Die Beschlüsse vom 3. Juni 449 kenntnis der Gesamtkriegslage nicht auf dem in Aussicht genommenen Halt an der San-Dniesterlinie, sondern stimmte aus tiefster Überzeugung der Fortführung des Angriffes gegen die Russen bei. Zugleich bestand für den öst.-ung. Generalstabschef auch über die Richtung des weiteren Stoßes kein Zweifel: dieser Stoß konnte seiner Ansicht nach nur von Przemysl gegen Lemberg geführt werden. Die Ideen, die Conrads Den¬ ken im Oktober 1914 erfüllt hatten, sollten nunmehr so in veränderter Gestalt verwirklicht werden. Da diese Auffassung auch den Vorschlägen des Oberkmdos. Macken¬ sen entsprach, erließ Falkenhayn an dieses bereits am 2. Juni die allge¬ meine Anweisung, die Offensive östlich vom San „bis zur für unsere Zwecke ausreichenden Entscheidung"1) durchzuführen, und am 3. wur¬ den zu Pleß zwischen den beiden Generalstabschefs die Befehle an alle galizischen Armeen vereinbart. Tags darauf gab die Heeresleitung in Teschen die grundlegenden Anordnungen für die Fortführung der Offen¬ sive aus, denen noch verschiedene Einzelverfügungen folgten. GO. Mackensen hatte mit der 11. Armee und den ihr als „Nachsto߬ staffel" zurollenden deutschen Truppen — dem XXII. RKorps, ferner der 22. ID., der 107. ID. und der 8. bayr. RD., die vom 4. Juni an bei Rzeszów ausgeladen wurden — den Angriff südlich der Tanewzone fortzuführen. Dieser Stoß war gegen Osten durch die 2., gegen Norden durch die 4. Armee zu decken. Die Südarmee hatte im Verein mit der 7. den noch südlich vom Dniester ausharrenden Feind zu schlagen. Von der bei Przemysl zusammengepreßten 3. Armee war das k.u.k. X.Korps schon zum Abmarsch an den Südflügel der 4. Armee angewiesen (S. 441). Das XVII. Korps sollte ihm mit seinen drei Divisionen — 2. und 11. ID. sowie 26. SchD. — möglichst bald folgen. Das Beskidenkorps, die l.LstlBrig. und die ung. LstHusBrig. wurden der 2. Armee angeschlossen, in deren Verband bald auch die 4. KD. treten sollte, nachdem sie vorübergehend für die italienische Front bestimmt war. Dafür war die 44. SchD. zur Ab¬ fahrt nach dem Südwesten bereitzustellen, von der zwei Regimenter für Kärnten, eines für Tirol bestimmt wurden. FZM. Puhallo hatte mit dem Stabe der k. u. k. 3. Armee an die Spitze der wieder zur 1. Armee umge¬ wandelten, von der 4. Armee losgelösten Armeegruppe GdK. Kirchbach zu treten, indes Kirchbach das Kmdo. über ein aus der 46. SchD., der halben 2. KD. und sonstigen Truppen neu aufgestelltes I. Korps erhielt. Außer der 4. Armee sollte zum gegebenen Augenblicke auch die 2. unter den Oberbefehl Mackensens treten. i) Kühl, I, 223. II 29