Bothmers Eindringen in Stryj 445 öst.-ung. 30.5 cm-Mörser mitwirkten, drang die durch Teile der l.ID. verstärkte 3. GID. des Korps Bothmer, links von der 38. HID. begleitet, in die Stadt ein, wobei über 9000 Russen samt acht Geschützen in den Händen der Sieger blieben. Auch die 40. HID. der Gruppe Szurmay bohrte sich in die Stellungen des Feindes. Während die Hauptkraft Bothmers den Feind beiderseits der nach Mikoíajów führenden Bahn zurück¬ drückte, stieß die 38. HID. am l.Juni bis über Königsau durch. Links von ihr warf die 40. HID. die Russen bei Gaje-Wz. und Slonsko und stürmte bis Letnia vor. Dagegen hielt der wider die 7. ID. fechtende Russe tagsüber noch immer stand, obgleich die 1. KD., GM. Leonhard^ und die Gruppe Obst. Rehwald weiter nördlich, beiHruszów undWoloszcza, eingriffen (S.419). Dem Armeeführer, Gdl. Linsingen, kam das zähe Ausharren des XXII. Russenkorps gegenüber der 7. ID. nicht ungelegen; war es doch verlockend, diesen Kräften des Feindes den Rückweg über den Dniester abzuschneiden. Da das Wielkie Bloto von größeren Truppenmassen nicht überschritten werden konnte, brauchten dazu nur die 38. und die 40. HID. bis zu den Übergängen südlich von Mikoíajów vorzustoßen, indes die 7. ID. und die Gruppe Obst. Rehwald, deren Unterstellung unter die Süd¬ armee wie die der 1. KD. bei der Heeresleitung erreicht worden war, den Feind nicht entwischen lassen durften. Hatte die 38. HID. ihre Auf¬ gabe südlich von Mikoíajów erfüllt, was Linsingen in seinem Befehl vom l.Juni abends voll Zuversicht schon für den nächsten Morgen annahm, dann sollte sie gegen Südosten auf das Schlachtfeld der Hauptkräfte Both¬ mers abschwenken. Ihr hatten, sobald an der Dniesterstrecke Mikoíajów— Kolodruby reiner Tisch gemacht war, weitere Teile der Gruppe Szurmay zu folgen, um gemeinsam mit der Masse der Südarmee in die Flanke und den Rücken der Armee Letschitzki zu stoßen. Die Hoffnungen, die Linsingen auf die Entwicklung an seinem linken Armeeflügel setzte, waren jedoch nach der ganzen Lage viel zu hoch gespannt. Der sichere Besitz von Mikoíajów hatte für das Schicksal der noch nach Westen gekehrten Massen des russischen Südwestheeres eine viel zu große Bedeutung, als daß sich Schtscherbatschew leichten Herzens zu entschließen vermocht hätte, den ihm in dieser Gegend noch verbliebenen rechtsufrigen Manövrierraum preiszugeben. Er gedachte im Gegenteil, das ihm von Warschau zurollende VI. Korps hier zum Gegenschlag anzusetzen und so nicht nur den Rücken der 8. Armee am zuverlässigsten zu decken, sondern auch der Hauptkraft Linsingens die Freiheit des Handelns zu nehmen. Seinen Absichten sollte, wenn sie auch