IV sind, was bei den Urkunden nicht immer der Fall ist, dem daraus ge schöpften Material vom Standpunkte der Sprachgeschichte und Mundart forschung einen hohen Wert. Die von den Quellen gebotenen Belege sind natürlich nur ausnahms weise vollständig aufgenommen worden, da ja das Lexikon keine In- dices ersetzen kann. Zudem wiederholen jene Urbare, die nach der Art der Dienste gegliedert sind, die Namen immer in derselben Form, so daß eine Häufung der Belege in solchen Fällen weder dem Historiker noch dem Philologen Nutzen brächte. Das Gebotene dient also für Lokalhisto riker, die sich mit einer bestimmten Örtlichkeit einläßlicher befassen wollen, nur als Wegweiser. Besonderes Augenmerk wurde sprachlich auffallenden, vorab mund artlich gefärbten Formen zugewendet. Selbstverständlich habe ich auch alle irgendwie bemerkenswerten Flurnamen verzeichnet, deren Bedeu tung für die Siedlungskunde ja heute voll erkannt ist. Ihre Identifizierung muß, soweit sie überhaupt noch möglich ist, begreiflicherweise den Orts kundigen überlassen bleiben. Das in dem vorliegenden Werke aus mehr als 500 Quellen vereinigte Namenmaterial umfaßt alle in dem großen, 1889 erschienenen „Topo graphischen Post-Lexikon“ von Oberösterreich und Salzburg verzeich- neten Städte, Märkte, Pfarrorte, Dörfer, Ortschaften, Rotten, Weiler und einschichtigen Häuser des Landes, ferner die auf den Karten ein getragenen Berge, fließenden Gewässer und Seen, insgesamt etwa 25.000 Namen. Bei den wichtigeren Bodenerhebungen und Örtlichkeiten habe ich die Meereshöhe angegeben, wozu ich aber angesichts der Ver schiedenheit der Zahlen in den Behelfen bemerken muß, daß ich mich in eine Prüfung der Zuverlässigkeit nicht einlassen konnte. Die Ab weichungen sind ja auch nicht erheblich. Die Aufnahme aller im Postlexikon stehenden Namen, also auch solcher, für die sich in den benützten Quellen keine Belege fanden, ge schah in der Absicht, einen Gesamteinblick in die Namenwelt unseres Landes zu ermöglichen. Die Lücken fallen nicht ins Gewicht, weil sie an Zahl gegenüber der Gesamtmasse verschwinden und weil es sich da gewiß sehr oft um Siedlungen aus jüngerer Zeit und mit wenigen Ausnahmen um einschichtige Häuser handelt. Der Mangel an Belegen erklärt sich teilweise daraus, daß solche Häuser oder Weiler einst kleinen und kleinsten Grundherrschaften untertänig waren, deren Dienst- und Zehentregister entweder zugrunde gegangen oder schwer erreichbar sind. Auch hier hat die Lokalforschung die Nachlese vorzunehmen. Namen von Örtlichkeiten, die entweder verschollen oder, wie z. B. die Flurnamen, nur an Ort und Stelle identifizierbar sind, habe ich durch einen Stern kenntlich gemacht. Bei Abschriften und Nachträgen ist das Jahrhundert oder das Jahr, aus dem sie stammen, in Klammer beigefügt, ebenso bei Quellen, die nach der Vorlage datiert sind, die wirkliche Zeit ihrer Niederschrift.