55 undurchlässigen Schichten der Schieferzone. Die Almen der Hochfläche selbst leiden unter Wassermangel und sind teils aus diesem Grunde, teils wegen der weiter fortschreitenden Verkarstung, nicht zuletzt aber unter dem herrschenden Ein fluß der Waldwirtschaft, die die Servitutsrechte beschränkt, teilweise aufgelassen worden. Die Aegertersche Karte ver zeichnet allein auf dem nordseitigen Plateau von 54 Almen nicht weniger als 21 verfallene; nicht gering ist die Zahl derer, die nun nur eine Jagdhütte beherbergen. Noch öder und rauher erscheinen die Karrenfelder über 2000 in Höhe sowie die Felsmauern der Steilabfälle und der die Kare trennenden Kämme. Auf den wüsten Schutt halden und den Felsköpfchen bürgert sich eine bescheidene Fels- und Geröllflora ein mit Steinbrech, Leinkraut und Alpenmohn; die nackten Karrenflächen aber sind nichts als kaltes, totes Gestein, das nur in den buntfärbigen Flechten Spuren organischen Lebens erkennen läßt. Dieses fehlt selbst den höchsten Teilen des Stockes und seinen Eisfeldern nicht völlig. Die Besiedlungsgeschichte. Drei Länder stoßen im Dachsteingebiet zusammen und zeigen, daß die Besiedlung von verschiedenen Seiten her erfolgte und erst spät an schmalen Durchgangslinien mit einander in Fühlung kam. Aber auch diese verschiedenen Fronten lösen sich wieder in kleine Einzelgaue auf, die von einander durch unbesiedelte Streifen getrennt sind. Das Becken der Gofau, der breite, freundliche Talboden von Eoisern, der in der Laufener Enge sein Ende findet, der