590 Der Feldzug von Brest-Litowsk Flügelgruppe des XXII. RKorps bis zum Abend in unentschiedenem Ringen um die Wieprzübergänge bei Nielisz focht, konnten die 44. RD. und die Garde unter schweren Kämpfen die Labunka überschreiten und sich auf dem Nordufer festsetzen. Bei den anderen Teilen der 11. Armee kam es am I.Juli zu keinerlei besonderen Ereignissen. Die 22. ID. wurde hinter die Garde, die 119. hinter das jetzt vom GLt. v. Winckler befehligte XXXXI. RKorps gezogen. Unter dem Eindrucke, daß der Feind, der vor dem rechten Flügel der 11. Armee hinter den Bug gewichen war (S. 578), auch vor der Armee¬ mitte in nordöstlicher Richtung abziehe, ordnete GFM. Mackensen für den 2. Juli die Vorrückung für die ganze Heeresfront an. Die 11. Armee hatte, rechts durch das Beskidenkorps gedeckt, die Linie Warç±—Tere- bin—Grabowiec—Tarnogóra—Zolkiewka zu gewinnen; die 4. Armee sollte ihre „Vorwärtsbewegung so einrichten, daß sie mit dem rechten Flügel mindestens die Höhe des linken Flügels der 11. Armee erreicht". Trotz des hartnäckigen Widerstandes, auf den die verbündeten Truppen am 1. Juli überall gestoßen waren, bestand beim 4. Armeekmdo. die Meinung, daß die Masse der russischen 3. Armee im Rückmärsche auf Lublin begriffen sei und der Widerstand nur von starken Nach¬ huten in allerdings guten Stellungen geleistet werde. Es ordnete daher für den 2. Juli die Fortsetzung des Angriffes auf der ganzen Armeefront an. Hielten die Russen wider Erwarten diesem Anstürme stand, dann sollte die feindliche Gegenwehr raschestens durch Einsatz des XIV. Korps im Räume des IX. gebrochen werden. In diesem Falle war beabsichtigt, den Angriff beider Korps mit versammelter Kraft unter Unterstützung durch die Artillerie aller fünf Divisionen sowie unter einheitlicher Füh¬ rung des FML. Roth am 3. Juli um 6hvorm. auf den Höhen östlich der Bystrzyca gegen das russische Frontstück Stawce—Stróza zu führen. Nötigenfalls stand zur Nährung des Angriffes noch die im Räume To- kary—Gródki verbleibende 26. SchD. zur Verfügung. Mit diesem Befehle des Armeekmdos. wurde eine Kriegshandlung von weittragender Be¬ deutung eingeleitet. Am 2. Juli entbrannte der Kampf an der ganzen Front mit großer Heftigkeit. Die Russen setzten in ihren vorzüglich angelegten Stellungen dem Vordringen der Angreifer überall zähesten Widerstand entgegen. Bei der 4. Armee war es schon vormittags klar, daß es zu einem durch¬ schlagenden Erfolg des Einsatzes des XIV. Korps bedurfte. Nach eingehender Rücksprache mit dem Kommandanten des IX. Korps bildete FML. Roth aus beiden Korps zwei Angriffsgruppen, eine rechte