Operationsplan des GdK. Böhm-Ermolli 181 Teschen vorgelegt. GdK. Böhm-Ermolli beabsichtigte, die Offensive mit seiner Hauptkraft beiderseits der Straße Cisna—Baligród gegen Lisko zu führen. Unter dem Befehle des GdK. Tersztyánszky sollte hiezu ein fest¬ gefügter 12 km breiter Stoßkeil von 50.000 Feuergewehren vorgetrieben werden. Da das V., das XVIII. und das XIX. Korps als Zuschubslinie hur über die einzige Straße Takcsány—Cisna verfügten, war es dringend geboten, sich vor allem den Verkehr auf der Kleinbahn tupków—Cisna wieder zu sichern. Im Einklänge mit der 3. Armee, der die Aufgabe zu¬ fiel, sich des Raumes um Mezölaborcz zu bemächtigen, hatte daher der linke Flügel des XIX. Korps vierundzwanzig Stunden vor dem Beginn des Hauptangriffes über Lupków bis an die Sehne der großen Bahn¬ kurve vorzustoßen. Das 2. Armeekmdo. begründete die für die Offensive gewählte Richtung eingehend. Als Vorteil wurde die Raschheit der Aus¬ führung hervorgehoben. Ohne zur Überwindung natürlicher Hindernisse gezwungen zu sein, schlage man den kürzesten Weg gegen die feindlichen Verbindungen im San- und Strwi^ztale ein; der rechte Flügel Tersz- tyánszkys finde einigermaßen gesicherte Anlehnung an der Solinka, wäh¬ rend sich der linke durch Besitznahme der Höhenlinie Dzial—Sulita in der Flanke Schutz verschaffen könne. Fast sämtliche Kräfte der Sto߬ gruppe seien bereits in den Ausgangsräumen und man bleibe auf die ein¬ zige fahrbare Straße basiert. Dabei verschloß sich das 2. Armeekmdo. durchaus nicht den gewichtigen Nachteilen, die man hiebei in Kauf zu nehmen hatte. Diese Offensive bedeutete einen rein frontalen Vorstoß, der deshalb begrenzt war, weil auf jeden Zusammenhang mit der Süd¬ armee sowie mit der Armeegruppe Pflanzer-Baltin verzichtet werden mußte. Auch entsprach die beabsichtigte Richtung dem Befehle des AOK. nicht völlig, das den Ostflügel Böhm-Ermollis auf Stary Sambor angesetzt wissen wollte. Indes stoße, führte das Armeekmdo. weiter aus, jeder Angriff zwischen dem XVIII. Korps und der Gruppe Szurmay auf den hochangeschwollenen San und auf zusammenhängende, wandartige Rücken, auf geradezu ideale Abwehrstellungen für die Russen, die über Turka am raschesten Verstärkungen heranbringen konnten. Die Sicherung der Flanken würde zu erheblich größerer Kräfteverausgabung zwingen und endlich wäre man auf die einzige, nur zur Not fahrbare Verbindung über Smol- nik angewiesen. In Ungvár täuschte man sich sonach über die großen Schwierigkeiten nicht, die sich der anbefohlenen Offensive, unabhängig von der Wahl der Stoßrichtung, entgegenstellten. Das Armeekmdo. unterließ es auch nicht, in Teschen auf die weitaus günstigeren Aussichten aufmerksam zu