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Von Gorlice bis Lemberg
Wiedergewinnung des Obszar führte. Die Russen hatten die ihnen aufge¬
tragenen Gegenstöße mit Opfermut, aber zusammenhanglos geführt.
Die 3. ID. konnte in der Nacht auf den 5. nordöstlich vom Wal die
Biala überschreiten. Im Mündungswinkel hatte sich der Feind noch ein¬
mal in einer östlich von Wojnicz verlaufenden, südwärts gekehrten Stellung
festgeklammert. Wieder mußten die Kaiserjäger Schritt um Schritt mit
Blut erkaufen. Links davon war es der 47. RD. und der Gruppe Stöger-
Steiner nicht vergönnt, ihre Brückenkopfstellungen nach Abwehr russi¬
scher Gegenstöße zu erweitern.
Solcherart hing wohl die Nordflanke des Stoßkeiles der Verbündeten
am Abend des 4. Mai noch immer beträchtlich zurück und auch die 11. Ar¬
mee hatte die ihr zugedachten Ziele wegen des heftigen Widerstandes
des Russen nicht erreicht. Aber der Südflügel Mackensens steckte schon
tief in den russischen Linien, die zum Reißen gespannt waren.
Die Kämpfe am 5. Mai und das Eingreifen der k. u. k. 3. Armee
Am 4. abends hatte Dimitriew seinem Frontbefehlshaber gemeldet,
daß die Kaukasier nur mehr in der Lage gewesen seien, die Reste der
70., der 61. und der 63. RD. und der Gruppe Wolodtschenko aufzufangen.
Die gesamte Westfront könne nur mehr fünf Divisionen stark bewertet
werden und würde auch nach dem Eintreffen der in Aussicht gestellten
13. sib. SchD. und einer kombinierten, deren Zusendung gleichfalls ange¬
kündigt war, nur ihrer sieben zählen. Vom X. Korps waren bloß 4000 bis
5000 Bajonette geblieben, die Divisionen führten 800 bis 1000 Streiter in
ihren Reihen.
Der Rückzug der Gruppe Irmanow hinter die Wisloka mußte selbst¬
verständlich auch auf die benachbarten Frontabschnitte zurückwirken.
Von den Karpathentruppen wurde das XII. Korps auf den Duklapaß,
das XXIV. in den Raum westlich und südlich von 2migrod gerufen. Am
Nordflügel der Armee Dimitriews hatte das IX. Korps bis zum 5. abends
zwischen der Dunajecmündung und Pilzno Stellung zu nehmen. Südlich
sollte die Gruppe Wolodtschenko anschließen. Zwischen Brzostek und
Zmigród sammelte Irmanow die Trümmer seiner Korps, wobei aller¬
dings noch die Behauptung der Höhen westlich vom Flusse in Aussicht
genommen war.
Fast noch gefährdeter als die Lage an der Wisloka sah der Armee¬
führer jene beim IX. Korps an, das gleich „einem dünnen Vorhang" ge¬
spannt war und dessen Reichswehrtruppen sich in Menge gefangen nehmen