Der Angriffsplan Bothmers gegen Tarnopol 89 ging dahin, mit drei Divisionen (55. ID., 3. GID. und 48. RD.) die Sereth- front südlich von Tarnopol zu durchbrechen. Da aber dazu sein bisheriger linker Angriffsflügel und das Korps Hofmann erst nach der Armeemitte zusammenschließen mußten und der Artillerieaufmarsch auf den schlechten Wegen bei Regenwetter sowie die nähere Erkundung der feindlichen Verschanzungen Zeit brauchte, setzte er den gewaltsamen Angriff erst auf den 7. September fest. Dagegen glaubte FML. Hofmann, wegen des günstigeren Angriffsgeländes den Angriff auf seinem rechten Flügel, wo er die Truppen schon zusammengefaßt hatte, gemeinsam mit dem Nord¬ flügel des XIII. Korps sofort durchführen zu können. Eine gewisse Sorge sprach dabei mit, daß die Russen ihrerseits selbst das zumeist aus Land¬ sturm zusammengesetzte Korps Hofmann anfallen könnten, das in einer Frontbreite von 37 km gegen den Sereth vorgerückt war. Aber FML. Hofmann vermochte beim Führer der Südarmee nicht die Zustimmung für seinen Vorschlag zu erwirken. Er mußte mit seinem Korps nach links zusammenschließen, um mit starkem linkem Flügel an dem ge¬ planten Hauptstoß südlich von Tarnopol teilzunehmen. Die Schlacht bei Podkamien Während Gdl. Bothmer dieses Unternehmen sorgfältig vorbereitete, kämpfte die k. u. k. 2. Armee schon erbittert um die letzten russischen Stellungen auf der galizisch-podolischen Bodenwelle. Am 2. September nachmittags waren die Divisionen Böhm-Ermollis zum Angriff geschritten (S. 86), vermochten aber an diesem Tage nicht mehr über die feindlichen Vorpostenlinien hinauszukommen. Tags darauf, am 3., arbeitete sich das V.Korps mit der 14., der 34. und der 33. ID. bis auf die nächsten Ent¬ fernungen an die feindlichen Hauptstellungen von Styberówka (Skizze 3) und von Podkamien heran. Die 29. ID. des XIX. Korps besetzte die Höhe Mogila; das IV. Korps schob sich mit der 51. HID. gegen die Makutrahöhe und mit der 27. ID. gegen Radziwilow vor. Nördlich von Radziwilow bog die Front scharf nach Osten um; hier waren die 32. und die 31. ID. des XVIII. Korps in umfassendem Angriff auf Michalowka. Gegenüber der auf dem linken Flügel des XVIII. Korps eingesetzten Gruppe FML. Freih. v. Lütgendorf (l.LstlBrig. und 1. LstHusBrig., verstärkt durch ein Regi¬ ment der 31. ID.) räumten die Russen am Vormittag ihre Stellungen süd¬ lich von Kozin. Am Nachmittag mußte jedoch FML. Lütgendorf wegen des Vordringens der Russen gegen die benachbarte 25. ID. (S. 80) seinen Nordflügel in eine nach Norden gerichtete Front zurückbiegen, um sich gegen eine Umfassung zu schützen.