Der Angriffsplan der Italiener 747 Die Angriffsweisungen des italienischen 3. Armeekmdos. entsprachen der ihm übertragenen Aufgabe. Das Schwergewicht war auf die Erobe¬ rung des Mt. S. Michele und des südwestlich davon gelegenen Dorfes S. Martino gelegt, wozu das XI. Korps mit der 19. und der 21. ID. im ersten und mit der 22. ID. im zweiten Treffen angesetzt wurde. Den südlichen Pfeiler, den Mt. dei sei Busi, hatte das VII. Korps (13. und 14. ID.) anzugreifen. Zu seiner Unterstützung hielt sich hinter ihm die 27. ID. als Armeereserve bereit. Zwischen den beiden Hauptangriffs¬ gruppen hatte das nur mehr eine Division (20. ID.) starke X. Korps im Einklänge mit den beiden Flügelkorps vorzurücken. Drei Kavallerie di Vi¬ sionen standen teils als Küstensicherung, teils als Armeereserve zwischen der Sdobba und der Aussa. Das 2. Armeekmdo. befahl dem VI. Korps (12., 11. und 4. ID.), sein methodisches Vorgehen zur Eroberung des Görzer Brückenkopfes fort¬ zusetzen, während dem vor Piava und Canale stehenden II. Korps (3. und 32. ID.) für seine Angriffshandlungen freie Hand gelassen wurde. Beim IV. Korps waren schon seit einigen Tagen Vorbereitungen für eine Umfassung des Tolmeiner Brückenkopfes von Norden her im Gange. Im Isonzoabschnitt südlich von Lucinico hatte im Sinne der Weisungen Cadornas die halbe 29. ID. einen Flußübergang vorzutäuschen und die Verbindung zwischen den inneren Flügeln der 3. und der 2. Armee her¬ zustellen. Die andere halbe 29. und die 23. ID. bildeten nordwestlich von Cormons die Reserve des 2. Armeekmdos. Die Heeresleitung hatte als ihre Verfügungstruppe das XIV. Korps (28. und 30. ID.) hinter die Mitte der 3. Armee genommen. Schließlich war reichlich schweres Geschütz, namentlich für die 3. Armee und für das VI. Korps, herangeschafft worden. Es entsprach ganz der bedächtigen Heerführung der Italiener, wenn der Kommandant der 3. Armee, der Herzog von Aosta, zuerst auf dem Höhenrande zwischen dem Isonzo nordöstlich von Sdraussina und dem Karsthügel A 118 einen Aufmarschraum schaffen wollte, aus dem dann der umfassende Angriff gegen den flachgewölbten Mt. S. Michele angesetzt werden sollte. Vorher hatte aber ein durch Einsatz zahlreicher schwerer Batterien kräftiger gestaltetes Artilleriefeuer dem Sturm der Infanterie den Weg zu bahnen. So begann die Schlacht am 18. Juli mit einer machtvollen Beschießung der ganzen Karsthochfläche. Desgleichen ließ die 2. Armee gegen den südlichen und mittleren Teil des Görzer Brückenkopfes ihre Geschütze spielen, während sich gegen das XV. Korps nur mäßiges, durch ein heftiges Gewitter gedämpftes Feuer richtete.