141 ReicherchaÜ S a n Zeno: Das vom Erzbischof Konrad I. von Salzburg (1106—1147) gegründete, 1803 aufgehobene Augustinerchorherren- stift ist zweimal, im 12. Jahrhundert und Ende 15. bis Anfang 16. Jahrhunderts Sitz einer bedeutenden Kunsttätigkeit gewesen. — Die Kirche ist in ihrer Mauersubstanz durchaus romanisch, in ihrer Stilerscheinung durch spätgotische Ueberarbeitung (1512—1520) ver ändert. Durch ihre Maßverhältnisse (30 Meter breit, 90 Meter lang) die größte aller romanischen Basiliken Oberbayerns, hinter dem alten romanischen Dom Salzburgs nur wenig zurückstehend. Beginn. um Mitte des 12. Jahrhunderts, im wesentlichen vollendet 1208. Die Ballführung ging von Osten nach Westen. Beim östlichen Chorbogen Wechsel im Baumaterial. Ehemalige Marienkirche (Pfarrkirche von San Zeno) jetzt profaniert. Weihen 1158, 1208, Umbau als zweischiffige Halle 1484. Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus: Die Baunachricht ,zu 4181 kann ohne Bedenken auf die vorhandene Kirche bezogen werden. Die konstruktive Anlage weist ebenso wie San Zeno auf Zusammenhang mit Ober-Italien. Gewölbte Basilika im gebundenen System, Stützenwechsel grätige Kreuzgewölbe zwischen Gurten (1860 erneuert), Abschluß der drei Schiffe in drei parallelen Apsiden. Das System zeigt über den Seitenschiffen jetzt Emporen; nur die im öst lichen Doppeljoch, welches als Chor diente, waren schon rat romani schen Bau vorhanden; die Fortsetzung gotisch. Die moderne Ausmalung des Inneren kann zu den erfreulichen Versuchen dieser Art gerech net werden. Das Aeußere mit dem neuen Westturm fast ganz mo dernisiert. Alt der Bogenfries der südlichen Apsis, die Bogenfelder mit Tieren. Kirche Sankt Aegidius: Einschiffig. Die Mauern des früher flachgedeckten (1834 eingewölbten) Langhauses sind romanisch, der Fünfachtel-Chor gotisch. Spitalkirche Sankt Johann: Romanisch, einschiffig, ursprünglich flachgedeckt, spätgotisch gewölbt, rokoko stukkiert, romani sche Apsis. Schloß G r u t t e n st e i n: Hauptmauern Ende des 13. Jahr-» Hunderts. Wohngebäude spätgotisch und gotisierend renaissance, wei tere Veränderungen nach Bränden des 16. und 17. Jahrhunderts. Ried. Pfarrkirche zu den Heiligen Petrus und Paulus, ursprüng lich gotische Anlage; von dieser das kielbogige Portal, die Grund- chßdispofition und die St. -Annakapelle mit spätgotischen Wand malereien des jüngsten Gerichtes aus dem Anfang des 16. Jahr hunderts erhalten. 1721—1733 Umbau. Turm 1868. Langhaus, weit gespannte Tonne, tiefe Seitenkapellen mit ostwärts gestellten Al tären. Bandwerkstukkos um 1730. Hochaltar (1665) von Thomas