396 Von Gorlice bis Lemberg zögerte. Nur bei der vom FML. Kosak befehligten linken Flügelgruppe (51. HID. und 27. ID.) entwickelten sich Kämpfe größerer Abmessung. Rechts von den sechs Angriffsdivisionen Tersztyánszkys arbeitete sich das XVIII. Korps links mit der durch die 86. SchBrig. verstärkten 44. SchD. und rechts mit der 9. ID. gegen die Niederung südöstlich von Krukienice vor, indes das V. Korps an den unteren Strwi^± gelangte. Von dem letzt¬ genannten sicherte bei Woloszcza eine vom Obst. Rehwald befehligte ge¬ mischte Abteilung der 14. ID. die Flanke. Nachrichten über das Abgehen des V. kauk. Korps aus Lemberg, das in Wirklichkeit in der Richtung Jaroslau angesetzt war (S. 383), ließen das 2. Armeekmdo. das Auf¬ treten von russischen Verstärkungen vor der eigenen Front erwarten. Inzwischen hatte am 17. das Beskidenkorps seinen Angriff fortge¬ führt; seiner Zähigkeit blieb der Lohn abermals versagt. Es hatte unter mehrfachem Flankenfeuer, darunter auch dem aus der Festung, zeitweilig schwer zu leiden. Links von ihm besetzte die 26. SchD. die in den Oktober¬ kämpfen von 1914 historisch gewordene Baumhöhe südöstlich von Jaks¬ manice, während die 21. IBrig. am unteren Wiar die Verbindung zur Hauptkraft der 11. ID. herstellte. Diese und das k. u. k. X. Korps setzten sich südlich und südwestlich von Przemysl fest. Durch Streckung der 45. SchD. gegen Osten konnten der 4. KD., GM. Berndt, bei Cisowa einige Tage wohlverdienter Ruhe verschafft werden. Vom VII. Korps erreichte die Spitzendivision Bircza. Im Laufe des Tages hatte der Großfürst-Generalissimus „in höchstem und gewohntem Vertrauen" an die bewährte Tatkraft Brussilows appel¬ liert, nicht nur Przemysl zu behaupten, sondern auch an anderen Front¬ teilen „zur Befestigung der Lage durch rege Tätigkeit" beizutragen. Brussilow beklagte sich, daß zwischen Przemysl und dem Dniester den 200 Bataillonen des Gegners nur 124 russische auf 60 km Ausdehnung gegenüberstünden, und daß zwei Korps Verstärkungen nötig seien. Den¬ noch verhallte der Appell des Höchstkommandierenden nicht ungehört1). Am 18., 19. und 20. Mai setzten die Masse der 2. Armee und der rechte Flügel der 3. ihre Anstürme gegen die Stellungen Brussilows fort. Der Wille des 2. Armeekmdos., die feindlichen Linien zuerst durch Ar¬ tilleriefeuer zu erschüttern, konnte wegen der geringen Bestückung der Korps mit meist nur leichter Artillerie nicht zum Durchbruch kommen2). Andrerseits drängte die Heeresleitung darauf hin, daß der bei Gelingen x) Nesnamow, IV, 44. 2) Auf den Kilometer Frontraum kamen bei der Gruppe Tersztyansfcky nur 17, beim XVIII. Korps gar nur 7, beim V. Korps etwa 14 Geschütze.