Die Russen weichen vor dem XIV. Korps 331 Gruppe Wolodtschenko zog sich gegen Abend südlich von Brzostek über die Wisloka zurück, wo sich nördlich des ebengenannten Ortes auch die Reste der 61. und der 31. Russendivision sammelten. Die Masse des k. u. k. IX. Korps staffelte sich über Ryglice gegen Zalasowa zurück. Bei der starken Ausdehnung der Truppen Králiceks besorgte das 4. Armeekmdo. ein Reißen der Verbindung zum XIV.Korps, von dem die 3. ID. wohl die Biala überschritten hatte, die 8. aber noch immer von der russischen 42. im Mündungswinkel aufgehalten wurde. Ebenso ging es auf dem linken Flügel, bei der 47. RD. und der Gruppe Stöger-Steiner, nicht vorwärts. Um endlich den Bann zu brechen, der auf der Armee lastete, nahm am 5. nachmittags Erzherzog Joseph Ferdinand in Aussicht, die 8. ID. vom Westufer der Biala abzuziehen und sie östlich des Flusses mit der 3. ID. zu einer eng geschlossenen Stoßgruppe zu ver¬ einigen, die endlich den Weg nach Tarnów öffnen sollte. Da kam spät abends die Nachricht, daß es der 3. ID. geglückt war, die Höhe Gorskie zu erstürmen, ohne daß sich erst ein umfassendes Eingreifen der 106. Lst.- ID. (Gruppe GM. Aust) fühlbar machen mußte. Gleichzeitig meldeten die Kaiserjäger Fortschritte westlich der Biala. Nun atmete auch das 4. Armeekmdo. auf. Als vor Mitternacht auf den 6. Mai Mackensen an¬ fragen ließ, ob es nicht zweckmäßig wäre, die bei Stöger-Steiner ange¬ sammelte Reitermasse hinter die 11. Armee zu nehmen, gab der Chef der Operationsabteilung des 4. Armeekmdos., Obst. Paie, der Hoffnung Aus¬ druck, daß der Feind nun auch gegenüber der 4. Armee nachzugeben scheine und daß sich daher für die Kavallerie sehr bald in den Ebenen südlich von der Weichsel ein Betätigungsfeld ergeben werde. Die Einnahme von Tarnów und das Kesseltreiben bei D u k 1 a (6. Mai) V Unterdessen hatte auf der Seite der Russen ein zwischen den Be¬ fehlsstellen geführter Meinungsaustausch am 5. Mai vormittags weitge¬ hende Anschauungsgegensätze aufgedeckt. Obgleich Iwanow sehr unge¬ halten war, zeigte er gegenüber Dimitriew noch immer eine gewisse Zuversicht. Zumal die vom Führer der 3. Armee in den Vordergrund gerückte Gefahr eines Durchbruches zwischen der Weichsel und dem Karpathenvorlande hielt der Frontbefehlshaber durch das Heranführen der 13. sib. SchD. für ziemlich gebannt. Düsterer blickte Iwanows General- stabschef Dragomirow in die Zukunft. Er betrachtete die Lage in West- galizien für unhaltbar und sprach sich der Stawka gegenüber für einen