Die Kriegslage der Mittelmächte zu Ende August Hiezu Beilagen 1, 2 und 3 Der Plan einer neuen Offensive gegen Serbien und der Abschluß des BündnissesmitBulgarien Wie während des großen Siegeszuges der Verbündeten gegen Ru߬ land im Sommer 1915 die Rückendeckung gegenüber dem neuen italieni¬ schen Feinde geschaffen wurde, ist am Schlüsse des II. Bandes geschildert worden. In zwei blutigen Isonzoschlachten und zahlreichen Gebirgs- kämpfen hatten die Verteidiger dem um ein Mehrfaches überlegenen, frisch aufgerüsteten Angreifer ein entschiedenes Halt geboten. In Frankreich, wo eben noch bei Arras und La Bassée die Alliierten vergeblich die feste Mauer der Deutschen zu durchbrechen versucht hatten, waren am 7. Juli zu Chantilly unter dem Vorsitze des Kriegs¬ ministers Millerand die Militärbevollmächtigten Großbritanniens, Italiens, Rußlands, Belgiens und Serbiens zu einer Beratung darüber zusammen¬ getreten, wie den hart bedrängten Russen Entlastung gebracht werden könnte1). Das erste Ergebnis war bescheiden genug. Es kam in der Folge im Ypernbogen, in den Argonnen, in den Vogesen zu zahlreichen Gefechtshandlungen kleineren und größeren Umfanges, bei denen jedoch nicht nur die Alliierten als Angreifer auftraten. Denn auch die Deutschen gingen bald da, bald dort zu Gegenstößen über, die mindestens den einen Erfolg hatten, den Feind nicht zur Ruhe kommen zu lassen. Hinter dem Schauplatze dieser zum Teil nur örtlichen Kämpfe stiegen aber für den begreiflicherweise sorgenvollen Blick des deutschen Generalstabschefs, Gdl. Erich v. Falkenhayn, außerordentlich düstere Ge¬ witterwolken auf. Während die DOHL. eine Division nach der anderen auf den russischen Kriegsschauplatz abgezogen hatte, setzte Marschall Kitchener, Englands Kriegsminister, Staffel um Staffel seiner neuaufge¬ stellten Armee ans französische Land. Sie bestand wieder aus Freiwilligen, da das britische Kabinett noch nicht den Mut aufgebracht hatte, die all- i) Kühl, Der Weltkrieg 1914/18 (Berlin 1929), I, 268 ff. 1*