74 B arghausen. Der Name der Stadt begegnet uns zum erstenmale in einer Schenkungsurkunde der Kaiserinwitwe Kunigunde, die im Jahre 1025 ihren Königshof Burghausen dem Erzbischof von Salzburg gab. Aus dem Umstande, daß keine einzige Karolingerurkunde aus Burg hauserl stammt, während uns von Oetting und Ranshofen datierte Urkunden dieser Zeit häufig begegnen, läßt sich wohl der Schluß ziehen, daß ein etwa vorhandener Herrenhos zu Burghausen keine Rolle spielte. Vielleicht waren die Magyarenzüge, welche das ebene Land längs des Inn verwüsteten, eine der Ursachen, die Burg- Hausen an Stelle der alten Pfalzen Oetting und Ranshofen zur Blüte brachte. Die Burg wurde im Jahre 1072 Mittelpunkt einer Grafschaft. Als das Geschlecht der Grafen von Burghausen, Schala, im Jahre 1164 ausstarb, gelangte der Welfenherzog Hein rich de" Löwe in den Besitz der Grafschaft. Dafür, daß bereits während der Herrschaft der Grafen im Tale eine Ansiedlung bestand, spricht die Gründung einer St>. Jakobskirche im Jahre 1140. Zur Pfarrkirche wurde aber für die Siedlung am Fuße der Burg die alte Kirche des Nachbardorfes Mehring, zu der St!. Jakob noch längere Zeit im Filialverhäljtnisse stand. Im Jahre 1180 kam Burg, Talsiedlung und Grafschaft Burghausen in den Besitz der Wittels bacher. Am Jahre 1235 hören wir bereits von einer Maut in Burghausen, bei der Raitenhaslach vom Zolle befreit! wird. Wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir uns dieselbe nicht bei der Burg hau senerbrücke, sondern an der Lände im Bereiche des heutigen Mauthauses, denken. Für eine Lände war die Stelle unter dem südlichen Burg- äbfalle besonders geeignet. Hier machte die Salzach eine leichte Krümmung und die konvexe Uferseite ermöglichte es den Schiffen, ohne Gefahr anzulaufen. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts waren die Bauten am Burghügel und in der Tälsiedlung ohne über ragende Bedeutung. Nach der ersten Landesteilung wird es anders. Vom Jahre 1255 bis 1504 wird Burghausen neben Landshut zw eite niederbairische Residenz. Anfangs halten sich die Herzoge oft dort auf, später wird sie ein Lieblingssitz der Frauen oder Witwen der Landshuter Herzoge. Das innere Schloß stammt in bedeutenden Teilen des Palas, der Kemenate und der inneren Schloßkapelle aus der Ausgangsperiode des romanischen Stiles, also aus der Anfangszeit der Residenz. Der häufige Aufenthalt der bayrischen Herzoge bewirkte aber nicht allein, daß der langgestreckte Burgrücken immer mehr bebaut und stärker befestigt wurde. Auch die Talsied lung verdankt herzoglicher Gunst ein rasches Aufblühen. Als sich das jung gegründete Tititmoning um eine Salzniederlage bewarb, wußten es die Herzoge durchzusetzen, daß die erzstistisch e Nie derlage des Hall einer Salzes für Bayern im Jahre 1275 nach Burghausen kam. Dazu kam im Jahre 1318 noch eine bayri sche Salzlegstätte. Ludwig der Bayer entschied ums Jahr 1333