18 Auf der ungleichen Widerstandsfähigkeit von Dachstein kalk, Riffkalk und Dolomit beruhen die Formenunterschiede der Gebirgskämme. Dem Tal der Gofaufeen folgt ein Quer bruch, der im westlichen Flügel den Riffkalk zu viel bedeu tenderen Höhen erhebt. Die Dachsteinkalkdecke ist hier, wenn sie je zur Ausbildung kam, schon abgetragen. Roch erkennt man eine einst zusammenhängende, pultförmige Abdachung der Riffe gegen Westen aus dem Zusammenpassen der Gipfelflächen und Turmkronen, aber das ist alles bis auf kleine Reste zerstört; der ganze Gosauer Kamm dankt seine schroffen Wände und die starke Zerschartung der Grate, die bis zur Auflösung in abenteuerliche Felszacken geht, der mit großer Widerstandsfähigkeit des Gesteins gepaarten vertikalen Klüftung, die uns an den Hängen des Mandlkogels und des Großwandecks (vergleiche Simonys Bilder und unsere Abb. 7 und 8) besonders deutlich entgegentritt. Isolierte Felsklötze und so luftige Aufbauten, wie sie die Bischofs mütze (Abb. 20) zeigt, kehren nur in diesem Gestein wieder. Im Dachsteinkalk tritt die Klüftung hinter der Schichtung zurück (Abb. 9). Diese bedingt die treppenförmigen Ab sätze der Schichtkopfseite und die spiegelnden Hänge der bei der Ersteigung viel unangenehmeren Schichtplatten, die pultförmige Gestalt zahlreicher Gipfel und die auf den sanfter geneigten Flächen besonders stark entwickelte Verkarstung. Im ganzen sind die Felsbauten breiter, wenigstens nach einer Seite sanfter geneigt; Zacken und Zähne treten zurück, die Profillinie wird ruhiger. Je weniger geklüftet das Material ist, um so weniger Schutt liegt auf den Gesteinsbändern und verhüllt den Fuß der Wände. In dem Kamm, der hinter der Adamek-