Scheitern der Pläne bei der 3. Armee 63 zug angetreten habe; der Feind konnte nunmehr seinen rechten Flügel (4. KD. und Teile der 28. ID.) von Nordosten her bedrohen, wodurch auch die Verbindung mit Zmigrod aufs äußerste gefährdet gewesen sei. Noch ohne Kenntnis der Gründe, die den Korpsführer zu einem Rückzüge auf beinahe einen Tagmarsch bestimmt hatten, befahl das 3. Armeekmdo., darüber ungehalten, für den nächsten Tag die Wieder¬ herstellung der Front, die sowohl links zur Gruppe Králicek, als auch rechts zum VII. Korps bedenkliche Lücken aufwies. Der Morgen des 24. brach an. Coleras schickte sich eben an, seine drei Infanteriebrigaden und die 4. KD. neuerlich in nordöstlicher Rich¬ tung vorzuführen, als frische, auf ein bis zwei Divisionen geschätzte feind¬ liche Kräfte zwischen der Wisloka und der Jasiolka vorbrachen und das III. Korps zwangen, bis auf die Höhen südlich von Zmigrod zurückzu¬ gehen. Es war ein Unglückstag. Statt den geplanten Flankenstoß zu führen, blieb das VI. Korps mit seinen ermüdeten und ungenügend ernährten Trup¬ pen an die allgemeine Frontlinie gebannt. Da die Russen ihre Stöße gegen die Gruppe Králicek fortsetzten und zur Zurücknahme der 6. ID. und der 43.SchBrig. nötigten, erhielt FML. Arz den Befehl, sich in der Abwehr zu behaupten und verfügbare Kräfte über Biecz zu Králicek abzuschicken, der mit diesen die zum III. Korps klaffende Lücke ausfüllen sollte. Dieser Frontriß erweckte in Bartfeld lebhafte Besorgnisse, denn der Feind konnte jetzt über Jaslo ungehindert durchstoßen. Der Armeeführer bat daher in Teschen und Okocim um Truppenzuschub, um die vom VI.Korps bei der 4. Armee zurückgelassene gemischte Abteilung (S. 59) und wenigstens um die 88.KSchBrig. des ursprünglich für ihn bestimmten XI. Korps. Die Antworten lauteten nicht tröstlich. Das XI. Korps könne erst nach dem Kampfergebnis im Mündungswinkel der Biala und nur mit Teilen nach Biecz dirigiert werden, sobald es Roth gelungen sei, das öst¬ liche Dunajecufer zu gewinnen. Um doch einigermaßen auszuhelfen, hatte die 5. KBrig. der 6. KD. ohne Verzug den Marsch nach Biecz anzutreten. Boroevic konnte sich nicht verhehlen, daß nunmehr auch der Plan eines Vorstoßes zwischen Wisloka und Biala gescheitert war. In Teschen waren am 23. Dezember die letzten Zweifel darüber geschwunden, daß sich die Russen westlich der Weichsel und des San zum Entscheidungskampfe stellten. Um sie über diese Flußläufe zurück¬ zuwerfen, fehlte es an Kräften. Da vom Kriegsschauplatze in Frankreich keine weiteren Divisionen abgegeben wurden, konnte sich der Feind von seinen Niederlagen bei Lodz und Limanowa-Lapanów erholen1). i) Conrad,V, 863.