41 VI. Von chronischen Vergiftungen seien in erster Linie die Metallvergiftungen, insbesondere Blei, Quecksilber und Wis mut erwähnt, bei welchen die Jodwirkung sich in einer ver mehrten und rascheren Ausscheidung des im Organismus ge bundenen und deponierten Metalles äußert (das gilt auch für das Nikotin bei chronischer Nikotinvergiftung). VII. Krankheiten der Sinnesorgane. a) Besonders bei jenen Augenkrankheiten, welche auf skrofulöser Basis auftreten, häufig als einziges Symptom dieser Krankheit, wie oft rezidivierender einfacher Augenkatarrh, Entzündungen des Lidrandes mit oder ohne Ekzem (gerötete Augenlider), Trübungen der Hornhaut, Infiltrate und oberfläch liche Geschwüre der Hornhaut usw.; ferner bei einer ganzen Reihe anderer Augenkrankheiten, wie Entzündungen und Atro phien der Sehnerven, manchen Formen von Erkrankungen der Netzhaut, Blutergüssen in dieselbe, gewissen Erkrankungen der Aderhaut und des Glaskörpers, Entzündungen der Regenbogen haut, Lähmungen der Augenmuskeln, Knochen- und Knochen- hautaffektionen der Augenhöhle; b) die Erkrankungen der Nase, welche sich für eine erfolg reiche Kur in Hall eignen, wurden bereits unter „Erkrankungen der Luftwege“ kurz erwähnt; c) bei Erkrankungen des Gehörorganes: chronische Trom- melfellentzlindung, Katarrh der Eustachischen Röhre, bei ge wissen Formen chronischen Mittelohrkatarrhes; zur Ausheilung nach chirurgischen Eingriffen infolge von Abszessen und Kno chen-Karies, Nekrose usw.; d) bei Erkrankungen der Zunge, wie Psoriasis linguae auch nicht luetischen Ursprungs usw.; e) bei Hautkrankheiten, und zwar bei solchen, welche mit einer Infiltration (Verdickung) der Haut einhergehen, wie z. B. chronische Ekzeme, weiters Schuppenflechte und insbesondere Furunkulose u. a. m. VIII. Lues. Vor einem Menschenalter galt Hall als „Syphilisbad“ kaf exochen; dieser Ruf, der heute der Vergangenheit angehört, brachte dem Kurorte schwere Nachteile für seine Entwicklung.