der Südarrnee wieder wies von der als Armeereserve brigadeweise aufgestellten 38. HID. die 76. HIBrig. und drei Batterien dem IX. Korpskmdo. zu, das diese Truppen zu¬ nächst nach Jezierna heranzog. Der am Nachmittag südlich der Straße Tarnopol—Jezierna gegen den linken Flügel der 19. ID., FML. Böltz, unternommene Ablenkungs¬ angriff des russischen XVIII. Korps mißglückte gänzlich; nicht einmal einen Feldwachenstützpunkt, in den eine russische Abteilung eingedrungen war, vermochte der Feind zu behaupten. Ein nach starkem Feuer um 81* abends gegen den inneren Flügel der deutschen 48.RD.und der Divi¬ sion Böltz geführter Sturm brach im gutgeleiteten und zusammengefaßten Abwehrfeuer der Verteidiger noch vor unseren Hindernissen nieder. Die vom V. Russenkorps gegen den Südflügel der 2. Armee (IV. und V. Korps) gerichteten Angriffsversuche wurden durch unser Ar¬ tilleriefeuer schon im Keime erstickt. *■) Tscher k asso w, Der Durchbruch bei Luck. Arbeiten und Materialien zu den Operationen der Südwestfront im Juni-Juli 1916. Der Durchbruch der 11. Armee (in russ. Sprache, Moskau 1927), 115 f. 2) Die Verluste der 32. ID. betrugen 44 Offiziere und 1800 Mann an Toten, Verwundeten und Vermißten. Die Einbußen der Russen mögen höher gewesen sein; so verlor das russische VI. Korps am 4. Juni an die 5000 Mann (T scherkas- s o w, 135).