706 Der Feldzug von Brest-Litowsk Das Unternehmen gegen Kowel war mittlerweile ins Stocken ge¬ raten. Die deutsche 5. KD., die sich am 21. August im raschen Vorstoß bei Solowiczy den Übergang über die Turya erzwungen hatte, war dort auf stark verschanzten Feind gestoßen, den sie auch am folgenden Tag trotz der Unterstützung durch die über Mokrec herangezogene 2. ID. nicht vertreiben konnte. Ebenso machten die 4. KD. und die ll.HKD., in deren Nordflanke sich noch feindliche Abteilungen befanden, keine wesentlichen Fortschritte mehr. FZM. Puhallo ließ nun die eben bei Mokrec eintreffende 26. SchD. nach Nordosten weitermarschieren und befahl ihr, am 23. früh gemeinsam mit der 2. ID. die feindlichen Stellungen bei Rastów anzugreifen. Inzwischen zog aber das durch das Vordringen der Bugarmee im Rücken bedrohte XXXI. Russenkorps bereits von Kowel nach Norden ab. Die Nachhuten, die diesen Rückzug zwischen Turyjsk und Macijów bisher gedeckt hatten, schlössen sich noch in der Nacht auf den 23. dem Rückzug an. Am nächstfolgenden Morgen stießen das Kavalleriekorps Heydebreck und die 2. ID. den ausweichenden Russen nach. Am Nachmittag langten die 4. und die deutsche 5. KD. vor Kowel ein. Sie konnten im Verlaufe des Abends nicht mehr in die von den Russen noch verteidigte Stadt eindringen und warteten das Heran¬ kommen der 2. ID. ab. Wieder räumte der Russe unter dem Schutze der Dunkelheit seine Stellungen. Am 24. morgens zogen die Reiter Heydebrecks in Kowel ein; die 2. ID. setzte sich bald darauf auf dem östlichen Turyaufer fest. Dem auf Ratno zurückweichenden XXXI. Russenkorps teilweise dichtauf folgend, kamen die deutsche 5. KD. und die ll.HKD. noch im Verlaufe des 24. bis vor Niesuchoi±e—Myzowo. Aufklärer der 4. KD. gingen auf Lubitów vor, wo sie auf ein Regiment des russischen IV. Ka¬ valleriekorps trafen, das sich anscheinend ebenfalls nach Norden zurück¬ zog. Gleichzeitig zeigte sich, daß die russische Reiterei, die bisher zwi¬ schen Luga und Turya die Nordflanke der 8. Russenarmee geschützt hatte, nach Osten zurückwich. Während das Kavalleriekorps Heydebreck (deutsche 5. KD. und ll.HKD.), das zu Mitternacht auf den 26. wieder der Bugarmee unter¬ stellt wurde, Nachhuten des russischen XXXI. Korps in die Sümpfe des Pripiatj trieb, versammelte Puhallo seine Divisionen zwischen Wla¬ dimir-Wolynski und Kowel zum Vorstoß auf Luck. Am 23. abends hatte er nochmals aus Teschen den Befehl erhalten, seinen Nordflügel möglichst stark zu halten. Die von der 4. Armee im Anmarsch befind¬ liche Gruppe Smekal und die 7. KD. sollten dem Angriffsflügel auf dem