Führerbesprechung zu Pleß am 6. November 281 Von den beiden Moravafliissen bis an die Albaner Berge (6. November bis anfangs Dezember) Hiezu Beilagen 16, 17, 18 und 19 Die Verfolgung durch das Kopaonik - und Jastrebacgebirge (6. bis 24. November) Führerentschlüsse bei den Verbündeten und bei den Serben Am 5. November hatte Gdl. Falkenhayn sein wichtigstes strategisches Ziel, die Öffnung des Donauweges und die Herstellung der Landverbin¬ dung mit der Türkei, erreicht. In Sistov und in Ruscuk waren an diesem Tage die ersten Munitionsdampfer eingetroffen. Die Serben waren bis in das Gebirge südlich der Westlichen Morava zurückgeschlagen, aber der Feldzug darum noch nicht zu Ende. Da es dem rechten Flügel der Heeresgruppe Mackensen nicht gelungen war, die Pforten ins Morava- becken rasch genug aufzureißen, und die Bulgaren noch um den Übergang-" über die Südliche Morava kämpften, konnte das Serbenheer weder bei Kragujevac noch in der Moravagabel eingekreist werden. Es war mit seinen Hauptkräften bereits südwärts in das Gebirge entwichen und sollte nun durch ein scharfes Nachdrängen auf Novipazar, auf Mitrovica und auf Pristina vernichtet werden. Bei diesem konzentrischen Vorgehen mußte sich aber alsbald die Notwendigkeit ergeben, Kräfte auszuscheiden, da große Truppenmassen in dem unwirtlichen und wegarmen Kopaonik- gebirge nicht mehr bewegt und auch nicht mehr mit Munition und Ver¬ pflegung versorgt werden konnten. Bei einem Gedankenaustausch, den Conrad und Falkenhayn am 6. No¬ vember in Pleß pflogen, wurde vereinbart, „die gemeinsam mit Bulgarien begonnene Offensive auf dem Balkan nach Niederwerfung Serbiens auch gegen die bei Saloniki gelandeten Ententetruppen weiterzuführen"1). Aber wenn auch Falkenhayn diesem von Conrad befürworteten Plane zustimmte, so tat er dies doch nur unter dem Vorbehalt, „daß es gelingen werde, das serbische Heer in allernächster Zeit gänzlich zu erledigen, und daß die feindliche Landung in Saloniki nicht den Charakter einer großange- !) Nach einem späteren, vom 19. November datierten Schreiben Conrads an Falkenhayn.