622 Der Feldzug von Brest-Litowsk Auch bei der 1. Armee war alles in Bewegung, um die zur Erfüllung der ihr aufgetragenen Doppelaufgabe erforderliche Gruppierung anzu¬ nehmen. Von den für den Stoß auf Wladimir-Wolynski bestimmten Armeekörpern stand das XXXXI. RKorps bereits südlich von Krylów am Bug. Das Korps Szurmay, das bei der 2. Armee herausgelöst worden war (S. 585), erreichte am 15. Juli den Raum Moszków—Zabcze. Von den drei Reiterdivisionen, die als Kavalleriekorps GLt. Heydebreck ver¬ einigt wurden, waren an diesem Tage die 4. KD. und die deutsche 5. KD. um Beiz, die ll.HKD. bei Oszczew eingetroffen. Zum Schutze dieses Aufmarsches und des späteren Nordstoßes gegen eine Bedrohung von Osten her hatte sich das I. Korps mit der 46. SchD. gegen den Bug vor¬ geschoben; diese kam am 14. bis nahe an Sokal heran. Ihr sollte sich später die von Syrmien herangeholte deutsche 103. ID. zugesellen, die vom 15. an in Lemberg ausgeladen wurde. Südlich vom I. hatte auch das II. Korps dem Ostschutz zu dienen. Hiezu schlössen die 25. ID. süd¬ lich von Sokal bis Krystynopol, und weiter südlich die 13. SchD. an. Die Russen störten den Aufmarsch des Ostflügels der Heeresgruppe Mackensen nicht. Auch das russische XXVIII. und das XII. Infanterie- sowie das IV. Kavalleriekorps, denen ein kühner Vorstoß gegen die an¬ fänglich sehr locker gefügte Armee Puhallo vielleicht billige Lorbeeren eingetragen hätte, verhielten sich — von Erkundungsvorstößen abgesehen — im allgemeinen ruhig. Wenn auch die letzten Transporte der k. u.k. 1. Armee noch bis zum 29. Juli rollten, konnte die Verschiebung und der Aufmarsch ihrer Kampf- verbände doch am 15. Juli in großen Zügen als beendigt betrachtet werden, eine unter den obwaltenden Verhältnissen beachtenswerte Leistung der kaum wieder in Betrieb gesetzten, von den Russen gründlichst zer¬ störten Bahnen. Als die Sonne des 15. Juli zur Rüste ging, war die Neugliederung der Heeresgruppe Mackensen vollzogen, die letzten Vorbereitungen zum Generalangriff zwischen Weichsel und Bug waren getroffen. Die Schlacht bei Krasnostaw (16. bis 18. Juli) Um die Bahnlinie Iwangorod—Lublin—Cholm rasch zu erreichen, verlegte Mackensen das Schwergewicht des Vorstoßes der 11. Armee (Masse der Garde, XXII. RKorps und 20. ID.) in den Raum westlich vom Wieprz über Krasnostaw, weil hier die Entfernung zur Bahn am kür¬ zesten war, dann aber auch deshalb, um die zwei starken, hinter der