— 119 — schon mehr als 100 Personen beteiligt haben. Eine schöne, bequeme Straße führt talab nach Neuhaus, von wo aus das Abendschiff zur Heimfahrt nach Aschach benützt werden kann. Ein sehr beliebtes Ausflugsziel nicht nur für die Bewohner von Aschach, Eferding und Waizenkirchen etc. und deren Sommergäste, sondern auch für Ausflügler aus Linz, Urfahr und Wels ist die Ruine Stauf im Aschachtale. Sie ist von der „Steinwänd" aus1) bequem in einer Stunde zu erreichen. Von der Nordseite her führt ein gotisches, hohes Ein¬ gangstor in den äußeren und dann gelangt man auf 46 steinernen Stufen in den inneren Burghof. Auf einem Felsen erhebt sich ein mächtiger Turm, in dessen Innern eine hölzerne Treppe sich befindet, auf welcher man 76 Stufen auf¬ wärts steigen muß, um die Höhe zu erreichen. Der Turm, mit einem Notdach versehen, mag wohl ur¬ sprünglich viel höher ge¬ wesen sein. Die Aussicht von der Brüstung ist gro߬ artig. Tief unten im Tale rauscht die Aschach, wie Kinderspielzeug repräsen¬ tieren sich die Gehöfte der Umgebung und die auf der Haibacher Straße verkehrenden Fuhr¬ werke. Bei günstiger Aussicht sieht man wohl in der weiten Runde mehr als ein halbes Hundert von Ortschaften mit ihren Kirchtürmen, selbst der Dom von Linz ist sichtbar. Nun noch einige geschichtliche Reminiszenzen. Die einst mächtige Burg Stauf wurde von Wernhard von Julbach im 12. Jahrhundert noch vor der Schaunburg erbaut. Seine Nachkommen wählten die Schaunburg zu ihrem bleibenden Aufenthalt und überließen die Stauf einem Dienstmann. In den kriegerischen Zeiten zu Ende des 14. Jahrhunderts litt die Stauf sehr und neigte von da an zur Ruine. Die Burg blieb bis zu dem im Jahre 1559 erfolgten Aussterben der Schaunberger in deren Besitz, kam dann später an Wolf von Lichtenstein und im Jahre 1580 samt der Herrschaft Aschach an die Jörger. 1611 kam die Stauf an die Grafen von Harrach, in deren Besitz sie noch heute ist. Die Burg war noch am Ende des 17. Jahrhunderts bewohnt (wahrscheinlich von einem herrschaftlichen Pfleger oder Förster), verfiel aber immer mehr und mehr, bis sie ganz un¬ Ruine Stauf. Aufnahme von R. Pitzniann. *) Siehe später Schachingers Aufsatz: Rund um den Mayrhoferberg. Im Zieglerschen Gasthaus zur „Steinwänd" wird der Schlüssel zum Burgturm der Stauf verwahrt.