7 Das ihnen mächtiges Stapelrecht verlieh, Des Erzbergs wunderbare Eisenschätze In ihre Hände legt' mit reichlichem Gewinn. Nicht lange währt' des Friedens holde Blume, Nicht lange durft' der Bürger sorglos sein! Ein schlimmer Gast hielt seinen Einzug. Der schwarze Tod, die Pest, zog ein. Die Häuser wurden leer, das Wörtchen Freude Vom Tränenmeer hinweggespült. Unruh' und Kampf verstört' den Bürger, Die Kriegsnot scheuchte ihn vom Herd, Der wilde „Jörg von Stain" bestürmt' vom Tabor Mit seinen Horden unsre Stadt, Die Ungarn wälzten ihre rauhen Krieger Durchs «ganze Land bis nahe an die Stadt, Das Faustrecht blüht' und drohte alles Zu reißen in den Abgrund des Verfalls. — Da naht' der lichte Bote bessrer Tage, Der letzte Ritter — Maximilian! Mit mutiger Tat schlug er das Unrecht, Schuf wieder Ordnung in dem deutschen Land. — Und Byzanz fiel! Und Kunst und Wissenschaften, Sie wanderten ins Römerreich Erhellten Deutschlands dunkle Schatten, Dis Morgenröte glüht' — die neue Zeit! Aus des Atlantiks Flut 'erstieg die Welt, die neue, Und Meister Gutenberg lehrt' seine Kunst. Die Hoffnung keimt' und' sproßt' uyd blühte, In allen Herzen ward es wieder licht; — Wann aber wird uns ein Jahrhundert, Das nur der Freude Kränze flicht?! (Ab.) cK 2. Wikö. Wahl des ersten Bürgermeisters 1499. — Huldigung der Messerer. (Die Bühne war abgeblendet. Nach dem Abgänge des S p i e l a n s a g e r s sieht man an einer hufeisenförmigen Tafel die Ratsherren, an einem besonderen Platze den Stadtrichter, abseits den geschworenen Stadtschreiber (Syndikus) sitzen. — Der Stadtrichter Hans Kölln leitet die Bürgermeister wahl. Alle in festlicher Tracht. Vor dem Stadtrichter ist das historische Richtschwert aufgestellt.)