52 Der Karpathenwinter 1914/15 ganze linke Dunajecufer zu erlangen, auch am 20. nicht verwirklichen; zäh behaupteten sich die Russennester vor ihrer Mitte. Zu einem Zusammenwirken mit der 1. Armee war es bisher nicht ge¬ kommen. GdK. Dankl hatte zwar schon am 19. abends die Verschiebung der 14.ID. des V.Korps an seinen rechten Flügel eingeleitet, um mit ihr und der Landsturmgruppe GM. Kletter durch einen Vorstoß zwischen der Dunajec- und der Nidamündung der Gruppe Kritek vorwärts zu helfen. Als man aber am nächsten Tage im Hauptquartier zu Miechów den Ein¬ druck gewann, daß sich an der Nida von ihrer Mündung bis Chçciny nur fünf bis sechs russische Divisionen festgesetzt hatten, die übrigen Kräfte aber nach Kielce zum Abtransport gegen Norden zurückgingen, beschloß Dankl, am 21. vorerst an der Nida anzugreifen und durch die Eroberung von Nowy Korczyn die von den Russen hergestellten Weichsel¬ brücken (S. 49) zu bedrohen. Bei der 4. Armee begann das XI. Korps sich in der Nacht auf den 21. aus der Front zu lösen. Die Armee bestand nur noch aus den beiden großen Gruppen Roth und Kritek1). Das Stocken der Offensive der 3. Armee (18. bis 20. Dezember) Gdl. Boroevic war unterdessen bestrebt gewesen, rasch gegen Nor¬ den Raum zu gewinnen. Die Ungunst der Verhältnisse, namentlich die große Frontausdehnung, verwehrte ihm aber, schon jetzt mit starkem rechten Flügel entscheidend zu wirken. Dort wies Krautwald am 18. einen russischen Vorstoß ab und sandte am nächsten Tage auf Befehl des 3. Armeekmdos. zur Unterstützung seines in krisenhafter Lage befind¬ lichen linken Nachbarn außer dem Detachement Mjr. Zeiss (S. 43), das aber noch westlich von Sanok mit feindlicher Infanterie und Kavallerie zu kämpfen hatte, die 1. KD. nach Bukowsko ab. Das VII. Korps stand in schwerem Kampfe mit dem feindlichen XII., dem offenbar Verstärkungen zugekommen waren. Als Erzherzog Joseph um Unterstützung bat, konnte ihm Boroevic nur empfehlen, die 5. HKD. sowie die auf ihrem Marsche nach Osten südlich von Jaslo ein¬ treffende 10. KD. gegen den linken Flügel des Feindes einzusetzen; das Korps müsse aber Krosno zum Schutze der östlichen Armeeflanke un¬ bedingt festhalten. Am 19. vormittags nahm der linke Flügel der 20. HID. *) Die Polenlegion Pilsudski, die nach der Schlacht bei Limanowa-tapanów in das Erholungsquartier Neusandez gelegt worden war, wurde nach Zakliczyn herangezogen.