616 Der Feldzug von Brest-Litowsk Schützen und Kosaken verteidigten Stellungen heranzubringen, indes die Mitte den östlichen Uferrand erreichte. In der Meinung, der Angriff Schreitters werde erfolgreich sein, wies das Kommando der deutschen Südarmee das Korps Hofmann zur nachdrücklichen Unterstützung an. Gleichzeitig sollte sich die 55. ID. nach Norden strecken; denn Gdl.Bothmer wollte alle entbehrlichen Trup¬ pen hinter seinem linken Flügel bei Narajów versammeln, „um je nach der Entwicklung der Gesamtlage und möglichst im Zusammenwirken mit der 2. Armee am 17.oder 18. den Feind an der ZlotaLipa zu durchbrechen". Zu dieser Stunde erfüllten ähnliche Gedanken und Hoffnungen auch das 7. Armeekmdo. Der Armeegeneralstabschef, Obstlt.Ritt. v.Zeynek, gab in einem Ferngespräch mit dem AOK. seiner Meinung dahin Ausdruck, daß der Angriff Benignis wohl bald den Gipfelpunkt überschritten haben werde, für die Gruppe Schreitter und die Südarmee dann aber umso größere Erfolgsmöglichkeiten gegeben seien. Doch nur der erste Teil der Voraussage Zeyneks sollte sich erfüllen. Die Ereignisse auf dem Ostflügel der 7. Armee und an der Zlota Lipa Am 16. Juli vormittags setzte die Gruppe FML. Schönburg des Korps Benigni den Angriff längs des östlichen Serethufers nach Norden fort, der auch dem bedrängten III. Korps Entlastung bringen sollte. Gegen Mittag traf die Gruppe Schönburg aber ein durch etwa zehn russische Bataillone von Wygoda her geführter heftiger Gegenstoß, der ihre Front durchbrach und bis südlich von Duninów Raum gewann. Durch Einsatz der 3. KD. und des heranhastenden IR. 16 wurde der Feind nach erbittertem, bis in den Abend währendem Ringen an den Südrand von Duninów und den östlich davon sich erstreckenden Wald zurückgeworfen. Der auf dem Kampffelde anwesende Armeekommandant verfügte jetzt das eilige Heranführen von zwei Bataillonen des XIII. Korps, was umso nötiger erschien, weil auch das XI. Korps heftig angegriffen wurde. Dieses hatte schon an den beiden vorangegangenen Tagen Ent¬ lastungsvorstöße des III. Kavallerie- und des fast nur aus Landsturm gebildeten XXXII. Russenkorps abzuweisen gehabt. Am 16. berannten die Russen an der bessarabischen Front schon vom frühen Morgen an östlich von Dobronoutz, bei Rarancze und auf dem DoLzok das Korps Korda, das aber alle Anstürme abzuweisen vermochte. Den gleichen Mi߬ erfolg erlitten in den beiden f olgenden Nächten die an denselben Punkten wiederholten russischen Vorstöße.