Cadornas Befehl zu Angriffen gegen Tolmein 499 Das letzte Ringen um denErfolg (26. November bis Anfang Dezember) Die Angriffe der Italiener am oberen Isonzo (26. November bis 1. Dezember) Hiezu Beilage 27 In den Julischen Alpen hatte der Bergwinter in den ersten No¬ vembertagen seinen Einzug gehalten. Schneestürme vereitelten zunächst jede Kampfhandlung auf den Höhen und im Isonzotale. Nun hatte aber Cadornas Plan für die vierte Isonzoschlacht vorgesehen gehabt, daß GLt. Frugoni mit den beiden nördlichen Korps der 2. Armee im Räume Rombon—Canale Ablenkungsangriffe durchführe und ein Abziehen feind¬ licher Kräfte, das durch das Wetter im Gebirge und die seit dem 29. Oktober herrschende Kampfpause begünstigt war, unbedingt ver¬ hindere. „Erst wenn die Umstände es empfehlen sollten," hieß es im Befehle der Heeresleitung, „haben das IV. und das VIII. Korps zu ent¬ scheidenden Handlungen überzugehen1)", womit jedenfalls gemeint war, daß sie ihre am Beginn der Herbstkämpfe zugewiesene Aufgabe, die Eroberung der Becken von Tolmein und Flitsch sowie die Gewinnung der Höhen am Ostufer des Isonzo, fortzusetzen hatten. Vom 10. bis zum 18. November vereitelte am oberen Isonzo äußerst rauhes und kaltes Wetter, das nach heftigen Gewittern und sintflut¬ artigen Regengüssen in Schneestürme mit großer Kälte überging, fast jede Kampftätigkeit. Doch auch die vorübergehende Aufheiterung nach dem 18. verstrich, ohne daß es zu größeren Angriffshandlungen ober¬ halb von Piava gekommen wäre. Erst am 26. November — nach fast ein¬ monatiger Kampfpause — nahmen die beiden nördlichen Korps der italienischen 2. Armee den Angriff gegen das k. u. k. XV. Korps in größerem Umfange wieder auf. Es hatte dazu allerdings erst einer scharfen Weisung Cadornas bedurft, der das Auftauchen von öst.-ung. Bataillonen aus dem Tolmeiner Abschnitte in den Kämpfen bei Görz auf das Ausbleiben des von ihm befohlenen Druckes gegen den Nordflügel der k. u. k. 5. Armee zurückführte2). Da die Fruchtlosigkeit der bisherigen Angriffe auf der Karsthoch¬ fläche und bei Görz immer klarer zutage trat, raffte sich die italienische Führung, die auf einen Umschwung der allgemeinen Lage wohl nicht mehr 1) Ital. Gstb.W., II, Text, 494, 537. 2) Ebenda, II, Text, 537. 32*