89 Die Hauptculturart dieses Gebietes ist der Wald, der in größerer Ausdehnung, vorzüglich in den hochgelegenen Theilen, in kleineren Dimensionen ziemlich gleichmäßig überall vorkommt, so daß beinahe jeder Grundbesitzer einen seinem Anwesen näher oder ferner gelegenen Wald zum Eigenthnme hat. Die größeren zusammenhängenden Complexe haben eine Ansdeh nung von einigen hundert bis nahezu 1000 Jochen (200—575 Hektar) und gehören den Dominien und kirchlichen Anstalten; die kleineren Waldparzellen, die zumeist im Besitze der Gemeinden und der bäuer lichen Bevölkerung stehen, nehmen gewöhnlich jene Bergkuppen, Hügel, Abhänge und Thalwände ein, welche ihrer ungünstigen Lage, steilen Abdachung, schlechten Bodenbeschafsenheit oder der zu Tage tretenden Steine und Fclsblöcke wegen als Ackerland entweder gar nicht, oder doch nur mit großer Mühe und ohne lohnenden Ertrag benützt werden könnten. Doch gibt es auch Ausnahmen bei solchen Besitzern, die Ueberflnß am Ackerlande haben, zum besseren Betriebe ihrer Wirthschaft ans einen entsprechenden Waldertrag sehen und daher der Waldcultur auch Flächen von besserer Beschaffenheit widmen. Die bei weitem vorherrschende Holzart ist die Fichte; ihr folgt die Kiefer. Während die erstere den Hauptbestand in den größeren Complexen bildet, dominirt die letztere auf den kleinen, isolirten Parzellen der bäuerlichen Waldungen. In den höheren Partien, besonders in den nördlichen und nordöstlichen Abdachungen, wo der sandige Lehmboden tief liegt und mit einer ausgiebigen Humusschichte versehen ist, kommen auch Waldungen vor, in welchen neben der Fichte, die Tanne und Rothbuche gedeihen; reine Tannen- und Buchenwälder aber sind beinahe gänzlich verschwunden. In den westlichen und südlichen Senkungen, wo reiner Grus sand lagert, wo der Boden an und für sich schon mager und überdies in Folge des beinahe jährlich wiederkehrenden Streurechnens entkräftet ist, erscheinen vorherrschend nur Holzarten, die sich durch leichten Samen fortpflanzen, wie insbesondere die Kiefer und die Fichte; letztere jedoch bei beschränkterem Wüchse bald mehr, bald weniger verkümmert. Die Birke und Aspe kommen allenthalben, besonders in jungen Beständen eingesprengt vor; die Lärche dagegen findet man nur in einzelnen Exemplaren, selten und zwar in Folge neuerer Anpflanzung in größeren Partien.