106 Der Karpathenwinter 1914/15 gegen die geplante Entblößung Siebenbürgens und erreichte auch beim AOK., daß nicht nur die Inanspruchnahme des erwähnten Gendarmerie¬ bataillons unterblieb, sondern daß auch die bisher in der Front verwendeten Abteilungen der ungarischen Gendarmerie abgelöst werden sollten. Ebenso wurde in Teschen der Antrag zur Heranziehung der kombinierten In¬ fanteriebrigade abgelehnt, dafür wurden aber der Armeegruppe vier Landsturmbataillone und eine Landsturmhusarendivision der Festungs¬ besatzung Krakau zugeschoben. Nunmehr erfuhr Pflanzer-Baltin auch, daß zwischen seine etwas über 28.000 Feuergewehre zählende Armeegruppe1) und die 3. Armee die deutsche Südarmee eingeschoben und ihm für die bevorstehende Offen¬ sive die 6. ID. der 4. und die 5. HKD. der 3. Armee mit Bahn über Mára- maros-Sziget zugeführt werden sollten. Mit dem Eintreffen des Komman¬ dos der Südarmee in Munkács traten die Gruppe Hofmann und die 12. LstTerrBrig., Oberst Burggasser, unter den Befehl des Gdl. Linsingen. FML. Durski begann am 11. mit dem Abmarsch seiner Polenbataillone von Ökörmezö in die Gegend nordwestlich von Borsa als Reserve für die Gruppe Schultheisz. Diese war, am 12. von den Russen umfassend angegriffen, von Luczyna auf die befestigten Höhen des Prislop und Rotundul zurückgegangen. Den Befehl über die durch den Krakauer Landsturm verstärkte Gruppe Papp hatte am 14. GM. v. Lilienhoff übernommen; er mußte sich bald darauf in der Mesticanestiestellung heftiger Anstürme der Russen erwehren, die seine beiden Flügel zu umfassen suchten. Der Feind gab erst am 20. seine Angriffe auf, als FML. Schultheisz, dem sich Teile der Polenlegion angeschlossen hatten, zur Entlastung über Kirlibaba in den Rücken der Russen vorging. Am 22. konnte sich Schultheisz der be¬ herrschenden Flutoricahöhe und des Raumes bei Kirlibaba bemächtigen. Während dieser Gefechte soll ein russisches Bataillon unweit von Dorna Watra rumänisches Gebiet durchschritten haben. Die Grenze, an die sich der rechte Flügel Pflanzer-Baltins lehnte, war durch einen starken rumänischen Truppenkordon abgesperrt, dessen Offiziere den Russen wert¬ volle Aufschlüsse über die Aufstellung und die Stärke der k. u. k. Streit¬ kräfte erteilten. Unter dem Schutze der Gruppen FML. Hofmann und Oberst Burg- gasser wurden die mit der Eisenbahn zugeführten Teile der Südarmee x) Für den Großteil der Truppen Pflanzer-Baltins bestanden keine besonderen Ersatzformationen; die nicht ganz ausreichende Ergänzung der Stände erfolgte durch Zuweisung von Landsturmmarschkompagnien.