238 Die Eroberung Serbiens 25. RD. im Dorfe Selevac in erbitterte Straßen- und Häuserkämpfe ver¬ wickelt, an denen sich auch die Frauen beteiligten. Während die Mitte der Armee sich auf Erkundungen beschränkte, wurde der linke Flügel heftig angegriffen. Denn hier bemühte sich Gen. Jurisic-Sturm, mit der von der Belgrader Armeegruppe eingetroffenen MorD.II, die ursprüng¬ lich für die Ostfront bestimmt war, den Ostflügel der 11. Armee zu werfen; doch vergebens. Am nächsten Tage, am 22., erstürmten die deut¬ schen Regimenter die Stellungen der serbischen 3. Armee bei Golobok— Aleksandrovac—Orijevo. Das deutsche III. Korps drängte in scharfer Verfolgung nach und gewann abends schon die Höhen nördlich und nord¬ östlich von Palanka; die geschlagenen serbischen Truppen, die SumD.II und die Kavalleriedivision, wichen über die Jasenica zurück. Dadurch und auch durch das Vordringen des XXII. RKorps auf Sibnica (S.236) wurde die Aufstellung der Belgrader Gruppe neuerlich beiderseits über¬ flügelt. Für 2ivkovic gab es daher auch in der KosmajStellung kein Halten mehr. Noch am 22. abends ordnete er den ungesäumten Rückzug seiner Gruppe an die Kubrsnica an, während der Woiwode Misic, der Führer der 1. Serbenarmee, die Masse seiner Streitmacht (DrinD.II und DonD.II) in die vorbereiteten Stellungen bei Arangjelovac zurücknahm. Hier und an der Jasenica sollte dem andringenden Gegner wieder stand¬ gehalten werden. Die Zugangswege über Lazarevac nach Rudnik in den Rücken der neuen Front hatten Teile der 1. Armee zu sichern, während die noch bei Valjevo haltende Sokolbrigade erst nach „aufgezwungenem Rückzug" nach Grn. Milanovac auszuweichen hatte. Unterdessen flammten auch bei Visegrad die Kämpfe abermals auf. Für die Serben überraschend, begann am 22. Oktober zeitlich früh der Vorstoß der k. u. k. 62. ID. über die hochangeschwollene Drina. Süd¬ lich von Visegrad gelang es der 9. LstEtBrig., zwei Bataillone ungefährdet zu überschiffen, dagegen erlitt die bei der zerstörten Straßenbrücke und weiter nördlich angesetzte Brigade Obst. Dominic schwere Verluste. Sie konnte bis 9h vorm. nur etwa 300 Mann übersetzen. Dann hob sich der Talnebel, und nun machte das heftige serbische Artilleriefeuer jedes weitere Über schiff en unmöglich. Im Verlaufe des Tages glückte es der 9. LstEtBrig. nach Abwehr mehrerer Gegenstöße, die südlich von Vise¬ grad kämpfenden Montenegriner zurückzuwerfen. Gleich auf die Kunde von dem Zurückweichen der Montenegriner rief der Woiwode Misic alle noch auf den Drinahöhen kämpfenden Abteilungen der Uzicegruppe gegen Uzice zurück und befahl der montenegrinischen Brigade, auch die Verbindungen über Priboj—Nova varos—Sjenica zu decken.