schaftlichen Verhältnisse in der ganzen Gegend gestatten wachsende Kauflust bei Alt und Jung. Als beliebtes und auf dem Lande sozusagen selbstver¬ ständliches Geleite des Jahrmarktes ist auch in Heiligenstadt der Tanz, dem im geräumigen, auf dem „Hauptplatze" ge¬ legenen Gasthaus seitens des einer Belustigung leicht zugäng¬ lichen Innviertler Volkes mit nicht geringem Eifer gehuldigt wird. Daß es da nicht ohne fröhlichen Gesang mit den beim ganzen bairischen Volksstamme heimischen „Schnadahüpfeln" abgeht, ist wohl begreiflich, denn die Innviertler sind ja als sangesfrohes Völklein weit bekannt. Die Kircb*. Links der Straße erhebt sich die alte, stattliche, im spätgothischen Stile gebaute Kirche, dem heiligen Matthäus geweiht. Die Entstehung der Kirche ist dem Ritter Hans dem Knchler zu Friedburg zu verdanken, der sich zu deren Bau durch ein besonderes Vorkommnis veranlaßt fand. Die nähere Beschreibung des letzteren findet sich in einem im Friedburger Pfarrarchiv vorhandenen und wahrscheinlich Ende des 17. Jahrhundertes angelegten Buche. Der betreffende Bericht lautet: „der Ursprung und Ursach dieses Gotteshaus Heiligen Statt zu erbauen, und also zu benambsen war diese: Als man zählt Ain tausend Vierhundert war um6 diese Revier ein lautier Waldt, durch welchen einstmal ein srembtes Weib reifete und eben an dem Orth, wo ieznnd der Hochaltar stehet, hat sie aus der bloßen Erden ligen gesehen ein weißeß und rundes Oblat in Formb einer großen Hostien, wie von denen Priestern in der heiligen Meß pflegt aufgewandelt zu werden. Weill aber gemeltes Weib vernünftig abgewöhnte, daß dieses Oblat schon geweiht und konferiert möcht sein, hatt es solche aus Ehr und Billigkeit nit allein nit angerührt, sondern nur mit ihren Huet bedecket, ginge hin und zaigts der Herrschaft zu Fried- bürg an, so selbiges Zeit gewesen der Edl und gestreng Ritter Hans Knchler, welcher dann nach genommenen Augen¬ schein zu denen Capitular Herren ze Mattighoven geschickt und dann Raths gepflogen, die dann nach Vernehmung dieses eillends anher kommen willens diese Hostien zn erheben und mit procession mit ihnen hinwegte zu tragen. Weile sie es aber von der statt, da es gelegen nit bringen oder erheben konnten, haben sie sich darob entsetzet und gedacht, daß Gott