Gebirgstruppe aufgestellt und ausgerüstet. Das Sehens¬ werteste kam, als statt der Trainwagen und Fahrküchen Tragtiere und Feldküchen auftauchten. Die kleinen, sehnigen Pferdchen entstammten, wie ihre Wärter, den bosnischen Ländern und hatten schon den serbischen Krieg mitgemacht. So manches Tragtier hatte einen Schuß mitbekommen und war erst wieder aus dem „Spital" entlassen worden. „Bosnijazkipferdel klettern wie Kah." Ihre Begleiter sind nicht minder beachtens¬ wert. Kleine, schwarzbraune Kerle, bald in heimischer Tracht, bald in Uniform, zumeist von beiden etwas, jederzeit eine „Selbstgedrehte" zwischen den braunen Lippen, und den roten Fez tief in der gefurchten Stirn, leben sie höchst einfach und genügsam, gehen und schla¬ fen neben ihren Tieren und kümmern sich nicht weiter um Krieg und Bataillon, oder etwa gar um Arbeit. Bei einer feldmäßigen Schießübung in R . . . . ereignete sich eine Episode, die mir zur Kadettenernennunq „verhalf" und schon deshalb nicht verheimlicht werden darf. Aus weiß Gott welchem Grunde war nämlich ich bei der Transferierung wider Erwarten nicht zum Kadetten befördert worden, was mich „älteren Knaben" selbstredend etwas wurmte. Nack» genannter Uebung also, die eini¬ gen Sckweiß kostete, bestimmte Hauvtmann . . . r mich als den Rangsjüngsten ..auch noch" dazu, für das Mittagessen in Eile zu sorgen. Das geschieht dir, sagte ich in dem ersten Nubebedürfnis zu mir. weil du nicht ernannt bist. Zu allem Unglück hat noch das slowenische Nest vier Gasthäuser nebeneinander stehen. Also in welches? Die Antwort kam zwischen Nelkenbuschen aus dem Ersten- stockfenster der saubersten Gostilna. von dem aus jemand ,.,Gospo- diena" (Fräulein) rief. Und richtig stand im Aauseinaang ein braunschwarzes Mädchen, das seiner ah tilgen Nasse und seinem f?änerlichen Stande alle Ehre antat. Mein Entschluß stand fest: bet diesem Wirtstöchter! wird eingekehrt', vielmehr rief ich schon „Gospodicna, gospodiena", in meiner Vhiloloaenweisheit über¬ zeugt, das Wort bedeute Iofefine. (Mit der Transferierung war mir nämlich nicht die Kenntnis der Bataillonssprache mitaegeben worden). Endlich bört mich die Dorfschöne und mit der Sprache der Hände verdeutsche ich ihr meine Wünsche. Wir finden mitein- 21