328 Von Gorlice bis Lemberg Wiedergewinnung des Obszar führte. Die Russen hatten die ihnen aufge¬ tragenen Gegenstöße mit Opfermut, aber zusammenhanglos geführt. Die 3. ID. konnte in der Nacht auf den 5. nordöstlich vom Wal die Biala überschreiten. Im Mündungswinkel hatte sich der Feind noch ein¬ mal in einer östlich von Wojnicz verlaufenden, südwärts gekehrten Stellung festgeklammert. Wieder mußten die Kaiserjäger Schritt um Schritt mit Blut erkaufen. Links davon war es der 47. RD. und der Gruppe Stöger- Steiner nicht vergönnt, ihre Brückenkopfstellungen nach Abwehr russi¬ scher Gegenstöße zu erweitern. Solcherart hing wohl die Nordflanke des Stoßkeiles der Verbündeten am Abend des 4. Mai noch immer beträchtlich zurück und auch die 11. Ar¬ mee hatte die ihr zugedachten Ziele wegen des heftigen Widerstandes des Russen nicht erreicht. Aber der Südflügel Mackensens steckte schon tief in den russischen Linien, die zum Reißen gespannt waren. Die Kämpfe am 5. Mai und das Eingreifen der k. u. k. 3. Armee Am 4. abends hatte Dimitriew seinem Frontbefehlshaber gemeldet, daß die Kaukasier nur mehr in der Lage gewesen seien, die Reste der 70., der 61. und der 63. RD. und der Gruppe Wolodtschenko aufzufangen. Die gesamte Westfront könne nur mehr fünf Divisionen stark bewertet werden und würde auch nach dem Eintreffen der in Aussicht gestellten 13. sib. SchD. und einer kombinierten, deren Zusendung gleichfalls ange¬ kündigt war, nur ihrer sieben zählen. Vom X. Korps waren bloß 4000 bis 5000 Bajonette geblieben, die Divisionen führten 800 bis 1000 Streiter in ihren Reihen. Der Rückzug der Gruppe Irmanow hinter die Wisloka mußte selbst¬ verständlich auch auf die benachbarten Frontabschnitte zurückwirken. Von den Karpathentruppen wurde das XII. Korps auf den Duklapaß, das XXIV. in den Raum westlich und südlich von 2migrod gerufen. Am Nordflügel der Armee Dimitriews hatte das IX. Korps bis zum 5. abends zwischen der Dunajecmündung und Pilzno Stellung zu nehmen. Südlich sollte die Gruppe Wolodtschenko anschließen. Zwischen Brzostek und Zmigród sammelte Irmanow die Trümmer seiner Korps, wobei aller¬ dings noch die Behauptung der Höhen westlich vom Flusse in Aussicht genommen war. Fast noch gefährdeter als die Lage an der Wisloka sah der Armee¬ führer jene beim IX. Korps an, das gleich „einem dünnen Vorhang" ge¬ spannt war und dessen Reichswehrtruppen sich in Menge gefangen nehmen