Hilfstätigkeit der Frauen-Organisationen von Linz. gnügen bereiteten. — An die im Felde für der Heimat Schutz und Ehre Kämpfenden gingen wiederholt große Sendungen des Vereines (Wäsche, Ver¬ bandzeug, Strohschuhe, warme Westen, Tabak, Zigarren, Lebensmittel usw.) ab. Auch für die in Spitälern untergebrachten Verwundeten wurden öfters Geschenke des Vereines abgesendet. Im Zusammenschluß mit den anderen Frauen-Organisationen der Stadt nahmen die Ausschußmitglieder, aber auch andere Vereinsangehörige teil: am „Hilfstag für unsere Soldaten“, 11. Okt. 1914, an der Beschaffung und Verpackung der ersten, reichsten We ihn a cht s b e s c h e run g 1914 für im Felde stehende Heimatsgenossen, am Tabaktag, 13. Februar 1915, am Wäschetag, 1. Mai, am Hilfstag für Witwen und Waisen gefallener Oberösterreicher, 18. Aug. und 8. Sept., an der Weihnachtsbeteilung 1915 für unsere Soldaten im Felde und in den heimatlichen Truppenspitälern, halfen auch bei der für 1916 geplanten mit, beteiligten sich endlich auch an den Arbeiten der Rote-Kreuz-Woche und der Opfertage im Okt. 1916. Die wirtschaftliche Kriegsfürsorge mit besonderem Interesse erfassend, betätigten sich die Mitglieder der Hausfrauensektion, aber auch andere Ausschuß- und Vereinsangehörige an folgenden Aktionen, die gemeinsam mit den anderen Frauen-Organisationen angebahnt worden waren: Ausgabe eines Merkblattes für die Hausfrauen, Kochvorführungen 1915, welche praktisch zur Herstellung der Kriegskost anleiteten, Arbeiten im Kriegsaus¬ schuß für Konsumenteninteressen und in den Preisbestimmungs¬ kommissionen, in der Städtischen Lebensmittelzentrale, im Städtischen Speisehause, an dessen Leitung zwei Damen des Vereins¬ ausschusses hervorragend beteiligt sind, beim Konservieren von Eiern für den städtischen Verkauf, von Obst und Gemüse (städtischer Dörrapparat) usf.. An der von der Gemeinde Linz, speziell vom Herrn Bürgermeister Dr. Ding¬ hofer angeregten Beschaffung billiger Lebensmittel für minderbemit¬ telte Familien arbeiten im Haupt- und0Arbeitsausschuß Leitungsmitglieder des Vereines mit, und zwar zunächst an der Ueberprüfung der Fragebogen. In letzter Zeit nahmen die Vorsteherin des Vereines und Ausschußmit¬ glieder teil an den Vorarbeiten zur Errichtung einer Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge, deren Tätigkeit vielfach auch den Kriegswaisen gewidmet sein wird. Zum Schlüsse sei noch erwähnt, daß der Verein in patriotischer Pflicht¬ erfüllung insgesamt 25.000 K Kriegsanleihe gezeichnet hat. III. Die sozialdemokratische Frauen-Organisation. Der Ausbruch des Weltkrieges und der Schmerz, unsere teuren Männer, Söhne und Verwandten ins Feld ziehen zu sehen, wirkte naturgemäß anfangs fast, lähmend. Kein WTunder daher, wenn unsere Mitglieder anfangs nicht mit dem gewohnten Eifer sich der Organisationsarbeit Hingaben. Doch das große,, berechtigte Vertrauen zu unseren Tapferen an der Front gab auch unseren Frauen bald wieder Schaffensfreude und Lebensmut. Jetzt galt es, sich wieder¬ um um die Organisation zu scharen und die gemeinsame Gefahr, den gemein¬ samen Schmerz, die gemeinsame große Not zu besprechen, zu raten und zu taten. Es war uns sofort klar, daß wir, die Frauen, nun auch verpflichtet sind, wenn der Ruf an uns ergeht, nach Tunlichkeit bei allen Aktionen für die Allgemeinheit tätig zu sein. Daraus ergab sich denn als erste gemeinsame Arbeit für unsere braven Öberösterreicher unter dem Titel „Vereinigte Frauen- Organisationen44 der große Hilf stag am 18. Oktober 1914. Mit einer be-