Meinungsverschiedenheiten ¿wischen Pleß und Teschen 687 eingetretenen Lage — Zurückweichen der Mitte und Festhalten des Ostflügels der russischen Front — der von Conrads ursprünglichen Ab¬ sichten grundverschiedene Gedanke aus, mit der 4. Armee die vor der 11. und der Bugarmee Widerstand leistenden Feindkräfte von Westen her aufzurollen; ein Gedanke, dem Mackensen am 11. auch dadurch Rechnung trug, daß er das deutsche X. Armeekorps hinter dem X. R- Korps zu einem eventuellen Vorstoß in den Rücken der Ostrowstellung bereitstellte (S. 682). Es blieb aber dann doch nicht bei der vereinbarten scharfen Nordostwendung, vielmehr hatten die 11. und die 4. Armee in der Folge mit ihrer Mitte und nicht mit den linken Flügeln den an¬ gegebenen Zielen zuzustreben. Schließlich wurde, als sich am 11. August die Heeresgruppe Prinz Leopold Luków näherte, die von hier nach Brest- Litowsk führende Bahn als Grenze der inneren Flügel der Armee Woyrsch und der 4. Armee bestimmt. Es war das letztemal, daß das k. u. k. AOK. auf die Entwicklung der Dinge gegen Brest-Litowsk Einfluß zu nehmen gesucht hatte. Nun wandte es seine Aufmerksamkeit nachdrücklicher neuen Plänen in Ost- galizien zu und war darauf bedacht, hiezu baldigst Kräfte freizubekommen. Schon am 10. war Erzherzog Joseph Ferdinand angewiesen worden, die 62. ID. dem k. u.k. X.Korps (S. 677) zur 1. Armee folgen zu lassen, die 47. RD. aber Mackensen zur Verstärkung seines rechten Flügels abzu¬ treten, der sie zunächst der Gruppe Emmich folgen ließ. Dem Oberkmdo. Mackensen kam diese Versammlung von Kräften an seinem Ostflügel sehr gelegen. Denn die am 10. August mitgelesenen Funksprüche verrieten eine Verlegung von drei Korpskmdos. der russi¬ schen 13. Armee gegen den Bug und ließen die schon geäußerten Be¬ sorgnisse eines feindlichen Vorstoßes von Osten her als nur zu berechtigt erscheinen. GFM. Mackensen sah sich daher auch veranlaßt, in der Nacht auf den 11. August die 1. Armee anzuweisen, unter Deckung gegen Osten aus dem Räume von Wladimir-Wolynski dann offensiv zu werden, wenn die russische 13. Armee an der Bahn Kowel—Cholm und nördlich davon die rechte Flanke der Bugarmee anfallen sollte. Gegen einen russischen Vorstoß von Kowel nach Südwesten hatte die 1. Armee am Luga-Bugabschnitt standzuhalten, indes die Armee Linsingen über den Bug nach Osten angreifen sollte. Auch lenkte GFM. Mackensen das Augenmerk auf die Gefährlichkeit eines russischen Vorstoßes über Sokal gegen Beiz. FZM. Puhallo meldete allerdings, daß er bis zum Eintreffen des X.Korps nur das Behaupten der Flußschranke verbürgen könne, weil die im Augenblick am Nordflügel stehenden Kräfte, 13.SchD., 40. HID.