402 Von Gorlice bis Lemberg verlegt hatte, mußte nun doch noch in der Nacht nach Körösmezö zurück¬ fahren, wo er der unmittelbaren Einwirkung der Kampfereignisse nicht so ausgesetzt war. Übrigens erschöpfte der Russe bis zum Tagesanbruch seine Angriffskraft, ohne sein Ziel erkämpft zu haben. Dagegen mußte der rechte Flügel der Gruppe Ljubicic einem Stoße des Feindes etwas Raum geben. Krautwald, der am 15. über 4000 Feuergewehre des III. Korps und eine halbe 15. ID. verfügte1), hätte sich dem Angriffe des linken Ar¬ meeflügels anzuschließen gehabt, sobald dieser in die Linie Kolomea— Stanislau gelangt war. Daran war aber vorerst nicht zu denken, denn die Gruppe sah sich die ganze Zeit zwischen dem 15. und 19. in schwere Abwehrkämpfe verstrickt, die zwar den Russen trotz aller Anstrengungen keinen Erfolg brachten, wohl aber von beiden Teilen schwere Opfer heischten. Die heftigen Angriffe seines XXX. Korps bei Nadwórna und Kolo¬ mea ließ Letschitzki weiter östlich durch mehrfache Ablenkungsunter¬ nehmen begleiten, am 15. durch einen Übergangsversuch im Bereiche Marschalls, tags darauf durch einen ebensolchen beim FML. Korda. Am 19. bei Morgengrauen griff die 71. RD. der Russen den rechten Flügel der Gruppe FML. Czibulka bei Tiumacsyk an. In allen Fällen mußte der Feind unverrichteter Dinge von seinem Beginnen ablassen. Als am 20. die Schlacht bei Nadwórna und Kolomea verebbte, war wohl der Angriff der 7. Armee nicht geglückt. Aber auch Letschitzki, von dessen Vorgehen sich die russische Front in Mittelgalizien so wert¬ volle Entlastung versprochen hatte, sah sich in seine Schranken gewiesen. Ermattung bei Freund und Feind führte auch in diesem Bereiche der großen Walstatt zu einer Kampfpause, die länger als eine Woche währen sollte. !) Der Antransport des III. Korps ging quälend langsam vonstatten. Er mußte auf der Bahn über Körösmezö erfolgen, die außerdem -die Betriebserfordernisse des südostgalizischen Netzes und den ganzen Bedarf der 7. Armee zu decken hatte, aber nur 12 Zugspaare im Tage zuließ. Die ersten Staffeln des III. Korps trafen am 13. um 11h vorm. in Horodenka ein. Die am 14. erzwungene Preisgabe aller von Delatyn erreichbaren Strecken erforderte am 14. und 15. die Evakuierung von 57 Zügen nach1 Ungarn, wodurch das Heranbringen des III. Korps unterbrochen wurde und erst wieder so aufgenommen werden konnte, daß die weiteren Entladungen vom 16. an* stattfanden. Sie konnten erst am 29. beendet werden.