744 Die Sommer schlachten gegen Italien gruppenweise Tausch der 48. und der 17. ID. zu folgen. Mit dieser Ma߬ nahme war auch der Vorteil der Vereinigung des VII. Korps verknüpft. Beim Ausklang der Schlacht standen zwischen Krn und Adria den acht öst.-ung. Divisionen mit 92 Bataillonen, 300 Feld- und 56 schweren Geschützen achtzehn italienische Divisionen (samt Alpini und Bersa¬ glieri) mit 225 Bataillonen und etwa 700 Geschützen gegenüber, wobei auf beiden Seiten noch nicht eingesetzte Heeresreserven unberücksichtigt sind. Der Gewinn des zweiwöchigen Kampfes war für die Italiener ver¬ schwindend klein und bestand nur in der Besitznahme des westlichsten Ausläufers der Karsthochfläche zwischen Sagrado und der Ruine 143, dann in der Festsetzung an den Höhenfüßen bei Redipuglia, Verme - gliano und Selz. Zwar waren hiedurch gedeckte Batterieräume gewonnen worden, aus denen weiterhin der Mt. S. Michele auch von Süden her bekämpft werden sollte. Aber teuer genug war dieser bescheidene Ge¬ winn erkauft worden, denn die Italiener büßten 1916 Mann an Toten, 11.495 an Verwundeten und 1536 an Vermißten und Gefangenen ein1), indes die k. u. k. 5. Armee 8800 Mann durch Tod und Verwundung und 1150 an Vermißten verloren hatte2). Bemerkenswert ist noch die Veränderung, die der Operationsplan der Italiener im Verlaufe des Juni und der ersten Juliwoche erfahren hatte. Während ursprünglich zunächst die Wegnahme der Hochfläche von Bainsizza beabsichtigt war, war späterhin wegen der Unmöglichkeit, den oberen und mittleren Isonzo zu überschreiten, das Schwergewicht immer mehr nach Süden geglitten, bis sich schließlich — ganz im Gegen¬ satz zur ersten Absicht — der Hauptangriff gegen die Karsthochfläche von Doberdò gerichtet hatte. Cadorna stellt dies in seinen Denkwürdigkeiten3) mit Bedauern fest, da er sich seinerzeit von einer ungesäumten Besitz¬ nahme des oberen Idriatales die Möglichkeit einer raschen und unge¬ hemmten Vorrückung in das Laibacher Becken erträumt hatte. Bei der k. u. k. 5. Armee muß außer dem taktischen Erfolg der nahezu völligen Behauptung der Kampflinie noch der in dieser Schlacht erzielte moralische Gewinn besonders hervorgehoben werden. Aus dem x) Ital. Gstb. W., II, Text, 225. Die italienischen Verluste betrugen 5.95 o/o des Gesamtstandes der 2. und der 3. Armee. 2) Die Verluste der 5. Armee verteilen sich wie folgt: Abschnitt I: 850 Tote, Verwundete und Vermißte; Abschnitt II: 2300, Abschnitt III: 6800. — Verfeuert wurden in der Zeit vom 29. Juni bis einschließlich 5. Juli im Abschnitt 1: 240.000 Ge¬ wehrpatronen, 3100 Artilleriegeschosse; im Abschnitt II: 410.000 Patronen und 10.840 Geschosse; im Abschnitt III: 1,800.000 Patronen und 40.100 Geschosse. 3) C a d o r n a, La guerra, I, 124. ' ¡