Worspruch. (Ein dumpfer Gongschlag.) Sprecher (indunklen Mantel gehüllt): Ungestillt bleibt unsere alte Sehnsucht, Bleibt des Herzens Feuer-wunsch, Aufzuhalten jenen mächtigen Urstrom, Der als Zeit vorüber rauscht. Donnre ihm ein mächtig „Halt!" entgegen. Fleh' ihn kniend, bettelnd an, Ring' verzweiflungsvoll die Hände, Schleudre Flüche in sein Antlitz! — All' umsonst. — Die Rechte sinkt. Die die Stunde wollte Haschen, Die dir, ach, so Mttlich schien. Die die Tage wollt' zu Jahren Dehnen, da die Freude dich beglückt. Die die Jahre wollte fesseln, Da der Jugend Seligkeit dir blüht'. — Dann nur, wenn des Zeitstvoms Wogen Leid und Kummer uns beschert, Flossen sie dir viel zu träge, Riefst kein „Halt!" -du ihnen zu, Ei, da war die Windeseile Deinen Wünschen viel zu schwach Und du riefst den trüben Wochen Dein „Entflieht -auf ewig!" nach! — Sieh zurück auf tausend Jahre, Folg' des Schicksals Wechselspiel, Klammre dich ans Wunderbare, Wandre an des Leides Ziel, Immer wird das Weltgeschehen Deines Lebens Abbild sein. So mußt du dies Spiel auch sehen: Deines Volkes Lust und Pein!