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Uberreicht vom Verfasser.
GRENZBESCHREIBÜNGEN
VON
LANDGERICHTEN DES INVIERTELS.
HERAUSGEGEBEN
VON
JULIUS STRNADT.
SONDERABDRUCK AUS DEM ARCHIV FÜR ÖSTERREICHISCHE GESCHICHTE,
102. BAND, II. HÄLFTE
(ABHANDLUNGEN ZUM HISTORISCHEN ATLAS XII).
WIEN, 1913.
IN KOMMISSION BEI ALFKED HOLDER
K. U. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER
BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN.
OÖLB LINZ
42294
Druck yon Aaolf Holthausen
k. u. k» Hof- und Universitäts-Buchdrucker iu Wien.
tf-1;
GRENZBESCHREIBUNGEN.
I. Landgericht Schärding.
a) Gräniz Beschreibung des churfürstl. Landgerichts Schärding,
vorgenommen im J. 1618 durch den Landrichter Hans Veit
von Leoprechting zu Grienau, renovirt durch dessen Nachfolger
Hans Isac v. Leoprechting, dann durch den jezigen Landrichter
Achilles Ilsung 1642.
(Grenz-, Güter- und Volksbeschreibung des Landgerichtes Schärding Bd. IV
Bl. 71 ff. im Allg. Reichsarchiv München.)
I. Gegen W ernst ein zur Grafschaft Neuburg gehörig, zuerst
1580 durch Landrichter Wolf Wilh. v. Maxlrain, Freiherr zu Waldeck,
festgestellt. Oberhalb des Schlosses Wernstein der in den In fallende
Neuhauserbach herum bis zum Haidoblbachl unterhalb Wernsteins, Das
Malefiz war streitig, es konnte nur ein einziger Fall erwiesen werden,
in welchem (1534) ein reisiger Knecht an das Landgericht Schärding
überantwortet wurde. Zur Enklave gehörten zirka 40 Häuser.
II. Gegen den Burgfried Passau.1 Eezeß ddo. 29. August
1549 zwischen Herzog Wilhelm von Bayern und Bischof Wolfgang
von Passau, betreffend den Burgfried der Instadt und die Herrschaft
Yiechtenstein.
1. Der Burgfried der ,Yhnstatt' wurde von neuen Dingen mit auf¬
gesetzten Marchsailen, gelegten Stainen und Marchbaumen vermarcht,
richtig gemacht und ausgezeigt. ,Nemlich und erstens anfangs hebt sich
der Purkfrid von dem Peitter Thor der Ihnstatt Passau an und gehet
nach dem Ihn hinauf an den Schweinbach, so zwischen der Voglau und
Hämperger Gründen von der Höhe herab in den Ihn fliesset, daselbst ein
aichene Marchsailen aufgesetzt ist. Von da demselben Schweinpach auf¬
wärts neben Hämperger Gründ und Zaun daselbst zwen nacheinander
stehend, mit Kreuzen zeichente Baumfridt; folgend neben den Schwendt-
ner Gründen im Graben liegt ein Marchstein. In demselben Graben auf-
42*
646
Strnadt,
[338]
wärts zu einer Fahrt Lucken, daselbst liegt auch ein Marchstein. Ferer
an der Höfern Gatter am Wäckhing ist ein Seilen und ein Stein gegen-
in¬
einander übergesetzt; weiter bei der Neuburger Straß ein Seilen, darnach
am Graben hinum, über den JLdlpach auf Schärdinger Landstraß ist ein
Seilen und dargegen über die Landstraß liegt ein Stein. Ferrer dem Ge-
hag und Graben nach zum Hauenker, daselbst bei dem Zaun von Purk-
holzers Wiesen ein Stein. Vor desselben ausser Hauenkers Behausung
aber ein Stein und von dannen dem Gehag nach abwärts bis neben des
Khrainwitters Schleif- und Mühle hinab liegt in der Gassen ein langer
Stein, darauf ist ein Kreuz gemacht, und von demselben unterhalb der
Häuser daselbst über den Mülpach bei Wolfgangen Eckers Lohestampf
ist ein Felsen am Haügerberg ein Kreuz gehackt. Weiter dem Weg nach
aufwärts neben des ^ranpaurns Gründen liegt abermalen ein Stein bei
der Wegscheid am Hangerberg, mer ein Stein was hinum bei des Kran-
paurns Gründen und Ausfahrt, aber der Straß nach, die auf die Eisenpirn
gehet, und ferner neben des Kranpaurn Gehehag hinum an Purkholzers
Gründ und Siechgattern ist ein Seilen und dargegen über dei;* Säminger
Gründ ein Stein. Darnach abwärts am Gehehag und am Küedobl für das
Pründl zu des Toschners Hammer neben des Greisseneckers Wiesen, da
iegt bei dem Zaun ein Marchstein, negst darunter neben dem Haus für
den Gattern hinaus auch ein Stein. Von demselben unterhalb des Tasch¬
ners Haus stehet ein Seilen, von derselben dem Bach ab neben der Straß
bis zu des Ständlers Hamer, am Walchstampf zum Prücklein, so die
Freinberger und Stephan Fraunhofer insgemein machen, stehet auch ein
Seilen. Von derselben Tejrsgach hinum bis zu einem Stein, von dem¬
selben Stein über den Weg an das Gehehag, so die Freinberger und Hay-
bacher Gründ scheidet, und dasselbe Gehehag aufwärts bis an einen Stein;
von demselben an die Seilen bei Freinberger Straß, von derselben Seilen
dem Gehehag nach aufwärts auf ein Aichen, von derselben auf ein
Thannen, über den Graben aber in zwo Thannen, nach einander steheunt;
dem Gehehag nach aber hinum im Kreutter Dobl an die Kreutter Leithen.
Dieselbe Leithen hinauf und hinüber zu einer Thannen bei/Praitenacher
Grund. Über dem Weg am, Schildberg ist auch ein Seilen, und ferrer an
das Gehag, so Praitenacher und Haybacher Gründ yon ainander scheidet,
das Gehag ab bis in Aunpach, den Pach abwärts gegen der Haibacher
Aue an ein Puechen, mit einem Kreuz bezeichnet, und lieget darbei ein
Marchstein. Yon dannen aus zwo Thannen, neben einander steheunt,
mer am Achleuthner Weg ein Seilen, weiter hinum auf ein grosse Aich,
yon derselben dem Gehag nach ab neben Peters zu Ödt Wiesen hinum
[339]
Grenzb eschreibungen,
647
auf ein Legerstein, in derselben Wiesen liegend, darauf ein Kreuz ist,
und schließt sich an ein Felsen, in der Thunau liegend, der Kreutterstein
genannt. Darauf steheunt ein aufgemauerte Seilen, also und mit der Be¬
scheidenheit, was innerhalb jetzt angezochener Gemerk gelegen ist, daß
solch alles jetzt und hinfüran für der Ihnstatt Passau Purkgeding gehalten
werden und darinnen von des Fürstentums Bayrn wegen nichts mehr
gesuchet noch angemaßt werden solle; doch ist hingegen lauter beredt, ob
etliche landgerichtische Nachbarn daselbst umsitzend bis hieher den
Bluembesuech und Holzmaiß der orten von alter her gehabt, daß ihnen
solcher Besuch durch diese unsere der Fürsten Handlung nit benommen
noch entzochen sein solle, doch in allweg soll das Purckholz wie vor alter
in Pann bleiben.
2. Alle Schenkstätt, so inner der nächst verstrichenen 10 Jahren
in Untern und Obern Hay bach aufgericht worden, sollen abgeschafft
werden.
3. Die Herrschaft Yiechtenstein soll nun und hinfüran mit aller
Hocheit und Obrigkeit ungeirrt und ungeweigert mit den hernach be¬
schriebenen Gezirken und Gränizen und was innerhalb derselben gelegen
dem Hochstift Passau bleiben und folgen. ,Erstlichen sollen sich die Ge¬
merk von der Thonau an anheben, bei dem Aunpächl, negst oberhalb
Kasten gelegen, von demselben Aunpächl an das Gehag, so aufwärts für
die Kolwiß, die landgerichtisch ist, weiter aufwärts für die Hochwiß, so
Viechtensteinerisch, in den Fluch Dobl und neben dem Fluchbächl hinauf
bis an den Brunnen und Ursprung bemelten Fluchbächls hinter die
Häuser zu Untern Achleithen. Von dannen dem Weg nach an Hämet-
gattern, daselbst sich das Pan Hag anhebt. Nach demselbigen Gehag
hinum an die Löttmans (Libmans) Edt zu den Lackhen im Landgericht
ligend. Von dannen der Straß nach auf Pöllasperg zwischen zweier
Häuser durch, deren eines a. s. des Georgen von Pöllasperg im Landge¬
richt und das Fischergut im Yiechtenstein gelegen ist, ferner dem Weg
nach auf Günzlstorf, so zusamt des Maurers Haus im Landgericht ge¬
legen, aber dem Weg iiach im Köglbach und von dannen hinauf bis auf
den Ursprung des Brunnens, so unter dem Herhag liegt. Folgends der
Gerödt noch bis in die Schrenk, deren zwo seindt, die herausser zu
machen dem Landgericht und die innere der Herrschaft Yiechtenstein zu¬
ständig ist. Yon dannen an den Herhag Graben bis an ein Mos; ge¬
nannt das Herhag oder Yilzmoß, da sich dann ein Bächl erhebt, genannt
Yeichtbächl, so zwischen Yeicht und Hagendorf hinabrinnt, aber dem¬
selben Pächl nach auf ein Straß und Kohlstatt und a. s. dann von der-
648
Strnadt.
[340]
selben Straß auf die gerecht Hand, so man hinab auf Schaumburg reiset,
zwischen dreier Häuser zu Kindlsedt, durch deren eins der Herrschaft
Viechtenstein und die andern zwei auf der gerechten in dem Landgericht
gelegen seien. Weiter für ein Dorf Grafendorf geheissen, auch im Land¬
gericht gelegen, und ferner dieselbe Straß für Hoholting, so auch land¬
gerichtisch, nach einem Holz der Grafendorf genannt, der Herrschaft
i Viechtenstein zugehörig, bis an einen Gattern, bei welchem Gattern sich
dann der dreyen Herrschaften Bayrn, Passau und Schaumburg Gemerk
anfahen und enden thuen, also und dergestalt, daß, was innerhalb be¬
rührter Gemerk gegen Viechtenstein gelegen, der Bischof von Passau
und sein Stift darüber alle Hoch- und Niedern Obrigkeiten haben und
deren gebrauchen sollen, was aber hinüber gelegen, das solle dem Herzog
und seim Landgericht zu Schärding ohne alle Weigerung mit der Obrig¬
keit zugehörig sein, doch unvergriffen den Stiften, Steuern und andern
Kechten des Hochstifts an seinen Hintersaßen in bemeltem Landgericht.
4. ,Nachdeme auch Pührawang und Grämplstein nunmehr herdan
in das Landgericht geteilt sein worden, so sollen diese beede Stuk nun
und hinfürters für Hofmärchen gehalten und dem Stift darauf Hofmarchs
Freiheit, wie andern im Land zu Bayrn gestatt werden, davon dann das
Stift gebräuchig: und gebürliche Gehorsam auch leisten und thun solle,
und damit sollen alle vorgewesten Gränizen-Irrungen, so viel sich bis auf
uns die Fürsten bis anhero der Enden erhalten haben, nachbarlich hin¬
gelegt, verglichen und vertragen sein/
Kopie sec. XVIII ex libro Bischof Wolfgangs vou Salm Bestandt Ver¬
schreibimg u. dgl. 1541—1555 C fol. 290 im Kreisarchiv Landshut Reperto-
rium CXIII' Verzeichnis 1 Faszikel 26 Nr. 5 Sal 3.
III. Gegen Österreich. (1592 Grenzbereitung unter dem Land¬
richter Wolf Wagner. Von den drei Häusern zu Kindelsed gehören die
zwei auf der rechten Hand ins Landgericht Schärding, das dritte linker
Hand nach Viechtenstein.
,Weiter für ein Dorf Gravendorf gehaissen, auch im Landgericht
gelegen, und verer derselben Straß nach für Hochhol ting, so auch
landgerichtisch, nach einem Holz, die Gravendorf genant, der Herrschaft
Viechtenstein zugehörig, bis an ainen Gattern, bei welchem Gattern sich
dann der dreier Herrschaften Bayrn, Passau und Österreich Gemerk und
Gräniz anfachen und enden thuen/)
(1642) ,Als wir von der Greniz Viechtenstein der Straß als dem Land¬
march nach aufs österreichisch Land und gen Berndorf komen, haben wir
im Augenschein gesehen, das diß Berndorf ohne Mitl im Fürstenthom Bayrn
[341]
Grenzbeachreibungen
649
und Landgericht Schärding ligt, auch in den vorigen Greniz Püech-
len und darüber eingezogener Erfahrung befunden, das zu ermeltem
Berndorf nur drei Häuser sein, deren zwei, so iezt Hanns und aber Hanns
besizen, derzeit Bartholomeen von Dietrichstain gen Riedau und das
dritt zum Schloß Yiechtenstain stüftbar, und obwol dise drei Gietter, die
ihre Gründ inner und ausser Land haben, im Landgericht Schärding
ligen, nichts weniger der Herrschaft Peuerbach (allweilen sie dieselben
vorhero noch gehabt) sich der Steur, Robolt und aller Gerichtsbarkait un¬
befugt underfangen und dessen selbigenmals in die 30 Jahr, wie auch
seithero es Herr von Dietrichstain erkauft, im Inhaben ist.
NB. Das 3te Haus, so iezt Leonhard underhalb der Strassen
besizt und zum Schloß Yiechtenstain stüftbar,2 ist vorbemelter Zeit un-
gefehr innerhalb 50 Jarn an keinem ort weder im Landgericht noch nach
Yiechtenstain versteurt, aber mit der Scharwerch dahin nach Yiechten¬
stain gebraucht worden/ Hierüber habe der geweste Landrichter Christof
Liebnaur nach Burghausen berichtet (Landgerichtsbereitung 1559), aber
keinen Bescheid erhalten. Bei der Bereitung 1618 wurde in Erfahrung
gebracht, daß der Unterthan nun nach Yiechtenstein die Steur reichen
müße. Wird beantragt, das Peurbachsche Landgericht zu befragen, ob es
vor angedeitte Landstraß auch fürs Grenizmarch halten thue.
,Yon dannen obbemelter Straß und linker Hand nach geet das
March durch daß Gaißerveld bis an den Landgraben und hinab für die
Fliegenbaum, deren ainer3 noch verhanden, zu dem Schrancken.'
NB. ,Entgegen wollen die Österreichischen von Berndorf vom Eck¬
zaun in der Gassen gerat auf die hochen als Geyersperg. Puechen dem
Hag nach, von dannen auf den Größling beim Hämat, demselben Puech
und Hag nach bis auf die Schrancken, so sie doch in vorigen ihren Be¬
reitungen von der hochen Puechen auf den Fliegenbaum und alsdann
gerad dem Schranken zue ihr March genomen.
Hiebey zu wissen, daß zwischen obbemelten Berndorf auch des
Landgrabens und Schranckens die Österreichische Underthonen im Gaißer¬
veld herenthalb der obgemelten Landstraß als des Marchs etliche Gründ,
welche ieder Zeit offen und unverfridt von dem Bluembesuech gelegen,
aber im alten Grenizbüechl und in der Bereitung, Anno 59 durch Chri¬
stofen Liebnaur gewesten Landrichter bescheclien, hat sich zur selben
Zeit befunden, das bemelte österreichische XJnderthonen dieselben ihre
Gründ gereüth oder Rätter gemacht, Haiden daran gebaut und mit ainem
Zaun, darunder auch bey den Fliegenbaumen die Landstraß als das Greniz¬
march eingefangen und verzeint gehabt, weil aber solches ain unleidten-
im vi i ri um ' ■»-» im -j
650 Strnadt. [342]
liehe Neurung gewest, dardurch das Landmarch verendert, die Österreich.
Landgreniz erweitert und den Bayrischen der Bluembesuech entzogen
worden, hat ermelter Landrichter die damals neugemachte Fridt und Zelin
den Thoman zu Antlang, Land Amtmann in Gegenwart viler Personen
niderreissen und die alt Straß und Landmarch wider öffnen lassen . . .
Hiebei ist auch sonderlich zu mercken, daß durch das Gaißerveld
etlich neue Fartweg von denen, so von Englhartszell herauf dise Straß
besuechen, gemacht, damit man aber wisse, welches die alt Landtstraß
und das Landmarch, hierauf soll achtung geben werden, welcher Weg
schlecht und gerad herab auf den Schranken oder vom Schranken hinein
ins Gaisserveld get, der ist die recht alt Landstraß und das Landmarch/
,Nachmals von obbemelten Schranken get der Landgraben, darin
etliche Veichten und Krößling steen, als das Landmarch hinab in den
Tobl und ZwiscIllbach. Hiebei ist auch sonderlich zu wissen, das vor
Jarn die alt recht Landstraß4 nach dem Landgrafen hinab in den Tobl und
hervor gegen den langen Zaun widerum heraufgangen, weil es aber die
Fuerleith mit den geladenen Wägen schwerlich ankörnen, ist solche Land¬
straß gleich bei dem Schranken fort angemacht, Es solle aber darumben
nit für das Landmarch gehalten werden, sondern wie gemelt get das
rechte March neben dem Landgraben hinab in den Tobl und Zwischlpach
und vorn aus dem Tobl und Zwischlpach gegen den langen Zaun auf die
Landstraß, die ist von dannen weiter gegen dem Gattern herauf das Land¬
march der orten doch underhalb des Gattern und nit weit von dem,
wie das March aus dem Zwischlbach heraufget, steet ain stainen niders
Creiz, allda vor Jarn der Täter den Gschaidter erschlagen, welche Hand¬
lung beede Bayrische und österreichische Obrigkaiten von Peurbach mit¬
einander abgehandlet, vertragen und gestraft.
NB. Dagegen aber zaigen die österreichischen von gemelten
Schranken die Landstrassen gerad oben auf der Hoch und fortan bis gen
Puebenberg so doch dasselb nit, sondern oberzeltermassen das Land¬
march ist und die Landstraß erst beim Stainen Creuz für das Greniz-
march unzt gen Puebmberg angehet.
Vom Gattern, dardurch die Landstraß get, schaidet die Straß, geet
hinum bis gen Puebmperg, daselbs sein vier Heüser, die zwei gegen der
rechten Hand Bayrisch, die andern zwai österreichisch. Von bemeltem
Gattern an auf der Straß bis gen Puebenperg in das Dorf ist es richtig,
ausser das alda ain Beschwer vorkomt, das die Peurbachischen mit ainem
Zaun zu weit herzue der Straß gefahrn und den Bluembesuech einge¬
fangen/ Wurde deshalb an den Hohenfelder geschrieben, den Zaun zu-
[343]
Grenzbeschreibuugen.
651
rückzusetzen, widrigens seinen Unterthanen der Blumbesuch herein ver¬
boten würde.
,Von Puebmberg aus dem Dorf im Feld hinum auf den Gangsteig,
volgents ist ain Rain im Yeld gerad ab das March bis an den Zaun.
Von obbemeltem Zaun geet die Landgreniz mit dem Palchen bis
an den Pach, der Mülbach genannt, underhalb des Zauns und Stegs ist
es österreichisch, und haltens zum Panwasser, heroberhalb auf dem Bay¬
rischen ist es ein Freibach und gebraucht sich kain Tail des Pächls
weiters als Eestandten, von dannen Schaidt die Wasserunsen, so herun-
den den obgemelten Pach beriert, gerad hinauf zwischen beeder Landen
Holzgründ, so gegeneinander Überligen, die Sallet5 genannt, unzt an das
Prickl, darüber die recht Landstraß von Peurbach auf Schärding geht,
welches Prickl die Landgerichtischen zu Aichet machen.
NB. Dagegen aber zaigen die Österreichischen zu bemeltem
Puebenberg im Dorf auf der rechten Hand in das ander Veld hinab, nach
der Seiten auf die Wis im Boten Moß und über dise Wisen gerad hinüber
auf die groß Sallet, durch die Sallet hindurch zu dem Eck der Strättwendt
bis auf einen Graben, daselbst wellens herum in obbemelte Wasser-
grueben oder Runsen und von dannen hin zu dem Prickl bey den Hoch¬
gerichten und volgents zwischen den Hochgerichten durch.
Item wie man iezt (doch allein vergebens) vernimt, sollen die
Österreichischen von Puebenperg hierüber auf den Landgraben, der ober¬
halb der Hochgericht uf St. Willibaldt zue aufgeworfen, zeigen wollen,
das sie aber (dann mit den Hochgerichten stracks das Gegenspil zu er¬
weisen) nit thuen werden, die Hochgericht und diser Landgraben sein
613 Schritt voneinander.'
NB. Es waren 2 Prückl vorhanden, die nur 5 Schritt voneinander
abstanden; das äußere (Peuerbach zu) wurde nach 1580 durch die
Feldgüße von der Höhe herab verschüttet. Die Bayern hielten dieses
äußere für die Grenze, die Peurbacher das innere (Schärding zu).
Im ältesten Gränzbüchl vom J. 1538 hieß es: ,von Puebenberg aus
dem Dorf Schaidt nach dem Steig ain Rain krad an bis in den Zaun und
mitten im Loch6 hinauf bis zwischen beeder Gericht uf die Sallet/
,Yom selben die Wasser Runsen hinein zwischen beeder Hochge¬
richt bis an das Hag, von disem Hag dem Graben, der sich an dem Hag
erhebt, der linken Hand hin und wider fort gerad hinab zum Schranken
in Erleßbach7 gleich auf die Mitte des Gehülz der Praitau.'
NB. Wurden Österreich. Seits viele Rodungen vorgenommen, so daß
nicht mehr die Mitte des Holzes gilt.
652
Strnadt.
[344]
,Weiter von der ausgefaulten Aich geet das March gerad über den
Weg in das Hag, dasselb schaidet beede Land bis hinab in den Pach,
darüber das Prückl geet, auf welchen die Österreichischen vor Jam ain
Schrankbaum gehabt, den sie abgehen lassen. Derselbig Pach, so man
ain Altpächl nennt, ist weiter das Landmarch der linken Hand nach
hinauf und oberhalb des Wegs auf der linken Hand neben des Wißmats
in ain Graben, volgents demselben nach auf und auf in daS|Kronabittach,8
vom selben an ist aber ain Graben das March hinauf an ain Weg, von
disem Weg ain aufgeworfener Graben, bis hinab in den Pach. Dieser
Pach ist weiter das March für Puzesnbach und ligen alda sechs Häuser,
die drei ins Landgericht Schärding, die andern drei Heüser in Österreich
gehörig, weiter von Puezenbach das March im Wißl hinauf bis in Palchen
des Zauns, alda ain Aich gestanden, aber nit mehr vorhanden, nichts
weniger bleibt der Palchen und Eain dabei das March.
Volgents ist ieztbemelter Eain bei dem Zaun das March, der geet
hinauf in ain Panzaun, im selben Zaun ungefehr ainer Claftern weit auf
Rodauwerts, von dem abgeenden Rain sein zween Palchen gegen einander,
innerhalb derselben erhebt sich aber ain Rain, der geet schlecht hinab in
den Ebnergassner Pach, also das Rodau gleichfalls die Wollmarch als Dörfer 9
und die darzue gehörigen Gründ ohne mitl im Landgericht Schärding gelegen.
Diser Ebnergassner Pach geet auch gar hinauf in den Bernwinkl,
der auch also das Landmarch ist. Vom Bernwinkl schlecht nach dem
Hag, alsdann mitten über das Veld hinauf ain Dornstauten, von derselben
Dornstauden kradt wider ain Rain hinab zu ainem Zaun, von disem Zaun
herum zu ainem Hag des Velds, so nit weit vom Dorf Wagnered11 uf
der rechten Hand ligt, dann fürs Dorf auf den Schranken. Von disem
Schranken hinab auf der rechten Hand neben dem Gehag ist ain Graben
das March in ain Tobl, durch das Gehiüz Weichstauttedt, wol unden im
selben Tobl entspringt ain Pründl, daraus sich das Kerschbächl12 erhebt.
Dasselb Kerschpächl ist alsdann das March durchaus für Haybach so wol
auf der Seiten, doch ohne alles mitl im Bayrischen ligt, auch under dem
Hindterhof, und rint fortan als das rechte Landmarch in die Riedau,
mitten auf dem Wege, also das derselb halb Bayrisch und halb Öster¬
reichisch, und nach dem Ablaß hinab in die Pram.
Also ist von der Riedau aus das Wasser der Pram das recht leben¬
dig March hinauf für Pimißdorf bis gen Altmanstorf.'
NB. Von Bayern aus wird die Pram bis an das Ohl oder Kießbächl,
von Österreich aber nur soweit die Österr. Unterthanen Gründe haben als
Landmarch gehalten.
[345]
Grenzbeschreibungen.
653
Die Mühle in Pimisdorf liegt in Bayern, des Müllers Behausung
aber jenseits der Pram im Landgerichte Erlach.
,Zu ermeltem Altmanstorf (welches Bayrisch) geet das Landmarch
von der Pram und ist weiter der Krespach13 und Hag darbei das March,
gerad im Tobl durch ain Yeld hinauf an das Holz, volgents ain wenig
gegen der linken Hand, dem Weg nach gerad neben dem Holz hinauf
und oberhalb des Holz durch Paugründ auf ain Straß, von derselben
Strassen etwas gegen der linken Hand hinab in ain Gattern, dabei ein
Schranken, schlecht underhalb desselben Gattern ist abermals ain Gattern
und Schranken, dardurch die Straß hinab auf Hag geet, bei disem lesten
Gattern und Schranken stest sich das Landgericht Schärding gegen dem
Rieder Gericht und Österreich ab und ist der linken Hand nach das Land¬
gericht Erlat österreichisch.
Also endet sich die Grenitz gegen Österreich und fürter diser Straß
der rechten Hand hinauf uf Gumpping so im Rieder Gericht, also
stossen das Pfleggericht Ried und Landgericht Schärding aneinander/
Aus der Grenzbeschreibung des Pflegers Wolf Wilhelm von Maxlrain
zu Waldeck vom J. 1580 in der Beschreibung von 1642. Hochstift Passau
Lit. 48 Bl. 520 alt 530 neu im Allg. Reichsarchiv München.
IV. Gegen das Pfleggericht Ried (1642). ;Als in der Be¬
schreibung der Landgräniz gegen dem Land ob der Ens verstanden,
stossen bei denen drei Gattern am Reiß die drei: als das Gericht
Erleth, Schärding und Ried zusammen, und ist volgents die Landstrass
das March zwischen bemelten beden Gerichten Schärding und Ried, hinum
unzt uf ainen Rain, welcher dem Langentobler zu Langentobi gehörig,
von dannen aus aber auf ainen Rain in dem Yeld hinab, so bemeltem
Langentobler und seinen Nachbarn mit einander gehörig. Diser Rain gehet
hinab unzt auf das Pernerpächel, welches beede Gericht hinum unzt auf
die Rieder Strassen (schaidet), Item gehet das March von bemelter Rieder
Strassen hinum auf ain Hocken und Rain, und von dannen aus durch
der Ermanstorfer Holz auf ainen Gangsteig und Dornstauden bis an das
Geinzpachel, hernach ist das March von disem Geinzpachel hinauf im Tal,
der Geinzenpach Tobl genannt, und von demselben Dobl auf einen Kersch¬
baum, so oben am Yeld negst des Tobls auf ainem Rain stehet. Von
solchem Rain gehet das March hinab auf die Creuzseilen, so zu Haßlberg
im Yeld auf einem Rain stehet, von disem Rain auf unzt an den Haßl-
bach zu Fraunhueb, welcher das March ist, hinum unzt an des Tallinger
zu Talling Gründ, von dannen in einen Tobl hinauf bis an des Freiden-
bergers zufFreidenberg Stigl, volgents gehet das March von dieser Stigl
654
Strnadt.
[346]
hinab auf ainen Eain bis an des Praidling Holz, dann von dem Praidling
Holz auf ainen Weg, so im Yeld hinab auf Dulmating auf einen Rain
gehet, welcher Eain volgents das March ist, unzt hinab auf die Andisen,
von dannen gehet die Andisen hinum auf den Stög gegen Vorchtenau,
so dem Herrn von Tannberg gehörig. Hernach ist die Andisen das March
unzt auf den Stög gegen Hofing, hernach rünt ain Pächel von den Höl¬
zern herab, das Erletpächl genant, welches das March ist, hinab unzt
an den Erbstög bei St. Mär then (so sonsten Hanns Ardolph Tättenpeck
gehörig ist), volgents schaidet bemeltes Pächl bede Gericht in den Wisen
hinab unzt auf Sünthöring, allda das March in das Holz hinauf und
durchgehent hernach nach Ausgang dises Holz ligt ein Marchstein bei
einem Pierpaum, von dannen gehet das March zwischen zwaien Yeldern
in ainem Graben hinab unzt auf die Größperger, alda ist volgents die
Landstrassen das ordentliche March hinum bis an das Pächel gen
Arlating/ (Hierzu Beschreibung Illb, Landgericht Eied.)
Y. Gegen den Burgfrid Obernberg. Yerglichene Grenze des
J. 1579: ,Das Arletpächel ist weiter das March zwischen dem Pfleggericht
Eied und Scharding Landgericht und rünt bey dem Hof Arleting herab
under der Linden, so aufm Pergl stehet, in Gurten Pach, also das der
Hof Arleting im Landgerichte Schärding ligt, gleichwol der Paur sonsten
seine Gründ in disen beden Gerichten hat. Was nun hierunderhalb des
Arletspächels ist Schärdingerisch, das aber nach dem Gurtenpach hinauf
fürs Siechhauß bis under die Pruck und also fortan ist im Eieder Gericht.
Aber herunden, wie das Arletpächl als verstanden bei der Linden
in Gurtenpach rünt, schaidet der Gurtenpach die Obernperger und
Eeicherspergische Gründ, und also das Landgericht Schärding und Obern-
perg voneinander bis in Instram, welches ungefehr ains Pixenschuß
weiter reichten/
YI. Burgfrid Schärding. (1642) ,Der Burckfrid sol weren als
weit das Grüental ist mit samt dem Wörth abwerts bis an die Aich-
pichelmaur, fürter die Gassen vor dem neuen Obernthor mit samt
den Kraut und andern Gärten hinaus bis an die Gatern beim stainen
Chreuz, da sich die Strassen in die Yelder schaiden also, was inner¬
halb derselben Gatern beschicht, ist im Burckfrid, und wert derselb
Burckfrid, soweit das Clingfeld ist, bis an die Pramleithen, von dannen
bis an den Baumgarten zu Cling, hinden am Stadl daselbst gelegen,
doch ligen derselb Baumgarten zug Cling, auch die; Müll und Herberg da-
selbs im Landgericht, aber underhalb derselben Müll werdt der Burckfrid
[347]
Grenzbesclireibungen.
655
"bis in halbe Pram unzt die in den In rint und die Heiling Wis bis
an die Steg, von denselben mittern Grozenwisen und Gärten bis an den
Statgraben.'
1608 wurde eine Marksäulen-Setzung vorgenommen.
b) Grenzen des Burgfriedens Wernstein werden im Lit. Hoch¬
stift Passau 48 Bl. 499 alt 509 neu folgendermaßen beschrieben:
Das Neuhauser Bachl oberhalb des Schloßes, auf die großes Erl auf
Hansen Schmidbaurns zu Erlet, dann zum Panzaun zwischen Säxan-
perger und Tanzers Grund auf 1 Aich beim Weg nach St. Georgen, am
Schitthag bis Stöböckinger Gründt bis zu 1 Gattern auf Tanzers Gründen,
dann mitten auf die Landstraße von Schärding nach Passau bis auf ein
Brückl, für die Häuser zu Stöböcking zu 1 Gattern zu 1 Zaun, wo der
Weg hinauf nach Zwickledt geht, dann ist wieder die Landstraß das March
bis an Nußbaumans Gründt, dann in ainem Graben unterhalb Wernstein
und St. Georgen Gottshaus daselbst bis zum Hubinger Stain im Instroin.
c) Grenze gegen den Burgfrieden Obernberg wird in dem
Vertrage zwischen Herzog Albrecht und dem Hochstifte Passau
ddo. München, Freitag nach St. Jacob des heiligen Zwelfpoten
tag 1575 (Kopie des 17. Jahrhunderts im Kreisarchive Landshut
Repert. CXIII Verz. 1 Fasz. 26 Nr. 7C) bestimmt wie folgt:
Den Burgfried Obernberg betreifend ist sich also verglichen worden,
daß der lebendig fliessende Bach die Gurten genannt das Rieder und
Schärdinger Gericht in Mitten berürts Bachs, dann ferrer mit dem einen
Ort dieser Gurtenbach auch bis in Nonßpach, auch von selbem über das
Brückl auf dem Wege, der von Cronwinkl stracks über die Kazenbergische
Straß und von dannen in das Urfahr geht, dahin nach Gelegenheit etlich
Marchsäulen oder Stein gesezt werden, und also beede Päch und Weg
alle drei Gericht und den Burgfrid von einander scheiden sollen.
II. Passauische Landgerichte Viechtenstein
und Niedern Keßla.14
a) Grenzbeschreibung vom J. 1537.
Vermerkt hienach beschriben des hochwirdigen durch-
leüchtigen hochgebornen Fürsten und Herrn Herrn, meins
9IHM&VI TW am 'Hin» naW'F
"iimrniiTrwamr
656 Strnadt. [348]
genedigen Herrn von Passau, seiner fürstlichen Genaden Land
und Landgericht der Widern Kesla zu seiner f. G. Geschloß
Yiechtenstain gehörig, derselben Gränitzen und Anders wie
voIgend durch mich Larentzen Hammoser der zeit s. f. G. Pflegs¬
verweser zum Yiechtenstain zum vleissigisten besieht und er¬
fragt, in Beisein Ir f. G. Underthanen, nämlich Steffan Amt-
man, Gillig Forster aufn Stadl, Hanns Paminger zu Pamadt,
Lienhart Haderer an der Sagöd, Hanns Schürtzer zu Wall-
aiden, Hanns Haderer zu Kluegsperg und Jörg Winchler zu
Winckl Beschechen 28. May A.° 1537. Jar. 6 Blatt, wovon 9 Seiten
beschrieben.
Erstlichen von der Thonau aus oberhalb Chasten die Schaidung
zwischen E. f. G. Herrschaften oder Hofmarchen auch zu E. f. G. Geschloß
Yiechtenstain gehörig, und des Landgerichts Schärding bis an das Ort
oder End, daher fleust ain Pächl vom Yiechtenstainer Wald und ain Pächl
genannt der Roraupach, von dem Heer Hag her fliessent, da dise zwen
Päch in ainander fliessen und erstlich zusamen kumen. Daselbst stößt
aneinander e. f. g. Landgericht der Nidern Keßla auch e. f. g. Hofmarch
dem Geschloß Yiechtenstain gehörig und das Landgericht Schärding. Das
aber e. f. g. lautere bericht oder zubenennen. Der Entschiedung zwischen
e. f. g. Hofmarch dem Gschloß Yiechtenstain gehörig und des Landge¬
richts Schärding von vorbemeltem Ort der Thonau aus bis an die Ort der
auch vorbenannten zwaien Pächlin zusamen fliessund, kan ich der ent¬
lichen March und Underschid nicht an allen Orten, wie sie dan wol ge-
büret, befragen, ist auch on sunderliche Verordnung von e. f. G. und des
Landgericht oder Herrschaft Schärding, dere Gränitz die Eltisten darinnen
gehört wurden, nicht wol zu erkennen oder zu entschaiden.
Yolgend
Yon der obernannten zwaien Städl und Rarau pächlein dere Zusam¬
men fliessung der End Schiedung und Gränitz so man aus wolt ziechen
auf Peurbach der lincken Hand e. f. g. Land und Landgericht der Nidern
Kesla und des Landgerichts und Herrschaften Schärding der rechten
Hand ligend.
Yon diser vor angeregter zwaier pächlin Zusamenfliessung dem
Roraupach nach bis in das Hörhag ab des Simbling an die schranken,
von der Schranken bis auf das Yiltz Mos, von dem Yiltzmos hebt sich
ain pächlin, demselben nach bis an die Schrancken bei Hägkendorf.
[349]
Grenzbeschreib ungen.
657
Von der Schrancken ain gemaine Landstrassen, derselben nach
bis gen Kimlasöd, von Khünlasöd derselben gemainen Landstrassen
weiter nach bis gen Hochholting15 an den äusseren Veldgatern, bey disem
gatern stost und gränätz an ainander e. f. g. Land und Landgericht der
Nidern Kesla, das Landgericht Schärding und Landgericht der Graven zu
Schaunburg. Von disem Gatern die Endschiedung und Granitz e. f. g.
Land und Landgericht der Nidern Kesla auf die link hand und des
Graven zu Schaunberg Landgericht der rechten hand ligend.
Von dem Gatern durch ain wisen und Holz hinab, da besamlt sich
ain pächl, demselben pächl nach bis an die klain schrancken zu Dornad,
von der klain schrancken dem pach weiter nach bis ins Mos neben der
Pötzenau und der Ödt gelegen, von dem Mos über die Ödt neben dem
Weßner Wald bis an den schrancken bei der Sag öd, von dem schrancken
rint ain pach genannt die Kesla, denselben nach bis an den Stebach, von
dem Stepach weiter dem pach nach biß an die Kesla muH, oberhalb der
Struben Leyten von der Keßlaw mull weiter dem pach nach bis in die
Thunaw etc.
Hienach haben E. f. G. zuvernemen die Irrungen so
zwischen E. f. G. Land und Landgericht der unteren Kesla und
dem Landgericht Schärding und Schaunburg sein.
Erstlich auf der Landstrassen von der Schrancken bey Häken¬
dorf bis gar an den äussern Veldgatern zu Hocholting hat es die Irr, das
man an etlichen orten von dem rechten Weg doch nur auf e. f. g. Tayl
den Weg verneut hat, also man den rechten March weg kam sehen kan.
Zum andern bey dem äussern Veld Gattern zu Hocholtung künen
oder wellen die so mit mir gewesen nicht lauter wissen, ob bey dem
Gattern das recht Marich oder Gräniz zwischen e. f. g. Landgericht der
Nidern Kessla und des Landgerichts Schaunburg sei oder nit.
Zum dritten zwischen des Mos und des Schrancken bei der Sagödt
neben des Wesner Walds über die Ödt ist ain kaim entlich Marich
gesetzt.
Wol sich kain strit zuetragen, als auf der vor obernannten Land¬
strassen von der Schranken bei Häkendorf gen Könlasödt gen Hochol¬
tung geth, darauf vor etlichen Jarn Dotschleg geschechen. Nun ist aber
ain Beschau von dem Landgericht Schärding darauf gewest, da ist er-
sechen worden, das der recht alt Marich weg ungeverlich um ain Klafter
paser gegen dem Landgericht Schärding fürgangen, der wegen ist der
Handl an mitl ainem Pfleger zum Viechtenstain von Landgerichts wegen
der untern Keslaw beliben.
658
Strnadt..
[350]
Also haben alls hievor geschriben E. f. G. dere Grenitz als vil mir
und denen so mit mir gewesen in vleyssiger gehorsamer Erfarung und
Besichtung lautern Bericht zuvernemen.
Der Granitz und Marich zwischen E. f. G. des Landgerichts der
undern Kesslaw und der Hofmarich, dar in dan Chasten und aufm Perg16
ligt, alles zu e. f. g. Geschloß Viechtenstain gehörig, kondt ich auch nit
wol erfragen, als ich für mich selbs gethan hab, wiewol das villeicht nicht
von nötten sein will.
Hienachvolgenbeschriben diejenigen, so in E. f. G. Land
und Landgericht heislich sitzen und wonen, und doch mit der
Grundherrschaft nit hinder E. f. G. gehörig.
Erstlich dem erwirdigen in Gott Abbtn zu Englhartzell sambt seiner
Hofmarich daselbs und etlicher Heuslen ausser der Hofmarch golegen in
dem Landgericht. Haben aber kam Grund darzue gehörig.
Zum Andern hat obangeregter Abt in dem Landgericht 24 Pauern,
ain Guet Ramdall genannt, und ain Mull zu Fraunhoven genannt, die
sein an mittl mit Dienst und Robatn irem herrn dem Abt zuegehörig.
Der Achatz Höcheuvelder
hat zwen Pauern zu Adlasgrueb sizend, ime auch mit aller Herrn vor-
drung zuegehörig.
Der Katzenprenner
Hat auch ain Pauern zu Praittenau genant, ime auch mit der Grundherr¬
schaft zugehörig.
Der Rytzschan zu Yeltek
Hat auch zwen Pauern zu|Kanlasödt ime mit der Grundherrschaft zuege¬
hörig, ligt aber das ain Haus im Landgericht Schärding, wol die meisten
Gründ (in) dem Landgericht der Kessla.
Zii^Cranschlag daselbs auch zwen Pauern
mit der Grundherrschaft. Der ain gehörig gein Eännaridl und der ander
gen Valckenstain.
Die Hofmarich Ränna16 ligt auch in dem Landgericht, gehört
aber an mittl mit aller Grundherrschaft und Robat gen dem Rännaridl
und Valckenstain.
Es sein auch die vorbeschriben als vil ich erfragen kan E. f. G.
einem pfleger zum Viechtnstain nicht schuldig, allein wan ain Pfleger
last Fuetter oder Habern sammen, so gibt ain yeder Pauer ainem ain
klaine Schüssl voll oder was er gern will.
[351]
Grenzb eschreib ungen.
659
Man hat sie auch zu der Eehaft in dem Land E. f. G. der undern
Keslaw alle Jar an Sandt Jörgen tag gehalten wirt, bey kainem Wandl
zu fordern sonder wie von Alter herkomen und welich gleich ausbleibt
ungewandlt oder ungestraft.
Die So E. f. G. aber mit Grund und Podem under wo rfen
und zugehörig sein, dieselben muessen und sollen mit ßobath laut irer
Eehaft E. f. G. ainem Pfleger zum Viechtenstain gehorsam sein, gleich-
wol ir Eehaft nit aufgericht ist oder beschriben.
Die Castner17 in E. f. G. Hofmarchen bey dem Viechtenstain gelegen.
Die muessen und sollen ainem Pfleger zum Viechtnstain robaten nach
Laut irer verschrübner Eehaft.
Also Ich auf E. f. G. Bevelh mir den mündlich gethan zum fürder-
lichisten und vleissigisten. wie dann e. f. g. in Allem hievorgeschriben
zuvernemen haben. In underthänigister schuldiger und williger Gehor¬
sam lauteren Bricht zu thuen nit underlassen wollen,
Wover ich aber der nit genuegsamlich gethan mit underthenigem
Erpieten e. f. G. mir dasselb auf signirn und auf zaichnen lassen, will
ichs nochmalen e. f. G. mit underthänigistem Gehorsam willig und gern
ausrichten. Derselben e. f. G. ich mich hiemit in underthänigistem Ge¬
horsam thue bevelhen.
Akt 227 Fasz. 22 Nr. 99 des passauischen Blechkastenarchivs im Allg.
Reichsarchiv München.
b) Grenzbestimmung gegen Bayern im Rezesse vom 29. August
1549 siehe vorne bei Landgericht Sehärding lit. a. II.
c) Grenzgemerke der Herrschaft Viechtenstein vom J. 1593.
Grenitz gemerck der Herrschaft Viechtenstain, so ver-
mög aines schriftlichen uberraichten Berichts angezaigt, in-
massen hernach volgt:
Hochwürdiger Fürst, Eur fürstl. Gnaden sein unser verpflicht Ge¬
horsam willige Dienst zuvor, gdiger Fürst und Herr. Auf Eur fürstl.
Gnaden an uns ausgefertigten Bevelch haben wür die Gränizen gemerk
der Herrschaft Viechtenstain zu zwaien underschiedlichen Tagen aller
Orten abgangen und Erstlich bei dem grossen Stain, der in der
Tonau18 nechst Jochenstain ligt, angefangen und sein nach der Thonau
abwerts auf Englhartszell und von dannen fort ab und ab für die Ober-
räna unzt in die Kößla, alda sich abwerts Eur fürstl. Gnaden Herrschaft
Viechtenstein endet. In berührten Kößlabach hebt sich wider die
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. ^
660
Strnadt,
[352]
Gräniz an und gehet im selben Fach fort auf und auf bis für die Säge dt
und oberhalb der Sagedt, nit verr davon hört die Gräniz im Pach auf bei
ainem Fürthgattern und Schrenken, dabei auch auf der rechten Hand
nechst ein Kollstatt ist, und gehet alsdan daselbst die Gräniz der Strassen
oder dem Farthweg nach wider auf zween underschiedliche Schrenken
und alsdan unzt an ainen Gattern bei Hoholting, was nun bis an disen
Gattern abwerts gegen Österreich, das ist im Peurpeker Landghrt,
hergegen aber aufwerts gegen Viechtenstain im Landghrt Nidern
Keßla gelegen. Bei disem Gattern zu Hoholting hebt sich wider die
Gräniz Viechtenstain zue an, als Erstlichen gleich under disem Gattern
der Strassen oder dem Fahrtweg nach herwerts auf Grafendorf neben der
Heusler, so im Bayrischen, von dannen auf KhündlestÖd, alda drei Heuser,
das ain in Eur fürstl. Gnaden Landgericht Nidern Kößla, die zwai
aber in Bayrn gelegen, und also in derselben Strassen oder dem Fartweg
fort bis in ein Kollstatt bey dem Veichtpächl (nit verr von Hakendorf im
Landgericht Nidern Keßla ligent), alsdan in disem Veichtpächl fort bis
hinauf in das Vilzmos, alda diß Veichtpächl seinen Ursprung nimt, fol-
gents vom Vilzmos auf einen aufgeworfenen Graben bis an das Herhag
und die zwo Schrenken, deren aine dem Landgericht Nidern Kößla als
die inner oder abwerts gelegen, die ausser aber dem Landghrt Schärding
zemachen zuestendig ist, von disem Schrenken wider den gegen über und
dabei aufgeworfenen Graben nach gegen dem Viechtenstain. Walt werts
zue auf die Bohrau Wisen, daselbsten sich ein Frunen und ein Fluß
(welches alsdan herab das Stadlpächel genant würdet) erhebt, der als¬
dan fort abwerts bis hinab in den Koglpach (dabei nechst ein Steg ist)
fließen thuet. Im Furth des Fachs hebt sich im Fahrtweg oder Strassen
die Grenizen wider an und gehet herauf gen Gunzlstorf im Bayrischen,
von dannen auf Pallersperg, alda zwai Güeter oder Heuser, das ain als
das Vischerguet in der Herrschaft Viechtenstain, das ander aber im Bayrn
gelegen ist. Weiter fort in diser Strassen oder dem Fahrtweg auf die
Pußlsölden an die Lädmansedt so auch Bayrisch, alda hebt sich alsdan
auf der linken Hand Viechtenstain zue das Panhag an und wehrt um das
Hämmet um und um und unzt an den Hämmetgattern bei Niderachleuten.
Durch disen Gattern gehet alsdan die Grenizen dem Fahrtweg nach auf
die rechte Hand neben der Heuser zu Niderachleuten für- und hinum in
ein Prunen und desselben Ursprung, welches Flus hernach das Fluch-
pächel genant würdet, alsdan demselben nach in den Fluchtobl, abwerts
für die Hochwüs, so Viechtenstainisch, und die Kolwisen, so Bayrisch,
volgents herwerts gegen Viechtenstain in der Castnerwaid und das Au-
[353]
Grenzbeschreibungen.
661
an das Hag" fort iü die Alta der Tonau und also von dannen neben
der Tonau ab für Casten, Räning und die Oedt aufm Land bis neben des
grossen Stains bei Jochenstain in der Tonau, alda erstlichen der Anfang
gemacht worden ist. Widerumen von oder neben disem grossen Stain in
dei Tonau bei Jochenstain hebt sich die Gräniz zwischen dem Landge¬
richt der Nidern Kößla und der fürstl. Passau: Herrschaft Vie cht en-
stain, landsfürstl. hochen und nidern Obrigkeiten an, als nemlichen
gleich über die Hech des Pergs daselbsten auf und auf die Hochreutter
in des Zinnhopls Waidt, alda der Stain mit den eingebauten Strichen
auch der Stain, darein die Dipfl gehauen ligen, alsdan fort auf ainen
grossen Stain in des Pichlers zu Küchling (Kicking) gehilz, darauf ain
gehautes Creuz, von dannen der Schrems oder Zwerch nach durch den
Viechtenstainer Wald auf die Zinner Au Wisen, auf denen an der Seiten
ain Creuz gehauen ligent ist, davon dan gegen über an der Seiten nit
verr ein Prunen, demselben Ursprung alsdan nach, so abwerts das Städl-
bächl genent würdet und gleich ein wenig oberhalb des Fuhrts in den
Koglpach (welches Koglpachs hievor Meldung beschechen ist) fliessen
thuet, also das was nun herwerts gegen Yiechtenstain von disen erstbe-
melten Gemerken des Jochenstains und in dem Furth angedeutes Kogl-
pachs gelegen, Eur fürstl. Gnaden mit aller landsfürstl. hocher und nidern
Obiigkeit zu derselben Herrschaft Yiechtenstain gehörig, was aber ab-
werts in disen Gemerken, dasselb alles und iedes in Eur fürstl. Gnaden
Landgericht Nidern Kößla und Land Oesterreich ob der Enß
gelegen ist, wie solches alles mit mehrerm neben dem wo das Landghrt
Scherding an Eur fürstl. Gnaden Landghrt Nidern Kößla, dann an Eur
fürstl. Gnaden Herrschaft Yiechtenstain stosst und grenizt, auf der ge-
stelten Mappa, was clerlich, ausführlich und lauterer zu sehen ist, haben
Em fürstl. Gnaden wür unterthenig berichten und dabei derselben uns
ganz gehorsamst zu Gnaden bevelchen sollen und wellen. Passau, den
vierten Octobris Ao drei und neunzig.
Eur fürstl. Gnaden
underthenig und gehorsamer Eat und Diener
Bernhard Treittwein Dr. und Hanß Schweikl
Pflegsverwalter zu Yiechtenstain.
Aus dem Notariatsinstrument des Dr. Beraardus Treitwein über alle Grenz¬
begehungen und deren Mappierung in 24 Blättern, die nicht mehr vor¬
handen sind, seitens des Hochstiftes Passau ddo. 18. November 1593 im
Kreisarchive Landshut R1 XIII F 26 Nr. 4 (alte Signatur Nr. 57) Sal 3.
43*
662
Strnadt.
[354]
d) Bericht wegen der Herrschaft Viechtenstein über deren zwei
Landgerichte Viechtenstein und Niedern Keßla vom J. 1690.
,Der hochfürstl. Pass. Hsclift. Yiechtenstain mit Chur Bayrn ha-
bente Yermarchungen erheben sich von der Donau bei dem Aunpächel
oberhalb Casten, von demselben Aunpächel am Gehag aufwerts für die
Kohlwis (welche Schärding. Landghrts.) so fort für die sogenannte Yiech¬
tenstain. Hochwis in den Fluchtobl und neben solchem füibaß bis an den
Prunnen und Ursprung des Fluchbächeis hinder die Heusei und Nider
Achleuten, von dannen dem Weg nach an Hämmetgatern, alwo sich das
Panholz anhebt, nach dessen Gehag hinum an die Widmansöd zu der
Lacken im Chur Bayrischen Landghrt. gelegen, fürters der Straß nach
auf Pallersperg durch zway Güeter, deren ains Landgericht Schärding und
das ander Landght. Yiechtenstain., weiter dem Weg nach auf Günzls-
dorf, welches samt der Maurerischen Behausung Schärdingerisch, sodan
in Koglbach, von dannen bis auf den Ursprung des Prunnen under dem
Her hag, volgends gerat an die 2 Schrencken, die inner dem Yichtenstain.
und die äussere dem Schärding. Landghrt. zu machen zueständig, fürters
an den Herhag Graben bis ans Yilzmos, alwo das Yeichtbächl entspringt,
so zwischen Yeicht und Häckendorf herrint, von dannen rechter Hand
uf der Strass zwischen dreien Heusern zu Kündlesöd, eines nach Yiech¬
tenstain und die andern zwei ins Landghrt. Schärding gehörig, weiter
fort vor Grafendorf und Hochalting, so bede Schärding., nach dem
Yiechtenstain: Forst bis zu einem Gatern ausserhalb dessen sich der be-
ruehmte Jungfraustain befindet und die Churbayr:, Passau: und Peur-
bachische Gemärch und Gränizen ihren Anfang und Ende nemen.
Das Landgericht der Nidern Kössla ist nachvolgentergestalt
aufgemacht und von dem Yiechtenstainischen underschieden, als vom
Jochenstain, so mitten in der Donau ligt, abwerts den Burgeck, auf
welchem das Yiechtenstain. Hochgericht stehet, vorbei nacher Englzell
und weiters für die obere Eänna unzt in den Kösselbach, von dannen im
Bach auf und auf für die Sagöd zu einem Furthgatern und Schrancken,
alwo sich die Gräniz im Bach schaidet, und rechter Hand ein Kohlstatt
ist, nachgehents auf der Strassen und Fartweg widerumen auf 2 Schran¬
cken zu einem Gatern bei Hochhalting, bei disem Gatern hebt sich das
Viechtenstain. Territorium widerumen an, und zwar aufwerts gegen Grafen¬
dorf, Kündlesöd bis ans Yilsmos und die vorgedachte 2 Schrencken, den
ainen das Landghrt. Schärding und den andern Yiechtenstain zu under-
halten schuldig, von diser Schrancken dem gegenüber und dabei aufge-
[3 5 5] Grenzbeschreibungen. 663
worfnen Graben nach gegen den Viechtenstainer Wald werts auf die
Rohrau Wisen, auf welcher negst dem Gehag ein Brunn und Flüssl ent¬
springt, so underhalb des Stadlbächel benambset würd und gleich ober¬
halb des Furths in den Koglb^cS sich ergiesset und die Nider Kössla aus¬
machet, von besagtem Brunnen kommet man zu 2 grossen Lagerstainen
in der|Zinnerau Wisen, uf dem ainen ain Marchzaichen in Form eines
Beckenwecken oder braiten Schinpuschen und auf dem gegenübar geleg¬
nen Stain an der Seiten ain Creuz eingehauter zu sechen, darzwischen
aber ein mitterer Brunn findig, hievon nach der Zwerch durch den
Viechtenstainer Wald in des Püchlers zu Kicking Schwarzholz zu ainem
auch zimlich grossen Stain, gleichfalls mit ainem Creuz bezaichnet, wei¬
ters hinab in das^ Zinhoppls Waith zum dritten mit zwei langen Strichen
und ainem beileifig eine halbe Span langem Zwerchstrich und Düpflen
versehenen Stain, volgents durch die hochen Beutter über die Höche im
Dobel hinab, underhalb des Paurnguets an der Oedt zu der Donau und
vorgemeltem Jochenstain, alwo der Anfang gemacht worden.
Was nun heroberhalb iezt erwenten Jochenstains und gleich hievor
angezogner mit dem Wecken, Creuz und Strichen gezaichneter Stainen
herwerts sich befindet, ist im Perger Amt und Obern Landgericht, was
aber underhalb diser Gemärch, im Landgericht der Nidern Kössla ge¬
legen. In solchem Landgericht aber seind durcheinander wohnhaft und
vermischt Yiechtenstain: Söldner und Heußler mit eingerechnet, 90.
Marsbachische 24. Englzellische 33. Ränaridlische 4. Falckenstain: 4.
Riedau: 2. Marsbachzellische 1 und Feldeckisch auch 1, zusammen 167,
bey welch allen die Herrschaft Viechtenstain das ober und under herr¬
lich Recht und Gerechtigkeit praetendirt und von unerdenklichen
Jahrn hero exercirt hat. So werden nit allein die Yiechtenstain: aigne,
sondern auch obangeregt mit ihnen vermischte sibenerley Grundherr-
schaftl. Underthanen im Land ob der Ens würcklich vor Auslender ge¬
halten, gestalten sie zu Erkaufung des auch unentperlich benötigten
Viehes das Willengelt und den Aufschlag nacher Wesenurfahr, Neu¬
kirchen und Peurbach bezalen müessen, ungeachtet sie Grundherrschaften
die Rüstgelder und Steurn zur löbl. Landschaft Linz, die Viechtenstaini-
schen aber nacher Passau entrichten/
In der Aufzählung der Abstrafungen wird angeführt, daß vor
kurzen Jahren von denen Engelszellischen Simon Inzinger, des Schmids
im Almosenbach Sohn, welcher des Bständlers an der Preumüil Tochter
Veronica geschwengert und die Straf in Geld nit zu erlegen gehabt,
4 ganze Wochen in der Keichen bey St. Egidj abgebießt, dann der
664
Strnadt.
[356]
under Englszell gehörige Adam Baumbgartner ungehindert seines herrn
Prälaten vorgeschüzte Stift: und Freybriefs Crafft ergangnen Bevelchs
von hochlöbl. Regierung Passau de dato 21. July 1662 seinen begangenen
Ehebruch in der Prechel abbiessen miessen.
Passauisches Blechkastenarchiv Nr. 100, 101 Fasz. 60, 61.
e) Grenzberichtigung zwischen den Landgerichten Viechtenstein
(richtiger Nidernkeßla) und Peuerbach vom 6. Oktober 1730.
Auf Grund der am 6. Oktober 1730 von den Pflegern Ignaz Leo¬
pold Hittenbacher von Viechtenstein und Josef Ignaz Höi'ttenhueber von
Peuerbach anläßlich der Umlegung von Fahrtwegen bei Henndorf ge¬
pflogenen Bereitung wurde am 27. Oktober 1730 ausgefertigt folgende
Gränitz-Beschreibung.
Erstlichen erhebt sich dise Landtgräniz gegen Ober-Österreich und
bemelten Landgericht Peuerbach bei dem sogenannten Jungfraustain,
allwo Chur-Bayrn, das Erzherzogthum Österreich und die Reichsfürstl.
Passauerische Herrschaft Viechtenstain mit denen Confinen zusamen
kommen, von disem Jungfraustain der Gerade hinab auf ainen in des
Joseph zu Eck Riedauerischen Unterthans Waydt oder Wüsen neugesezt,
mit auf beeden Seiten eingehauten: sowohl Reichsherrschaftlichen
Viechtenstainischen als auch Herrschaft Peuerbachischen Gräniz Ein-
scheüften hemerckten Marchstain, ob solchen mehrmalen gerad fort über
mehrbemelten Josephs zu Eck Wüsen etwas überzwerchs an das Hag,
welches zwischen obigen und beder Viechtenstainerischen Baurn zu Dor-
nath Wüsen stehet, an das Eck, von disem Eck ist das Hag selbsten die
rechte Marchung ab und ab bis an das lezte Eck, alwo das March in das
sogenante Pezenauer Bächl fallet, welches Bächl neben dem daselbstigen
Pezenauer Holz, so ein Österreichische Waldung ist, vorbei flüeßet. Discs
Bächl ist das lebendige March ab und ab bis zu dem Pezenauerschrancken,
welchen die Herrschaft Viechtenstain zu machen hat, und oberhalb des
Fartwegs, wo man in der Viechtensteinerischen Bauern zu Dornath
untere Wüsen kommt, stehet von disem Schrancken über den Fartweg in
erst bemelter Dorninger untern Wüsen etwas überzwerchs an ainem bei
diser Wüsen obern Hag auf einem Hügl, auch neugesezt und wie der
Erste gezeuchnete Marchstain, von disem weiters gerad fort über das
Hag und durch mehr berührter Viechtenstainerischen Baurn zu Dornath
befindlichen Kohlstätt und Haydt gegen dem ordinarj fartweg, alwo
mehrmalen auf obige Weis ein bezeuchneter Marchstain zu finden, von
[357]
Grenzbeschreibungen.
665
disem an den dem Fartweg neugesezt stellenden Marchstain ist der Fart-
weg und Landstraß selbsten dem Eeibuagl nach das gerechte March fort
und fort bis in die Sagedter Reuther, sogenanten Ödten, alwo man (aus
Ursach diser Orten etliche Fartweg nebeneinander sich befinden, mithin
nit zu erkennen, welcher unter solchen der gedachte Gränizweg sein
mechte) widerumen und zwar den Yiert: und Lezten auf anfangs ge-
melte Weis bezeuchneten Marchstain gesezt hat, also von disem March¬
stain gerad fort (ungeacht die Weg darzwischen lügen) auf den soge¬
nanten Sagedterschrancken, welchen Schrancken auch die Herrschaft
Viechtenstein vorzurichten hat, und unter einer Kohlstatt: doch etlich
Schritt oberhalb der Sagedter oder Alt Bächel stehet, von disen Sagedter¬
schrancken feilet demnach das Gränizmarch in dises Sagedter oder Alt
Bächl ein und gehet fort bis diß Eächl bey ihrer Sagedter Saghäusl in
den Nidernkößlerbach wider ihren Rinnsal nimmt,19 welcher Große Nidern-
kößlerbach fort und fort das richtige Gräniz: und Landmarch ist, bis
solcher oberhalb der Kößlmühl in die Thonau flüsset, wie dan an disen
Kößlbach die Stögermühl, alwo man zeithero von einer hochlöbl. Lands-
haubtmanschaft in Linz mitten auf den daselbst befindenten Prückl die
aus Ober Österreich gegen abgegebene Attestation geschobene Bettler
und Vaganten in das Viechtenstainerisch als einen ordentlichen Land-
gränizmarch übernommen, nach diser aber die Jäger: SittlingerifScheuchs
Eisen: Sängl: und Leztlichen bemelte Kößlmühl ligen, also und derge-
stalten, was disseits bemelter March und Bach sich befindet, solch alles
in des Land: und immediat Reichs Hochfürstlichen Territorio Herrschaft
und Landgericht Yiechtenstain Amts Nidernklößler undisputirlichen Iuris-
diction gelegen, das jennige aber was jenseits sich befindet, dasselbige
würcklichen zum Land Österreich ob der Enß unter das Landgericht
Peuerbach gehörig seie, und zumalen sich öfters ergibt, das denen Diebs-
Zigeuner: verdächtigen Vaganten und Bettler Gesündl an Seiten Ober
Österreich und Landgericht Peuerbach vornemenden Straifereien der Herr
Beamte mit seiner straifenden Partei aus Ursach deren mosigen und
grundlosen Öertern von dem Jungfraustain aus über des Joseph zu Eck
Riedauerischen Unterthan benanten Gränizweg bis zum ersten Pezenauer-
schrancken nit wohl passiren kan; alß will man an seiten des Hochstiifts
Passau und Herrschaft Viechtenstain zu Erhaltung gueter Nachbarschaft
aus Guetwilligkeit und keinem Recht gestatten, daß das Landgericht Peuer¬
bach bei dergleichen Straifen und Bewandtnuß mit den ihrigen von Jung¬
fraustain aus über deren hiesigen immediat Unterthanen zu Dornath an
besagten Joseph zu Eck herenterhalb des Marchhag anstossenten truckene
666
Strnadt.
[358]
Wilsen und Haiden ohne Yerlezung deren Gehägen und Zäun zu reisen
befuegt sein, doch diser vorgenommenen Land: und Landgerichts aus-
zaigung darin Specificierten Yermarchungen weder iezt noch konftighin
im Gerüngsten praeiudicierlich und nachtheilig, dan solte in Fall das
Landgericht Peuerbach bei diesen Weg auf Yiechtensteinerischen Eeichs
Territorio und Landgericht ein dergleichen verdächtige Person oder Mäle-
ficanten habhaft und hand vest machen, ist solche oder solcher ohne Ver¬
zug Yiechtenstain einzuantworten und hierdurch die geringste Praero-
gativ. oder Ius Peuerbach zuegefallen.
Passauisches Blechkastenarchiv Nr. 192 Fasz. 57 im Allg. Reichsarchiv
München.
III. Grenzbeschreibung des Landgerichtes Ried.
a) Beschreibung der stritparen und unstritbaren Greniz des Ge¬
richts Ried; abgesehen und beschriben des 1582. und 93. Jars.20
Das Gericht Ried, auch Scherding, so Bayrisch, und Erlath, so
österreichisch, stossen aneinander beim untern Gattern im Gumplinger
Yeld, zu den Heisern Stecha, so Scherdingerisch, nach dem Hag hinum
auf 200 Schrit hinzue und Gumpling Riederisch.
Yon ainem Schranken, so Schärdingerisch, geet das March in ain
Hag, den Gumplingern zuegehörig, endten aber des Hags ists öster¬
reichisch und wie verstanden im Erlather Gericht.
Bey dem obern Gattern zu Gumpling oben am Yeld in der Strassen
stossen die Gericht Scherding und Ried zusamen, von solchem Gattern
geet das Grenizmarch in ain Hag, welche die Österreichischen friden,
und haben den Schaufelstich, alda ein Holz, das Pramer Holz genant,
auf der Bayrischen Seiten haben die Gumplinger, auf der österreichischen
die Pramberger ire gründ.
Yon disem Hag hinab an einen Graben, von solchem widerumen
bis an ain Eck, an welchem sich der Männhardtsgrueber Gründt, so Bay¬
risch anfachen und die nach ermelter Pramberger, so österreichisch.
Yolgents in ain Grüebl neben demuReischlholz in ain aufgeworfens
Hag, darauf groß Yeldstain ligen, dem Reischlholz nach, so den Män-
hardtsgruebern gehörig, bis an ein Eck, alda bei dem aufgeworfnen Hag
Stain ligen.
Yon solchen Stainen widerum herum über zwen Weg, alda sich
der Grueber Gründ, so österreichisch, anfachen, und noch an das Reischl¬
holz stossen, in ainen Winkl, alda ein pürchen Stauden steet.
[359]
Grenzbeschreib um gen.
667
Von solchem Egg abermalen widerum an dem Reischlholz in ainem
Winkl, und hernach wider in das Thal hinab neben dem Reischlholz und
den Mänhartsgruebern zuegehörig, so Bayrisch, und Grüebler Gründ, so
österreichisch.
Nach Endung des Reischlholz geet das March hinab in ainen Gra¬
ben, durch ain Hag in ainen schmalen Rain, die Leng hinab in ainen
Weg, so aufwerts nach baider Dörfer geet, und nach ermelter Paurn als
Mänhardtsgrueber, welche Bayrisch, und dan Grüeblern, so österreichisch
zuegehören.
Disen Weg widerum hinab in ein Rain, von dannen in einen Fölber
und Palken eines Zauns, daran ein wisen gen Schenleüthen gehörig, in
welcher ein Hägl hinab geet, bis in ain Pächel, das Schenleüthner Pächel
genant.
Nach dem Pächel hinab bis in 2 Wisen, auch in das Pächel und
Graben, Bayrisch gehörig, bis in ainen Winkl zu ainer Harstuben, so ab¬
gangen.
Also an den Zaun hinnach zwischen der Rottner, so österreichisch,
und Schenleüthner Bayrisch Gründ in den Sunk hinab zwischen ermelter
Rottner Gründ bis an dem Schenleütner Holz in ein Hag
Bey welchen sich der Maurer Holz anfacht, so Bayrisch, und nach
der Schenleüthner Grund an ein Hag hinauf, volgents in ainen Graben
bei ainem Weg, so österreichisch auf dem Bayrischen dem Maurer Holz,
demselben Graben nach.
Aus dem Graben kamt man an ainen Weg bis zu der Aichet
Gründ, alda pürchen Stauden, bey zwai Gangsteig.
Von dem untern Gangsteig nachet in ein Hag und alsdann dem¬
selben Gangsteig nach bis in das Aichetholz, so Bayrisch, die österreichi¬
schen Gründ aber gen Reuth gehörig.
Alda widerum ein Hag, an welches der Gerhartspruner Gründ, so
österreichisch, und der von Reuth Holz, so Bayrisch, stossen.
Yolgunds bej der Gerhartspruner Holz und der zu Aich Gründen,
dem Rain hinach und ein Khrümp hinum auf ainem hochen Rain, auf
welchem wenigStauden steen, insonderheit am Eck ein Kranwidtene Stauden.
Von der Kranawitstauden hinab an einen Steig, welcher die Ger¬
hartspruner österreichisch und Aichinger Bayrisch Gründ undterschaidet,
gegen der Maurer Gründ auch Bayrisch stoßen die Gerhartspruner hinan.
Ermeltem Steig nach in ein Hag, vom selben der geräd nach an
einen Ufwurf auf der österreichischen Seiten nach Gerhartspruner, aber
in Bayrn nach der Nidern Maurer Gründ.
668
Strnadt.
[360]
Von dem Aufwurf in die Efertinger Straß, so uf Eied geet, in der
Höche stossen der Maurer Gründ oder Pöden hinzue, ist also die Straß
österreichisch, bis an den Gattern auf der Höche.
Bei dem Gattern hinum zwischen obermelter Gründ dem Kersch-
paum, dem Hag hin ach an einen Gangsteig, so durch der Maurer Schachen
durcligeet, auf Pramkirchen an einen Weg bej der Maurer Schachen und
Gerhartspruner Gründ nach bis zu der Preninger, so österreichisch.
Dem Weg hinach kumt man wider an einen Aufwurf der Bayri¬
schen nach der Maur Schachen und Preninger Gründ.
Yolgents kumt man an ainen Besuech Weg durch ainen Gattern
der Maurer Gründ, alda sich nach demselben in Bayrn der Oberlemperger
Gründ anfachen, in Österreich nach Preninger Gründ, alhie hebt sich ain
aufgeworfener Graben an, so man den Türkengraben nennt, welcher
durchaus geet, bis an die Hager Straß zue, vom Schranken aber in specie
bis an den Yaltor und in ein Hag.
Von dem Faltor der gerödt dem Gangsteig nach zwischen der Ober¬
lemperger und Geringer Gründ zu ainem Hag ans Eck, alda uf der Oster¬
reichischen Grenizen Keichthobl Gründ, Bayrischen Oberlemperger, von
dannen bis an ein Khag, darinnen ein Stigl, von dem Stigl für sich in
das Tobler Holz zu ainem Graben, so österreichisch, und klein Eeischauer,
so Bayrisch gen Unterlemperg gehörig, bis an ainen Stain, alsdann dem
Gangsteig nach bis an ainen Eain auf der österreichischen Seiten unter
Eiering und Bayrisch Eeischauer Gründ, der Eain Schaidt die Unter und
österreichisch.Eüeringer bis an ain Vorfurch, die Vurch hinab wider bis
an ainen Eain in ainen Weg von Pramkirchen herauf, demselben weiter
nach einen Eain an ein Hag ermelter Eüeringer Gründ, den Khag herein
nacher bis in das Eck eins Hags beim Velber, yolgents alweg nach bis in
ainen Graben, welcher geet in das Holz, Würdenberg, österreichisch,
Dornhof, Bayrisch Oberrüering, nach Endung des Holz an ainen Eain,
welcher Wibiner Gründ so Bayrisch, Dornhofer Gründ, Österreich, und
aber ainen Eain, alda ein Stock, und widerumen zwerch an ainen Eain,
alda die Grißler Österreich, und Wibmer Bayrisch Gründ zusammen
stossen.
Von dannen in ein Eck eines Hags der geredt nach durch die
Grießer und Wibmer Wiß.
Item weiter in ein Hag, welches Schaidt Prandorfer österreichisch
und Wibmer Gründ Bayrisch bis an den Schiedtgraben, von demselben
gleich in ainen Eain, welcher Schaidt Leithner österreichisch und Wibmer
Gründ, diser Eain geet in ein Zwerchs Hag, alda ain Pierpaum, vom
[361]
Gr en zb es ch r eib un ge n,
669
Piernbaum aber in ainen Rain, Wibmer Bayrisch und Unterrueringer
österreichisch Gründ bis in ain Hag oder Graben, yeber ain Wiß der
Stauden hinach, widerum in ein Hag, darinnen ein Erlstauden steet, von
derselben den Tobl hinauf bis in ainen Pierpaum, von dannen dem Rain
hinnach wider an den Türken Graben, alda Reschauer Bayrisch und
Redhaimer österreichisch Gründ, welcher Graben boj dem Holz der
Rethaimer, so Bayrisch, in ain Hag, von demselben zu Geüersperger
Kirchen geet.
Vom Geyersperg geet die Gräniz vom Graben oder Landseilen
nach der^Gjaußgrueber Hag abwerz gegen Pramendorf bis gen Khüen an
das Gräbl.
Ausser und uberhalb des Hags auch der Landstrassen haben die
Graußgrueber auch ain Yeld, das; Fälleisen genant, gewanntenlang und
ungeverlich Tausend Schrit praidt, wie sie dann gründt, darauf dann das
Pfleggericht Ried von alter hero alle hoche und nidergerichtliche Obrig¬
keit herbracht.
Die Paurn zue Khienn müessen den Graben nach der Graußgrueber
Hag unzt zu Anfang des Khienner Holz räumen.
Am End der Khüenner Griind ist ain Gräbl, geet in ain Aich, so
im Hag gen Ödt gehörig steet, dann hinum widerumen zum Graben und
Wasser die Pram genant, alda fangen sich der von Edt Gründ an.
Die Pram und mitls des Wassers Schaidt alsdan nach den Wisen
unzt an der Jezinger oder Rennhardtholz uf und uf die Länder.
Dann geet die Gräniz neben der Jezinger Holz hinauf nach der
Pramdorfer Velder und ist alda ain Gräbl das March.
Oberhalb und auf der Höche oder Ende des Holz haben auch die
Jezinger ire Yeld er, die gehn nacheinander nach ainem Rain hinum gegen
den Haußruck gattern in den Graben.
Dann hinab widerumen zum Wasser der Pram und in dem Jezinger
Holz hinauf in ainen Winkl der Kotgraben genant.
Weiter durch iezt gemelten Kotgraben zu der Schernhaimer und
Yetzinger Weg der gerödt nach aus dem Graben zu ainem Grössling oder
Stecken im Korn Yeld, auch daselbst deinen Schächel an ain Hag.
Der Graben und das Wasser, so die recht Greniz sein soll, geet
durch der Schernhaimer und Krueglinger Yelder und dem Augenschein
nach gereder dann durch den Kotgraben.
Der Schernhaimer und Jezinger Yelder Schaidt die Marchrain nach
der Zwerch, dann der Lenge hinauf unzt gen Wolfpäzing an den Weg
von? St. Mariakirchen herausgeend.
670
Strnadt,
[362]
Daselbsten beim Pandtzaun und Pierpaum fangen sich also Wolf-
päzinger Gründ (an) und ist zwischen denselben und Schernhamer Gründ
der Zaun hinum das March.
Yon dannen geet das March zu ainem Bain und Graben gegen der
Pilgershaimer Gründ in ain Hag.
Dasselb Hag geet am Ende desselben neben der Schernhaimer
Wisen in das Pächel, vom;Schnewinkl herfließend.
Yezt ermeltes Pächel schaidts, ist die Gräniz auf und auf unzt ain
Fartweg beim Khriegerpächel.
Von dieser Strassen, so nur ain Holzweg, geet das March hinfür
in Ursprung bemelts Khriegerpächel, von solchem in die March Puech
des Schnewinkls hinauf unzt beim Weg zwischen Scherheimer so öster¬
reichisch und Ottackher* so Bayrische Gründ steig(t).
Dann bemelte Strassen auf der Schneidt oder Hoch hinum über ainen
Pfaffensteig, so gen Gebolzkirchen geet, fortan auf diser Strassen ans Holz
die.clein Frej genant, hernacher an Alberzhaimer und Strenzinger Gründ.
Yon dannen über ein Plöß zu der Wolfsecker Sfraß des österreichi¬
schen Vorsts und Gindtmaninger Gründ so Bayrisch.
Dem Wolfsecker Weg nach bis in ain Marchpuech, und von solcher
widerum zu ainer andern Puechen, alda der Köplinger Wald und der Pol-
haimer Vorst herzue granizt, uf der Bayrischen Seiten ist die groß Frej
und deivHörlinger Grund.
Auf diser grossen Frey beim Tanzplaz fachen sich zwen Weg an,
der alt auf der Königischen Seiten ist 80 Schrit, der neu, so sich die
Königischen anmassen, 60 Schrit über zwerg oder braitt 20 schrit.
Hiezwischen ist der Tanzplaz, dabej ain Marter Seil, welche ufm
österreichischen steet.
Vom Tanzplaz zu der Hörlinger Creuzseylen, dann zum Stainhaufen
und Marchpuech, hernacher herauf wider zu einer Marchpuech, volgents
geet die Gräniz zwischen dem Polheimer Vorst, so österreichisch, und
Murhaimer Bayrisch der Straß nach uf unser Frauen Zell.
Volgundts imer hinab den Ampflwanger Weg, alda sich die Bayrisch
Muerheimer an derselben Seiten der Straß nach endet.
Von solchem Weg, der gerade hinab in Muerhaim ainem Pächel,
welches in der Niederöderthal fieust, das Wärzapächel genant, über die
Christlleüthen flissend bis in ain graben, dann wider gerad hinauf in ain
Creiz oder Marchpuech.
* Ursprünglich Otachern, heute Ortacker!
[363]
Grenzbeeehreibungen.
671
Yon jeztgemelter Marchpuech hinab, schrems in ain Graben zn
ainer Schranken, von derselben durch ain Holz, die Sala genannt, negst
der Leopolzhoffstäter Gründ und alßdann zu ainem Wasser, welches erst
in den Knoglpach fleust, alda abermals ain Marchpuech, entzwischen aber
ain Schranken, dann hinauf in den Straingraben, alda sich der Hoch¬
zeiter Gründ anfachen.
Yon dem Staingraben widerumen zu zwaien Marchpuechen, dann
nach solchem Staingraben hinaus in der Zwispaller oder Illing Weg zu
der Haßlstauden, von bemelter Haßlstauden neben des Wolf Hözlingers
von Guettenshaimb Holz in ainen deinen Graben hinum in des von
Tannberg Holz im Filier genannt und im selben fort bis zum Yeizinger
Schranken.
In Endung desselben Grabens hebt sich an der Windischhueber
Holz, alhie wollen die Bayrischen das March nach der Höche und Kopf
hinumb zu der Haßlstauden bei der J.Qllinger Strassen und von dannen
in den Yeizinger Schranken haben, die Österreichischen aber zaigen das
March in die Nider des Pergs zum Englprun und von solchem die schrems
hinauf durch ainen Graben auch zur Haßlstauden in der Jellinger Straß,
alda solche Stauden und Yeizinger Schranken durch beederseits richtige
March.
Yon dannen in den Landgraben des hochen Synn zu Summerau
und ander mehr Underthonen Holz, verrer hinum wider in ain Haßl¬
stauden und anfangs in die Ebersauer Paurn Holz, alda auch ain Grueben
die Haberreuther Grueben genannt, und dabej ain March Thannen.
Yon jeztbemeltem Ort der Haberreuther Grueben und March Thannen
geet die Gräniz nach der Zwerch des Ebersauer Holz über Perg, Thal und
Gräben in ain Pächel und Prindel, alda sich der Bayrisch Yorst anfangt,
und haist alda im Keischmoß,
k-
Im Anfangs des Yorst ist alda ebenzwen (sie), aber hinauf zu dem
Landgraben bei 60 schrit der Strit.
Alsdann geet des Yorsts March nach dem Gehag hinauf zum Weg.
Yon den Landgräben naeh der gerede des Wegs hinum zu dem
außgemaissnen und verzaichneten Weg von ainem gemerkten Paum uf
den andern der ir vil sein, in die holen Thannen.
Yon der holen Thannen geet die Greniz abermalen von ainem ge¬
merkten Paum auf den andern zu der Krumpenpuechen, die Österreichi¬
schen aber zaigen vom Reischmos in besonderbare aufgeworfne lange
Graben, dann noch durch den Bayrischen Yorst zwerch hinaus in ein
Wißl am Punzer Guet, dann ain? Heilweg in ein Prickl des von Gleiniz
672
Strnaclt.
[364]
Holz, verrer ain Prindl daselbst, volgends in das Gräbl Orneck genannt,
alda kein Holz mehr, sondern die Bayrischen Paufelder, dann übereck
Wißmath, Yelder und Holz durch das Örtlmoß undJLaden Wiß auch in
die Krumppuechen einen grossen umschweifenden Pogen, also etlicher
Orten von der Bayrischen Märchen zwei und in die 600 Schrit.
Yon der Krumpenpuechen, welches auch ain richtiges March, geet
die Bayrisch Gräniz nach dem Weg in Ursprung der deinen Kötl. Die
Österreichischen aber zaigen oben von der krumpen Puechen nach dem
Weg hinum zu des Leonhard Steizing Millers Plochweg und weiter zu
Gränisch Jäger gemachten Schrannen, diß orts ist man in die 200 Schrit
in Irrung.
Der Bayrischen Gräniz geet aus der deinen in die groß Kötl, alda
über Perg und Thall der Weg ausgemössen, diß ort ligt gleich gegen der
Schrannen (welche die Österreichischen für ir Gräniz achten) zue und
voneinander in die sechß Gewanten lang.
Vom Ursprung der grossen RÖtl zaigen die Bayrischen über das
Pächel in des Eppenrieds Somersteig, die Österreichischen aber in der
Höche oberhalb nach dem Weg hinum gegen die Creuzpuechen, und ist
diß Orts der Strit in die 3 auch wol 400 Schrit.
Yon dannen geet die Bayrisch Marchung über den Kopf im Schern¬
graben, dann nach dem Sommersteig in ein Wißl, diß Ort ligt gegen die
Creizpuech, so die Österreichischen für ir March achten, gleich über und
auch in die 300 Schrit voneinander.
Yom Wißl geet das Bayrisch March nach der geröde hinum in den
Lindenpach, als Ende des Wiltmeisters auf dem Lach Vorst des Rieder
Gerichts.
(Lit. Hochstift Passau Nr. 377 [Neuburg] Band VIII Bl. 1—11.)
b) Beschreibung der Grenze zwischen den Landgerichten Schär-
ding und Ried.21
Eine vollständige Grenzbeschreibung ist nicht vorhanden
sie wird jedoch gewonnen aus jener von Schär ding (Grenze
gegen Ried), Obernberg und der Amter Altheim und Aspach
des Landgerichtes Mauerkirchen.
c) Burgfrieden des Marktes Ried vom 11. Mai 1526. Beschrei¬
bung der Grenzen bei Meindl, Gesch. der Stadt Ried I, 186,
hiezu 845 Nr. 20 und 21.
[365]
Grenzbeschreib ungen.
673
IV. Exterritorialer Burgfried von Obernberg.
Grenzbeschreibung abgedruckt bei K. Meindl, Geschichte von
Obernberg I, 18, 122, II, 4, und Gesch. der Stadt Ried I, 127.
V. Grenzbeschreibung des Landgerichtes Mauerkirchen
(Nieder-Weilhart).22
a) Summarische Beschreibung des kurfürstlichen Landgerichtes
Maurkirchen vom J. 1606.
1. Burgfried des Marktes M. mit 13 Säulen (S. 187—191).
2. Mauerkircher Amt.
Der Gezirlc erstreckt sich von der Burgfr. seilen an, so aufwerts
gegen [Ittendorf steht. Erstlich bis auf das Dorf Helphau, alda thails
Landgericht: und thails Uttendorferische Pfleggerichtsgiieter und Gründ
under einander vermischt hat. Wann sich hegeben, daß Soldaten durch
die Glicht beglaidt werden müessen, haben selbige die Landgerichtischen
Amtleut bis zum Gattern oder Falthor im Dorf Straß blaidt, von dannen
sie von den Uttendorferischen Amtleuten übernommen und weiter be¬
glaidt worden.
Vom Dorf Helphau herum auf Prunperg ain ainschichtigs Land-
gerichts-Bauernguetl gegen Mittag werts, alda stossen das Fryburger
und Uttendorferisch Pfleggricht an. Von Prunperg auf Wasen oder
Mospach, Dieperting und Gauchshaim, auf Püret, auf Leüten wo das
Ranshover Amt anstost —, auf die Dörfer Buech und Hart, dann herüber
auf Seiberstorf — woselbst abermals das Ranshover Amt und das Pfleg¬
ge rieht Braunau anstost —, von demselben Seiberstorf auf St. Georgen,
wo gleichfalls das Pfleggericht Braunau anstoßt, dann über Gerstorf
nach Biburg, von dem Matigbach, welcher das Pfleggericht Braunau und
das Landgericht Maurkirchen scheidet, bis Reichstorf — von dort auf
Heipfau zurück.
3. Ranshofer Amt
nimmt seinen Anfang vom Läbthor der Statt Braunau bei der gemauerten
Burokfridseyln, welche gleich allernechst ausser des Landgricht Dorfs
Läb steht; von Lab neben dem Instrom abwärts auf Reickerstorf, Dorf
Nöfarn, Hofmarch Hagenau, Hofmarch Pogenhoven, Hofmarch Aham,
volgents auf Muning und Sunzing, ferner herum der andern Seiten gegen
674
Strnadt.
[366]
Mittag von Mining auf das Dorf Perg, von Perg auf Alberting, dazwischen
der Pfarrhof Mining ins Landgericht gehörig, von Alberting auf Öppling,
Unter und Ober Perkhaim, auf Guggenperg, Haitzenperg, auf St. Peter,
Jarstorf, Äßlkaim, Haslpach; Brun, Adersbrun genant; Guckhof auf der
Haid, Äching, Seiberstorf, wo das Pfleggericht Braunau und Maur-
kircher Amt anstoßt; Ainöd Kirschenedt, woselbst das Pfleggericht
Braunau und auf der Seiten gegen Burghausen das Forstgericht
Burghausen anstost, Schlaipfen, ^Holzgassen, Kirchperg, volgents den
negsten der Maurkircherischer Landstraß nach auf die Lach, selbige durch
und von der Lach unzt zu der daselbst steenden Braunauerischen Burck-
fridseiln, auf der längen Seiten gegen Braunau werts stost das Forst¬
gericht an, erstreckt sich diß Banshover Amt.
Yolgends kumt man von Holzgaßen über den Forst oder Ober¬
lach gegen Burckhausen werts hinauf auf Reut nechst an Burckhauser
Wald, alda sein thails Land: und Forstgrichtische Bauern mit iren Pau-
gründen auch under einander vermischt, widerumen von Reut herab auf
Raitenpuech, alda sein zwai Baurngüeter stossen mit iren Gründen auf
der obern Seiten an obgemelten Burckhauser Wald und der undern Seiten
an diß Amt Ranshoven. Yon Raitenpuech auf Mairhof, volgends auf
Plankenpach, von dannen nechstens aufs Closter Ranshoven, Osternperg
bis an die Braunauerisch gemauert Burgfridseiln, welche nechst ausser¬
halb St. Sebastian Kirchel und der Armen Sondersiechen leut alda Be¬
hausung steht.
4. Aschpacher Ambt.
Diser Amtsgezirk facht sich an ausserhalb des Maurkircherischen
Burckfrids beim Dorf Lindlach, von dannen kumt man auf Wimholzen,
./ ufs Dorf Wittigau, volgends auf die Hochstraß, massen dann der Mos-
pach und erstbedeuter Hochstraß bede das Land: und Pfleggericht Fry-
burg bis hingar gen Henhart schaiden. Ferner ufs Dorf Aigertshaim,
Dorf Mittlspach, Rottershaim, Baumgarten, von dannen auf Oberndorf,
■; ■ '
Dorf im Ried, Dorf Reut, uf Kobl, Dorf Wimpling, Kräging, Staxreuth,
leztlich zum Paurn auf der^Edt. Daselbst Schaidt der Kräxenpach bede,
das Land- und Pfleggricht Fryburg von einander.
5. Althamer Amt
erstreckt sich von der Althamerischen Burckfridseiln, dabei ain
Heüsl, das Tunzheüsl genant, steht, abwerts neben dem Instram erstlich
uf Mülhaim, Graben, Kirchdorf, Kazenberg und bis gar hinzu an die
Obernpergerisch Burckfridseiln, volgents auf der andern Seiten kumt
man erstlich auf Neuhaus, Geinperg, Neurating, von dannen auf Wippen-
[367]
(xrenzbeschreibungen.
675
ham, ufs Dorf Kirchhaim, dabei die Landstraß auf Ried fürgeht, die Kir¬
chen daselbst zu Kirchhaim gehört ins Churf. Landgericht.
An diesen Grichts oder Amtsgezirk stost abwerts dem Instram
nach der Obernpergerisch Burkfrid, dann der andern Seiten an ainen
Pach der Gurtenpach genannt, welcher Pach bede das Land: und Pfleg-
gricht Eied uf ain guete starke Meil Wegs lang Schaidt. Ferner auf der
dritten Seiten der Instom und mit dem vierten Ort aufwerts stossen an
dieß Amt Althaim bede Landgrichtische Emter Maurkirchen und Aspach
und schaidts nachmalen der Kräxenperger Pach zu Kräxenperg.,
Markt Althaim hat seinen Burgfrid (Bl. 238') mit 23 Säulen.
Das Marktgericht hat die niedere Gerichtsbarkeit, das Landgericht nur
das Malefiz.
Die Hofmark Eanshofen reicht bis an den In, bis Plankenbach
und an das Burghauserisch Forstgericht.
(Gerichtsliteralien Burghausen Bd. I. Bl. 186 ff. im Allg. Reichsarchiv
München.)
b) Gräniz beder inlendiger als Rieder und Maurkirclier
Gerichten vom J. 1626.
Zu Kobl, alda es zwai Heuser und sich das Gericht Maurkirchen
anfangt, gehet der Schaidtweg zwischen disen beden iniendigen Ge¬
richten über das Yeld bis auf und durch das Holz der Stachsreuth genant,
und hinab auf den .Voglsang, daselbsten es auch zwai Heüser hat, so
Maurkircherisch, von dannen bis in die Hofmarch Rämeting zum Würts-
haus. Yolgends auf den Wippenhamer Puech, welches Maurkircherisch,
von da aus gehet ain Weg herab uf Wippenham zwischen des Würtshaus,
so auch Maurkirchisch, und des Tanzpoden, welcher ins Gericht Ried ge¬
hörig, dann von Wippenham herab an die ^Peckenmühl, welche auch
Riederisch, bei solchem Weg ist jedes Gericht der Jurisdiction bis auf
den Reibnagl berechtigt. Yon da an ist der Pach die Gurten genant bis
uf Obernperg das Recht ordenlich Schaidmarch.
(Gerichtsliteralien Burghausen Bd. I Bl. 343.)
c) Beschreibung des fürstl. Landgerichtes Maurkirchen samt
Hofmarchen vom J. 1619, ausführlich die Grenzen des Amtes
Maurkirchen.
Von der Burgerseiln (des Burgfriedens des Marktes Mauerkirchen)
an, so aufwerts gen "[Ittendorf steet, erstreckt sich das Landgrieht bis
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. 44
676
Strnadt.
[368]
auf das Dorf Heipfau, alda thails Landgericht: und thails Uttendorfe-
rische Pfleggerichtsgüeter und Gründ undereinander vermischt hat. Wann
sich begeben, dass Soldaten durch die Glicht beglaidt werden müessen,
haben selbige die Landgerichtischen Amtleüth bis zum Gatter oder Fal-
thor im Dorf Straß blaidt, von dannen sie von den Uttendorferischen
Amtleüten übernommen: und weiter beglaidt worden. Vom Dorff Heipfau
hinum auf Brunperg ain ainschichtigs Landgrichts Bauruguet gegen
Mittag werts, alda stossen beede das Fryburgerisch: und Uttendorferisch
Pfleggricht an. Von Brunperg auf Wasen oder Mospach, entzwischen
aber ligt das Dorf Reysedt alda drei fürstl. Landgrichtische Baurn
wohnen, von daunen erstreckt sich das Maurkircher Amt bis an das Ge-
hilz der Schachen genannt und an den Räten jach daselbst, alda gränizt
oder stost das Amt Aschpach an. Von ermeltem Gehilz Schachen gegen
dem Amt Althaim werts erstreckt sich das Maurkirchen Amt weiters auf
bede Dörfer Diepolting und Gauchshaim, alda thails Landgerichtische:
Ahamerische: und Messenpeckische Güeter und Gründ alle undereinander
gelegen oder vermischt. Volgends auf das Dorf Püret, daselbsten es auch
mit Landgrichts: und Baumgartnerischen nach Fraunstein gehörigen
Güetern und Gründen undereinander vermischt. Vom Dorf Püret auf das
Dorf Gundhoiling, alda sein die Mämblingerischen Gründ augeveldt.
Von dannen komt man auf das Dorf Leütten, alda stost das Ranshover-
amt an. Ferner auf bede Dörfer Buech und Hart, dann herüber auf
Seiberstorf, daselbst stost abermaln das Ranshover Amt und das Pfleg¬
gricht Braunau an. Von gemeltem Seiberstorf auf St. Georgen, alda
stost gleichfals das Pfleggricht Braunau und die Hofmarchsgründ Vorstern,
denen von Braunau gehörig, an. Yon St. Georgen auf das Dorf Biburg,
hiezwischen ligt das Dorf G er et st or f, was end er halb der Mätich ist
Pfleggricht: thails auch Landgricht: und Prandtstetterische Gründ, auf
der andern Seiten aber gegen Maurkirchen sein auch Landgrichtische
Baurn und bedeuter Prandtstetter mit seinem Siz und thails auch Pau-
gründen durcheinander vermischt gelegen, von dannen auf und abwerts
Schaidt auf beden Seiten das Wasser die Mätich genant bede
das fürstl. Pfleggricht Braunau und Landgricht Maurkirchen
voneinander, und obwolen thails landgrichtische Baugründ in bedeutem
Pfleggricht Braunau: hergegen thails Pfleggrichtische Paugründ im Land¬
gricht gelegen, so hat es doch damit kamen Strit und hat ain iedweders
Gricht darauf alle grichtliche Abhandlung von alters hergebracht.
Von Biburg bis hinauf das Dorf Reicherstorf, von dannen
gleichfals die Mätich auf und abwerts bede das Pfleg: und Landgricht
[369]
Grenzbeschreibungeii.
677
voneinander Schaidt. Letztlich von Reickerstorf bis widerumen auf das
Dorf Heipfau als erstes Ort das diß Maurkircher Amt angefangen
worden.
Außen heran diß Maurkircherischen Amtsgezierk stossen nach-
volgende Edlmansgüeter und gleich an Mämling (welcher Siz Mämling
sonsten inerhalb mergesagten Maurkircherischen Amtsgezierck ligt) der
Siz Sunzing dem Puechleütner gehörig, dann etliche Fraunstainerische
Gründ dem Baumgartner zu Ering gehörig, thails auch Landgerichtische
Gründ Ranshover Amts.
Ranshover Amt.
Hofmarchen. 1. Closter Ranshoven ist eine geschloßne alte
Hofmarch, deren Hofmarchsgezirk hat erstlich seinen Anfang, wie man
von Braunau aus auf Osternperg dem Gangsteig nach auf Burckhausen
und bei der Mittermüll so fürstl. Urbar durchgeet, bei der ersten Stigl
negst ausser der Müll, alda es auch neben dem Gangsteig einen Pach die
Enkna genant, gar in den Instram hinaus, welcher Pach das March so
die Hofmarch und das Landgricht voneinander Schaidt, also was enter-
lialb des Pachs auf der rechten Seiten, da das Heüsl Hainrich Sölden ge¬
nant ungever bei zwainzig Schrit davon steet, alles Ranshoverisch bis an
gemelten Instram: hergegen was uf der andern als linken Seiten gegen
Osternperg Landgerichtisch, unzt hinauf oder hinüber zu der Prielstigl
so das ander March ist, ausserhalb gemelter Prielstigl hat es ain claines
Gräbel, darüber ain Steg ligt, auf welchem aus der Hofmarch die Ge¬
fangenen oder Maleficanten dem Landgericht Überantwort wer¬
den. Negst ausser bedeutem Gräben auf ainem Höchel steet der Zeit
auch ain rote angestrichne hilzerne Chreiz: oder Marterseiln, welche der
gewest fürstl. Pfleger zu Braunau herr Carl Eisenreich machen oder sezen
lassen, von da an um und um was mit Zeün und eingelegten Poschen
um: oder eingefangen, ist alles Hofmarchisch und stost mit den orden¬
lichen Märchen an die Lach, darauf ain fürstl. Wildmaister zu Burg¬
hausen die Jurisdiction hat. Ferner erstreckt sich die Hofmarch und
hebt sich widerumen der Landstraß nach an, wann man bei der Obermull
so fürstl. Urbar durch den Gattern oder Falthor gegen dem Closter zue-
kumt und wert bederseits, nemlich auf der rechten Hand gegen den In-
strom, und der linggen der Lach zue durch und durch hinaus, bis man
durch den Gatter zu Scheierhub ain ainschichtiges Baurnguet und auch
Urbar kumt, alsdann ist es widerumen Landgerichtisch, also was inner¬
halb des Gattern gegen Ranshoven werts auf beden Seiten für Gründ sein,
44*
T i nn BW/äff imi fHHRMmune
678 Strnadt. [370]
darunder zwar auch die zwo Plaiclien oberhalb Planckenpach auch be¬
griffen, und der Weyr daselbs Schaidt, gehörn in die Hofmarch und er¬
strecken sich gar hinaus auf der rechten Seiten bis an den Instram, der
andern aber an das Burckhauserisch Forstgericht anstoßend, stracks
ausserhalb erstberirten Gatters ist es alles bis hinauf an den Burckhauser
Wald Landgerichtisch. Yolgents kumt man auf das Landgerichtisch Dorf
Planckenpach, zu Anfang desselben und auf der lincken Seiten haist es
Pockenhueb, auch ain ainschichtiger Landgerichts: und Urbarspaur auf
den fürstl. Gasten Burckliausen, und der Pach alda zu Planckenpach so
auf die Müll (welche gleichwol auch zum Closter Ranshoven gehörig, aber
weilns ausser des Hofmarchsgezirck gelegen, das Landgricht darauf den
Frävel und die Müllbschau hergebracht) hineinrinnt, ist abermalen ain
March, so das Landgricht und die Hofmarch voneinander Schaidt. Von
beriertem Mülpach ins Eck hinein bis zu des Paschen Gattern daselbst
zu Plankenpach ist es wider Landgerichtisch, aber von stund an ausser¬
halb des Gatters ab und ab neben dem Instram unzt zu dem undern
Gatter bei der Mittermüll herenderhalb des zu Anfang vermelten Pachs
der Enkna,
So weit sich hieobenbeschribner Hofmarchsgezirck samt der durch-
geenden Landstraß erstreckt und auf den darinen gelegnen Ranslioveri-
schen Gründen würdet durchgehands Hofmarchsgerechtigkait bestanden.
Was aber sonsten bemelts Closter Eanshoven im Landgricht für
ainschichtige Erb: oder Leibgedings Güeter ligent hat, darauf ist dasselb
(außer der Fraiß und Frävelshandlungen, Steur, Scharwerch und Muste¬
rung so dem Landgricht gehörig) all anderer Jurisdiktion, wie auch der
Rechtssachen, jedoch allein auf Widerruefen privilegiert.
2. Hagenau, Wolfen Thuemer gehörig, stost mit dem undern Ort
an die Pogenhover Gründ, an ainer Seiten gegen Teimbling bis zu ainem
Paum und Rain, so das rechte March ist, alda die Gefangnen in das
Landgricht uberantwort werden, und der andern Seiten gegen dem
Instram. Niedergerichtsbarkeit über die einschichtigen Unterthanen.
3. Pogenliofen, Hans Friedr. v. Pienzenau zu Wildencholzen ge¬
hörig. Hat keinen ausgezeigten Hofmarchsgezirck, stoßt mit dem obern
Ort an Hagenau, mit dem untern an Ahaim, St. Peter wärts an die Ge¬
richtsgründe. Übt die Niedergerichtsbarkeit auch über die Ranshofner
Klosterunterthanen.
4. Ahaim. 9 Häuser ohne Schloß, stoßen mit dem untern Ort an
Wolgrueb, gegen Mittag an Hundslohe, gegen Abend an die Pogenhofer
Gründ, auf einer Seite an den Instrom. Burkhart von Taufkirchen und
[371]
Grenzbeschreibungen.
679
sein Sohn Wolf Christof von Taufkirchen, jetziger Besitzer, haben gleich
den Besitzvorfahren von Schwarzenstein stets Hofmarchgerechtigkeit ge¬
übt. Kein Hofmarchsgezirk ausgezeigt.
5. St. Peter, Achaz von Tannberg gehörig, spricht Hofmarchs¬
gerechtigkeit an. Niedergerichtsbarkeit zugestanden. Ohne Sitz, nur
2 Bauern, 1 Sölde, 1 Weyerl.
Sitze: 1. Sünzing des Wolf Puechleitner Niedergerichtsbarkeit.
2. Müning, ohne Sitz, dem Wolf Christof von Baumgarten zu Ering ge¬
hörig. Niedergerichtsbarkeit.
NB. zu Maurkirchen Amt. Auf der durch Wasen durchgehenden
Landstraße steht die Gerichtsbarkeit dem Landgerichte zu.
Aschpacher Amt.
Hofmar chen: 1. Wilden au, Wolfg. Wiguleus von Ahaim gehörig.
Keine geschloßene Hofmarch, da entzwischen etlich landgerichtische
Gründ ligen, weshalb auch die Malefikanten nicht an einem bestimmten
Ort, sondern nach Gelegenheit, wo man dergleichen Personen gefangen
nimmt und am füglichsten von den Hofmarchsgründen kann ins Land-
gricht bringen (so 1615 Hanns Egger gewest im Yogisang). Nieder¬
gerichtsbarkeit über die einschichtigen Unterthanen als einem Landsaßen
vor Adel bestanden. 2. Neindling, ain Tafern und Purckstall, Rudolfen
von Tachsperg gehörig, nicht geschloßen. 3. Pürach: 1 Tafern in einem
Weyer, Hofbau, 1 Müle, 1 Bauerngut, etliche Sölden. Niedergerichtsbar¬
keit bestanden. 4. Leüten zunächst bei Aspach mit hölz. Sitz, Christof
Hartneiden von Haunsperg geh. 3. Asp ach, Artlieben von Tachsperg
geh. Hofmarksgerechtigkeit nur auf Schloß, Hofbau, die 2 Tafernen,
2 Bauerngüter und etliche Sölden soweit die Tachtropfen reichen
beschränkt.
Sitze: l.Huebbei Metmach, Rudolfen von Tachsperg geh. Nieder¬
gerichtsbarkeit auf den Gründen. 2. Henhart, ein von Holz gezimmerter „
Sedlhof des Pass. Domkapitels, jetzt dem Propstrichter Wolf Tättenpeckh
dem Jüngern zu Echßing verleibrecht. Hofmarksgericht innerhalb der
Dachtropfen. Eben diese genießt auch die Rainerische Tafefn "und etliche
Häuser zum Erb gehörig. 3. Mittlspach, ein Dörfl bei Henhart, dar¬
innen 1 Tafern und etliche Häuser, auch Hanns Christophen Rainer zum
Erb gehörig. Niedergerichtsbarkeit. 4. Grienau samt Kirchel, dem
Hanns Yeit von Leoprechting fürstl. Landrichter zu Schärding geh.
Niedergerichtsbarkeit. 5. Eisengrätzham, Prunthal oder St. Yeith,
Burgstall in einem schlechten Weyerl, Tafern mit Hofbau, Müle, Schmid
minimiiwini win mi r w w 'bkiii ran» ifahsmubwhb
680 Strnadt. [372]
und Preuhaus, Spende des Herzogs Georg an die Stadt Borghausen, von
diser den Hackledern (jetzt Erben des Mathias Hackleder) vererbrechtet,
Niedergerichtsbarkeit soweit Dachtropfen und Gründe reichen. 6. Wim-
hueb hölz. Sitz, Hofbau und 3 Sölden, den Math. Hackleder Erben geh.,
soviel Hofmarchsgerechtigkeit wie bei Eisengrätzham. 7., Herbsthaim,
fürstl. Bayr. ßitterlehen des Albrecht Eegimentsrates zu Landshut; im
Dorfe 1 Bauerngut und 3 Sölden, auf weichen die Hofmarchsgerechtigkeit
zugestanden wird. 8. ßojsjDach, hölz. Sitz mit Hofpau, Tafern, Pachhaus,
Schmiden, Pad und 2 Sölden, dem Artlieb und Tachsperg geh. Hofmarchs¬
gerechtigkeit innerhalb der Tachtropfen. Niedergerichtsbarkeit und Stand¬
geld gebiirt dem Dachsberger. 9. Schachen, Hanns Friedr. von Pien¬
zenau zu Wildenholzen geh. Hof bau und 3 Sölden, Niedergerichtsbarkeit.
10. Ursprung bloßer Hofbau geh. dem Christof Hartneiden von Hauns-
perg. Niedergerichtsbarkeit. 11. Köthaim: nur eine schlechte Tafern
und 2 Sölden. Niedergerichtsbarkeit. 12. Metmach ein Dorf. Wurde
1618 dem Kudolf von Dachsberg die Niedergerichtsbarkeit in selbem zu¬
erkannt. 13. Unter-Treubach: Weyer, Zehentstädel und Kasten und
3 Bauern gehören nach Matsee, welchem Stift nur die Grundherrschaft
und Pfenningstift zugestanden wird. Das Landgericht gebraucht Steur,
Scharberch, Musterung, Inventur und Vormundschaftsatzung. 14. Pöd-
melsed war vor Jam ein gefreiter Sitz und Sedlhof, weile aber solchen
der Zeiten ain Baursman Georg, Scherffel genant (welcher nur Erbrecht
darauf hat) besitzen thuet und sonsten mit dem Aigenthum und Grund¬
herrschaft zu der Statt Braunau Spital gehörig, demnach ist derselb mit
Steur, Scharberch, Musteruug und in Summa aller Nidergeriehtsbarkait
in das Landgricht gezogen worden, dahin auch der Baur allen gricht-
lichen Gehorsamb laist.
Althamer Amt.
Erstlich der Markt Althaim. Ligt auch ohne mitl im fürstlichen
Landgricht und ist der Burckfrid gleichfalls mit seinen ordenlichen
Burckfridseiln, deren in allen zwo und zwainzigk sein eingefangen.
Notandum. In gemeltem Althaim und so weit der Burckfrid
allenthalben sich erstreckt, haben die von Althaim vermöge habenden
fürstl. Freibriefs über In: und Auslender alle Nidergerichtliche Obrikait
und das Landgricht ain merers nit als das Malefiz und was demselben
anhengig.
Hofmarchen: 1. Neurating, geh. dem Bistum Passau. Ver¬
walter der Pfleger zu Obernberg d. Z. herr Christoph von Lamberg Frei-
[373]
Grenzbeschreibungen.
681
herr. Daselbsten ist ain Tafern, etliche Baurngüeter und mit allen
Gründen ohne mitl im fürstl. Landgricht Maurkirchen glegen, helt im
Gezirck der Hofmarc-hsgründ ungever ain Pichsenschuß weit, stost auf
der ainen Seiten zu Ende der Hofmarch an den Gurtenpach, so das
Landgricht und Gricht Eied schaiden thuet, und der andern
Seiten an die Grichtsgründ, hat gleichwol sonst kain vermarchten Hof-
marchsgezirck, doch aber mit andern Grichten oder Gründen nit ver¬
mischt. In berierter Tafern und Hofmarch und so weit derselben Hof¬
marchs Gründ sich erstrecken, ist bisher bei Gricht ainem Bischof zu
Passau alle Nidergrichtbarkait bestanden worden. Auf den Fall aber
zu Neurating ain Malefiz Person einkommen, soll dieselb yermüg der
fürstl. Landsfreihait Anno 1557 über die Hofmarchs: bis an die Kundters-
pergerbaurn Gründ geantwort und alda dem fürstl. Landgricht überlifert
werden.
2. Mülhaim, den Erben Sebastian von Haunsperg auf Schwindegk
Bitters geh. ,Alda ain Schloß und Tafern samt etlichen Güetern und
Söldnern, dann zwai Güeter und zwo Sölden zu dem fürstl. Schloß Matig-
hoven gehörig, darauf dem von Haunsperg von Landgrichts wegen kain
Gerechtigkaiten bestanden worden, wie auch noch seinen Erben nit. So
ligen auch ferner in diser Hofmarch vier Güetter, so mit dem Aigen¬
thum dem Capitl Freysing gehörig, darauf sich der von Haunsperg
aller Nidergerichtsbarkait gebraucht. Dise Hofmarch Milhaim ist Inhalt
der iüngst Anno 1606 uberschickten Beschreibung durch weillend Herzog
Albrechten in Bayrn hochseligister Gedechtnus Christofen Thuemer seli¬
gen (von deme es der von Haunsperg erkauft) inn: und ausser der Eter
samt aller derselben pertinentien, so ime Thuemer oder andern zuegehörig
gewest und in der Hofmarch gelegen sein, yermüg aines gn. Briefs datiert
zu München den 2. Januarj A° 1556 befreit und also bisher für ain ge-
schloßne Hofmarch, welches sonst nit sein kunt, bestanden worden.
Derselben Gezirck und Gräniz erstreckt sich an den Haidengraben, alda
die Gefangnen an das Landgricht geantwort werden, auf der
andern Seiten an die Mämlingerischen Wismader über die Ach, alda auch
die gefangnen Personen Überantwort werden, alles im Landgricht Maur-
kirchen ligend.'
3. Kirchdorf, eine alte, aber nicht geschloßene Hofmarch des
Wolf Christoph (Sohn des f Burkard) von Taufkirchen zuKazenberg, ohne
Schloß. Hofmarksgerechtigkeit nur soweit die Unthertanen Gründe reichen.
4. Kazenperg desselben W. Chr. von Taufkirchen: Schloß, 2 Hof¬
bauern, 1 Tafern, Schmide, Pinder, etliche Sölden, 1 Amthaus, dem von
f m KM ' Kft'a*: fHSHf i iihh mmim
682 * Strnadt. [^74]
Taufkirchen als einem Landsaßen vom Adl wird durchgehends (außer des
Malefiz und was sich auf gmainer Landstraß begibt) alle Nidergrichtliche
Obrigkait, alß Fraiß, Frävel, Steur, Scharberch und Musterung sowol als
ob es ein geschloßne Hofmarch were bestanden.
5. Grabm. Dorf ohne Sitz und Burgstall des Wolf Christof Baum¬
gartner zum Fraunstain. Dem fürstl. Pfleggericht Braunau gehört das
Malefiz zu. Dise Hofmarch ligt zenegst bey dem Instram zwischen
Kazenperg und Mülhaim, stost auch mit ainer Seiten an die Hofmarch
Kirchdorf und die Moserbaurn oder villeicht Gaißbaur so ins fürstl. Land-
gricht gehörig, so alles im Landgerichte Maurkirchen gelegen.
6. Neuhaus, dem Wolf Wiguleus von Aheim zu Wildenau geh.
Niedergerichtsbarkeit bestanden.
7. Geinperg, Desselben Aheim, nicht geschloßen. Niedergerichts¬
barkeit bestanden. Ohne Sitz.
8. Polling, Dorf ohne Sitz, dem Artlieb von Dachsberg geh. Nieder¬
gerichtsbarkeit bestanden.
9. Imolkaim, Dörfl mit gemaurtem Schlößl. Dem Wilhelm Zirer
Wu . fürstl. Rat und Kastner zu Waßerburg wurden beide Erbrechter der
Putschepaur auf dem Priewasserperg und der Hörlpaur zu Marlupp be¬
freit, darauf er Zirer sich auch wie andere Landsessen aller Nidergerichts-
barkeit gebraucht. Da jedoch sein Besiznachfolger Michael Ardolph Weiller
von Königswisen der Landsesserei nit fähig, als würdet ime Weiller in
merers nit, als was ime der Tachtropfen gibt, bestanden.
10.; Stauffenek: 2 Bauernhöfe nächst Kazenberg, dem W. Chr.
von Taufkirchen gehörig, der hierüber die Niedergerichtsbarkeit mit
Steur, Scharberch und Musterung gebraucht.
11. Kirchhaim. Dorf mit Tafern, auf welcher die Haunsperg-
schen Erben, soweit der Tachtropfen reicht, alle Hofmarchsgerechtigkeit
gebrauchen.
12. Wippenhaim, alda ein Tafern, für welche mit fürstl. Rezeß
ddo. 2. January 1546 den Christofen Thuemer seligen, soweit die Tach¬
tropfen fallen, Hofmarchsgerechtigkait verliehen wurde. Jeziger Inhaber:
Marx Hechenfelder auf Eizing.
Enthalten sind darin auch die Burgfriedensgrenzen der
Märkte Mauerkirchen und Altheim, welche nicht abgedruckt
wurden, sowie sämtlicher Hofmarchen.
(Lit. Gerichte des Inviertele, Pfleggericht Mauerkirchen, Nr. 1 Fasz. 8 im
Kreisarchive München.)
v.-.caKV
[375]
Grenzbeschreibungen.
683
VI. Grenzbeschreibung des Landgerichtes Braunau
(Ober - W eilhart).23
a) Grenzbeschreibung des Landgerichtes Braunau aus dem
Beginne des 18. Jahrhunderts.
Volgen die Gräniz Gemerk des Gerichts Braunau, wie und was-
massen solche an andere negst gelegne Gericht stossen.
Erstlich erhebt sich das Pfleggericht Brauau bei der gemalten Tafel
in der Pramthaler Gassen negst dem Burckhauser Wald und stost
ienseit des Salzachfluß auf und auf bis zu End des Walds an den Porst
und alsdann bis zu dem Burkfrid Burkhausen, von dannen an den
Süz Ach und dessen zugehörige Gründ zu Wankhausen, dan widerum an
den Porst Burkhausen unzt zu Ende hinaus an das Gricht Wildshut,
von dem Furthpach an bis in vorberürten Pirgtümpfl, alda sich die vier
Gericht Haunsperg, Lebenau, Braunau und Wildshut voneinander scheiden.
Verer stost das Gericht von berührter Tafel in der Pramthaler
Gassen abwerz gleichfalls an den Forst Burghausen und wehrt bis auf
Kohlgrueb zum Häusl, alda endt sich der Porst und fangt des Wild-
maisters auf der Lach Wildfuer an, die reicht bis auf das Kirscheneder
Ester, daselbst erhebt sich das Landgericht Maurkirchen und
schaidet der Mühl weg bede Gericht bis gen Seiberstorf auf die Pruggen,
volgenfcs ist die Mätich das ordentliche March bis gen Obernhochholz,
daselbst stost es an das Gricht Uttendorf und von demselben an die
Herrschaft Matigkofen, leztlich an das Gericht Prydbürg und ver-
mög vorgehender Beschreibung die Herrschaft Matsee.
(Gerichtsliteralien Friedburg Bd. 3 Bl. 229 im Allg. Reichsarchiv München.)
b) Gemerke gegen Salzburg ca. 1764.
Erstlichen erhebt sich des Gerichts Braunau Greniz Gemerck gegen
dem Salzburgischen Burggeding Straßwalchen im Zauneck sich alda die
Pridburgerisch-Bayrisch Gerichtsgräniz gegen dem Gericht Braunau
zwischen der Straßwalcher und der Fißlthaler Fridburgerischer Gerichts-
leüt Gründen endet und erstreckt sich von dannen in bemelten Zäunen
zwischen der Lateiner Braunauerischer Gerichts Underthanen auf der
Straßwalcher Gemain jenseit gegen Straßwalchen, auch herdisshalb be-
melter Lateiner aignen Gründen hinab bis auf unter Zaunegg, verrer
auch gerad in Zaun hinab bis zu den Gatern auf der Straßwalcher Strassen,
dan nachmals widerumen in Zaun zwischen der Straßwalcher und Haidin¬
ger Braunauerischen ünterthanen Gründen bis auf die Kessendorfer
684
Strnadt.
[376]
Sämerstraße zu der Straßwalcher Kürchstigl, alsdann fecht sich widerumen
des bemelten Gerichts Fridburg Gräniz an und raicht fortan hinum bis
an Küniggraben zwischen den Salzburgerischen Forst Tanperg und
Bayerischen Gehülz Tanschachen, hinauf über die Eockenleüten bis an
des Gruebers Braunauerischen Gerichtsmanns Hagegg bey dem Küns-
graben und Sailerstock zu des Gruebers Gaterseilen.
Yon dannen an gehet das Gemerck zwischen des bemelten Salz¬
burgischen Forsts Tanperg und der Bayrischen Underthanen zu Guet-
ferting, auch Tanperger und Gebezhaimer Gründen hinum bis an das
Königs- oder Rettenpächel, so sich bey berührtem Tanperg erhebt und
zwischen ermelter Geperzhaimer und der Matseerischen jenseit daran ge¬
legenen Gründen herab in Matsee fluß, alda die zu Matsee einkommende
Malefikanten (wan der Eisfriehr halber über den See nit zukommen)
dem Gericht Braunau gelifert werden. Oberhalb dises Königpächels solle
es an Tanperg bei ainem noch vorhanden Stainhäufel ainen Marchstain
gehebt haben, derselb aber verloren- oder ausgeworfen worden sein,
welches Martin Naißl von Perkhaim Matseerischer Undertlian als lange
Zeit gewester Matseerischer Amtmann angezaigt mit Yermelden, dass
ime solches sein Vater also fürgewiesen und gesagt habe.
Verer gehet das Gemerck von bestirnten Königspächel in See hinum
bis gen Nidertrum in See, alda dann vermög der Verträg die in Matsee
eingekomne Malefizpersonen durch des Gerichts Braunau Amtman
(welcher hierzue bis an Satl in den See ze reiten befuegt) und dahero sich
die Braunauerisch Gerichts Granitz gleichfalls soweit in See hinein er¬
streckt, übernommen werden müssen.
Zu berührtem Nidertrum facht sich die Vermischung der Salzburger
und Bayrischen Güetern an also das von dannen neben dem See hinum
bis ins Dorf Perbang kain ordentliches Gräniz mehr vorhanden, sondern
man hat sich bederseits, so weit sich iedes Guets angehörige Grund und
Poden erstrecket, ex parte Salzburg und Bayrn der gerichtlichen Juris¬
diction gebraucht, wie dan in melirernthails Güeter, Ainöden und Dörfer
hinauf gegen Berbach(ng) and nebenseits dem See hinaus gegen Kürichberg
und Sauldorf, wie auch von Nidertrum herabwerts auf Munderfing gelegen
mit Bayrischen und Matseerischen Underthanen untereinander vermengt
seyen, iedoch hat das Gericht Braunau derselben Orten die durchgehende
Landstraifen auf die bösen schedliclie Leütli indifferenter fürgenommen
und man sich ex parte Salzburg dergleichen Straifen niemahls, also
mehrers nit als der blossen Nidergerichtl. Obrigkait angemassen gehabt,
aus welchem nun erfolgt, das dise Güeter alle ausser dor vorverstandenen
[377]
Grenzbeschreibungen.
685
Gräniz ainschichtig im Gericht Braunau gelegen seien und dahero das
Erzstüft Salzburg bei denen allein aus Übersehen mit der gerichtl. Iuris-
diction ohne Fueg in ein solches Inhaben kommen.
In vorangeregtem Dorf Perbang schaidet die Straß von der Tafern
aus der rechten Hand nach hinauf ans Eder Holz und in selbem hinab
bis an Durchhammer Graben, mitten im Reibnagl die Herrschaft Matsee
und das Gericht Braunau voneinander, daselbst sich dan die bemelte
Herrschaft Matsee endet.
Hiebei ist aber wol in acht zenemen, das diese Strassen oder Weg
von Perbach auf Durchhaim für kain solches Landmarch ze halten, so das
Erzstüft Salzburg und Fürstenthum Bayrn voneinander entschaidet, wie
dan diejenigen Gründ und Güter jenseits solchen Wegs hinauf auf Pern-
dorf und Obern Trum gelegen, ebenfals zur Herrschaft Matsee gehörig
und bei denselben sowohl als sonsten bei andern der Herrschaft Matsee
incorporierten Gütern Ihrer fürstl. Dchl. die Hoch Landsfürstl. Obrigkait
zustehet und gebühret, dahero hat es nun mit disem March kainen andern
Verstand, als wie vorgemelt, mit denen zu Geberzhaim und Niderntrum,
nemlichen das derselben Orten die Vermischung der Salzburg. Güter auf¬
hört, also das was jenseits gelegen, alles zugleich Matseerisch, hergegen
auch die herenden alle Braunauerisch seyen.
Gegen das salzb. Gericht Haunsperg.
Hierbei ist verstanden, das sich die Herrschaft Matsee in Durch-
haimer Graben endet, weil dan die Herrschaft Matsee daselbst mit dem
Gericht Haunsperg und das Gericht Braunau gleichfalls aldort mit be¬
sagtem Gericht Haunsperg grenizt, so facht sich nun alda weiter die recht
Landgräniz an und gehet dieselb von angedeutem Durchhaimer Graben
in Weg nach Durchhaim, mitten in Eeibnagl, volgent hinab für Durch¬
haim zwischen der Ruedersperger und Grueber Bayrischer: auch der
Durchhaimer Salzburgerischer Unterthanen Gründen (die zu bederseits
berührter Weg voneinander absondert) hinum bis gen Castenau an des
Castenauers Gatern, neben dem Aupächel, so auch die Gumpertinger
Bayrische und Castenauer Salzburgerischen Underthanen Gründ von¬
einander vermarcht. Volgent erstreckt sich das March zwischen des
Kapfelspalgers Salzburgerischen und Höllinger Fridburgerischen Gerichts:
dann hernacher des Schinderspergers Braunauerischen Underthans und
abermals des bemelten Kapfelspalgers: bis zu der Burkirchen Braunaue¬
rischer und der Thalhauser Haunspergerischer Gerichtsleüt Gründen, als-
dan über die Höhe des Gehölz für der Burkircher: gleichfalls widerum
zwischen der Thalhauser und Matheusen Haiderthalers Fridburgerischen
TW am 1 liii^mi
686 Strnadt. [378]
Gerichts Underthans Gründen hinauf durch der Hafenberger Bayrischer
und Schenperger Salzburgerischer ünderthanen bis gen Reüth und aber¬
malen zwischen der Hafenperger und ermelter Reither Gründen unzt von
der Wittlstorfer Bayrischen Ünderthanen Grund, so obenher auch an er-
melten Reithpauer stossen, verrer zwischen ermelten Witlstorfer und
Jetendorferischen Gründen hinum uf Scherhaslach bis an die Furggerau
zum Schiedgraben und in solichem Schiedgraben hinauf gen Furggern, so
Bayrisch, dan weiter von dem Graben, den man nent den Land: oder
Grichtsgraben, so der von Furggern oder Veichten Gründ voneinander
schaidet, mitten durch den Hättensee bis an den Furt beim Steg unzt
hinab zum Eck des Hätenpachs unterhalb des Stegs, welches thails dem
Erzstüft Salzburg, wie das mit Marchstainen ausgezaigt, zuestendig, aber
von dannen gehet die Gräniz widerum mitten durch den Hättensee in den
Pirgtimpfl, da sich sonst vier Gericht nemlich Haunsperg, Lebenau,
Wilzhut und Braunau schaiden.
(A. a. O. 223 ff.)
c) Grenzbeschreibung der Kameralherrschaft Matighofen gegen
Süden vom J. 1791 (nach der im J. 1789 erfolgten Zuweisung
des südlichen Teiles des Landgerichtes Braunau, wozu bemerkt
wird, daß zur Pfarre Gstaig nach der historischen Beschreibung
der Herrschaft Friedburg vom 22. April [5. Mai] 1802 die Ort¬
schaften Gstaig, Burgkirchen, Oichten, Hennergraben, Giezing
und Gumperting gehörten).24
Die Grenze macht gegen Süden den Anfang bei dem sogenannten
Heiligen Kreuz-kirchl, so nunmehro abgebrochen ist, Markstein Nr. 19.
Hier stossen die Pfarren Munderfing und Kirchberg, dann das Landge¬
richt Friedburg mit der Pfarre Matighofen zusammen,
Pfarre St. Johann unter dem Landgerichte Friedburg,
„ Henhard „ „ „ Mauerkirchen,
„ Mosbach „ „ „
„ Heipfau „ „ Gerichte Uttendorf,
„ Neukirchen „ „ Landgerichte Braunau,
„ Burgkirchen „ „ „ Mauerkirchen,
„ St. Georgen „ „ „ Braunau,
„ Eggeisberg „ „ „ Wildshut,
„ Moosdorf „ „ „ „
Das Holdenbachl bildet vom Widlstorfer Zaun die Grenze abwärts
auf des Reischl zu Jedendorf Zauneck; von diesem geht man rechts ab-
[379]
Grenzbeschreibungen.
687
wärts zu einem Grenzstecken Nr. 65 der Gemeinde Vormosen ins Reit¬
feld. Hier endet sich die Pfarrei Mosdorf und das Landgericht Wildshut
und tritt dagegen das Landgericht Laufen und Salzb. Pfarr Dorfbayrn
gegen Niedergang ain.
Vom Reitfelde geht die Grenze gerade aufwärts über den Moos¬
grund neben des Schner zu Haslach Feldgründen auf einen Rain, von
diesem auf ein Zauneck, dort machet der Zaun die Scheidung aufwärts
zum Reitgatern. Von diesem macht der Zaun die Grenze hinauf neben
den nach Schönberg Gerichts Laufen grundbaren Holz bis zum sog. See¬
thal, wo zeug der dortselbst stehenden Tafel vor vielen Jahren ein Weibs¬
bild erschlagen worden ist, von da macht der Zaun die Grenzscheidung
fort nach denen Unterlindacher Holzgegenden im Hafenberger Feld zum
Aester an der Lacken. Von da abwärts in die Mühlstraße zu einem Zaun¬
eck, alsdann schreitet die Grenze nach dem Hag fort zum Hafenberger-
gaterl, von diesem sodann zum lezten Marchstein Nr. 34, von wo ferners
in der Hafenbergerleite fort über ein Steinhäufel hinauf in den Höll¬
graben, wo der 33.te Marchstein aufwärts auf 2 Marchsteine, wovon der
leztere in einem sumftigen Grund lieget, einem Zauneck zu, von da neben
des Oberthalhausers Holzgrund gerade abwärts in den Oberthalhauser
Graben zu einem Marchstein im Hörmtl genannt. Von da gehet man
weiters über die sog. Waßerschlicht hinauf zu einem Marchstein, von
diesem sonach über den Thalhauser Graben zu einem oberhalb liegenden
Marchstein, von wannen endlich neben den Oberthalhausers Holzgrund
zur Stainerwegstraß auf einen Marchstein und zweyen Grenzstecken der
Gemeinde Vormosen und Gstaig die Scheide sich lenket.
Ende der Salzb. Pfarr Dorfbayrn und des Landgerichtes Laufen und
Anfang der Pfarre Gstaig und des Landgerichtes Friedburg
gegen Mittag.
Von besagtem Markstein und Grenzstecken neben dieser Stainer¬
wegstraß linker Hand aufwärts neben denen Schauflerholzgründen in Holz
gehet die weitere Grenze zu einem Marchstein, welcher die Schaufler
Holzgründe Gerichts Friedburg und das Liendlbauernholz zu Haydental
scheidet. Von diesem Marchstein aufwerts zu einem Marchstein wieder,
und von da in die Stainerstraß, in sotaner Strasse gehet es sodann auf¬
wärts zu einem Marchstein und Grenzstecken der Gemeinde Vormosen hub
Nr. 52, von da links über den Berg hinauf zu einem derlei Nr. 51 und
einen Marchstein, von welchem links in einem Rain zu einem Feldeck die
weitere Grenze läuft, von da sonach Rechts im Rain fort linker Hand auf
688
Strnadt.
[380]
ein Eck, und von diesem Eck wieder in einem Rain Rechts nach den
Schaufler Ländern zu einem Marchstein, von da rechts in Rain abwärts
zum Feldweg — und links bis zum Gattern oder Oester nächst einer steiner¬
nen Säule. Yon dieser Säule leitet sich die Grenze rechts nach dem Zaun
zum Schauflerschusterländel, sodann zum Burgkirchner Hölzl zu einem
Marchstein — sonach rechts nach dem Hölzl in Graben bis zu einem
Rain, nach welchem wieder in Holzgraben nach dem Hölzl fort zum Eck
sichs gränzet. Sodann geht es links aufwärts in einen Feldweg zum ge¬
dachten Hölzl wieder in den Graben zu einem Grenzstecken Nr. 40 der
Gemeinde Vormosen. Von da links durch das Hölzl neben einer Gruben
in die Holzstraß, von da nach dem Zaun links abwärts nach dem Holz
und Gstaiger Länder zum Zauneck und einen Marchstein, von da wieder
zum Zaun Hochmoß-Holz und Grenzstecken der Gemeinde Vormosen. Von
diesem geht man sodann gerade in Holzweg ein wenig fort, wo sich so¬
dann die Grenz linkerhand aufwärts in einen Holzgraben zu einen Zaun
lenket, von wo rechts abwärts zum Gattern und Holzstrassen, und in
dieser rechts abwärts zu einen Marchstein neben der Holzstrasse der
fernere Grenz Zug gehet. Von dieser Holzstraß zu einen weiteren derley
Marchstein, und von diesem zu einem Grenzstecken der Gemeinde Feld¬
kirchen, wo auch ein Marchstein sich befindet. Von da geht es sodann
links abwärts zu einem andern Marchstein wieder, und von diesem hinab
mehrmal zu einen solchen Marchstein. Von diesem wieder weiter zu einem
dergleichen Marchstein, und von diesem lezteren in die Mühlstraß und
dortigen March; sonach abwärts zu einem Eck in das Sperwießfeld, von
dannen in ein Holzstraß rechts nach dem Gstaiger Holz abwärts zu einem
Marchstein. Von da weiters nach dem Holz bis zu des Hofbaurn zu Gstaig
Ländel hinab auf einen Rain, von da rechts aufwärts zu einem Eck. Von
sotanem Eck drehet sich die Grenze links abwärts im Rain neben des
Hofbaurn zu Gstaig Ländin bis zur Gstaiger Feldstraß, in dieser Straßen
sodann abwärts bis zum Auerholz, von da gehet es sodann nächst des
Holz ein wenig links auf einen Rain des Sturm zu Gstaig Land zu — in
ersagtem Rain dann ferners rechts aufwärts zu einem Anstoß, von diesem
gerad zu einen Rain, in dem links abwärts wieder auf einen Anstoß sichs
grenzet. Von diesem lezteren wendet die Grenz Scheide sich rechts hin¬
über auf einen Marchstein und Rain, von welchem man links abwärts auf
die Gstaiger Strasse, wo man auf Feldkirchen zu fahrt, kommt, über diese
Straß in einem Rain gerade fort auf ein Eck, von diesem Eck rechts auf¬
wärts im Gangsteig fort zu einem Rain, von diesem dann links aufwärts
weiters auf ein Eck, von welchem sodann rechts abwärts die Grenze zu
[381]
Grenzbeschreibungen.
689
einem Rain hinläuft und sich sonach in selben neben des Hofbaur zu
Gstaig Land links zum Zaun hinlenket, von wo über diesen Zaun ein
wenig rechter Hand aufwärts zu einem Rain und aufwärts wieder weiter
in selbem bis zu dem Grenzstecken der Gemeinde Feldkirchen Nr. 40 ge¬
kommen wird. Von diesem Grenzstecken geht man linkerseits in einem
Rain zum Holzgraben, von da in dem Holzel gerade aufwärts zu einem
Eck und Gruben, von dieser dann links auf einen Anstoß, sonach auf
einen Rain, von dort rechts aufwärts auf die Renzelhauser Feldstraß nach
Gstaig: alda ist auch ein Marchstein vorhanden. Über diese Feldstraße
gerade in Mühlwegrain fort weiters zu einen Anstoß. Von diesem rechts
aufwärts gehet aufwärts die Grenz Scheide rechts aufwärts neben denen
Gstaiger Ländern zu einen weiteren Anstoß, von wo linker Hand auf¬
wärts zu einer Feldgrube und Holzel, von wannen über diese Grube zum
Hofbaurn zu Gstaig Landel, und von diesem in Rain links abwärts zum
Mühlweegrain, Rechts weiter zu einem Dornstock, nach diesem aber links
hinüber auf einen Aufstoß und Bachholz die Scheide läuft. Von da gehet
es in Holz links abwärts zu einem Marchstein. Von diesem rechts neben
der Holzstraß zu einem weiteren derlei Marchstein, von diesem wiederum
rechts zu einem solchen — von demselben über die Holzstraß links auf¬
wärts in einen Hohlweg bis zum Ende des Holzstriches im Bachholz,
welches dem Sturm zu Gstaig Gerichts Fridburg: Untertan gehörig ist.
Von diesem gehet man über den Holzweg rechterhand abwärts auf einen
Marchstein, von diesem links aufwärts neben den Giezinger Holzgründen
mehrmal auf einen Marchstein, von diesem sodann links herum zur Wer-
zinger Holzstraß — über diese Strecke der Strasse links dann läuft die
Grenzscheide links abwärts und über eine hohe Leite in die Giezinger
Holzstrasse, von dieser links aufwärts zu einem Holzgraben, von da über
eine Leiten rechts aufwärts auf den Giezinger Gangsteig im Holz. Von
diesem rechts auf die Anhöhe zu einem Zaun hinauf, über welchen Zaun
man gerade hinauf zu einem Marchstein kommt, von selbem sodann in
eine Holzstraße, und von selber rechter Hand abwärts ausserhalb dem
Holz nach dem Graben ins Eck, von welchem links nach dem Holz ab¬
wärts die Grenze in einen Wassergraben fällt, aus welchem abwärts zum
Alterdinger Holz selbe fortlaufet, und aus der Pfarr Feldkirchen in diesem
sobenannten Holz in die Pfarr Kirchberg übertritt und in Holzgraben
neben den Gietzinger Gründen links aufwärts auf einen Feldrain zu gehet,
von da es in Rain gerade fort zu einem Zaun und Holzel und dann ge¬
rade durch letzteres hinab auf einen Rain, und nach selben auf die
Giezinger Feldstraß nach Michlbayrn zu einem Grenzstecken von der Ge-
690
Strnadt,
[382]
meinde Gstaig mit Nr. 8 stosset, alldort sich aber über die Straße im Rain
abwärts durch ein Feld Holzel — über das sog. Rohrmoß in das Rohr-
mosbächel lenket. Dieses Bächel macht die Grenze rechts sodann hinauf
zum Zauneck, von da der Zaun links aufwärts durch die Etz, so ein Holz¬
gestrüpp ist, marchet bis in den Winkelgraben zu einem Zaunegg. Yon
dort zeiget der Zaun Rechts in den Graben hinab ins Winkelfeld hinaus,
woselbst dieser Zaun wieder aufwärts zu einem Kirschbaum weiset, von
wo man über den Zaun in einem Rain zum Werzinger Feldweg und auf
dem zu einem Holzeck, von dannen ein wenig in dem Holz rechts auf¬
wärts auf die Holzstrasse die Grenz Scheide fortlaufet. Von dieser Straße
gehet es sodann links herüber neben der Oichtner Feldgründen in die
Oichtner Feldstraß, über diese rechts eine Grube zunächst auf einen Rain
linkerhand zum Holz, wo ein Grenz Stidel von der Gemeinde Gstaig sich
zeiget. Yon da kommt man in dem Holz geradt aufwärts zu einem Graben,
in diesem abwärts durch die Eglseer Leiten in einen Wassergraben —
über diesen in Holzweg nach dem Zaun rechts auf ein Zauneck. Yon da
rechts abwärts gehet die Grenze abwärts zum Ecke des Zauns, von diesem
Ecke gerade aufwärts zu einer Holzstraß, von dieser dann links ins Feld
und neben den Gumperdinger Gründen im Feldweg auf die Gumperdinger
Feldstraße zu, sodann über diese zu einem Grenzstecken der Gemeinde
Gstaig. Yon diesem Grenzstidl gehet die Marchscheide der diesseitigen
Grenze im Rain links hinüber zum Luckerberg, durch diesen gerade ab¬
wärts im Graben hin, und von diesem Graben rechter Hand aufwärts zu
einem Zaun, nach diesem Zaun rechts aufwärts zum Eck dieses Zauns,
und von diesem Eck endlich im Rain zu einem Grenzstecken.
Hier endet sich die Pfarr Gstaig und tritt die Pfarr Per¬
wang unter dem Landgericht Fridburg ebenfalls gegen Mittag ein.
Yon besagtem Grenzstecken gehet man links im Rain neben den
Ruedersperger Äckern zum Holzegg im Graben, von da nach selbem und
dem Holzel zum Ruedersperger Feldweg und Zaun, sonach links nach
diesem Zaun aufwärts zum Neuwinkl Holzgattern — von diesem sodann
ins Neuwinkl Holz, sofort in diesem nach der Holzstraß zu einem Grenz¬
stecken der Gemeinde Ruedersperg: von wo aus ein wenig linkerhand
neben dieser Strasse zu einem Marchstein, und von diesem links aufwärts
weiters zu einem solchen, von diesem letzteren aber abwärts auf die Per-
wanger Holzstraß bis zu einem dort stehenden Marchstein geschritten
wird. Über diese Straße neben des Mittermühlner zu Perndorf Holzstrich
gehet die Grenze gerade fort bis zu einer Holzstrasse und dortigen March¬
stein — in dieser sonach ein wenig rechterhand aufwärts zu einem mehr-
[383]
Grenzbeschreibungeii.
691
maligen Marche. Von diesem links abwärts neben den Echsenlahner
Holzgründen geht es in die Endfeldner Holzstrasse, über diese weiters
gerade fort zu einem Marchstein. Von da rechts aufwärts in einen Graben
zu einem solchen wieder, und von da nach dem Graben rechts aufwärts
über die Endfeiner Holzstraß — sonach rechts nach des Binders von
Echsenlohe Holz auf einen Marchstein, von da links herab zur vorigen
Holz Straß, von welcher rechts in der Straß ein wenig fort, links hinab
auf einen Marchstecken, und von diesem neben dem Weberhiesl zu Egl¬
see Holzstrich abwärts auf eine Holzstraße sichs grenzet, in welcher Straß
links aufwärts ein Marchstein stehet, von wo sodann den Unterrödern
Hölzern wieder einen zweiten Marchstein nach den Perghamer Hölzern
die Grenzung sich zuraint.
Ende der Pfarre Perwang und Angrenzung der Pfarrei Pal¬
tin g unter dem Landgerichte Fridburg alles nach Mittag zu gelegen.
Von obersagten Marchstein und nach den Perghamer Hölzern ge¬
het nach dem Zaun bemelter Hölzer die Grenze weiters fort bis zur Per-
wanger Holzstraß und Gattern, dann rechts bis zum Eck, von wo hinauf
linkerhand im Holz und hernach abwärts zum Perghamer Zaun — dann
ins Feld hinaus zu einem Grenzstecken der Gemeinde Perwang, von
diesem sonach weiter nach denen Perghamer Äckern über eine Feldstraß
rechts aufwärts bis zur Gumpertinger Feldstraß und zu einem Grenz¬
stecken voriger Gemeinde, von da nach dem Zaun und Weickertshamer
Feld hinum in das Holz Schwärz. Von da macht dieser Zaun die Grenze
wiederum fort bis zu einer Holzstraß nach Perwang, so fort weiters über
diese Straß rechts zu einem Wassergraben, von welchem links nach einem
Zaun bis zu einem Grenzstecken der Gemeinde Weickertsham. Von da
geht es sodann rechts nach dem Zaun aufwärts und ins Diethamer Feld,
woselbst 2 Grenzstecken vorhanden sind. Dortselbst sezet die Grenze
links in einem Rain zum Holzgraben hin seinen ferneren Zug fort, und
in diesem Graben weiters in das Wexlinger Feld hinaus, sodann nach dem
Holz in Graben hin zu einem Mos — über dieses Mos zum Holzgraben,
bis endlich nach diesen Graben über die Dietershamer Holzstraß, von der
es bis ins Metelhamer Moß fortläuft.
Hier grenzet das Salzb. Pfleggericht Matsee mit obiger Pfarre Pal-
ting an gegen Mittag.
Von diesem Mettelhamer Moß gehet sodann die Grenze in einem
Holzgraben nach den Metelhamer Hölzern fort auf die Straße nach
Mettelham.
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. ak
692
Strnadt.
[384]
Ende der Pfarre Palting und der Salzburg. Herrschaft Mat-
see und fängt sich die Pfarre Lochen und das Landgericht Frid-
burg gegen Mittag an.
Über ersagte Mettelhamer Straße gehet so weiters nach denen
Kerschhamer Holzgründen linkerhand aufwärts die Grenzscheide ins
Kerschhamer Feld bis zu einer Holzstraß fort, sodann über diese in
einem Feldlach links aufwärts zu einem Kain, wo sonach in diesem auf¬
wärts zur Kerschhamer Feldstraß, und über diese Feldstraß sodann ein
wenig links auf einem Eain gerade hinauf bis zum Hochholz die Grenz
Scheide reichet.
All hier tritt die Pfarre Palting und die Herrschaft Matsee
wieder anstoßweise ein.
In diesem Hochholz neben der Metelhamer Holzgründen rechter-
hand aufwärts sezet die dießfällige Grenze in die Ederstraße seinen Zug
weiters fort, über diese alsdann gerade weiters fort zu einem Marchstein,
von diesem alsdann gerade abwärts auf die Kerschhamer Holzstraße.
Hier endet sich die Pfarr Palting und das Gericht Matsee,
und tritt die Pfarre Jeging und das Landgericht Fridburg ein gegen
Mittag liegend.
In besagter Kerschhamer Holzstraße nun ein wenig fort, sohin
über selbe neben des Probsten zu Edt Holzgrund linkerhand abwärts
kommt man zu einem Zauneck und Grenzstecken der Gemeinde Jeging.
Yon da . . . bis zu einem Grenzstecken der Gemeinde Sigertshaft.
(Original im Hofkammerarchive.)
d) Grenzbeschreibung des Landgerichtes Braunau gegen die
Herrschaft Mattsee vom J. 1785.
Mit der Herrschaft Matsee besteht nur eine Privatgrenze. Vom
Hauptmarkstein zwischen Baumgarten und Krisperstätt ist mit dem
Landgericht Haunsperg oder Laufen unstrittige Grenze; die letztere
nimmt ihren Zug — nach der Grenzbeschreibung von 1785 — über Per¬
wang, Kastenau, Gumperting, dem Klöpflspaltinger Laafner: Untertan
vorbei bis über die sog. Schimmerlleiten nach dem Zaun hinauf zu einem
zwischen der Burgkirchner dieß und, des Königs zu Haidental Matighofer.
Untertans, dann des Klöpfelpaltingers Landgericht Laufner: Bauers Holz¬
grund liegenden Markstein, wo sich die dießgerichtl. Grenze gegen
Laufen endiget, und das Pfleggericht Matighofen nur noch einen Teil
durch das Hafnerbergertal bis an die Jedendorfer Gründe, so unter das
[385]
Grenzbeschreibungeri.
693
Landgericht Wildshut gehört, gegen dem Landgerichte Laufen zu
berichtigen hat.
Wo sich die Laufner: Landgrenze näml. zu Burgkirchen endigt,
grenzen die 3 Pfleggerichter Friedburg, Matighofen und Laufen zusammen,
wornach vom obigen Standpunkte des vorhandenen Marksteines ange¬
fangen die beiden Kamerai Pfleggerichter Friedburg und Matighofen mit
ihren Gerichtsgrenzen gegen W und N so zusammengrenzen, daß, was
für Untertanen in den Pfarreien Perwang, Gstaig, Palting, Lochen,
Jeging und Munderfing durch die Gerichter Arrondirung im J. 1789 an
Friedburg gekommen sind. Jene aber in den Pfarreien Vormosen, Feld¬
kirchen, Kirchberg und Matighofen zu dem Kamerai Pfleggerichte Matig¬
hofen gehörig sind.
Ferner müßen in Folge des Rezesses von 1527 und Erklärung
von 1530 zwischen Bayern und Salzburg von Matsee alle Verbrecher,
vorhin nach Braunau, nunmehr aber in Gemäßheit der Gerichter Arron¬
dirung dem hiesigen Landgerichte zur peinlichen Untersuchung, und
zwar nach Vorschrift des Rezeßes im Sommer auf dem Matseer See (wo¬
hin der Landrichter bis an den Sattelknopf reiten soll) und im Winter
bei dem sog. Köttenbachel ausgeliefert werden. Das Landgericht ist aber
verbunden, nach geschloßenem Prozeße und erfolgtem hochgerichtl. Ur¬
teile die Publikation und allenfallige Exekution auf der Schranne zu
Astatt zu vollziehen, welches bisher auch geschehen ist.
(Historische Beschreibung der Staatsherrschaft Friedburg vom 22. April bis
5. Juni 1802 im Archive der kais. Domänen Verwaltung Matighofen.)
e) Grenzbeschreibung des Pfleggerichtes Uttendorf
vom 16. April 1626.
Erstlichen im Dorf zu Straß drei Musketen Schiß vom Schloß
Uttendorf aus hat es ain ainschichtig Pauernguet, der Antalerhof ge¬
nant, aldaselbst das Churf. Landgericht Maurkirchen gegen hiesigem
Pfleggericht grenizt. Von dannen unzt hinauf auf die Keckened und
JPfändledt an zwai underschiedliche Uttendorferische Paurngueter, vier
veldwegs weit aber ain Gräniz Ort gegen dem Churf. Pfleggericht Fry-
burg und erstangezeigten Landgericht Maurkiirchen. Verrer ob der Land¬
straß, so von Althaim aus bis auf Mattigkoven zue gehen thuet, hinauf
nach dem Perg für das Dorf Furth, dem.Gößnachgraben und Lündensteg
zue ab der Uttendorferischen Landstraß, derorten das Churf. Pfleggericht
Mattigkoven und das hiesig Gericht gegen einander grenizen, wie dann
auch wenn es sich begibt mit durchreisenden unbekanten Personen oder
45*
694
Strnadt.
[386]
Kriegsvolck das Glaidt fiirzenemen dass dasselb vom Gericht Mattigkoven
alda übernommen und bis hinab auf erst angezaigtes Greniz Ort in das
Dorf Straß blaidt und dasselb dem Landgericht übergeben wüerd.
Von iezt angezaigtm Lindensteg drei Veldwegs weit hinüber in
ain Dorf Au genant, ligen im Gricht zwai ainschichtige Lehengüeter, die
auch an das Gericht Praunau angrenizen. Yolgents von solchem Ort ain
halbe Meil Wegs hiniber an das Dörfel Sigharding, daselbs ligen vier
Uttendorferische Güeter, die mit dreien absonderlichen Orten an das Ge¬
richt Praunau angrenizen. So würdet nit weniger das Dorf Gaißmans-
lochen im Pfleggericht Praunau auf drei Musketen Schiß von bemeltem
Schloß Uttendorf und derselben angehörig an Paufeldern hinaus entlegen
auch für ain Greniz Ort gerechnet, wie dann derorten die bei Gericht
alhie einkommende Malefiz Personen dem Gericht Praunau aldahin
geantwort werden müessen.
Leztliclien der Forst die Wishofleüten genant neben ainem Graben
seiz ab und zu underist solcher Gehilzung an die Landstraß an erst-
ermelts Pfleggericht Praunau und Landgericht Maurkürchen anglegen.
Dise jezt verstandne siben Grenizort ligen uf l Vg Mail Wegs rings
weis um das Schloß und Markt Uttendorf und aber nach der Weiten auf
jeclichs March ain viertl Meil.
Sonsten aber noch etliche ainschichtige Güeter verhanden so zu
bemeltem Schloß Uttendorf gehörig, als nemlichen der Mayrhof zu Her-
leinsperg, zu Munderflng und Achonloch ll1^ Hueb sein zwischen Fry-
burg und Praunau beden Pfleggerichten entlegen. Aber zu Imbsee und
Iming in baiden Dörfern 6 Güeter ringsweis im Gericht Praunau ligent.
Hart, alda ain Gottshaus, Tafern und etliche Söldenheusl samt dem Forst,
alles im Gericht Praunau gelegen.
Zu Lochen, Capein, Alten Uttendorf, Paumgarten und Lueg ligen
6 absonderliche Güeter, die nit weniger an das Fryburg: und Praunauer
Gericht ringsweis anstossen, nitweniger zu Heißlern und am Hartberg
zwai Uttendorferische Güeter, die also auch im Gericht Praunau ligent.
Am Adlsperg, Geratstorf, Biburg, Keichstorf, Yell: und Hieblmül, dann
am Aurnperg negst bei Althaim und zu Ächerdorf 10 absonderliche
Güeter, so zu der Pfleg alher gehörig, sonsten aber ringsweis im Land¬
gericht Maurkirchen ligent sein.
Leztlichen befindet sich zu Emmeting ain viertl Meil Wegs ober¬
halb Hechenwart auf der Alz ain ainschichtig Uttendorferisch Guet, so
ringsweis im Gericht Etting.
(Gerichtsliteralien Burghausen Bd. I Bl. 379 im Allg. Reichsarchiv München.)
[387]
Grenzbeschreibungen.
695
f) Grenzbeschreibung des Burgfriedens der Stadt Braunau
vom 24. Juli 1529.
Gedruckt bei K. Meindl, Geschichte der Stadt Braunau am In, II.
43—44.
g) Grenzbeschreibung des Burgfriedens der Stadt Burghausen
vom 20. Juni 1404 und 13. Juni 1533.
Es genügt, aus letzterem Diplome den Teil, der ins Landgericht
Weilhart fiel, auszuheben:
,Yon der (Salzach-) Brücke läuft die Grenze auf den Fahrtweg
hinauf bis zum obern steinern Kreuz, dann auf dem Fahrtweg wieder
herab zu den Brunnen, die aus der (Riß-) Leiten in die Stadt gehen, nach¬
mals wieder hinum von Hans Möringers Haus bei dem Zwölfer Brunn
bis zur Stampf gen Ach wärts an ein Brückl, bei der Riß gelegen, als
ungefähr die Stadt lang ist und ihre Gründe sich daselbst nach Länge
und Breite erstrecken/
Vollständiger Abdruck bei J. G. B. Huber, Geschichte der Stadt
Burghausen 1862, S. 67, 174—175.
An den städtischen Burgfrieden stieß jener des Sitzes Ach-Wang¬
hausen im 0. und S. an.
VII. Landgericht Friedburg.
a) Grenzbeschreibung gegen Salzburg und Osterreich
vom J. 1585.25
Auf des durchleuchtigisten hochgebornen Fürsten und Herrn Herrn
Wilhelmen Pfalzgravens bei Reine, Herzogens in Obern undNidern Bayrn
und danne der hochlöblichen fürstl. Regierung zu Burghausen ausgangne
gnedige Bevelch ist durch Arsacien Eisenreichen von Weilbach fürstl.
Rath Pfleger und Castner zu Fridburg die Gräniz und Landmarch, welche
das Land Bayrn und Erzstift Salzburg von einander schaiden, diß fünf
und achtzigisten Jars beritten besichtiget und beschriben worden, wie
hernach zu vernemen ist:
Ernstlich hebt sich das Landmarch zwischen dem Lands Bayrn
und Erzstift Salzburg bei der Kuglstat in der Perfal an und get bis zu
der Peunten, darinnen des Gabrielens Heusl steet, von dannen nach dem
Zaun hinaus bis in des Rindertalers Zaun und Gattern, nachmals in dessen
Hag und neben deren im Eck Gründ aussen um mer berürts Rindertalers
696
Strnadt.
[388]
Hölzl und der Neßltaler Peunten bis zum obern Gattern und deren im
Graben Veichtach Holzschachen, alsdann neben demselben und der Aigis-
prunner Peuntnen aufm Einderholz fort im Tal, auch Gräbel und Hag
ab, an des Leonharten im Graben Wisl, volgunds Schaidt der Zaun die
Länder bis in Pach, der Wörth genannt, und alsdanne der Schwem Pach
hinab bis an das Eck der Fraunwiese.
Gleichwol wirdet jemals an ainem Ort durch gemelten Schwem-
pach, wann ein grosse Yeldgiß anfällt, den Bayrischen, auch wol den
Salzburgerischen was von ihren Gründen abweggerißen und aus einem
Land in das ander geben, und wann soliches beschehen, haben sich die
berürten Bayrischen Untertanen desjenigen so hinüber in das Salzburger
Land und entgegen die ermelten Salzburgerischen dessen so in das Bay¬
risch kumen bishero gebraucht.
Yon gemeltem Eck berürter Fraunwisen in einem Gräbel zu einer
Felberstauden und von solcher in das Mühelpächl, nachmals im selben
fort bis zum Eck einer Wisen, welche dem Hofpaurn zu Wolfschaissing
zugehört, und alsdann im Zaun auf dem Ester und gleich über die Straßen
wieder in Zaun, so auch bestimmts Hofpaurns, und der Reuter Gründ
hinab in ein Graben und Hag, volgunts dieselben abermals des Hofpaurns
und der Pfeninglander Gründ bis in ein Aufpalkchen von einander schei¬
den, von solchem im Zaun fort ab für des Andre Halbms Heusl in den
Gattern, aldann von deme zuruck auf einen Holz- oder Bschuechtweg
welcher zwischen der Wätzenperger und Pfeninglander Gründ durch und
auf über ein Leiten zu einem gemainen Weg oder Strassen. Nachmals
auf deren zwischen der Vißltaler und Straswalcher Gründ fort bis zu ihr
gemelter Vißltaler Kirchgattern und von deme im Zaun ab bis in das
Eck desselben geet.
Alsdann fachen sich der Lateiner Gründ an und wehren dieselben,
auch der Wimpassinger bis zu der Straswalcher Kirchstigl, welche bede
Dörfer im Pfleggericht Braunau ligund sein, und die Pfleg¬
gerichts Obrigkeit daselbst die March richtig machen oder beschreiben
wirdet.
Entzwischen obgemelter Wätzenperger und Vißltaler, gleichfalls
der Pfeninglander und Straswalcher Gründ ist ein uneingefangene Leiten
und Eben verhanden, dieselb jederzeit unvermarcht verblieben, auch sich
dessen aliens die obernennten Dorfmenigen und Straßwalcher mit dem
Pluembsuech und anderm bis zu einer großen Puechen zugleich mit¬
einander gebraucht, aber von derselben an haben sich die berürten Straß-
walcher der hin nach gelegenen Leiten samt den darin steenden Aichen
[389]
Grenzbeschreib ungen.
697
mit Possn und Andern allein anmassen, aber ihnen dasselb die Paurn in
der Latein nit guet sein lassen und derowegen gar pfenden wollen, auch
sie damit abwendig gemacht.
Danne von der hievor geschriebnen Straswalcher Kirchstigl und
dem dabei ligunden Marchstein an geet das Land March in den Graben
neben der Straswalcher Gründ fort bis zum Wisanger Gattern und ain
Schritt oder zwainzig darfür hinauf, alsdann zwerchs übern Partweg, so
zu der Staindorfer Kreitgründ gebraucht wird, wieder in Graben und im
selben fort zu ainer Hainpuechen und bis zu der berürten Staindorfer
Kreitstigl, folgunds gleich über die Straß an ein Holz in ain große
Aichen.
Daneben ist auch zu merken, daß entzwischen obermelts March¬
steins, auch der ßeutwalcher und Straswalcher Neugereuter Gründ ein
Fahrtweg und frei offner uneingefangner Grand, welcher hinauf bis zu
obgemelten Aichen geet und über dreissig Schritt prait, vorhanden ist
und sich desselben vermüg der alten Paurleuth Anzaiget die Straß walcher
und ander Salzburger sowol als die ßeutwalcher mit Possung der darauf
steenden Aichen, auch Daraufschlagung mit gebürender ßeverenz ze
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schreiben des Yiehs gebraucht und jederzeit durch einander für ain frei
offne Gemain gehalten, also daß solcher Grund halb Bayr: und halb Salz-
burgerisch sein soll.
Kachmals von bestirnter Aichen geet das March in die verhandene
vorder Merge|grueben, und von dannen auf übern Aichpichl zu der En-
haltinger Gründ werts in zwo nacheinander steend groß Aichen und in
Eitlesgattern, auch den dabei ligunden Graben, von deme bis zu etlichen
bei einander steenden Aichen, volgunds mer in einen Graben und das
darbei ligent Hag, alsdann in solchen fort auf und auf zwischen der
Weitwisn zu ainem Eck eines Hagen und andern Gestaudachs, von deme
hinum in einen Zaun, und alsdann in demselben gar hinaus bis zu der
Thanhamer Gattern.
In solchem Holz, auch der Weitwisen seind ebenmessig zwischen
den ßeutwalchern als Bayr: und den Enhaltingern als Salzburgerischen
Unterthanen allerlei Irrungen verhau den gwest, also haben ausser Vor¬
wissen und ohne Beisein der Bayr: und Salzburgerischen Obrigkeit von
merer ßuhe und Verhütung wegen allerlei Uneinigkeiten sie sich selbst
ungeverlichen vor 18 Jarn miteinander güetig verglichen und March ge¬
macht und fürgenommen, in welchen aber die Bayrischen bishero sonder¬
lichen mit einem Wasser, welches ihnen die Salzburgerischen nit mer auf
ihr Gebür der Weitwisen folgen lassen wollten, höchlich en beschwert worden.
698
Strnadt.
[390]
Von gemelter Thonhamer Gattern geet das March wieder fort in
der Straß, übern Gunzenbach zu einem neben der Thonhamer Wis ligun-
den March, Aichstock, und ein zenagst dabei steende March Yeichten,
nachmals zwerchs im Holz der Tannperg genannt herüber auf ein Hoch
in ein gar grosse alte March Tannen, folgunds von derselben in Knie¬
graben und ein alten Stock, so man den Sailerstock genennt, alsdann
gleich über die Däckenleiten und in des Gruebers zu Grueb Gattersäuln.
Von solcher wierts auch die Pfleggerichts Obrigkeit Braunau bis
zu einer Puechen und Kerßpaum, welche bei einem Eck der .Sparberecker
Peunten steen, beschreiben.
Item so werden, wie zu besorgen, am Tannperg gleichfalls Irrungen
sein oder fürfallen, danne entzwischen der obbeschribnen March Veichten,
auch des Sailers stock zwei March, so die Reutwalcher und Lengauer als
Bayrische und solche die Salzburgerischen für die Gränizmarch halt: und
anzaigen möchten, so befindt sich aber im Augenschein, auch der Alten
Vermainen nach soviel, daß solche pesser oben auf der Hoch bei dem
Huefschlag und Gangsteig fierüber geen werden.
Weiter von erzelter Puechen, auch Kerschpaum und dem Eck im
Zaun zwischen bestimmter Sparberecker Peunten und der Tannperger
Grund wenigs hinaus zu einem Hölzl, folgunds hinab zu der Weirwisen,
von dannen wieder im Hag und Zaun hinum zu einer Wisen der Schlot
genannt, welcher die Plainer als Braunauerische, gleichfalls die Kränzin¬
ger als Salzburgerische in Gründen voneinander scheidet.
Von deme an wirdets abermals die Braun auerische Obrigkeit bis
in Graben, welcher zwischen der Blainer Hölzl und des Michael Wernzles
Peunten ligt, richtig machen.
Alsdann in gemeltem Graben und Hölzlen fort auf bis in das Hag
zu einer Peunten, welche Hanß Kränzinger zugehört, nachmals in dem¬
selben bis an das Eck und Bsuechweg, welcher an die Spär geet.
Folgunds wirts wider um die Braun auerisch Obrigkeit gar hinaus
für den.Sprintznperg, in einem Rain auf bis zu einem Zaun und einer
kleinen Puechen, so den Wichenhamern zugehörig ist, beschreiben.
Von bestirnten Zaun und der kleinen Puechen an geet das March
zwischen der Wichenhamer und Petershamer Gründ fort in einen Elechsen-
paum und Graben zu des Zaissntalers Gründ.
Nachfolgunds wirdets aber die Braunauerisch Obrigkeit gar in die
Castnerau zum Aupach und des Pöckls zu Gumpeting Gründ richtig machen.
Der obernannt Aupach, welcher neben des Pöchls zu Gumpeting
Gründen fürrinnt, scheidet das Bayr: und Salzburgerisch Land von ein-
[391]
Grensbeschreibuugen.
699
ander bis zu gemelts Pöchls Gmainwisl, alsdann im Zaun, so daran stost,
und zwischen der Gumpetinger, auch des Hansen in der Castnerau Gründ
durch geet, bis an ein Hag und in das Nadlpächl, folgunds fort in ein
Pach die Oitten genannt und im selben bis zu der Mül gen Gumpeting,
von dannen über bestirnte Oitten in das Aupächl, nachmals in deme
hinum bis zu der ürschnwisen und alsdann zwischen derselben und des
Wolfgang Siendls zu Kolpelspach Wisen, im Zaun fort auf und auf bis
zur Gstaigerleiten.
Von dannen wierts eben mass ig die Braun auerische Obrigkeit
bis zu der Schauflerleiten beschreiben.
In gemelter Schauflerleiten hinum im Tal bei dem Stainerfart: oder
Bsuechweg ligt ein ordenlicher Marchstein, welcher das Pfleggricht Frid-
burg, Braunau und Erzstift Salzburg in Gränizen von einander theilt,
von deme wieder zu einem Marchstein, so in einem Mösl, alsdann aber
zu einem, welcher aufm Herndlen ligt, mer zu einem bei dem Milchweg
und zu einem auf der Hoch, volgunds über einen Graben bei der Obern
Talhauser Gangsteig, wider zu einem, und lestlichen noch zu einem, als¬
dann in ein March Yeichten, so gleichfalls Fridburg, Braunau und Salz¬
burg Scheidt.
Alda wirt mer das Pfleggricht Braunau anfachen und die March
bis zum Graben in der Holl genannt richtig machen.
Im Graben in obberürter Holl facht sich das Landmarch widerumen
an und geet dasselb in einem Gräbel bis zum Gattern im Graben, alsdann
im Zaun und Hag, auch einem Graben aus und aus bis in ein Gassen im
Haffental genannt, volgunds mitten in derselben auf dem Weg fort bis
zum Tal Gattern, und von dannen im Zaun und Hag bis zu der Seewisen.
Von dannen an wirds wider das Pfleggricht Braunau bis in das
Eck der untern Auwisen beschreiben.
Bei Sebastianen Strassers zu Mülpach untern Auwisen im Eck
facht sich das March wider an und geet dasselb im Eckpach hinauf bis
an den Steg, darüber die Schefleuth von Laufen ihren Gangsteig haben,
nachmals in gemelten Eckpach fort bis zu einem kleinen Gräblen, dabei
sich abermals Fridburg, Braunau und Salzburg von einander scheiden.
Die Pfleggrichts Obrigkeit zu Braunau wirdet alda mehr anfachen
und die March bis zu einem Marchstein, welcher bei einem Aichstock auf
der Schän ligt, richtig machen.
Auf der Schän bei einem Aichstock und den daran ligunden March¬
stein facht sich aber das Gränizenmarch an und geet von derselben hinaus
auf das Hochholz, alsdann von solchem in Landgraben, nachmals über
700
Strnadt.
[392]
die Landstrassen in der Furkerau, folgents wider zu "bemelten Land¬
graben und der Furkerer Holz hinum bis zu der Grabenwisen, und von
dannen mitten durch dieselb in mer erzelten Landgraben fort aus und
aus, zwischen ernennter Furkerer Moser und Angerwisen durch bis zu
der Weixseer Wismäder, welche Braunauerisch sein, und endet sich dabei
das Fridburger Gricht.
Hernach volgt die Erst Beschreibung der Gräniz und Land¬
march von dem Landgraben under Vorstern an bis zu der grossen
Veichten.
Erstlich heb: oder fangen sich die March im Vorstmaister Amt von
dem Mättichtal am Henhart ah gegen Österreich im Landgraben under
Vorstern und geen in demselben fort bis in ein Gehag, von deme neben
einem Mais oder Plessen ein wenigs, nachmals pesser im Holz hinauf in
ein alte Marchthann, von solcher wider gerad ab in ein alten abgebrochen
Thannenstock und zestundt dabei in ein Marchveichten, volgunds von
deren schlecht über zur Koten Lacken, davon ein wenigs in der Leiten
hinum und alsdann übersieh auf die Hoch bis in ein alte grosse Thann,
bei der Plaizn genannt, und ein kleins Pächl, welches man die Clainrödl
nennt, neben des Kogels, nach demselben Pächl auf bis in ein Mitter¬
graben und zu der Kolstatt, von dannen auf dem Weg gerad, an unge-
verlichen vierer Gwandten lang, bis wider zu zwaien Wegen, darunter
aber der auf der rechten Hand die Marchschaid, auf solchem fort, unter
der Leiten hinum neben der Wallinger Holz, folgunds wider auf die Hoch
zur Samerstraß, und alsdann gerad in der Leiten ab zum Prucklprunnen,
von demselben Auslauf noch pesser in einer Leiten oder Graben hinab
bis in des Nemayrs zu Tanzerreut Wisl, welches alles Bayrisch und mit
einem Graben, so man den Eamser Graben nennt, umfangen ist. Alsdann
wider in der Strassen bei 50 Schritt lang hindersich in Pernpach und
nach solchem fort in die Permaiß, bis die aufhört, nachmals davon schlecht
auf den Weg der rechten Hand in den ersten Schwandtgraben, alsdann
von demselben übern Weg in ein alte Marchthann, und darnach auf die
recht Hand in den untern oder andern Schwandtgraben neben des Tax-
öcks, von dannen in ein große Veichten, folgund im Weg ab bis an das
Wismad bei der Grossen ßötl, nach solchem schlecht im Gehag auf zu
einer Haslstauden, so bei einem Grieß und zenagst dem Lindpach steet,
auch nach Vorsters Wald bis in Ursprung und zur großen Veichten des
Lindpachs, alda das Vorstamt gegen dem Mättichtal sein Endt hat.
[393]
Grenzbeschreibungen.
701
Die Ander Beschreibung der Gränizen und Landmarch von der
V eichten an bis in den Landgraben unter Vor stern.
Erstlichen hob: oder fachen sich die March im Vorstmaister Amt
von dem Mättichthal am Henhart an gegen Österreich bei der grossen
Yeichten, aldann von derselben gleich über die Hoch oder das Pörgl ab
in den Ursprung des Lindenpachs und in solchem fort ab und ab neben
des Vorsters Wald bis zum Grieß und einer Haslstauden, von deren gleich
im Gehag neben dem Wismad bei der Grossen ßödtl gelegen, hinum in
ain grosse abgeprochene Yeichten, so bei einem Yalt- oder Esster steet,
volgunts von solicher in Fartweg hinauf zum Taxöck, und alsdann neben
deme und in dem Ersten Schwandtgraben fort bis der ein End hat, von
dannen auf die link Hand in ein alte Marchthann, und von deren über
den Fartweg in den andern Schwandtgraben, nachmals in selbem auch
fort bis widerumen zu einem Fartweg auf der linken Hand und zu der
Pernwis, alsdann in solcher auf der rechten Hand hinum in Pernpach,
von deme auf der Strassen aber fort bis zum Banser Graben, und in dem¬
selben neben des Nemayrs zu Tanzerreut Wisl? so Bayrisch ist, hinum
in einer Leiten bis zum Pruckprindl, von dannen gerad auf in berürter
Leiten zu einer Eben und Sämerstraßen, folgunds wider unter einer
Leiten neben dei>Waltinger Holz hinum bis zu zwaien Fartwegen, dar¬
unter aber der auf der linken Hand die Marchschaid, auf solchem unge-
verlichen vierer Gwandten lang, gerad an, bis zu der Kolstatt, von deren
gleich alsbald ab in den Mittern Graben, alsdann von demselben in ein
alte Marchthannen, so zenegst bei dem Koglgraben oder Pächl ist, von
solcher über die Klein Rödl in ein alte Marchthann. Dabei hebt sich der
Iglsgraben an, von dannen aber in ein alte Marchthan, daran drei Pletzen
ausgehackt worden, welche vermüg beschechnen Anzaigens bedeuten,
daß angedeute Thann, das Kogl und Kürchhamer Holz, auch den Henn-
hamer Wald voneinander scheiden. Yon derselben in ein kleine March¬
thann, daran in einem ausgehackten Pletzen mit einem Retlstein Oster¬
reich und die Jarzal 1581, nachmals mehr in ein abgeprochne Thann, daran
auch mit einem Redlstain Österreich und die Jarzal 1581, von solcher wide¬
rumen in ein alte Marchthann, daran gleichfalls oberzölts Wort und Jarzal
geschrieben steet. Alsdann gerad auf über ein Perg in ein Creizthann, und
von derselben gleich ein wenigs hinum auf die recht Hand zu der grossen
Thannen, so auf der Plaizen steet, von solcher ab in ein Leiten, und in
deren fort hinum bis zur Roten Lacken, nachmals auf die recht Hand in
ein Yeichten, und zestund dabei in ein alten abgeprochnen Thannen-
stock, von solchem gerad übersieh in ein alte Marchthannen, und von
702
Strnadt.
[394]
derselben in dem Holz hineb neben einem Maiß oder Plezen bis in ein
Hag, alsdann in solchem fort hinaus bis in Landgraben unter Vorstern
gelegen.
Verzaichnus der Underreutter March, welche gegen dem
Land Österreich stossent sein.
Erstlichen geet der Landgraben unter Vorstern auf der rechten
Hand hinum bis ins Eck und Gehag, welches die Ramwisen verfridt, auch
die Österreich: und Bayrische Grund voneinander Scheidt, alsdann facht
sich der Mülpach an und geet das March in demselben auch berürtem
Gehag hinum bis in Altpach, folgunts in demselben, auch im Gehag und
Graben neben der Höchfelder Leiten, so ein Gehülz ist, fortan bis zu der
Pernfal, auch den Salzburgerischen Gründen, darzu einer Kuglstatt und
SpiMezen daselbst, welche Kuglstatt und Spilplez bisher im Zweifel, ob
dieselb Bayr: oder Salzburgerisch sein, steen.
Hernach beschribens Gut und Grundstücker besitzt Wolfgang
Höckner zu Peendorf, so ebenmessig in der Köm. Khey. May. Land
ligen und seien vermarkt wie hernach folgt.
Erstlichen fachen sich ermelte March hinter der Freithofmaur im
Zaun bei dem Weg, so auf Milham zugeet, und gehet im selben fort ab
und ab bis in das Eck der Auwis, von deme über bemelten Weg zum
Maisperg und Graben, dabei in der Maisperg Wisn, alsdann im solichen
neben des Zauns bis auf das Eck desselben, folgunds in berürtem Graben
hinum auf die rechte Hand zum Marchstecken und darnach in Aufpalken,
von solchem im Zaun gerad fort bis wider zu obernentem Weg und
Eck der Auwis, von dannen im Zaun zu zwei gar kleinen Flecken, so bei
drei Purdt Gras tragen und sich deren Stefan Edter und Hans Fuschl
zu Kiirchham, als Österreichische, nun lange Jar hero gebrauchen, nach¬
mals in ermeltem Zaun fort bis in das Eck zum grossen Felber, von dem¬
selben übern Weg, so hinauf in das Dorf Peendorf geet, und alsdann
unten am Ort des Lands, welches zwischen der Auwis und Maipeunt ligt,
gerade an in Aufpalken der mer ernennten Maipeunt, folgunds im Zaun
bis an das Eck und von deme wider im Zaun hinauf an das ander Eck
der Freithofmaur. Verrer hat er Heckner gleich hinter dem Haus und
Stadl ein Peunten, welche man Meßnpeunt nennt, so auch rundscheiblig
mit einem Zaun umfangen, und der Casten darein jerlichen der Peendorfe-
risch Holzhab er n gebracht würdet. Daran ligund ist ebenmessig ausser¬
halb des Dorfs gegen Hechenwart werts zenachst bei der Kreuzlacken ein
eingefangens Wisl und unten daran ein kleins Landl, folgends von
dannen gleich hinüber über die Linzer Strassen auf das Creuzland,
[395]
Greuzbeschreibungeu.
703
welches an der ein Seiten ordentlich vermint ist, und samt obgemelten
beden Stucken bis in das Mittertal und die ordenlich Furg geet.
Hernach volgen die March, welche der Hechenwarter Güeter
und Grundstücker von denen Österreichischen Schaidt, darinn sie dann
auch rundscheiblig ligund sein.
Erstlich fachen sich ermelte March bei der Stigl neben der Linzer
Strassen an und gehn alsdann über solche hinüber in ein alten Aichstock,
so in einem Gehag steet, von deme ein wenigs hinfür in ein kleine
Puechen, nachmals von derselben ab in ein March Veichten und wider
in ein Tal in ein Yeicliten, jedoch ist solche nit wol zu erkennen gewest,
ob die ein March oder nit, von dannen hinab in Pach, das Pachmuetter
genannt, volgunds über denselben hinüber in ein Faldt oder Ester und
Felberstock, von selbem pösser fort in ein Gehag oder Zaun bis wider zu
eim Falter, auch dem alten Pachmatter, alsdann von deme aber im Gehaer
und Zaun, des darnach Wisls hinum bis in das Eck, welches in das klein
Mihlpächl und der Schwaiger3, Wisn stost. Nachmals im Weidach und
anderm Gestaudach, auch dem Graben darein das Wildwasser fällt, und
solches alles die darnach, auch die Schwaigera Wisen voneinander schai-
den thuet, fort auf bis wider hinum in ein Eck, von dannen facht sich
ein Zaun an und geht fortan zwischen der Vorst wisen und Schwaigera
Gründ volgunds in ein Graben obbemelter Schwaiger und wider in ein
Wisen, welche die Spießkräxnerei genannt wird, Scheidt, alsdann im
Graben ausser der Weidenstauden, grad fort hinum in ein Eckl, von
dem wider in ein Zipfl und grossen alten Felberstock, darbei aber der
Wassergraben aus Schwaiginger51 Wisen andern zu Gueilem26 komt,
nachmals von solchen über ein Haarressen und hinauf im Gehag bis an
ein Lucken, daran Holz steet, alsdann in bemeltem Gehag noch besser
hinum neben der Schiaissingera Gründ bis in das Ester bei der Linzer-
straß, von solchem Ester über erzölte Linzerstrassen wider in ein Gehag,
so an der Völlingerb Gründ stost, und alsdann in selbem fort auf und
auf bis wider zu einem Ester oder Falter, dardurch der Huefschlag Post
und der ander Weg auf Salzburg zue geet, volgunts über deme wider
hinüber in ein Gehag, und in demselben fortan bis in ein Eckgraben und
mehr in ein Gehag, alsdann in solchem geen Hechenwart, und wider zu
dem Stügl, da man den ersten Anfang gemacht hat.
NB. ,Den Aichstock, so im Zaindt um das Peuntl, welches die
Frankenmarkter aufgefangen, steet, wollen die Frankenmarkter für
a Schwaigern. — b Fellern.
704
Strnadt.
[396]
einiches March nit erkennen noch annetnen, sondern vermeinen noch,
was ausserhalb erzölts Peuntls an ihr der Hechenwarter Holz, ze haben,
und bringet solcher Strit gar ein schlechtes Eckl oder Spitzl.
Hernach volgen die March, so der^T anzerre utter, auch Pueb-
manseder Güeter und Grundstücker, welche ohn alles mitl in der Rom.
Khay. May. Land ligen, rundscheiblig um sich haben.
Anfenklichen heb: oder fachen sich die March um gemelte Güeter
und Grundstücker an bei dem Ester und kleinen Heusl vorm Eckholz und
gehet dasselb im Gehag neben der, Arlingera Wis ab, von deme über ein
Fartweg und wider in ein Gehag, von solchem fortan bis in das Ach-
pächl, nachmals in demselben in den Furt, und dann hinum zum Holz
in das Gehag, welches des Ferners Stockwisl verfridt, in deme hinauf der
Stigl, so an den Loch stest, in gemeltem Loch neben dem Hochenholz ge-
rad ab und ab bis zu der gassen Marchaichen, von dannen bis in den
Ester und wider in den andern ordenlichen Marchgraben, volgunts von
solchem aber in ein March Aichen und von deren in Graben bei der
Pürchpeunten, alsdann im selben hinauf zu einer Yeichten, so gleich-
wol kein March ist, nachmals gerad übern Weg in ein March Aichen,
von dannen wider in Siben nacheinander steent March Aichen, von
der lesten wider in ein Gehag, alsdann in solichem fort ab und ab
bis zu des Ammans in Frankenmarkt Pröckpeunten, von derselben gerad
über den Weg aber in ein Gehag, welches der Tanzerreutter Feld ver¬
fridt, in deme fort hinum bis zu der Mergelgrueben, folgunts noch besser
im selben Gehag hinauf neben des Holz, so man das dick Pürach nennt,
alsdann in ein Marchveichten, welche ausserhalb des gemelten Gehags
steet, von dannen in ein Marchthann, von deren aber in ein Yeichten, mer
in zwo Tannen und ein dürn Veichtnstock, weiter nach dem Weg hinauf
in zwo Tannen, von solchen aber in ein grosse Tann und Yeichten, nach¬
mals in drei jung Tannen, auch ein Aichen, von deren in ein Yeichten
und zwo Tannen, mer in ein grosse Yeichten und Thann, aber in ein
kleine Yeichten, auch vier und wider in ein zwischlische Thann. Alsdann
hebt sich ein Graben an und geet derselb in ein, volgunts noch in drei
Thannen, von solchen auf den Weg in der Märöck, hin und hin bis zum
Märöckpächl, in deme fort ab bis zu der Tanzerreuter Eckwisen, von
deren wider hintersich zuruck in gemelts Märöckpächl, und in demselben
neben der Kolstatt hinauf bis zu zweien Marchthannen, so gegeneinander
übersteen, auch das Esterreich und Bairisch scheiden, zwischen denen
durch und im Koglgraben übersieh zu ein Müttern, alsdann von deren
a Adling.
[397]
Grenzbeschreibungen.
705
in ein grosse Thann, so gleich bei der Strassen im Eckholz steet, über
gemelte Straßen hinüber wider in berürten Koglgraben, in solchem noch
besser fort auf in ein Thann, von derselben auf die recht Hand und aber
in ein Thann, welche zwischen des Kogls und desEckholz ist, von dannen
iu ein Puechen und in das Koglholz, auch ein dierre Yeichten, hernach
im Kirchtal ab und ab bis zum Eck des Gehags am Marlinger Mos, und
alsdann in solchem fort, bis wider zum rechten und im Anfang beschrib-
NB. Stritt. Yon der richtigen Marchaichen bei des Ammans Peun-
ten wollen die Frankenmarkter auf die rechte Seiten hinein in der
Tanzerreuter Holz, widerumen auf eine Aichen, entgegen aber zeigen
die Tanzerreuter einander alte Marchaichen, so besser hindan auf dem
Fartweg steet, bringt solcher Strit nach zwergs 12 und nach der Leng
121 Schritt.
Yon disen beeder Strit Aichen. Siben Marchaichen nacheinander,
die lest aber, so zenegst bei einem Fartweg und gegen der Pürachpeunt
überligt, wollen die Frankenmarkter nit für ein March erkennen, sondern
zeigen von derselben besser hindan in ein Aichen, so in der Tanzerreuter
Holz steet. Macht der Strit in der Prait 12, in die Leng aber 48 Schritt.
NB. Peendorfer betreffend.
Dann was und sovil die Kirchen Perndorf anlangt, ist dieselb
Sachen oder Handlung beschribnermaßen durch den Herrn Commissarj
gefunden worden, und sonsten weiter einicher Strit daselbs nit vorhanden.
Eber sau er March. In der Beschreibung der Fridburger Unter¬
tanen in Ebersau gehören die Gründe des auf den fürstl. Kasten Frid-
burg urbaren Schreimosergutes zu Bayrn und stoßen diese vermög des
Krämbels Biederischen Amtmanns Anzeigen nit an die Österreichisch,
sonder ohne alles mitl an die Bayrischen Riederischen Gründ.
Aufschreibung, welche wegen des von den Unterreutern ange-
strittenen Pluembesuchs der Ober Mülhamer unter Frankenburg im
J. 1481 handelt. Die Beschau wurde am Sonntag nach St. Jacobstag
gehalten; anwesend waren Thoman Apfentaler Kuchelmaister, Wolfgang
Kambnater Jagermaister, Stefan Fürlbek Kastner, Peter Walkofer Rent¬
schreiber zu Burghausen, Sigmund Apfentaler Pfleger zu Fridburg, Wil¬
helm Moshamer Richter daselbs paidYorstmaister am Henhart,
Wolfgang Pernpeck Walserscher Pfleger zu Frankenburg, Hans Lohman
Walser Amtman.
Die Ober Mülhamer behaupteten, Herzog Ludwig habe befohlen,
sie im Genüsse des Blumbesuchs zu lassen, was die Unterreuter wider-
nen Falter, auch Heu sehen.
706
Strnadt.
[398]
sprachen und denselben nur zugeben wollten, wenn ihnen die Mülhamer
den Blumbesuch auch jenseits des Landgrabens gestatten.
Am Schlüsse heißt es:
,Das sei uns (den Unterreutern) wissentlich, das dj von Mulhaim
ainen zäun über den Lantgraben geseczt und unserm gnädigen Herrn
sein Grünt eingefangen, hiet der Schultheyczinger diselben zeit Richter
zu Fridburg an sie begert, den Zaun danne zu tun oder er wolt den danne
brechen, und sehn wer an das wern wolt, auf das hetten si in von stund
an danne brochen, si wären auch darum in dem nydern gerieht ge¬
wandelt worden, und ainer aus dem obern gericht hiet in Gertn zu dem
Zaun helfen fürn, der wär zu Fridburg auch darum gewandelt, dann als
si sagen unser gnädiger Her hiet in dem nidern gericht gueter, des¬
gleichen sy oben darauf sich jeder seiner Herligkeit gebrauchet, das gab
man zue, aber bei den Grünten hieten sie weder Haus noch kainerlai
dar zu sie mit dem Besuech gehorn möchten. Es hieten dj Euchler vor
Zeiten ainen Galgen auf dem Grund stend gehabt, darein in niemand
weder mit Plumbesuch noch kainer andern Gerechtigkeit hiet reden
mugen, hieten sie aber ainicherlai Urchund darum mochten, sie uns hören
lassen. Auf das schied ieder tail ab, das an sein Herschafft zu bringen/
(Gerichtsliteralien Friedburg I. 24, 1 Grenz-, Güter- und Volkgbeschreibung
Bd. I Bl. 169—174, 421, 423, 425, 428, 429 im Allg. Reichsarchiv München.)
b) Gräniz Beschreibung churfürstl. Pfleggerichts Friedburg
gegen dem Erzstift Salzburg vom J. 1604.
Erstlichen facht sich das Landmarch zwischen dem Lands Bayrn
und Erzstüft Salzburg bei der Kuglstatt in der Pernfahl an und gehet
bis zu der Peunten, darinnen des Michael Eders Haus stehet, von dannen
nach dem Zaun hinauf zwischen des Eders zu Edt Gründ und gemelter
Peunten bis in des Rinderthalers Zaun und Gattern, nochmals hinein
übern Zaun in berirts Rinderthalers Yeld, welches Mattseeisch ist, auf
ainen Rain bei dem herenderhalb zu der rechten Hand ain Ländl welches
vier lang und zwelf kurze Acker hat und Bayrisch, auch sonderbar auf
den Churfürstl. Casten gen Fridburg stüftbar ist und der Zechent davon
geraicht würd, zu ainem Holzschächel (welches Besizer des Guetes selbst
nit anzuzaigen waiß, in welches Land solches gehörig) und neben dessen
im Hag auch der Nestlthaler Peunten bis zum obern Gattern und deren
im Graben Veichtach Holzschachen, alsdann bei demselben und der Aigls-
pruner Peunten aufm Rinderholz vort im Thal, auch Grabmerpächel
[399]
Grenzbeschreibungen.
707
ab an des Leonhardens imGrabmWißl, volgents Schaidt die Länder einPächl,
der Wörth genannt, und alsdann der Schweinpach hinab bis an das Egg der
Fraunwisen, alda derKalhamer zu Aiglsprun auch endterhalb des Schwein¬
bachs ein Maines Grindl bei drei Schritt brait und lang hat. Gleichwol
würdet iemals an ainem Ort durch gemelten Grabmor: und Schweinbach,
wan ain grosse Yeldgiß anfeilt, den Bayr: und auch den Salzburgerischen
Unterthanen was von ihren Gründen abweck gerissen und aus ainem Land
in das ander gegeben, und wan solches beschechen, haben sich die be-
rierten Bayrischen Underthanen desjenigen, so hienüber in das Bayrland
und entgegen die ermelten Salzburgerischen dessen, so in das Salzburge¬
rische komen, bis anhero gebraucht.
Von gemeltem Egglandmarch neben besagter Fraunwis in ainem
Gräbel bei ainer Felberstauden, und von solcher in das Mülbächel, nach¬
mals im selben vort bis zum Eck ain Wisen, welche dem Hofpaurn zu
Wolfschärsing zuegehört, und alsdan im Zaun auf dem Ester, und
gleich über die Strassen wider in Zaun, so auch bestimts Hofpaurns und
der Reuter Gründ, bis hinab in ein Graben und Hag, volgents dieselben
abermals des Hofpaurns und der Pfenninglander Gründ, bis in ain Auf-
balchen von einander schaiden, von solchem im Zaun wider vort ab für
des Andre Helbms Heüßl in den Garten, alsdan von deme zuruck auf ain
Holz oder Bsuechweg, welcher zwischen der Wäzenberger und Pfening-
lander Gründ, durch und auf über ein Leüten zu ainem gmainen Weg
oder Strassen, nochmals auf deren zwischen Vißlthaler und Straswalcher
Grind vort bis zu ir gemelter Vißlthaler Kürchgattern und von deme im
Zaun ab bis in das Egg derselben gehet. Alsdan fachen sich der Lateiner
Grind an und wehren dieselben auch der Wimpessinger bis zu der . . .
Kürchstigl, welche bede Dörfer im Pfleggericht Braunau ligent sein und
ihr der Pfleger daselbst die March richtig machen oder beschriben würdt.
Entzwischen obgemelter Wäzenberger und Vißlthaler, gleichfals der
Pfeninglander und Straßwalcher Grind ist ain uneingefangene Leüten und
Eben verhandten, dieselb iederzeit unvermarcht verbliben, auch sich dessen
aliens die obernentenDorfmenigen und Straswalcher mit demPluembesuech
und andern bis zu ainer grossen Puechen zugleich miteinander gebraucht,
aber von derselben an haben sich die berierten Straswalcher der hienach ge-
legnenLeuten samt den darin sizenten Aichen mitbossen und andern alain
anmassen, aber ihnen dasselb die Paurn in der Latein nit guet sein lassen
und derowegen gar pfenden wollen, auch sie damit abwendig gemacht.
Dan von der hievor geschribnen Straswalcher Kürchstigl und deme
darbei ligenten Marchstain an gehet das Landmarch in dem Graben neben
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. 46
708
Strnadt.
[400]
der Straswalcher Grind vort bis zum Wisinger Gattern und neün und
dreyssig Schritt darfür hinauf, alsdan zwerchs übern Farthweg, so zu der
Steindorfer Kreitgrind gebraucht würd, wider in Graben und in selben
vort zu ainer Hainpuechen uud bis zu der berierten Staindorfer Kreit-
stigl, volgents gleich über die Strassen an ain Holz in ain grosse
Aichen. Dise negst vermelte Aichen hat sich in der Anno 162326 be-
schechnen Bereitung nit: sonder ein Stain, so gerad hinaus auf den an¬
geregten Graben zaigt, so der Unterthanen Anzaigen nach ein March¬
stain sein soll, befunden, von danen über die Strassen, so auf Mattsee
und Neuenmarckt gehet, auf die Merglgrueb, davon hernach Meldung
beschieht.
Daneben ist auch zu mercken, das neben der vorermelten Stras¬
walcher Neugereuten Grind ain Farthweg und frei offner uneingefangner
Grund, acht und dreissig Schritt brait, vorhanden ist und sich desselben
vermög der alten Paurleüten Anzaigen die Straß walcher und andere
Salzburgerische, sowol als die Eeutwalcher mit bossung der darauf stehen-
ten Aichen, auch Vichdribes gebraucht und ieder Zeit durch einander für
ein frei offne Gemain gehalten.
Volgents von obbemelten gewesten Aichen bei dem Spörholz gehet
das March in die vorhanden vordere Merglgrueben.
(Gerichte im Innviertel, Fasz. 75, Nr. 81, im Kreisarchive München.)
c) Neue Grenzbeschreibung des churbayrischen Pfleggerichts
Friedburg gegen das Land ob der Ens, verfaßt auf churfürst-
lichen Befehl vom Pfleggerichtsschreiber Joh. Ignaz Nißl im
Oktober 1770.
„Obwollen die hiesige Gerichts Gränz gegen dem Land ob der Ennß
ihren Anfang bei dem sog. Hengst, wo die Gricht Riederische Gränz
aufhört, nemen thuet und über der Ebersauer Hölzer fort auf Majrseck
bei Waldzell und von da durch den grossen Kobernauser oder Bieder
Wald an der österreichischen Seite bis zum sog. Jägerhäusl, einem Blaz
mitten im Wald nach sich ziehet, so ist doch solche Gränz für dermal als
überflüssig vorzunemen erachtet worden, nachdeme die Probsteiische
Unterthanen27 alle Jahr das Platzel erneuren thun. Es wurde also der
Anfang bej dem sog. Lindenbrun vid: 1762te Gränz Beschreibung
6te Seite der Anfang gemacht, ein als anderwegs aber ob verstandene
Gränz wo sich solche anfanget, bis zum Lindenbrun, des Zusammenhangs
willen aus besagt 1762ist als der letzteren Gränz Beschreibung alda
[401]
Grenzbeschreibuiig-en.
709
folgendermassen vorgetragen, als des Gerichts Friedburg Gränz Mark
gegen dem Land ob der Ennß erhöbt sich bei der am Frankenburger
Fahrweg stehenden sog. weissen Kreuz-Saule, wo der Hengst28 soeben ein
Eck nimt (der Hengst ist ein Holz halb österreichisch, halb bayrisch)
und das in der Herrschaft Friedburg entlegene Ebersaur Holz die Forst-
hueb anfangen thuet. Von sothaner weissen Kreuz Säule nun ziehet sich
die Landwehr gegen einem Graben dem Plezet nach beständig ersagter
Forsthueb in der Nieder hin zur Haberreuter Grube, bei welcher dis
Ebersaur Holz aufhöret und dargegen der Forst Henhard sich anheben
thuet. Von dort führt endlich das Plezet in die Räschmoser Grube. So¬
bald man die Bäschmoser Grub auf obige Art erreichet, lauft das Mark
in ordentlich gezeichneten Bäumen zum gebrendten Baum und von dem¬
selben an die gleich oberhalb ligende Landgräben (der Gezirk voitfRäsch-
mos bis zum Landgraben ist auch ein Teil vom Forst Henhard, wird der
Liechtenberg genannt). Der gebrendte Baum befindet sich übrigens ganz
am äußersten Rand des Walds gegen Waldzell unweit des Majrecks und
bestehet bloshin in einem etwas tief ligenden alt verfaulten Thann
Stumpen, darneben eine ringsherum mit Kreuzen gemerkte Thann stehet
(einen Büchsenschuß von der auf Waldzell und Frankenburg führenden
Straße entfernt). Gar nicht weit davon fangt der ordentliche Landgraben
an, welcher sich allmählig hinauf in die Höhe ziehet und bei der nach
Waldzell und Frankenburg gehenden Strassen widerum endiget. Nach
Endigung der Gräben scheidet sodann eben bemelte Strasse bis zur Bun-
zen, die sich bei zwei von einander gehenden Wegen anhebt, wo die Mark
zwischen Österreich und Bayern strittig werden, gestalten die Österreicher
den Weg rechter Hand, die Bayerischen aber die Strassen linkerhand vor
das ordentliche Land Mark halten: wie dann auch bede Theil sich das in
der Mütte stehende schöne Holz privative zueignen wollen. Man läßt sich
diesorts iedoch durch das jenseitige Vorgeben nicht irre machen, sondern
behaubtet in regulirung der Gränz die links ligende Strasse bis zum
Buchet Höchel, bei welchem oben ein Steig von Frankenburg her gerad
auf ebenersagte Strasse gehet. Hier nun weicht man von dieser ab und
schwenkt sich so, daß die Straße rechts, der Frankenburger Steig hin¬
gegen linkerhand ligen bleibt. Solchergestalt kommt man in einen engen
Weg, welchen die Propsteiischen gleich nach dem Gericht Friedburgi¬
schen Ehehaft alle Jahr räumen und zugleich die darneben befindlichen
Baum Blez machen müssen (NB. die Probsteiischen sind die zum Forst¬
meisteramt dienstbaren). Dieser Weg ziehet sich sodann auf die Sanier
Strasse, welche bis zum abgescheiten May Bäuml zur Landwehr dienet.
710
Strnndt.
[402]
Bei nun erwähnten May Bäuml zieht sich das Mark links von der Strassen
wek in Sämer Steig dem ordentlichen Plezet nach auf einen Thann Stump.
Diser Thann Stumpen war vor zeiten die Hole Thann, so alt gekreuzt ist
und eine junge schöne Buchen zur Seite hat, welche anno 1762 sichtbar
gemerkt worden (der Steig dauert fast eine Stunde, ist zum Theil ver¬
wachsen). Das beständig fortdauernde Plezet gehet sodann auf den Heu
Weg und von disem wieder in einem aufgemeissenen Steig zu zwei nach¬
einander folgenden altgekreuzten Thannen hinaus in die Hochstraß (den
Heu weg nennen die Bauern insgemein Habig). Dise bleibt hernach das
March bis zur krummen Buche, bei welcher man dieJHggbj|Ü$ß rec^s
liegen last und sich linkerhand schlagen thut, wo der über eine Leuten
gezogene Weg, welcher eben deshalb der Leütner Steig genennet wird, bis
zu den über einen Gräben gemachten Steg die Gränz regulirt (dieser Steg
ist vor 14 Jahren eingefallen). Hier lauft die Landwehr quer des Grabens
übern Steg wie das Blezet zeiget, 300 Schritt fort durch lauter mosechigte
Gründ in einen andern Graben. Diesen passirt man quer durch und
kommt gleich wider zu einen Graben, von solchen ziehet sich das Maik
auf eine kleine Anhöhe, und oben ein wenig in der Ebne fort, wo es über
ein Thal hinab neuerdings zu zwei Gräben gehet, in dessen letzteren die
kleine Be dl fliest (es vereinigen sich daselbst zwei Bächel und machen
eine Lacken). Alda muß man einen kleinen Berg steigen und nach einer
kleinen Ebne abwerts zum Brückl laufen, wo zwischen dem Berg drei
kleine Wässer zusamen rinnen, von dort führt ein Steig zu einem andern
Graben, sofort den Berg hinauf und das Thal herunter im Ursprung
der grossen Redl (ist ein klein Bächl, hat keinen Zuwachs von andern
Flüssen, sondern rinnt ganz allein zwischen zwei Bergen ins Thal herab).
Kaum als man die grosse Eedl passirt, gehet es wider über eine Anhöhe
und gleich darnach in einen tiefen Graben, von welchem das Marek neuer¬
dings sich auf einen Berg schwingt. Sobald dieses geschehen, neiget sich
die Gränz wiederholt abwärts jedoch so, daß man auf der anderen Seite
wie vornhero wieder einen Berg zu steigen hat. Hier führt ein enger
Weg zu einer gekreuzten Thann und einem Graben, wovon nicht weit
eine geblezte Feichten sich befindet. Etwa 150 Schritt von sothaner
Feuchten komt man zu einer schönen grossen gekreuzten Feuchten, bei
welcher sich der Steig erhebt, welcher rechts zur Weinfeichten gehet.
Man ergreift aber disen Steig nicht, sondern begiebt sich, wo selber an¬
fangt, links hinum zu einem bald darnach kommenden tiefen Graben,
welcher jedoch nur ein wenig berühret wird, sodann lauft das Mark be¬
ständig neben einer ebenfalls linkerhand liegenden Leuten gleich einem
[403]
Grenzbeschreib ungen.
711
halben Mond rings herum fort zum Lindenbaum. Dieser Lindenbaum
ist von darum merkwürdig, weilen er zwischen Bayern und dem Land ob
der Enns vor ein undisputirliches Mark passirt, da im Gegenteil
von der Bunzen bis zum Lindenbaum bederseits alles strittig
ist. Um all zu besorg. Thätlichkeiten zu verhindern, wurde die Sache
dahin verabredet, das in sothanem strittigen District die Holzauszeigung
kumulative geschehen soll, wressentwegen auch das Forstgeld zur Haib¬
schaid iedesmahl untereinander getheilet wird, so das die Helfte Chur
Bayern resp. das Wildmeisteramt, den Eest hingegen Österreich und an¬
statt dessen die Herrschaft Frankenburg ziehet. Yom Lindenbrun (sie,
bäum) neben dem darauf entspringenden Lindenbach (beide Brunn und
Bach sind unstreitiges Mark, nur spricht Österreich vom Ursprung
bis zur Lindenwis ein Stück an), welcher anfangs über eine wilde An¬
höhe abwärts, sodann aber durch lauter Sümpf und Moser fliest, beständig
fort, bis sich selber in die österreichische Lindenwies ergiest. Gleich
darneben, wo nemlich der Lindenbach nur ersagtermassen in die Linden¬
wies gehet, fangt ein Hag an. In diesem Hag zu einem Fall Thor, nächst
welcher die grosse Rödl vorbei flüsset. Alda ziehet sich ein Gräbl vom
ersten Schwandgraben her. In sothaner Gräbl rechts über die Kolstatt zum
ersten Schwandgraben und durch selben weiters hin, bis er sich oben ver¬
liert (derselbe wird heute Hirschgraben genannt). Yom Ort, wo der erste
Schwandgraben aufhört (205 Schritte) zum zweiten Schwandgraben. Im
zweiten Schwandgraben (ist ein unstrittiges Mark, hieß vor Zeiten
Christophs Graben) herab zu einem Fahrtweg, Von sothanen Fahrtweg
zum Bernwiesl, welches Bayrisch ist; hier gehet das Mark neben dem
Hag, welches das Wiesl umgibt, rechts hinum ans Eck zu einer am Ranft
des Forst stehenden Thann: und von dieser in einem Fahrtweg, welcher
ans Ort führt, wo das Ramserbächl aus dem zweiten Bayerischen Wiesl
flüst. Sodann ziehet sich selbes oben bei diesem Wiesl neben dem
Ramserbächl in einer Senk zwischen zwei links und rechts befindlichen
Anhöhen weiters fort der Kolstatt vorbei zu einem etwa linkerhand
liegenden tiefen Graben und durch solchen sodann aufwärts zum Pruck-
prünl. Yom Pruckbrünl (unstrittiges Mark) weiters hinauf zum Weg
nach Ramsau, wo eine Mark Thanne anzutreffen. In diesem Weg, der
auch Samerstrass genannt wird, neuerdings über eine Anhöhe. Sodann
neigt sich Landwehr abwärts mitten in eine Leuten und gehet solcher-
massen schrems hinum zu einen Fahrtweg, welcher den bayerischen Forst
Henhard und das Vallinger Holz von einander scheidet. Nur ersagter
Weg dient hinnach zum Mark bis zur Kolstatt. Von der Kolstatt
712
Strnadt.
[404]
(unstrittige Mark), wo die Kollösck in dem Gras Kott noch ganz frisch
sichtbar ist, gehet das Mark hierauf rechts hinab zum Mittergraben (in
alten Beschreibungen der kleine Graben genannt). Und so weiters im
Mittergraben, dann dem daraus flüssenden Koglbächl beständig fort, bis
sich mit diesem das Rödlbächl vereiniget. Das Eödlbächel berichtiget
hinnach die Gränz bis zum Iglgraben. So wie der Iglgraben aufwärts
gehet, schleicht auch die Landwehr quer über einen Weg hin und hin,
bis sich nun ersagter Graben völlig verliert. Sodann führt das Plezet an
Bäumen, nachdeme man abermal über einen Weg gesprungen, zu einem
Gehesteig. In diesem Gehesteig gelangt man allmählig an eine Leuten
und oben zur Perkhamer-Sperr, wo vor Zeiten eine grosse Mark¬
thanne auf der Plez genannt sich befunden hat (es erhebt sich beim Geh¬
steig das Kirchhamer Holz. Die Tanne wurde auch der Goderbaum, das
Gehölz das Goderholz genannt). Von der Perckhamer Sperr gehet end¬
lich das Mark über ein Grabl (in einer alten Grenzbeschreibung das
trockne Gräbl genannt, ist von der Perkhamer Sperr 200 Schritt ent¬
fernt, 800 Schritt lang) abwärts zur sogenannten roten Lacken, neben
welcher das Lochwiesl stehet (vor Zeiten Schusterwiesl genannt). Yon
der roten Lacken und dem Lochwiesel (das Wiesel ist bayrisch) schlagt
man sich rechtshin durchs Moos in der Ebne beständig fort zur grossen
Rödl. Von der grossen Rödl, über welche man springt, ohne diesem
Bächl im mindesten nachzugehen, lauft die Landwehr zur grossen Mark-
feuchten und von solcher bej einer im Holz entlegenen Piramidenförmigen
Mos wiesen links vorüber quer über den sauren Weg (führt auf Perkham
und Mühlheim) zur Perkhamer leüten, die anfangs zügig auf einmal aber
jäch sich in die Höhe schwingt. Oben am Gipfel von der Leüten passirt
man neuerdings quer einen Weg und gelangt solchermassen zur zweiten
Markfeichten, welche jedoch dermalen umbgefallen ist. Der Stumpen
stehet aber noch und hat ein Mark. Yon da aus ein wenig hinauf zu
einem geblezten Thannstumpen, wovon die Thanne auf der Erde ligt.
Zehen Schritt weiters oberhalb stehet widerum ein geblezte Thann, wor¬
auf man sich links hin zu zwei neben einander stehenden Thannen
schlaget. Her fangt die Sämerleüten und Buchscharte an (letztere ist
ein bayrisches zum Kastenamte Fridburg gehöriges Urbars Holz). Zwi¬
schen der Sämerleüten und Buchscharte dreht sich das Land Marek herab
bis ans Ort, wo das Hag anfangt, welches der Baurn von Perkham Gründ
verfridet. Alda endiget sich die Sämerleüten. Die Landwehr gehet end¬
lich am äussersten Ranft der Buchscharte fort, bis diese herauf bej denen
Gründon des Dorfs Forstern ebenfalls ein Ende nimt. Gleich darneben
[405]
Grenzbesohreibuiigen.
713
erhebt sich der berichtigte Graben, den die Österreicher mit dem Namen
Landgraben belegen, weil selber Bajern von dem Land ob der Enns
scheiden soll. . . .
Das Landmark fangt sich ausserhalb des Walds am Ort der
Rinderholzer Haiden an, wo des Würts zu Mühlheim diesseits des
Samergrabens befindliche Point sich endigen thut. Das Mark gehet hier
am äussersten Rand von nunersagter Haiden fort zum Unterreuter Hölzl
und eben also neben disen hin zur Unterreuter Wis, deren äußerster
Rand hinnach nicht weniger die Gränz bis ans Eck, wo das Rabenbächl
daranstost, berichtigen thuet. Alda erhebt sich die Höchfelder Leiiten.
Neben dieser lauft endlich das Mark dergestalt bis zur Bernfall, dass an¬
fangs das Bächl, sodann aber der Altbach zur Richtschnur dient, und
zwar bis sich dieser letztere am Ort, wo des Mühlers zu Unterreuth
Wiesen-Zaun anfangt, und wo zum Zeichen eine Espe gecräuzt worden,
allmählig verliert. Hierauf geht man neben des Mühlers Zaun fort, bis
man gradhin zur Pernfall sieht. Das Mark ziehet sich sodann quer über
einen Weg, und solchergestalt wird die Pernfall selbst erreicht, wo
drei Landgränzen nemlich die Österreichische, Bajrische und Salz¬
burgische dergestalt knapp zusammentreffen, das die Fürsten dieser drei
Länder an einem Tisch jeder in seinem territorium miteinander speisen
könnte. Links ist es österreichisch und bestehet in einem Holz, rechts
Salzburgisch, wo ein eingezäuntes Feld seinen Anfang nimt, und was
herwerts Reit zu ligt, gehört zu Bayern unter Fridburg, womit sich dann
die österreichisch Gränz endigt und die Salzburgisch anfangt.
Pörndorf Kirche, Wirtshaus, Meßnerhaus auf bayr. Grund erbaut.
Zur Kirche stellt Österreich und Bayern je zwei Zechpröpste auf, sind
zwei Zechschreine.
Dorf Höchenwart, auf allen Seiten mit österreichischen Gründen
umgeben. Die Dorfgründe bilden die speziell angegebenen Grenzen dieses
bayrischen Dorfes.
Dorf Tanzerreith, innerhalb dessen Öxsch; und folgen sich.
Eden, die ^ubmannßed, dan daß Eckholz, lauter einschichtige Baurn
Güter sich befinden. Auch hierfür nimmt Bayern eine ausgezeigte Grenze
in Anspruch. ^
Eckholzergut, jKubmansedergut.
Bestritten von Frankenburg.
(Ebendaselbst Friedburg, Fasz. 2, Nr. 3).
714
Strnadt.
[406]
d) Beschreibung des Pfleggerichtes Matighofen vom J. 1625.
1. Bericht des Wolf Hainrich Viereck zu Gerzen, Mangern nnd
St. Johansprun, churftirstlichen Pflegers zu Mattigkoven ddo. 8. Juni
1625 an Graf Georg den Eltern zu Ortenburg churfürstlicher Eat und
Hauptmann zu Burghausen über die Grenzen des Pfleggerichtes Matig¬
hofen. ,Nun ist aber die Herrschaft und Gericht Mattigkoven gar engen
Gezirks und hat änderst kein Landgräniz als das es . . . rings herum an
die Gericht Fryburg, Braunau, "(Ittendorf und den Vorst Henhart stost
. . . und kinden soliche Gränizen samtlich in einem halben Tag um¬
gangen werden . . . und obwolen in dem Churftirstlichen Pfleggericht
Ried etliche ainschichtige Unterthanen Stuck und Güeter gelegen, so mit
der Grundherrschaft zum Schloß Matigkoven gehörig, alda man dann
iederzeit (ausser etlichen Heiser und Grind, im Burckfrid Althaim ligent)
von Mattigkoven wegen alle Nider Gerichtbarkait zu ersuechen gehebt
und noch ruebig inhendig, seien doch selbige Underthanen, Stuck und
Güeter mit solchen Gerichts: und andern Hofmarchs Underthanen, Stucken
und Güetern also vermischt, das sie mit iren Gränizen nit beschriben
werden kinen, also solche in den Gerichten alain für Hofmarchs Under¬
thanen gehalten und die Gräniz durch die Gericht, so vil selbigs iedes
beriert, ohne Zweifel beschriben worden sein.'
2. Beschreibung
Aller zu der fürstlichen Dhlt . . . Landguet und Herrschaft Matigkoven
gehörigen Gerichts Gränizen und Marcher, wie weit von dem Schloß und
Markt Matigkoven aus sich selbige erstrecken und man von daraus sich
aller Nidern Gerichtsbarkeit gebraucht, auch wo und an welche andere
Gericht und Hofmarchen solche Grenizen anstossen, dann obwolen in den
fürstlichen Pfleg: und Landgerichten Braunau, Eied, Maurkirchen und
Fryburg noch vil mit der Grund: und Lechenherrschaft zu bedeutem
Schloß Matighoven gehörige Underthanen, Güeter und Stuck ge¬
legen, seien doch selbige mit solchen Gerichts: und andern Hofmarchs
Underthanen, Güetern und Stückern also vermischt, das sie nit, wie zu
Matigkoven beschriben werden khünen, dahero alain hierin gemelt
wierdet, wie weit man von Matighoven aus ohne Berierung anderer Herr¬
schaften Gründ auf Matighoverischen Grund und Poden gelangen mag,
und seien solche Marcher und Gränizen samtlich unbestritten bekantlich,
jedoch ist ze wissen, das negst des Schloß Matighoven auch unser lieben
Frauen Gotshaus und Stift gelegen, so dem fürstlichen Gericht Fryburg
[407]
Grenzbeschreibungen.
715
underworfen, deme wierdet aber mit der Jurisdiction alain der Tachtropfen,
wie weit sich dessen angehörige Zimer und Gepeu erstrecken, samt der
Galenzen und dabei gelegnen Kuglstat als von dem Pronnen bei der Straß
under dem Pogen bis zu den Faltern in das under und Mitterveid bestan¬
den, ja selbigs hat sich auch ain merers nit ze aignen, welche Beschrei¬
bung fürgenomen im Jar
1618.
Schlos und Markt Matighoven.
Yon Hansen Schinnagels zu Perleüten Falter oder Stigl bei dem
hochen Steg an über den Humelpach, von dannen hinüber über den Weg
in der Wisen gegen Sindlberg oder Oberveld, so den Matighoverischen
Pauren zu Trädmansperg gehörig, negst des Fartwegs (darin das Überfall
oder Abwasser von der Ach, so sich bei dem Pädl underhalb des Dorfs
wmm
Munderfing anfangt und samt allen Seiten oder Nebengräben mit der
YischereiundNidergerichtbarkhait zum Schloß Matighoven gehörig) neben
dem Gehag hinauf unzt an des Mairs zu Höllersperg Wisen. Yon daselbsten
und der Wüer im Ilumelpach (welcher Humelpach auch von dem Ur¬
sprung an und durch des Mairs zu Höllersperg Gründen samtlich mit der
Yischerej und Iurisdiction zum Schloß Matighoven gehörig) nach dem Zaun
hinum und aufwerts über die Leüten bei dem Kirchel des heiligen Creuzes.
Nach solchem Zaun im Yeld hinüber bis an den Mitterzaun. Herenhalb
des Zauns auf die rechte Hand in den Zwerchländern aufwerts bis an den
Kerschpaum, so zwischen zwaier grossen Aich steet, alda es wider ainen
Zwerchrain zwischen der Länder hat. Nach selbigem herüber auf den
Graben, darauf ain ciain Gestreißlet von Torn und Stauden steet, nach
solchem Graben herum bis auf die grosse Aich bei der Landstraß und
unzt an den Zaun, nach diesem Zaun hinab auf die grosse Aich, auf den
Pichel genannt. Weiter und von daselbsten abwerts nach dem Zaun oder
Gehag bis an das Augätterl in der Hofau, auf der linken Hand über die
Zein hiniber, von den Zwerchländern an bis zu bedeittem Augätterl ge¬
hört alles den Uttendorferischen Paurn zu Kuglperg zue, aber auf der
rechten Hand ist es alles Matighoverisch. Yon dem Augätterl zwerch
hiniber nach dem Zaun bis an der Pfaffstetter Wisen. Nach solchem Zaun
wider abwerts auf einen Zwerch Zaun, der von der Hofau hiniber auf das
Yischwasser der Mätich raicht, auch solche Zein der Pfaffstetter Wisen
und die Hofau samt den Matighoverischen Wisen voneinander schaiden.
Yon solchem Zwerch Zaun nach der Mätich herenseits abwerts unzt an
den Steg über solche Mätich, wie man von Matighoven aus dem Priel
716
Strnadt.
[408]
gen Schwaiperg gehet, alda des Pogenhuebers zu Bischistorf Wisen,
welche ordenlich vermarcht und in gleichem mit der Grundherrschaft und
Nidergerichtbarkait zum Schloß Matighoven gehörig. Nach dem Zaun, so
die Wißmader und den Pluembesuech voneinander schaidet, von bedeuten
Stegen abwerts auf dem Mos bis an des Tunzen vonjQuik Wisen.
Dann auf der ainen Seiten neben den Heüsern und des Zauns bei
dem Prunpach wider herauf werts zu des Imbsers zu Lohen Schmiden
und Haus, die auch samt beden auf dem Mos steenten Heisln und Peunten
mit deren Zuegehör zum Schloß Matighoven underworfen. Yon der Be¬
hausung und Schmiden zwischen deß Matighoverischen Weirs neben dem
Zaun aufwerts unzt an den Zwerch Zaun, so den Nößlhaufen (der gleich-
fals zu bedeuten! Schloß gehörig) und die Lohner Wisen voneinander
schaidet, auch für des Schrälln zu Lohen welcher in dem Gericht
Braunau ligt, Scheiblwisen heraus unzt an das Veld geet.
Von gemeltem Zauneck an hat es einen Eain, gegen dem Mitter¬
weg im under: oder Schalcher Veld unzt auf die Gwandten, ober- und
enhalb gegen bedeüter Straß oder Mitterweg ist alles nach Matighoven
gehörig, aber underhalb solchen Kains und auf dem Gwandten stoß hinab
bis auf den Mitterzaun, in disem Veld gehörn die Paugründ in TJtten-
dorfer und Braunauer Gericht zu den Güetern in Lochen. Enhalb
dises Zauns, auch widerumen abwerts under anderer Gerichtsunderthanen
Veldern Matighoverischer Grundunderthanen Paugründt, aber auch ver¬
mischt ligen. Hernach von solchem Mitterzaun hineinwerts gegen den
Siechkobl unzt auf die Straß.
Von dem Siechkobl zwischen beder inner- und eusser Siechkobl-
wisen, die samtlich mit der Grundherrschaft und aller Nidergerichtbar¬
kait zum Schloß Matighoven gehörn, in oder auf der Strassen abwerts
gegen Höfen unzt zu dem Lündensteg, über den Geßnachgraben, alda
sich das Uttendorferisch Gräniz March auf dem Land anfangt,
auf allen under und oberhalb solchen, Linden Stegs auch zu beden Seiten
gelegner Matighoverischer Underthanen Gründen, die gleichwol zwischen
und neben anderer Gerichtsunderthanen Gründen ligen, gebirt dem
Schloß und Inhabern Matighoven die Jurisdiction, dahero die Matighove¬
rischen Underthanen zu Furth mit iren Güetern, Stucken und Gründen,
weiln sie wie verstanden mit andern Gerichtsgründen vermischt nit
specifice beschriben werden khiinen.
Aber sonsten, damit man andere Gerichtsgründ nit beriert, geet
die Gräniz von dem undern Zaun in der Innern Siechkoblwisen hiniber
gegen dem fryburgerischen Derfl Albering auf den grossen Felber
[409]
Grenzbeschreibungen.
717
an dem Eck des Gartens enhalb des Pachs. Von dannen nach den An¬
glammen und Zeinen bis hinauf in das Eck des Schalchervelds bei dem
Sailerperg. Yon disem Eck nach den Fürheibtern oder dem Zaun hinum
neben des Sailerperg oder Vorsts bis zu der Sandgrueben, wie man in
das Weittal geet, hereinwerts gegen Schalchen es alles Matighoverisch,
aber aussen her der Vorst Henhart ist.
Von dem Zauneck des Schmidgartens negst bedeütter Sandgrueben
auf- und hinumwerts zwischn des clainen im Vorst ligenden Heüsl und
Gärtls auf den Laimgrieben nach der Spindlerpeunt und dem Schal-
cher Veld oberhalb, St. Barbara bis an die Peunten am Gräzenperg.
Solche Peunten sein ringsum eingezeint und geen solche Zein am Gräzen¬
perg herum neben dem Vorst für des Müllners Peunten unzt zu dem
Matighoverischen Weir vorm Holz, herenseits gegen Schalchen ist alles
nach Matighoven gehörig.
Aus dem Weir vorm Holz bei der Müll rinnt ein Pächel herab, so
auch Matighoverisch, auch Matighoven und Fryburg voneinander
schaidet, unzt herab in die Wisen henmder des Fröschlgartens. Von
dannen geet ain Zaun auf der linken Hand in der Pug hinum bis in den
Matighoverischen Pach bei dem Humelpachveld, welcher Pach hinab
neben der Praitten in den Schalcherpach rint. Auf der rechten Hand
aufwerts gegen Underharlochen und der Scherffpeunt, in das Fry-
burger Gericht gehörig, bis hinauf zu dem Fart: und Geeweg, wie man
von Obernharlochen auf Matighoven komt, aber auf der ainen Seiten
von der Müll vorm Holz nach dem Weierthaim bis hinauf zu dem Steg
über das Prunpächcl, wie man von Heißlperg gen Matighoven geet. Nach
solchem Weg herüber werts auf Matighoven bis zu dem vorgemelten Pach
bei dem Humelpachveld, so für die Praiten hinabrinnt, dann volgends
oberhalb solchen Wegs und von dem Steg über das Prunpächel nach be-
deutem Prunpach aufwerts gen Obernharlochen, welches Pächel auf dem
Langwidmos entspringt, auch von dem Heißlperger Steg bis gen Har-
lochen alzeit das rechte March gewest, wie noch, massen solches Pächel
und was herenhalb auf der Harlocher Seiten alls gen Matighoven, aber
enhalb gegen Heißlperg nach Fryburg gehörig.
Oberhalb bedeütten Torfs Harlochen hat es negst solchen Prun-
pächls auf die linke Hand hinein ain Falter in das Harlocher Veld. Von
disem Falter nach dem Zaun hinum unzt auf die Strassen, die von dem
Langwidmos nach dem Wald hinab auf Heißlperg geet, auch Matig¬
hoven und Fryburger Gericht alda voneinander schaidet. Wie
man aber über die Straß oder solchen Weg hiniber komt, fangt sich alda
718
Strnadt.
[410]
an der Schrecken: oder Langwidperg, der in gleichem wie er ringsum
eingezeint, also was herenhalb auf die rechte Hand ligt, alles bis hinuin
an des Achtalers Peuntl, so aber im Vorst ligt, Matighoverisch, dann
zwischen solchen Peuntls und des Schreckenpaum Zwerchzaun herab
auf die Waltstraß. Nach solcher Straß und des Paurn im Erb Grün¬
den, die auch ringsum eingezeint und nach Fryburg gehörig, herab auf
den ainen Partweg, der nach der Stalhover Veld hinum geet, bis zu
dem clainen Schächel zwischen des Paurn im Erb Gründen und der Stal¬
hover Paurn Wisen, die Martha Hoferin genannt, auf ain grosse Aich
bei dem Palchen negst des Zauns steent. Von solcher Aich nach dem
Zaun hinauf oder einwerts gegen dem Wald bis zum Heisl inbedeuter
Martha Hoferin. Von disem Heisl nach dem Zaun wider herum bis zu
des Michael Karrers am Perg Gründen, die ringsum eingezeint und
samtlich wie die Martha Hoferin, mit der Grundherrschaft und allei
Nidergerichtbarkait gen Matighoven gehörig. Von dannen hinauf gegen
dem Vorst und oben hinum, also einwerts gegen dem Zeintal, wider herab
nach dem Zaun auf ainen zwischen zwaier wilden Öpfl: und Pierpäm
steenten Kerschpäm in sein Paurns am Perg Zaun. Von solchem Kersch-
päm herüber über den in das,Zeintal geenten Walt: oder Fahrtweg an
der Sladlhover Veld und des Rauchenpergers Öz.
Nach der Öz um und um bis an den Weinperger Weg, wie es
auch alles eingezeint. Nach solchem Weg und dem Zaun wider heraus zu
zwaien Marchstainen neben der Stalhover Veld und der Köchprun-
leiten, deren der aine negst des Velds bei dem Zaun und der ander
Marchstain, so etwas grösser, mitten in der Öbne gegen der Köchprun-
leiten ligt, auch solcher grosse Marchstain hinab auf den Gattern bei der
Gmain, der Köchprungattern genannt zaiget, das also was herenseits
gegen Stalhoven, Matighoverisch und das ander gegen Weinperg in das
Fryburger Gericht gehörig ist, wie dann die aine Österseillen perg-
werts die Weinperger miteinander, aber die under gegen den Wißmadern
der Matighoverisch Paur Georg Rauchenperger zu Stalhoven samt
dem Falter alainig ze machen schuldig.
Von disem Falter nach dem Zaun wider heriber gegen Stalhoven in
das Eck des Zauns bei dem clainen Weierl, inwendiges alles Matighove¬
risch, aber aussen her auf die linke Hand in das Gericht Fryburg gehörig.
Von dannen nach dem Zaun herabwerts unzt das Prunpächel aus der
Stalhover Wisen durch den Zaun rinnt. Von daselbsten auf der linken
Hand bis herab negst des Falters, wie man von Stalhoven auf Matighofen
fort, in den Furth, schaidet das Pächel das Gericht Fryburg und vil
[411]
Grenzbeschreibungen.
719
andere Herrschaften hinweck. Nach solchem Furth alsdann einwerts bis
an den Humelpach, also nach dem Humelpach auf und auf bis wider zu
dem Steg negst des Falters oberhalb Perleüten, alda mit diser Be¬
schreibung der Anfang gemacht worden.
So hat man auf der ganzen Raitwisen, wie solche rings einge-
marcht und oben gegen Munderfing eingezeint, aber sonsten thails auch
nach Matighoven, jedoch der merer Thail under vil underschidliche
Grund: und Lehensobrigkaiten gehörig, alters hero alwegen nach Matig¬
hoven, sovil Frais und Fräfl betrifft, die Iurisdiction gehabt, wie noch.
Dann obwolen noch in zwaien, als dem obern: und undern Amt
Matighoverische Grundunderthanen gelegen, seien doch selbige wie An¬
fangs gemelt, mit vil andern Underthanen, Güetern, Stucken und Grün¬
den also vermischt, das sie nit wie in der Rubericen auch angereget als
dise beschriben werden kiinen. Jedoch hat man allwegen bei solchen
Güetern (ausser der Heüser und Grund im Burkfrid Althaim ligent) von
Matighoven wegen alle Nidergerichtbarkait zu ersuechen gehabt und noch
inhendig.
(Ebendaselbst, Fasz. 3, Nr. 71.)
e) Beschreibung der Herrschaft Matighofen vom J. 1626.
,Wie weit von dem Schloß und Markt Matighoven aus sich selbige
erstrecken und man von da aus sich aller nidern Gerichtsbarkeit ge¬
braucht
,Jedoch ist ze wißen, daß nagst deß Schloß Matighoven auch unser
Lieben Frauen Gotshaus und Stift gelegen, so dem Churf. Gericht
Fry bürg underworfen, deme wierdet aber mit der Iurisdiction alain der
Tachtropfen, wie weit sich dessen angehörige Zimer und Gepeu erstrecken,
samt der Galenzen und dabei gelegner Kuglstat als von den Prunen bei
der Straß under dem Pogen bis zu den Kaltem in das under: und Mitter-
veld bestanden/
Die Grenze fängt an bei Hannsen Schinagls zu Perleiten Kalter
oder Stigl bei dem hohen Steg, über den Humelbach gegen Sindlberg, die
Wise des Mairs zu Höllersperg, über die Leiten beim hl. Kreuz Kirchel
zur Hofau, zur Schmide des Imbsers zu Lohen, zur Scheiblwiese des
Khrälln zu Lohen, welcher in dem Gericht Braunau ligt, zur Siechkobl-
wiese, zum Schalchenbach, zur Waldstraß, Prunpachel und Hummelbach.
(Gerichtsliteralien Burghausen, Bd. I, Bl. 367, im Allg. Reichsarchive
München.)
720
Strnadt.
[412]
VIII. Pfleggericht Wildshut.
a) Grenzbeschreibung aus dem verschollen Ehafttäding von
Wildshut, ohne Zeitbestimmung und Provenienz abgedruckt in
Grimm, Weistümer, Bd. III, 679 iff.
b) Extrakt aus dem Ehaft Recht-Buch des Pfleggerichts Wilds¬
hut, fol. 3; datiert vom J. 1760.29
Nun wird nachfolgend des Gerichts fang angezaigt.
Als erstlich und anfänglich höbt sich des Gerichts fang an am
Stambach, derselb gehet hinauf gen Simling ins Haimbuch-Ester, von
Simling auf an den Oettenauer Perg, hinum gen Rüzing und Gündtering,
auf Sumerau, auf Ester, den Zaun, so am Perg herum an gemeltes Ester
gehet, schaidet das Land, welchen Zaun man dann sonsten den Summer-
langen Zaun nennen thuet, und wan sich nun an obgedachten Zaun
Irrung oder Frävel zuetragen, hat der Landgerichts Pfleger den herine-
rigen Stecken im Gericht steckent, und den äussern aber das Forst- und
Casten Gericht zu Burghausen abzuwandlen Macht. Aisdan ist zu wissen,
wird auch im Ehehaft also ausgesprochen, wan der Forstmaister irrig
wurde, wo sein Forstgericht an gemeltem Ort angehet oder aufhört, so
soll er ain Ei nemen, dasselbe an selbem Ort niderlegen; soweit nun das¬
selbe Ei abwerts lauft, so weit stost sein Forst Gericht an das Urbar
Gericht. Weiter mag man, wie weit der Seidenfaden das Forstgericht,
hinum gen St. Eadigund friden soll, nach Gelegenheit anzaigen. Yolgents
nun von obgedachtem Ester in der Sommerau gehet im Panzaun hinum
ins Ester im Aichpichl, auf dem Aichpichl gegen^Reichhorn ins Ester,
von Reichhorn gehet ein Panzaun gen Holzöester beim Hörndl, von
dannen gehet derselb Panzaun bis auf die Hofstatt, von der Hofstatt
gehet ein Hag und ein Graben beim Yilz hinum bis gen Fucking, von
Fucking hinum hintern Winkl. Yon Winkl gehet ein Panzaun zwischen
dess Aurpergs und der Edt bis auf die Wümbgassen. Yon dannen komt
man an den Wolfzaun, der raicht bis an Fränckinger See, aus demselben
See gehet ein Pach, heist der Pütt enb ach, derselbe Püttenbach raicht in
ein See mit Namen der Furth See, auf dem Furth See flüesst der Peck-
pach, derselbe Pach flüesst in ein Wasser haist die Achen, dieselb Achen
gehet in ein Diempfl haist das Burgdimpfl, in demselben Burgdimpfl
stossen vier Gerichter aneinander, Wildshuter, Braunau, Heunsperg: und
Lebenauer Gericht. Aus vorgedachten Dimpfl flüesst ein Wasser haist die
[413]
Grenzbeschreibungen.
721
Mosach, dieselbe Mosach hat ihren Plus bis in die Salzach. Also schaidet
dise Mosach vom Ursprung dem Dimpfl obgemelte Gericht von Wilds-
hueter Gericht. Die Salzach weiter mütten in die Naufahrt bis in Stam¬
bach, davon anfangs gemelt. Also umschlüesst es den gantzen Ge¬
richtsfang.
(Berchtesgaden und Salzburg-Wildshut, Fasz. 1 im Kreisarchive München.)
Der Landrichter Krausmann bemerkte in der Beschrei¬
bung der Kameralherrschaft Wildshut vom 24. August 1795 (im
Hofkammerarchiy in Wien):
Die Grenzen mit Salzburg sind bis an den sog. Hattensee richtig,
von wo aus aber noch eine Ausmarchung über das eintreffende Mos bis
an den sog. Gregnersteg zur Mosach herzustellen und zu bestimmen not¬
wendig war, die jedoch nach eingelofener Kreisamts Verordnung dermal
in Statu quo belaßen werden muß. Wobei noch nachrichtlich erwidert
wird, daß gegen Salzburg dieses Landgericht den Bach Mosach von dem
Gregnersteig an bis zur Plaimlachmühl, dann von da aus die dieß- und
jenseitige Augründe 9 Grenz Marchstein bis zur Salzach scheiden. So¬
dann scheidet die Salzach bis hinter den Eotten Sand, in den Weilhart
Forst hinunter dergestalten, daß dieß- und jenseits neben dem Fluß in
anno 1721 jeden Orts 22 Paralell Marchsteine gesezet und nach den vor¬
handenen Eeiß die Mittel oder Territorial Säulen in den Auen und auf
den Griesern gesezet sind, woraus die Eicktigkeit der Grenzen jedesmal
gleich zu finden ist. Yon gedacht rothen sand an oder nach Nr. 22 aber
fanget jenseits das Bayrische Territorium an, bei welchen die Naufart
die Grenzschaidung bis unterhalb Burghausen gegen das Braunauische
Kirchlein St. Magdalena ausmachet, und wäre zwar dieser Distrikt durch
beederseitige Commission in anno 1792 abgemessen, in Grund geleget,
bederseits Marchsteine zu sezen angetragen und wirklich beigeschaftet
worden; es wurde aber bishero zu Sezung derselben unwißend warumen
keine Veranstaltung getroffen.
IX. Landgericht Wildeneck.
a) Riegung der Herrschaft Wildenegg zu Manse und Sant
Wolfgangsland ddo. 9. Oktober 1462.
Die Euegung hebt sich an ausserhalb des Schloß Wildenegg zum
Praitenstain und ist daselbs der Marchstain beim Stämphl.30 Davon gehet
722
Strnadt.
[414]
die Gräniz und March in den Spilperg,31 vom Spilperg über auf den
Stämpflpach bis in den Topl,32 von des Toplers Gründ bis an die Hueb33 auf
den Huebwait. Davon an den Puchler34 bis gen Pelzleüten in den Stain-
pach,35 vom Stainpach in den Stäuflpach, darnach auf das Kaotig (Kotig)
Prückl, nachfolgend in die Hofwis auf alle Hoch bis injHueterbrunn.
Darnach durch die Sunleüten hin his auf den Saurüßl auf alle Hoch, und
wie es das Regenwasser schaidet, davon bis an den Achperg36 auf, auch
wie das Wasser schaidet. Davon bis an die Kollstatt Heingast, von nun
ab gegen den Hörhag und gegen den Sprenzlach, da mitten ligt ain Stain
auf einem pergl, darauf ist ein Huef Eisen gehauen, ist auch das rechte
Landmarch und gehet herab nach der Sprenzlach und der Pach Sprenz¬
lach gehört in das Gericht Wildenegg. Darnach in das Hörhag und
Schranken auf der Schwandt.37 Von dem Schranken bis in die Staingrueb,
ist auch ein Marchstain, darauf ein Huef Eisen gehauen. Von der Stain¬
grueb hinter das Roßmoß zum Prun,38 vom Prun hinab bis in die Schaz
Puechen, nach dem Streit39 ah und ab his in den Hörgraben40 in der Aschau,
nachfolgund auf den Untrachswalt,41 auf alle Hoch ab und ab, schaidet es
auch das Wasser bis gen Kokens Peunt42 in das Gräbl, gerad über das
Wasser43 in den Purkgraben,44 auf in den Schafperg auf alle Höcb, darnach
gen Hüettenstain in die Clausen mitten in das Thor,45 von der Clausen in
den Präntlperg auch auf alle Hoch. Darnach auf den Griesperg auch auf
alle Hoch, wie es das Regenwasser schaidet, bis gen Schweinzhtitten in
den Prun, vom Prun in die Straussen alle Hoch bis auf den Trackenstain,
darnach auf den Schober bis in die Kollhütten, wie das Hörhag umhin
ligt, bis in die Schoßleüten46 und den Kartnhof47 ist das rechte March,
bis in den March-Tümpfl, vom Marchtümpfl geet ain Weg herüber zu der
Reichartshueb,48 da ligt auch ein Landmarchstain, von demselben Stain bis
auf den Gastperg49 in die Hain Puechen, darnach auf über das Gewendt
auf die Schau, von der Schau über auf den Prämaspach, von Prämaspach
über auf Hindersreüten,60 bis auf an den Gesuch in die Puechen, da die
Schernthaner Lek ist, von der Lek in das Ochsenreüt, bis hinaus, wie des
Schernthaners Gründt51 ligen, von den Gründen ab und ab bis gen Sant
Colmansprun,52 von Sant Colmannsprun auf alle Hoch bis in das Roßmoß,
von dem Moß geet ein Weg auf hin gen Grilln ins Clanek,53 davon bis in
die Öll Puechen (von der Öll Puechen) in die Letengrueben. Davon geet
es in einen Graben bis zum Mörgelanger, darnach in Graben zwischen
Stocker53 und Sumerholzer Gründ,54 bis an die Kirchhofer Gründ, darnach
gen Tüchtier in das Stadleck, umbher gen Paumgarten in den Prun,55 dar¬
nach auf den Faschanghof56 iu den Garten heim Paumgarten, darnach auf
[415]
Grenzbeschreibung-en.
723
die Stainmauer und an die Reutergrün d,57 darnach zwischen der Beütter
Gründ auf die Schueleüten, davon zwischen Hager58 und Spilpergers,
nachvolgent zwischen der Schöpfling59 und Hechenreüter60 auf den Irs-
perg61 bis gen Stampfl, davon widerum auf den Praitnstain, wie im
Anfang begriffen ist.
Eiegung in Sant Wolfgangs Ländl.
Die Ruegung hebt sich an in St. Wolfgang im Dindlpach, so er in
den See fält, darnach mitten in den Dindl Pach auf in die Risen,62 von der
Risen auf in das Tori, vom Törl mitten in die Scharten zu dem Mitter See
ab, auf zu den Purggraben (von dannen ab), auf zu der Hocke, von der
Hocke an den Purggraben ab, auf an den Graßingeck, an den Geiten Prun,
vom Geitenprun an die Herrnkögl, auf den Praiten Perg, die Hoch alle
um und um, bis auf des Maisters Ebm,63 von des Maisters Ebm auf die
Peters Au, auf das Gschaidt, vom Gschaidt auf die Petersau, hin an den
Prüel, vom Prüel an den Wickingkogl, bis an den Pabingeck, vom Pabing-
eck an Pantek, an den Tradtek, vom Tradteck64 an den Leonsperger Zin-
eck65 auf den Garten Zineck66 auch auf alle Hoch, vom Garten Zineck an den
Walckers Kogl, von dem.Walckerskogl an den Merkengraben ab und ab bis
zum Haller an die Straß, vom Haller an den Klozn Pyr Päm, vom Klozn
Pyrpäm unter dieLeublesleüten,68 unztin die Yschl, dader Weyssenpach69
in die Yschl fallt, nit weit davon und halbe Yschl auf und auf bis an den
See und da der See in die Ach fallt, da soll man schlachen ain Stecken
mitten in die Ach und soll einen Seidenfaden daran binten mit dem am
ort und soll auch mitten in dem Tindlpach ain Stecken schlagen und soll
auch das aine ort daran binten und was der seidenfaden hierinnen sagt,
das gehört in die Herrschaft Wildenegg und ist vor alter also gehalten
worden.
Chronicon Lunaelacense p. 239 bis 241, emendiert nach
einer Kopie see. XVII. in den Wiener Akten, B 12, des Landes-
regierungsarchives zu Salzburg, ddo. 7. Oktober 1678.
Außer den Erläuterungen in den Anmerkungen wird noch
bemerkt: Der Hubwald ist der heutige Huber- oder Hubinger¬
wald, der Stampfl- oder Ranßlbach der Rabenschwandter Bach,
der Steifibach entspringt am Gigerkogl und mündet von Osten
, , , . ^
her bei Angern in den Vecklabach: im östlichen (jrenzzuge
Befinden sich die Gollauer Höhe (westlich von Freudental), die
Hofwies, der Füttererbrunn, der Schindlberg Wald, der Schön¬
leitenwald, der Breitmos Wald, welcher bis zum Spranzibach
Archiv. 102. Band. 11. Hälfte. 47
724
Strnadt.
[416]
(in der Souvent-Karte als Dürre Ager bezeichnet) reicht, in
diesem befand sich die in der Wirtschaftskarte des kais. Forst¬
amtes Mondsee verzeichnete Kohlstatt Heingast; südöstlich des
Dorfes Powang und der Einschichten Gebhart und Gastinger
lief der Landgraben von der Sprenzlach zum Haltbach hinüber.
Durch den Finstermos Wald lief die Markung auf das Eoßmos
hinauf. Westlich von Geiselstatt und Streit bis gegen Ober-
Aschau finden sich noch Stücke des Landgrabens, ebenso außer¬
halb der Rockespoint an der Mondseer Ach. Der Hörgraben
ist der oberste Teil des Tales am Hochplattspitz, in welchem
der in die Wangauer Ach mündende Kierlbach entspringt.
b) 1579.
Yerzaichnüs der Gränizen und March, wie die Herrschaft Wil-
denegk an die Landgericht Liechtenthann und Matsee anstost,
so aus Bevelch unsers gnädigisten Herrn und Landesfürsten durch Hanß
Wolf harten Überäckern zum Sighartstain Pflegern zu Alt: und Liechten¬
thann und Joachimen Raumensatl Pfleger und Castnern zu Matsee be-
schriben worden.
Erstlichen hebt sich die Gränizen an bei dem Talgej Wald an
Wartenfelser Gericht auf der Hoch dem Tanner Wald und dem Wasser¬
fall nach, Schaidt die Gericht Liechtenthann und Wildenegk auf das
Wolfsmoß genannt.
Und von dannen dem alten Waldweg nach bis in die Olpuechen
und den Stockprun, vom selben dem Altweg nach an den Wald auf die
Moser und über dieselben Moser in die Wasserschaid, volgents dieser
Wasserschaid nach bis in ein Pächl, so man haist das Kotpäctü, hinab in
ein Zaun, darinnen stehet ein Puechen, so man nennt die ;Tanzpuechen,
zwischen der Underthonen bei der Kirchen, welche Liechtenthannerisch,
und der Wildenegkerischen Underthonen Gründen gelegen.
Alsdann vom selben Zaun dem Yeldweg nach auf das Stockgut, der
Herrschaft Wildeneck zugehörig, schaidts der Reibnagel bis an desselben
Besizers des Guts Haus an das Eck oder die Haussalln gerad hinab in die
Strassen zwischen der von der Kirchen Grünt mitten des Reibnagels bis
in dem Prunen gein Paumgarten.
Vom selben rinnt ein Pächl hinab auf den Weg, welcher von Paum¬
garten an den Yaschanghof geet, so auch Wildeneckerisch, die Gräniz
mitten des Reibnagels bis an den Gattern, dann schaidts der Zaun
[417]
Grenzbeschreibungen.
725
zwischen der Paumgartner, welche dem Landgericht Liechtenthann, und
der Grueber Gründt gerad hinaus, nach den andern Zaun und Hägern
gar hinab an der Reutter Gründ bis an den Aufpalken wie man es nennt
am Schauppen. Von demselbigen schaidts ein Rain bis an den Weg von
Grueb hinab zwischen der Reutter und deren von Guntzing Grünt,
welche Wildenegkerisch, über die Wexlschaidt auf ein Hollerstauden,
durch die Mergelgrube an ein Aufpalken. Von dannen dem Zaun nach
hinauf zwischen Guntzing und der Reutter Gründ. Alsdann vom selben
Zaun hinauf gegen dem Hager an die Haselstauden, so am Eck steet.
Und dann widerumen umwerts zwischen gemelter Hager und der Ober-
leitner Gründ, so Wildeneckerisch, wie es die Zeun und Hager vonein¬
ander schaiden, an den Pach, der herabrinnt, zwischen der Oberleitner
und des Hager Gründen, demselben Pach hinauf nach wiederumen an
das Hag.
Yerrer zwischen des Wibmers und des Spilpergers, welcher der
Herrschaft Wildenegk und des Hagers Gründ, dagegen dem Zaun nach unzt
hinauf an das Ester oder Gattern, grenizt enhalb desselben nun das
Landgericht Liechtenthann und Matsee an die Herrschaft Wildeneck heran.
Voigt nun verer wie die Herrschaft Wildeneck an das
Landgericht Matsee anstost.
Wie nun zwischen des Spilbergers, welcher zu der Herrschaft
Wildenegk gehörig, und des Wibmer der Zein Liechtenthann, dem Zaun
herauf nach gegen der Schöpflinger Gründ, von der Matseer Landgerichts
zugehörig, hindurch bei dem Ester oder Gattern die drei Gericht zusammen-
stossen, gehet ein Zaun hinum zwischen des Schepflinger und des vorge¬
nannten Spilbergers, derselb verrer die Gericht von einander schaidet bis
an das Hag, so man nennt das Haslinger Hag.
Und verrer im Thal demselben Hag nach hinab zu einem Ester
zwischen der Haslacher, so gegen Wildenek, und des Taginger Gründ,
welche gen Matsee, durch das Ester hindurch gegen Daging auf den Weg
mitten des Reibnagels gar hinab zu einer Wegscheid, dabei liegt ein
Stein, darein ein Huefeisen gehaut ist, den man für ein rechts Landmarch
hält. Der dann nun ferner die Gericht voneinander schaidet. Gerad hinab
über das Wismat, wie das zwischen der Irstorfer, welche dem Landgericht
Matsee und deren Underthanen von Rabenschwandt, welche gehen Wilden¬
egk gehörig, voneinander vermarcht ist, hinauf neben der Edelpeunt über
den Rain in die Landstrassen, über den Haidt, daran der Irstorfer, welche
gehen Matsee, und obgemelter Rambschwandtner Gründ gelegen mitten
des Reibnagels voneinander schaidet. Von demselben Weg hinauf auf den
47*
726
Strnadt.
[418]
Perg, so man nennt den,$pilparts, stessen der Stockhamer, welche nun
dem Landgericht Matsee, und aber Rambschwanter Gründ aneinander, die
schaiden die Gericht. Gerad hinauf an ein grosse Stauden an das Gwendt,
und dann zwischen demselben Gwendt hinum auf die Grueben, dem Weg
nach mitten des Reibnagels auf den Ränslgraben genannt, wie der Winser-
reuther, welche Matseerische, und aber der Rambschwandtner Gründ an
einander stossen, und dann hinauf zwischen des Georgens im Topl
Wildenegker Gericht und deren von Winserreuth Gründen, wie sie im
Yeld aufeinander stossen und voneinander mit Rain auch Stein vermarcht
sein. Schaiden nun weiter die Gericht nach gemelter Winserreuter und
inzwischen dessen an der Hueb Gründ, welche der Herrschaft Wildenegk
untergehörig, bis hinan gar an den Huebwald an das Öster oder den
Gattern.
Und dann hindurch den Wald, welcher gen Wildenegk, wie ir viel
der Unterthonen im Hechveldt, so dem Landgericht gen Matsee zuege-
hörig mit ihrem Gehülz von dem Wald vermarcht sein und dasselb ir
Holz man den Pichler nennt, gar zum Kaltenprun, so man auch nennt
den Pachprun. Alsdann von demselben Prun stossen an der Pelzleitner
Gründ, welche dem Landgericht Matsee unterthänig, wie sie mit einem
Hag vom Hueberwald herdan verfridt sein. Demselben Hag nach bis an
den Graben an deren von Ödt Gründ, welche mit einem kleinen Örtl ires
Wismadts und Gehülzes daran stossen und in der Rö. Ksr. Mjst. Land
gehörig sein, dann verrer im bemelten Graben hinauf an den Haslperg
und hinum nach der Oberholzer Gründ, welche gen Matsee gehörig sein,
wie sie dann mit ihrem anstoßenden Gehülz und Wismädern vom Hueber¬
wald mit richtigen Märchen vermarcht sein, bis an das Panholz, so gen
Mänsee gehörig, und das Wasser die Golda genannt, welches sie drei Ge-
rieht als Wildenegk, Matsee und die Herrschaft Kogl voneinander schaidet.
(Inviertler Gerichte, Gericht Friedburg, im Kreisarchive München.)
c) Grenzbeschreibung des salzb. Pfleg- und Landgerichtes
Lichtentann gegen Wildenegg vom J. 1646.
Erstlich hebt sich die Grenze am Hochwald, alwo der Fall des
Wassers Lichtentann von Wartenfels scheidet, auch die kaiserliche Herr¬
schaft Wildenegg anstosset, findet sich ein Tannen, darein ein Kreuz ge¬
hauet, gehet von gemelter Tannen nach der Waßerscheid ans Wolfsmos,
weiters vom Wolfsmos zum Schützengraben, vom Schützengraben nach
dem Mitterweg zum Todtenmann (930 Schritt), folgends dem alten Holz¬
weg nach am Pimbten Anger (285 Sch.), ferners unzt zu der Wolfs-
[419]
Grenzbeschreibungen.
727
gruben, so auf Salzburgischem Boden entlegen (7 71 Sch.), von dannen
zum Stockbrunn (215 Sch.). Yon solchem Brunn an die Mößer (1145 Sch.),
alsdann nach dem Kotbächl hinab an Grillnwinkl (581 Sch.). Yon er-
meltem Grillenwinkl zur Tanzbuchen (164 Sch.). Sodann nach dem Reib-
nagl den Anger abwärts zu einem Hollerstaudel (28 Sch.), alsdann noch
abwärts für die Aubalken (51 Sch.) bis zu der von Stock. Hernach gen
Baumgarten zum Brunn (449 Sch.), folgends neben der Grueber Gründen
bis zu der Kalchgruben, so auf kaiserlichem Grund stehet (619 Sch.),
weiters zum Augatter zu Grueb (308 Sch.), sodann bis zum Grueber-
hölzl (839 Sch.), von dannen unzt zu den Reitergründen (107 Sch.),
von selbigem nach dem Langweg bis zum Wachthäusel (433 Sch., stand
1670 nicht mehr). Nach den Reiter Gründen zu der Scharrleiten
(271 Sch.), ferners durch das Scharleitnerholz (438 Sch.) und nach des
Wolfliausers zu Haag Gründen unzt zum Spielgatter (500 Sch.). Vom
Spielgatter zwischen den Wimmer Gründen hinauf an Schöpfling (629 Sch.),
welcher ganz an Irsberg anliegt, so auch Lichtentann von der kaiserl.
Herrschaft Wildeneck scheidet und alda das Landgericht Hochfeld
anstoßet. Sodann gehet das richtige Gerichts March zwischen dem
Landgericht Hechfeld und Burgfried Straßwalchen, als auch Salzburgi¬
schen Gezirk, gegen denen kein Augenschein noch Bereitung vorge¬
nommen worden, unzt zu einem Gatter, alwo vo^i diesem ein Haus ge¬
standen so zum Gschwandtner genannt gewesen (Anfang des Land¬
gerichtes, Friedburg), von daraus gehet die Grenz nach dem Weg
herauf ins Holz die untere Spörr genannt zu einem Stein so breitspizet
von einander die Bayrischen im Pfleggericht Friedburg rechter und Stein-
dorfer als Salzburgerische linker Hand wieder zu einem Stein (580), zu
einem weitern Stein (250 Sch.), zu einem andern Marchstein (280 Sch.),
sodann (170 Sch.) zu einem Stein in der Niedermos Wiesen, so im Bay¬
rischen stehet, jedoch den Enhaltingern als Salzburgerischen zugehöret.
Von dannen zu einem Kerschbaum, so mit Märchen gezeichnet, in der
Weitwiesen, welche Sebastian Fuxen zu Enhalting gehörig, nächst bei
einem Gatter am Holz Voracher (211 Sehr.), alsdann zu einem alten
Eichenstock noch in dieser Wiesen (119 Sch.) zu einer Aich (180 Sch.),
also fort im Tannberger Feld zu einer Gattersäule, dabei ebenmäßig ein
Eich stehet, alwo die Marchung eingehauet (350 Sch.). Yon daraus den
Tannberg aufwärts zu einer Tann nächst bei einem Wiesel, so Simonen
Hutlicher zu Tannberg gehört. Yon solcher Tannen (200 Sch.) zu einer
Feichten (114 Sch.), leztlich bis an Tannberger Höchl nächst des Bartlmä
Kaisers Halt (96 Sch.).
728
Strnadt.
[420]
Alda scheidet der Fall des Wassers Lichtentann von dem Kur-
bairischen Pfleggericht Friedburg, alwo auch das hochfürstl. Pfleg¬
gericht Matsee herzustosset.
(Oberösterr. Landesarchiv, Statthalterei Linz, Bd. 47, Nr. 12.)
d) Land- und Greniz March Beschreibung des Salzb. Land- und
Marktgerichtes Straßwalchen und im Hechfeld vom J. 1670
(gegen Wildenegg).
Extract.
Aus der Land- und Gräniz March Beschreibung des Hochfürstl.
Salzburg: Land: und Marktgerichts Straßwalchen und Hechfeld, wie
es auf Hochfürstl. Hof Gerichts Bevelch nach denen verhandten alten
Docomenten und eingeholten Erfahrungen de Anno 1670 widerum von
neuem beschriben worden, als
Gegen der Khayl. Herrschaft Wildenegg.70
Von danen in Mite der Goldau neben der Auwisen aufwerts bis zum
Hag, dan vom Hag nach im Pach vortan 125 Schrit bis zu dem Ort der
Goldau, welches zum ordenlichen Landgraben 35 Schrit gerat, doch
zwerch für den grossen Paumbstock hinein zaigt, volgents im Graben bis
zur Strassen, so durch das Holz gehet Sibenzig, sodan in solchem Wald
als zwischen auf lingger Hand der Mänseer Panholz und rechter Seiten
der Oberholzer Grainet gehilz unzt zu der Haßlstauden (so aber beraits
umgefallen und nur bloße Würzen und etliche Trimmer und mudrigs Holz
vorhanden) 456, von solcher zu besserer Gedechtnus 6 Schrit auf ain um¬
gefallene grosse Than, so unaufgearbait ligen verbleibt, von danen nach
aufwerts 300 Schrit zu ainem alt Puechen Stock, worin gemainer Sag
nach ain March gehaut gewest und aniezt der daran stehent doppelter
Größling darfür gehalten würdet, von danen fürwerts rechte Hand etwas
schräms 100 Schrit auf ein: vom Stain auf Krumpe Thann, so dem Simon
Oberholzer von seinen Vor Eltern vor ainen Marchpaum vorzaigt, auch
dem Ansehen nach ain Creiz darein gehaut: doch verwaxen worden,
ferners gerat vortan bis in den Gsteckagraben 254 Schrit, so auf rechter
Hand der Oberholzer: und lingger der Scheuberer: oder Huebwald Schaidt,
bis zum Pernlochholz genant, in gedachtem Graben abwerts bis an den
Hasibach und volgents an der Oberholzer Hager 27 Schrit, ferners neben
deß Hags lingger Hand wider aufwerts im Pernloch bis auf das Hagegg,
waran die Haßlperger Wis steht, von solchem Hagegg (wie es dem iezigen
[421]
Grenzbeschreibungen.
729
Inhaber Michaeln Auer von seinem verstorbnen Vätern Zacharias Auer
sei. dessen gegebnen Erleiterung nach also ordenlich vorzaigt: alwo vor
disern erstgedachts Hag gestanden und zu deren vermainent bessern Ge¬
legenheit an iezigs Ort übersezt worden) p 90 Schrit lingge Hand in das
Holz zwerch aufwerts, ferner 196 Schrit gerat dem Graben zue, sodan im
Graben ab aus bis zu dem Haßlperger Grabm auch Pelzleithner: und
Jägenreüther Holz an, ferners noch im solchem Grabm abwerts unzt in
den Stainpach, in disem Pach lingge Hand nach dem Einsal bis zu
solchem Prindl ober Hanß Hintermayrs Schleifhitten Wasserwöhr, vol-
gents am Prindl gerat in die Strassen und in selbiger herunter durch das
Holz und volgents am Weg über den Wisfleck, für die unweit auf rechter
Hand befindlich Pelzleithen: und Jägenreütherische uralte zwo Kohlstett
und solcher Hitten gedachter Pelzleithner Hag zue, von welchem Hag
aufwerts bis zu dem Eoßhalt Gattern, von danen in der Holzstrassen auf
lingger Hand bis in Eeibnagl aufwerts am Hochweg des Huebwalds und
Pichler Holz unweit des auf rechter Seiten befindlichen Kaltenprun hin
und hin bis an das Priggl am Hochweg, volgents an der obern Strassen
bis an der Winserreuther Pruggen und negst an Pichler Gattern, von
solcher Pruggen dem Pach aufwerts 21 Schrit an ein grosse Thann, so
mitten im March stehet, von solcher Than schräms rechte Hand aufwerts,
neben auf lingger Seiten für ain auslendigen grossen Pürpäm an den
ienigen Eain, so auf rechter Hand die Winserreuther und lingger des
Toplers an der Hueb Gründ Schaidt, an solchem Eain vier Gewandten
lang hinab bis an gedachts Doplers Zaun gerat hinunder ain Gewandten
lang, über gedacht Euep Huebers Puechet stigl und ligenden gemainen
Marchstain, von welchem aber ein Gewandten gerat am Eain ab aus auf
den änderten Marchstain, alwo ein grosser Pierpaum stehet, ferners am
Eain nach fortan auf den driten und weiter auf den vierten Eggstain,
sodan rechte Hand zwerch herüber, zwischen auf lingger: der Eaben-
schwandtner Wis und rechter Seiten der Winserreuther Paugründ, auf
solchem Eain über, zum Thail in der Mitten aber auf ain gemainen March¬
stain bis in das Salz weg Hölzl in der Grueben, von solcher für werts zu
dem Hagendorn: und andern Stauden in einem Graben, fortan für des
Mathias Hochenauers zu Stockham diß Gerichts gehörigen Pierpaum,
warbei ain gemainer Marchstein ligt, sodan gerat zwischen der Eaben-
schwandtner und Stockhamer Gründ bis aiySpilpaiz, durch die Griem
unzt auf die/Mülstrassen, so von Stockham auf Eabenschwandt gehet,
von welcher bei zechen Schrit ain Eain, welcher auf lingger Seiten ge¬
dachter Stockhamer und lingger Hand bedeiter Eabenschwandtner Gründ
730
Strnadt.
[422]
Schaidt, an solchem Rain abwerts gegen der Edl: oder Erlachpeunt p 150
Schrit, neben auf rechter Hand befindlich: und lassenden Grueben an der
Rabenschwandtner inwendigs Gründegg, sodan zwerch hinüber p 80 Schrit
an Hanß Pruedls zu Stockham Rain, auf solchem Rain abaus unzt zur
Petlergassen und strassen, in solcher Strassen zwischen der Edl: und
Erlachpeunt und solchem Zaun auf rechter: dan lingger Seiten der Raben¬
schwandtner Gründ, über: zum Thail in Mitte ain gemainen Marchstain
hinab in den Reibnagl bis zur ordenlichen Landstrassen, so von Straß-
walchen durch Irstorf gen Mänsee gehet, alwo auf lingger Seiten auf dem
Anne wend und Egg bedeit beeder zusam gehenten Strassen ain zimlich
groß gräbliter Marchstain, warin ein Huef Eisen dief und in Mite dessen
einem doppelten Creiz gleichsehent, so oben daryber ausgehet, gehaut ist,
sodann über obgedachte Landstrassen am Rain zwischen auf rechter Hand
der Irstorfer: und lingger Seiten mehrgedachter Rabenschwandter Länder
bei 89 Schrit auf ainen haidenden gemain klienern weissen Marchstain,
von dannen abwerts 143 Schrit neben Martin Kaisers Land, an Michael
Fürstens Zaun, nach solchem Zaun linggs Hand um und um nach der
Rabenschwandtner: und zwischen der Irstorfer Wisen bis an H. Pfarrers
zu Straß walchen Wisenzaunegg und an Pach, nach solchem Zaun gegen
Irstorf hereinwerts bis an dessen Egg und Gangsteig stigl, so von Irstorf
gegen Rabenschwandt weist, volgents aufwerts an den obern Balthasarn
Neuhofers Zaun zue, nach solchem Zaun und Stauden hinyber in den
Höglgraben an Hanß Stampfls in der Tägling Hag in solchem Graben,
welcher gedachts Stampfls: und Haslacher Gründ Schaidt, in Mitte dessen
hinauf unzt über den Höchl und Annewendt auf den ienigen Yeldrain,
so der auf rechter Hand gedachten Stampfls in der Tägling und lingger
merbedeiter Haslacher Gründ Schaidt, auf solchen Rain hinüber zu ainer
Wegschaid auf den ordenlichen groß: und praiten Marchstain, warauf ain
Huef Eisen und die Jahrzahl 1577 wol kenent: und sichtbar ausgehaut
ist, von dannen 15 Schrit über ain gemain klainen Marchstain in die
Feldstrassen in Mite des Reibnagls, volgents hinaus durch ain Feldöster
unzt zu anderm Gattern, so merbedeiten Haslacher: und des Stämpfls
Gründ Schaidt, von solchem rechte Hand 14 Schrit an Hanß Stämpfls Täg¬
ling Zaun, sodann rechte Hand solchen Zauns ins Wassergräbl, ferners
im Thal oder Graben gerat in: an: und auf den Irsperg hinauf bis an den
Schöpflinger Weg, und deme nach dem Graben nach hinauf an der Schöpf-
linger Hag, ferner auf die Wasserschaidt, nachmals nach dem Hag linggs
Hand bis zur Stigl, von der Stigl 4 Schrit zum Hagegg, nach selbigen
nach der Schöpflinger und Wibmer Hag hinumb an der Spilberger Zaun,
[423]
Grenzbeschreibungen.
731
nach selbem Zaun noch ferners hinum an den ienigen Gattern oder
Össter, alwo die drey Gericht er als Wildenegg gegen Aufgang, dan
Liechtenthann gegen Mittag und diß Landgericht Hochfeld gegen Nider-
gang zusammen stossen und also diß Landgericht gegen den auslendigen
Gerichten ein End hat.
Hochfürstl. Salzburger Landt: und Markhtgericht Straßwalchen
auch Hechfeldt.
(Salzburg, Landesregierungsarchiv XVIII, Taidinge. Aus dem Archive zu
Sighartstein.)
c) Verzeichnis der Grenzen des Burgfrieds Straß walchen, auch
Landgerichts Hechfeld gegen die bayerischen Pfleggerichte
Friedburg und Braunau, gegen das Land ob der Ens und gegen
die kais. Herrschaft Wildenegg vom J. 1670.71
Land und Granizmarch Beschreibung des Hochfürstl. Salz¬
burg: Markt: und Burgfrid Straswalchen, auch Landgerichts Hechfeld
gegen deren anligend fremden Landen und derselben Gerichter undern
14. Juny Anno 1670 abgelaßenen gn. Bevelch: mit Zuziehung hernach
inserirten alt: und Jungen Salzburg: Underthanen durch hochfürstl.
Salzburg: Land: und Marktrichtern zu erholten Straßwalchen Herrn Paris
Vital Stainhaußern vorgenommen: und beschriben worden. Actum den
10: 11: und 12. July Anno 1670.
Verzaichnus der Gränizen zwischen des Burgfrids Stras¬
walchen: auch Landgericht Hechfeld, und dan denen zwaiChur-
fürstl. Bayrischen Pfleggerichten Fridtburg und Braunau.
Erstlich in der Bayrstraßen befindt sich ain Landgraben, so vom
Burgfrid Straßwalchen an bis an der Staindorfer Kreit zwerch hindan
gehet und das hochfürstl: Pfleggericht Altenthann und Churfürstl. Pfleg¬
gericht Fridtburg Schaidt, von dannen an denjenigen Gattern oder Öster,
wardurch man von Straßwalchen nach Kestendorf und Matsee fährt, vol-
gents nach solcher Bayrstrassen und Burgfrid Zaun und Graben unzt an
den Gattern, wardurch man Straßwalchen aus nach Beutwalchen fahret,
verners an die Stügl. Von der Stügl wider abwerts nach den Graben und
Zaun im Krönest, bis an das Ek des Hanß Taxers zu Haidach inhaben¬
den Straswalchischen Grund, von solchem Egg linger Hand aber dem
Zaun nach abwerts gegen Haidach an solche Gründ, von danen ferner
abwerts nach dem Zaun: so des Burgfrid und Haidinger Gründ Schaidt:
bis an das Haidinger Gäterl und Zaun, von dannen zwerch über die Wisen
732
Strnadt.
[424]
nach den Aichpamen (alwo vor bereits zechen oder zwelf Jahren mitten
im March, massen die Zaunstatt und vil Aichene Stecken Stümpen in der
Erden noch ze finden, ain Land Marchzaun gestanden, an welchen die
Straßwalchischen Burger craft eines alten noch verhandnen Zaunbüchls
von erstbedeiten Haidacher Gätterl bis an den Fach und vom Fach bis
an nachbenanten Braunauerstrassen Gattern, die Haidacher Paurn so
weit deren Wißmäder anligen nach proportion zu machen schuldig und
selbige solchen aus Nachlessigkeit abgehen laßen, das also widerum auf¬
zurichten notwendig ze sein eracht, welches die Burger zwar auch nit zu¬
geben und villmehrers zu Verhietung des durch der Bayrischen Vieh ver¬
ursachenden Schaden gern sehen, wan es ihnen nur obrigkaitlich auf-
erladen: derentwegen dan die gn. resolution in Unterthenigkeit erwart
würdet) bis an Fach, welche Aichen mitten am March stehen und von
erstberierten Zaun ainlif Schrit ain: wie auch nach 22 Schriten wider
ain: und nach ainer Gwandtenleng ender des Fachs noch ain Marchstain
ligend findig, alda vermutlich noch mehr Stain zu finden sein würden,
welche aber von den Waßergüßen überschwemt worden. Yon solchem
Fach und Stain nach zwerch bis an die Braunauerstraßen und Gattern,
alwo iedesmals die Maleficanten und Gefangnen der bayri¬
schen Ffleg Gerichts Obrigkeit zu Fridtburg und Braunau,
auch von selbiger hiesig Salzburg: Land: und Markt Gerichts
yberlifert worden, von solchem Gattern aufwerts yber die Heche gegen
der Latein an Wisanger, vom Wisanger bis an der Lateiner Prindl: vom
Frindl für den auf rechter Seiten lassenten Hainpuechenpaum lingger
Hand nach des Marx Ketls Schneiders mit Grundherrschaft nach Pießing
unterwürfiges Heisl (dessen vordere Hausegg gegen Straswalchen seiner
aigen: und dessen Antecessorn Sag nach auf Salzburg: Grand stehen:
und also das Landmarch durch soliches Heisl gehen solle) am Weg hinum
durch des Lackenpaurn Garten zwischen sein Lackenpaurns auf linger
Hand stehenden Bayrischen Haubt: und Wohnbehausung: und auf
rechter Seiten des auf Salzburg: Grund stehenden Viertheil Heisls für und
neben des Pacliofen unzt an des Zaunegg an, von und nach solchem auf
und auf zwischen auf linger Hand der Lateiner Felder und rechter Seiten
der Salzburg: Peunten bis auf des Hans Schibalts auf der Mülpeunt Zaun¬
egg. Von danen zwerch aber nach solchem Zaun zwischen der Fißltaler
Grind und gedachts Schibalts inhabend nach Burghausen belechne-
ten Peunten bis an gedachter Fißltaler Gattern. Von solchem nach
selbiger Zein und Grind lingge Hand auf der Bayrleithen Hech hinum
unzt an die auch hochfürstl. Salzburg: belechnet: noch im Burgfrid Straß-
[425]
Grenzbeschreibungen.
733
walchen ligende Peunten, so dermalen Georg Hueber zu Fißltal innen
hat, an der Fißltaler Gründ anrainend, noch auf und auf bis an die obere
grosse Fißltaler Mörglgrueben, wider nach dem Zaun lingge Hand hinum
zwischen der Fißltaler Gründ und Salzburg: Bayrleithen (under welcher
der Burgfrid Straßwalchen sich endet und das Landgericht
Hechfeld sich anfanget) bis an der Wäzenperger Gründ und Gattern,
alwodurch die raisent Kaiserliche Völker zu Fuß, wenn sie dieserseits von
Wäzenperg herkomen, übernommen, empfangen und volgents in diß
hochlöbl. Erzstüft Salzburg beglaidt werden. Von solchen Gattern linge
Hand etwas wenigs ruckwerts gegen Pfeninglanden nach dem Zaun ab-
werts gegen zwischen des Adamen Hörzogen und Pfeninglandner Zein
auf der und über die Veld und Land: bis an die Linzerstraß des Reibnagls
in Mite solcher Straß hereinwerts neben des Abraham Guggen Wagners
nach Burghausen belechnet: und alhero zum Landgericht Straßwalchen
stuft: und steurparen Heisls Egg, volgents über gedachte Linzerstraßen
(alda die aus Österreich zu zeiten marchierende Reiterei empfangen und
auch herein ins Erzstüft convoirt werden) an des Adam Herzog: und
Pfeninglandner Zaunpalcken. Volgents etwas fürwerts gegen Mittag nach
bedeitem Hörzogens Zaun zu dem Kürchweg, verners lingger Hand
hinauswerts mehr nach erholtem Hörzogen Zaun gegen dem Bayrischen
Würthshaus Prun, an Abraham Schwöllingers zu Wolfschiersing Zaun
und Stigl (wardurch die Kay serlichen und Königlichen Mayesteten, Car-
dinälen und andere Potenthaten herendter berierten Zauns auf Salzburg.
Seiten von Ihro hochfürstl. Dhl. oder deren abgeordneten H. Commissarien
unzthero empfangen worden), nach solchem Zaun rechte Hand zwischen
gedachts Schwöllingers Bayrischen: und Michael Huebers Salzburg: under
das Closter Mansee grundherrschaftlich unterworfnen Grund bis ans Egg,
von solchem Eck mehr zwerch an das Hag and Zaun, nach solchem hinum
am Pfenninglandner Döpl ab und ab unzt an der Aussenreuther Grund
und Geizlwis, zwischen solcher Geizlwis und Schwöllingers Grind hinum
nach den Haslnuß Stauden, welche Stauden im March stehen und unzt¬
hero sowol Bayrisch: als Salzburg: Seiten vor das March gehalten worden.
Von solchen: als lesten Hagendornstauden am Annewendt gerat fürwerts
bis an den Zaunpalcken, welche lingge Hand der Schwöllinger und
rechter Seiten die Reuther machen, von dannen aufwerts an Pichl der
Haslnußstauden zue, von solcher noch fürbas neben und ober als rechte
Hand für den Öpflpäm und Haslnußstauden, von solcher beilich in die
16 Schrit an ain abermalige Haslnußstauden, so mitten im March ze
stehen geacht würdet, verners gerat fürwerts an des Schwöllingers Zaun,
734
Strnadt.
[426]
an, von solchem rechte Hand hinab an den Prunwisenbach, welcher
zwischen der Aiglsprunner: als Bayrischen Gründ und Reuther als
Salzburg: Wisen rinnet und vor das Landmarch gefallen würd, nach be-
deitem Pach abwerts bis an ain alten Felberstock, so die Bayrischen für
ain March halten, nochmals 5 Schrit an die drei zusammen stossende
Zauneggpalcken, sodan nach dem Zaun hinum zwischen Wolf Schienggen
Wisen, welche mit Grundherrschaft denen Herren Grafen von Latron zue-
gethan, und der Bayrischen Fraunwisen, so aniezt Andre Grundtner auf
der Wibm diß Landgerichts seßhaft innen hat, bis in den Mülpach, hernach
gegen dem Mülpach auf werts der Pumperger Mihi zue bis in Mite des Altpachs,
ferner in solcher Mite des Altpachs, so aber nit gerat: sondern hin und hin
bei einer Viertlstund lang krump bin und wider rinnet, nach dem Einsal
aufwerts bis von der negst stehenden Örlstauden neben eines alten Stock
in dem Mülpach, welcher von Stangling herrinnet, mer aufwerts an das
Wibmerpächl, da beide zusammen rinnen, auch die Aiglsprun: Wibmer:
und Egger [so] Gründ Schaidt, nach solchem noch auf und auf in dem
Wibmerbach, so ebenfals krump hin und wider fliest, bis an des Grundtners
Wörth, vom Wörth in dem clainen Feldpächl unzt an des Wolf Wibmers
Pandzaun, von solchem zwerch lingge Hand nach dem Pandzaun 19 Schrit
bis an das Eck, welche baide Eggpalken bedeitem Wibmer gehörig, ent-
zwischen und von solchem Egg 5 Schrit brait und 6 Schrit lang krump
um das klaine Wisfleckl, warum vor dißem erstgedachts Pächl, wie es
dan die Anzaig noch gibt, gerunnen (massen es ihm Wibmer sein Yater
Hanß Wibmer sei: vor beraits 26 Jahr vorzaigt, auch selbiger in Zeit
seiner 24jehrigen und bedeit ieziger Besitzer 26: thuet 50jehrigen In-
habung, also noch ohne Widerröd der anligendt Bayrischen Unterthanen
nuzet). Yon solchem Zaunegg rechte Hand hinum aber aufwerts nach
vorgedeits Zauns bis an solch obere zwai Zaunegg und Örlpaum unzt an
das Wassergräbl, nach solchem Wassergräbl oder Pächl aufwerts zwischen
auf rechter Seiten des Wibmers; und lingger an der Aiglspruner Gründ,
auch Wibmers Maiß, alwo das Gräbl sich endet, von solchem Ende nach
des Wibmers Hag 28 Schrit bis auf ain im Maißfeld mitten im March
stehende grosse Feichten. Yon solcher Feichten mer nach sein Wibmers
Hag 129 Schrit an selbiges Eck der Holzpeunt und dessen Holz an-
stossent. Yon bedeitem Egg aufwerts zwischen des Wibmers Yeichten
und Aiglspruner Schlechenstauden als Holzpeunt unzt bey 104 Schrit,
aber an ain grosse miten im Marchgräbl stehende Yeithen, von solcher
Yeithen ferner nach dem Gräbl hinauf 58 Schrit auf ain zimlich gros
langlecht weissen Stain (doch dem Wibmer oder andern unwissent, ob es
[427]
Grenzbeschreibungen.
735
ain Marchstain sei oder nit), von solchem Stain noch aufwerts 148 Schrit
bis an sein Wibmers auf rechter: dan lingger Hand an des Andre
Grundtners Aiglspruner Hag Egg, volgents nach dem Wibmer Hag krump
hinum an des Sebastian Dichtlers zu Einerthal Wisen und Hag Egg, so-
dan hinauf bis an gedachts Dichtlers Mosgattern und von solchem nach
dessen Hag aufwerts an merberierts Einerthalers Holzhag Egg und aussen
her und her an der Neßlthaler Gründ. Yon selbiger zwerch rechte Hand
hiniber bis an das abermalige Hag Egg, volgents abwerts wider nach des
Dichtlers Hag und aussen an der Reuter und Bayrischen Eain. Nach
Ausgang solchen Eain, so zwischen auf lingger Hand der Frydtburgischen
Länder: und rechter Seiten bemelten Dichtlers Wildenauischen [so] Lands
ligt, gerat über das Annewendt an des Dichtlers Zaun, nach selbigem
19 Schrit aufwerts unzt an das ander Feld Zaun Egg negst aines grossen
Kerschbaums, von solchem nach dem Bayrischen Zaun hinum an des
Dichtlers Kränäbet Gattern Sälen, nach selbigem Gattern und des Ticht-
lers Zaun aber rechte Hand hinunter auf des Christoph Spenners an der
Pern fahl Zaun und drei Palkenenegg, von dannen rechte Hand nach
des Tichtlers Graben, hernach neben der Aichbaumen und Haslnußstauden,
so auf bedeits Tichtlers Grund noch stechen, neben der Stigl an des Tho-
man Schwaben auf der Edt Pandzaun und Grundstuck anstossent, nach
solch Schwäbens Zaun abwerts bis an das Egg, vom Egg noch abwerts
zwischen gedachts Schwaben und Spenners beeder Pernfall Wis, sodan
anfangs etwaß krump hinum in Mite des Graben und Staudach, auch für
des Schwaben Hag unzt auf der Voglhueber Hag und Grundegg,
volgents nach solchem Voglhueber Hag und Zaun für die alt: doch ab-
gangene geweste noch denckent und kennbar lange Ku gl statt bis an
deren Gattern, von dannen mehr nach solchem Voglhueber Hag und
jeniges Egg, an welchem das Kaiserliche Holz anstosset und Bayrn
sich endet, das also alle drei Fürstenthum an ainem klain dreieggeten
Tischegg Spatium zusammen angränizen, um welche Eefir der gemainen
Sag nach ain Marchstain mit drei Wappen ligen solle.
Hernach volgt, wie das Landgericht Hechfeld an das Land ob
der Enß als denen Graf Khevenhillerischen Herrschaften Franckenburg,
Walchen, Camer und Cogl angränizet.
Nach obgedachtem Egg rechte Hand noch nach dem Voglhueber
Hag hinauf bis an das Haltegg und herdan im Graben, darin fort bis zu
dessen Ende und sodan zu der Laimgrueben, alwo anfenklich in Einem
Größling, wie in all volgende March, zwai Plezer gemacht und zwerch
über deren ieden drei Hackenstraich geschlagen und hinach bey der end-
736
Strnadt.
[428]
lichen Vermarchung drei Creuz ansgehaut nnd dan iedem Paurn ain
Marchstain mit ainem obenher eingebauten Creuz beigelegt worden, dan
forthin 22 Schrit in ain spandicken Größling, sodann 27 Schrit in ain
etwas grössere Yeichten, weiter 36 Schrit an ain Maines Veichtl so vor
ainem alten Stock stehet, von disem 16 Schrit an ain anders jungs größ-
lingpäml, volgents 26 Schrit an ain alte halb gestuzte Yeichtn, von dar
aus 34 Schrit an ain grosse Yeichten, bei welcher auf lingger Hand der¬
malen zwai grosse Windwürfstöck ligen, sodan verner 37 Schrit fort in
ain grosse Than, von diser Than 60 Schridt in ain klaines Thändl oder
Größlingpäml, so vorhero Kropfeth, weiters 48 Schrit in ain mittern
Than, und von dar aus 20 Schridt auf den alten ligenden Marchstock,
von solchem Marchstock bis auf die Schifer 40 Schrit, darhinder ain
klainer Größling gezeichnet, verer aber 41 Schrit in ain klainen Größ-
ling, bei welchem vorhero ain alte gemerkte Schifer stehet, dan von
daraus 34 Schridt an ain Than, sodan aber 32 Schridt an ain anders
Thändl und 29 Schridt wider an ain klaines Thändl, von daraus 28 Schridt
an ain grosse Thannen, und volgendts 42 Schridt an ain kleines Thändl,
von disem 48 Schridt an den alten Marchstock und leztlich von daraus
an das Falckhartinger Hagegg beim .Wendling Pächl oder Graben zue.
Yon diesem ab und ab zwischen bemelts Hag und Pächl bis an ein Egg,
alwo das Pächl durch das Hag rinnet, von dannen nach dem Pach, so das
March ist, bis zu der Strassen, warüber solcher Land Schaidt bach
rinet und die Strassen von Winser ödt oder Falck her ting nach
Pruggmoß gehet, alda es vor disem beim Greiner Gattern: aber aniezt
nit mer verhandten, gehaissen, an welchem Ort (wie Anno 1649 be-
schechen, das der gefangene Hanß Hueber von der Gräfl. Khevenhilleri-
schen Herrschaft Cammer dem Herrn Wolf Caspar Yberäckher Pflegern
zu Altenthann, weilen bedeiter Pößwicht zu Neumarkt kurz vorhero aus
dem Gefenknuß entkumen, herein ins Erzstüft Überantwort worden) die
Maleficanten sowohl hinaus als herein überliefert werden.
Yon bedeitem unstritbaren Landschaidtungs Pächl noch verners in Mite
dessen zwischen des Holz oder Walts durchaus abwerts bis zu Georg
Huderers zu Pruggmos Wisenhag Egg im Infang genant, mehr nach be¬
deitem Pächl nach ab werts zwischen auf rechter Hand erholter Wisen
und lingger Seiten der Folckhertinger Holz unzt an den Altpachgraben
(alwo vor langen Jahren das Wasser gerunen, ansider aber etwas wenigs
mit Stau dach verwachsen und also dermalen auf der Folckhertinger Lands
ob der Enß Wisen krump um rinnet, massen solches das nemlich der
Pach in solchem Altgraben gerunnen Wolf Prauns Eisen ieziger Müllner
[429]
Grenzbeschreibungen.
737
an der Perner Mül diß Landgerichts von seinem Endl Leonhard Yogl-
hueber auch gewester Müllner an bedeiter Mül sei: so 104 Jahr alt ge-
west, deitlich etlichmal fürzaigent sagen hören), in solchem Graben bey
108 Schrit noch verners abwerts, sodan komt das Pächl lingge Hand
widerum in solchen Altpachs Rinnsal, volgents noch und in dem Pach
fortan unzt auf Martin Loitls zu Yoglhueb Wisen Hag Egg, im Zagl ge¬
nant, weiter nach dem anderm: als Folckhertinger Hag lingger Hand
ab werts zwischen auf rechter Hand des hochfürstl. Salzburg: Herrnholzs,
von dannen 59 Schrit krump herum bis mer an der Folckhertinger Hag¬
egg und gar in Landtschaidtungs Mülbach, in solchem Pach verners
ab werts unzt auf Leonhard Zaglingers zu Zägling uraltem Wasserwöhr
(entzwischen und etwas wenigs ob solcher: auch von Georg Weninger
und Paul Tornfeindt beede zu Folckherting Walcher Herrschaft vor un-
gefehr 14 oder 15 Johrn auch ain Wasserwöhr, hierdurch thails Wasser
aus solchem Landschaidtbach auf dero Wisen zum Wäßern gelaidt würdet,
doch ohne Bedencken und Clag hiesiger Undterthanen, auch allem Augen¬
schein nach ohne Nachtl und Schaden diß Gerichts zugericht worden),
volgents nach dem Pach nach lingger Hand abwerts unzt auf die Ober-
holzwisen, alwo die Oberholzer auch etwas Wasser auf rechte Hand
ausfiehren, und der Landmarchpach noch verners zwischen solchen Ober-
holz wisen rinet, ab und ab bis zu einer Wöhr, wardurch derjSchuech-
wascherpach auf die Wisen gelaidt würdet, der Landschaidtbach aber
herdan rinnet, neben auf rechter Hand der Salzburgischen Oberholzwisen,
so der Zeit Wolf Prämb zu Kieschincken innen hat, hinum 94 Schrit in
ainer Eunden unzt zu bedeiten Küeschinckens Hag Egg, negstbei zwo
iunge Yeichten stehen, nach solch Hechfeldischen Wisenhag rechte Hand
herum auf und auf im Holz oder Walt bis an der Spießlländer Hag Greiz,
welches Holz herinseits Tobiasen Pruedl zu Eatensham gehörig, nach¬
mals zwerchs rechter Seiten nach dem Hag hinum bis zu solchem Ländler
Hag Egg des Holzs am Kerndl. Yolgents aberts mehr nach dem Hag
noch lingge Hand im Kerndlholz bis an solches Egg und des Hanß Hinter-
mayrs Huef: und Hackenschmids zu Jägenreuth Wisen, hernach zwerch
über die Wisen, in deren Mitte die befindliche Paum miten im March
stehen, bis an den Kerndlbach.
NB. Nachmals wan die Landschaidtung nit nach dem Landgraben,
sondern des Pflegers zu Cammer und Cogl Begehrn gemeß nach: und zwi¬
schen der Entschaidung der Grind gehet, thete sich selbe also befinden als:
Über dem Pach nach dem Hag, so Hanßen Polster an der Linden
gehörig und zu machen schuldig, aufwerts und nach solchem hinum bis
738
Strnadt.
[430]
hinaus an Wolf Players an der Schwendt Gründ, sodan noch nach bedeits
Polsters Zaun und Hag, mehr lingger Hand für und für bis an das in¬
wendig Zaunegg, von solchem Egg rechte Hand fürwerts nach dem Zaun
gegen der Schwandt, durch den Scliwendtner Feldöster bis an den Land¬
straß Gattern, in solcher Landstrassen, so die Ländler die ho che St ras-
sen nennen, im Dorf Schwendt für in Mite des Reibnagls, alda die auf
lingger Hand anstossente Grind mit Grundherrschaft ins Land ob der
Enß gehörig, bis an der Schlaggattern Sääln, sodan durch und nach des
Tobias Klaubers daselbst Zaun, welcher Zaun abwerts ain Gwandten an
die Schlager wisen und solche Wisen an den Gollaupach stosset und
sodan solchem Pach aufwerts nach.
Im Fall aber vorberierte aufgeworfne Gräben das Landmarch sein,
thuet es volgent die Schaidung zaigen, als:
Yon obbedeitem Kerndlpächel über die Wisen ab und ab bis in das
Egg, alwo sich der zu baiden Seiten aufgeworfne Landgraben befindt,
hernach in dem Landgraben rechte Hand gegen Mittag aufwerts etwas
wenigs für den auf lingger Hand lassenden Rödlpaurn, alda der Gra¬
ben sich endet, sodan zwischen dem auf lingger Seiten des Walcherischen
und rechter Hand des Cammer: und Coglischen Holzes, etwas gegen
Mittag gerat fürwerts durch bis auf den andern gleichmessigen Land¬
graben, alwo es lingge Hand auch Walcherisch: und rechter Seiten Cogl:
und Wartenburgisch. Verners in und nach solchem Graben hinum bis
herentseits an und bei 60 Schrit für des Andre Rauchenschwandtners
inhabendt Hochfürstl. Straßwalchisch belechneten auch ins Landgericht
Hechfeld gehörige Herrnwisen, sodan noch verners in solchem Landgrabm
(auf welch baiden Wällen her und her gar grosse Thann: und andere
Paumen stehen, von denen niemand bei hocher Straf einiche umhacken
noch stimlen darf, gestalten es gedachter Rauchenschwandtner zwar vor
langen Jahren, als er noch in Coglischer Herrschaft gehaust, bei dem
gehaltnen Land recht zu Cogl öffentlich verlösen hören, wan iemand
auf dem Landschüzungs Graben auf der Seiten gegen Österreich einen
Paum umschlieg, selbiger zur Straf an einen andern Paum aldahin werts:
wan aber ainer ainen Paum auf dem herendtern Wall abhauete, jeniger
herein gegen Salzburg schauent, gehenckt werden solle, derentwegen
auch vor wenig Jahrn ain selbigen Orts Underthan, so nur ainen Paum
etwas gestimlet, p etlich und 30 fl. vom Herrn Graf Khevenhiller abge¬
straft worden) fürbas, alwo er zwar seift, krump hinum in den Pach die
Goldau genant, obwolen nun der Landgraben endter des Pachs wider
anfangt und über die Coglischen Wißmäder, bisweilen ein Gwandten brait,
[431]
Grenzbeschreibungen.
739
auch schmöler vom Pach noch fortan unzt zu der Schlagmül, gegen über
auf der Hach bis zum gespörten Gattern, so der Paur anwGickha72
Cogler Herrschaft unterhalten und Spören muß, wehrt auch verners das
Landmarch von solchem Gattern neben dem Hag hin und hin auf der
Leiten bis zum Steifferpacli, volgents nach und in der Goldau unzt
zur Weningach wehren und sich erstrecken solle, und welchem dan auch
die hernach inserirte Jaghueb oder Edt in Hägern in diser Landge¬
richtlicher Iurisdiction zu sein sich befindet, so will man doch selbiger-
seits solches nit gestatten, sondern volgents bedeiter Pach, und wie sich
die Grind schaiden, vor das March halten, als nemlich in der Mitten
herenthalb noch und in dem Pach gegen dem Einsal aufwerts unzt aber
zu vorgedachts Eauchenschwandtners Herrn: oder Genßwisel, über die
Goldau nach dem auf lingger Hand herein gehent befindlichen Hag unzt
wider zum Pach, sodan etwas wenigs abwerts hinter dem Haus über
dessen Stög, volgents lingge Hand in Mite und nach der Goldau gegen
dem Einsal aufwerts für die Schranckpäm: oder Schwendtner Mül (so
auch mit Grundherrschaft auf den Cogl unterworfen und derentwillen
selbige Obrigkheit obwolens herendter des wassers gelegen, sowol auch
auf denen dahin mit Grundherrschaft unterwürfigen, zwischen denen diß
orts belechneten und ligenden Wismädern der Landgerichtlichen Iuris¬
diction sich anmassen wollen) für die alhero nach Straßwalchen gehörige
Schlagmühl, auch dessen Mülwasser Einkehrungs Wöhr auf und auf bis
an der Jaghueb: oder Eder Wisen, so zur Herrschaft Franckenburg
Grundherrschaftlich unterworfen (dahero dan auch selbige Herrschaft
dem hiesigen Landgericht die Iurisdiction nit bestehet, destwegen dan so¬
wol diß: als anders halber mehrere gehorsame Erleitterung craft Beilag
Litt. C protocolirt worden) nochmals vom Pach zwerch des Balthasarn
Schmidts Wurths anderHildenedt73 Zaun nach rechte Hand über die
Wisen und Hech bis zu dem Hildeneder Gattern, nach solchem Gattern
noch fürwerts nach deren Zaun lingge Hand hinüber bis an solches
Zaunegg, vom Egg nach dem negst daran stossenden Eain bis an des
Eder und Tobias Lethners zu Jagenreuth Zaunpalken. Von solchen
zwo Palken fürwerts an die Stauden und Stainfc&ßli, von selbigen Stain-
pachs Rinnsal in seits lingger Hand aufwerts für das Dorf Jaghueb oder
Ödt in Hagern,74 auf und auf zwischen solcher: auch der Pelzleithner
und Jägenreuther Wismader unzt über den Stambach, neben dem Hag
über das Wismad an der Pelzleithner und Jägenreuther Holzschachen,
nach dem Eder Hag hinauf, zimlich hoch gegen dem Haslberg an des
Michael Auers und Eders Hagegg am Gupf genandt. Von dannen lingge
Archiv. 302. Band. II. Hälfte. 4g
740
Strnadt.
[432]
Hand im Holz etwas seit räms und abwerts nach des Michael Auers und
Hansen Mehrls am Haslberg Hag durch und ab unzt an des negst des
Mehrls Behausung Holzegg, von solchem nach des Georgen Hildeneders
zu bedeittem Ödt Zaun gerad hinunter an den Zaunpalken, negstbei ain
gemainer Marchstain ligt, von solchem Marchstain und Zaun zwerch
gegen der Oberholzer Grind auf aber ain solcher Marchstain, von deme
5 Schrit gerat hindan auf ain Wassergrabl, nach solchem schrems über
den Hasibach an ein alten Öpflpäm, von deme gerad auf den Eain dem
Stainheuffl zue, nach solchem noch gerat hinfür auf den Eain und
nach Ausgang dessen über das Annewendt an der Oberholzer und Eder
Zaunpalken, von solchen Palken noch fürwerts zwischen des Mathias
Hintermairs zu Oberholz und der Eder Länder, am Eain hinüber bis an
die Leithen, sodan über solche Leithen abaus nach bedeits Hintermairs
Hag an den Gollaupach (negst endter dessen beilich aines Stainwurfs
weit die Mftl in Angern, so auch unter Cogl gehörig: zu sehen ist),
von deme diserseits wider gegen dem Einsal noch aufwerts bis zu dem
vorberierten Pachwasser die Kleingach (,Wenigach' in einem zweiten
Exemplar) genant,75 so durch ein negst stehende Pruggen in oftgedachte
Gollau rinnet, die Landschaidtung gehen solle, alwo sich entseits der
Gollau die Kayserliche Herrschaft Wildenegg anfangt.
Gegen der Kayserl. Herrschaft Wildenegg.
Yon dannen in Mite der Goldau neben der Auwisen aufwerts bis
zum Hag, dan vom Hag noch im Pach fortan 125 Schrit bis zu dem Ort
der Goldau, welches zum ordentlichen Landgraben 35 Schrit gerat, doch
zwerch für den grossen Paumstock hinein zaigt, volgents im Graben bis
zur Strassen, so durch das Holz gehet, 70: sodann in solchem Wald als
zwischen auf lingger Hand der Mänseer Panholz und rechter Seiten der
Oberholzer Grainet gehilz unzt zu den Haslstauden (so aber bereits um¬
gefallen und nur blosse Würzen und etliche Trümer moderigs Holz ver¬
banden) 456: von solcher zu besserer Gedechtnuß 6 Schrit auf ain um-
gefallne grosse Than, so unaufgearbeit ligen verbleibt, von dannen noch
aufwerts 300 Schrit zu ainem alt buechen Stock, warin gemain Sag nach
ein March gehaut gewest und aniezt der daran stehent doppelter Größling
(so aber ansider bis Anno 1676 vom Wind umgerissen und also nur der
Stock verhanden) darfür gehalten würdet, von dannen fürwerts rechte
Hand etwas schrems 100 Schrit auf ein vom Stam auf krumpe Thann,
so dem Simon Oberholzer von seinen Voreltern vor ainen Marchpaum vor-
zaigt, auch dem Ansehen nach ein Creuz darein gehaut: doch verwaxen
[433]
Grrenzbeschreibungen.
741
worden, verners gerat fortan bis in den Gsteka Grabm 254 Schrit, so auf
rechter Hand der Oberholzer und lingger der Scheuberer: oder Huebwald
Schaidt, bis zum Pernlochholz genant, in gedachtem Grabm abwerts bis
an rienjgaslbach und volgents an der Obholzer Häger 27 Schrit, verners
neben des Hags lingger Hand wider aufwerts im Pernloch bis auf das
Hagegg, waran die Haslberger Wis stost. Von solchem Hagegg (wie es
dem iezigen Inhaber Michael Auer von seinen verstorbenen Yater Zacha¬
rias Auer sei: dessen gegebnen Erleiterung nach also ordentlich vorzaigt,
alwo vor disem erstgedachts Hag gestanden: und zu deren vermählend
bessern Gelegenheit an iezigs Ort ubersetzt worden sein solle, welches
aber die WildeneggiscKen Unterthannen weniger solche Herrschaft ge¬
statten wollen, sondern bis zum Hag berechtigt zu sein vorgeben) p
90 Schrit lingge Hand in das Holz zwerch aufwerts, verner 196 Schrit
gerat dem Graben zue, sodan im Grabm abaus bis zu dem Haslberger
Grabm auch Pelzleithner und Jägenreuther Holz an, verners noch in
solchem Grabm abwerts unzt in den Stainbach, in disem Pach lingge
Hand nach dem Einsal bis zu solchem Prindl ober Hanß Hintermayrs
Schlaifhittens Wasserwöhr, volgents vom Prindl gerat in die Strassen
und in selbiger herunter durch das Holz, und folgents am Weg über den
Wisfleck für die unweit auf rechter Hand befindlich Pelzleith: und Jagen-
reutische uralte zwo Kholstet und solcher Hitten gedachter Pelzleith¬
ner Hag zue, von welchem Hag aufwerts zu dem Eoshalt Gattern, von
dannen in der Holzstrassen auf lingger Hand bis an Eeibnagl aufwerts
am des Huebwalts und Pichler Holz, unweit des auf rechter
Seiten befindlichen Kaltenprun hin und hin bis an das Priggl am
Hochweg, volgents an der obern Strassen bis an der Winserreuther76
Pruggen und negst an Pichler77 Gattern. Von solcher Pruggen dem Pach
aufwerts 21 Schrit an eine grosse Thann, so miten im March stehet,
waran unden Euepp Hueber Schmid diß Grichts und Wolf Dopler an der
Hueb Wildenegger Herrschaft hägert. Yon solcher Thann schräms rechte
Hand aufwerts neben auf lingger Seiten für ain auswendigen grossen
Pürpam an denienigen Eain, so auf rechter Hand die Winserreuther
und lingger des Doplers an der Hueb78 Grind Schaidt, an solchem Eain
vier Gwandtenlang hinab bis an gedachts Doplers Zaun, im Puechet ge¬
nannt, hernach neben bedeits Doplers Zaun gerad hinunter aine Gwandten¬
lang über gedachts Euep Huebers Puechet stigl und ligenden gemainen
Marchstain, von welchem aber ain gwandten gerat am Eain abaus auf
den andern Marchstain, alwo ein grosser Pierpaum stehet, verners am
Eain noch fortan auf den driten und weiter auf den vierten Eggstain,
48*
742
Strnadt.
[434]
sodan rechte Hand zwerch herüber zwischen auf lingger der Eabm¬
schwandtner Wis: und rechter Seiten der Winserreuther Paugrind,
auf solchem Eain über zum thail in der Mitten aber auf ain gemainen
Marchstain, bis an das/Salzweghölzl in der Grueben, von solcher für-
werts zu den Hagendorn: und andern Stauden, in einem Graben fortan
für des Mathias Hochenauers zu Stockham diß Gerichts gehörigen Pier-
päm, warbei ein gemainer Marchstain ligt, sodan gerat zwischen der
Eabenschwandtner und Stockhamer Grind bis miten an Spilpaiz
durch die Grieben unzt auf die Mülstrassen, so von Stockham nach
Eabenschwandt gehet, von welcher bey 10 Schrit auf ain Eain, welcher
auf rechten Seiten gedachter Stockhamer und lingger Hand bedeiter
Eabenschwandtner Grind Schaidt, an solchem Eain abwerts gegen der
Edl: oder Erlachpeunt p 150 Schrit, neben auf rechter Hand befindlich:
und lassenden Grueben an der Eabenschwandtner inwendigs Grindegg,
sodann zwerch hinüber so 80 Schrit an Hansl Pruedls zu Stockham Eain,
auf solchem Eain abaus unzt zur Petlergassen und Strassen, in
solcher Strassen zwischen der Edl: und Erlachpeunt und solchem Zaun
auf rechter: dann lingger Seiten der Eabenschwandtner Grind, über zum
thail in Mite ain gemainer Marchstain, hinab in den Eeibnagl bis zur
ordentlichen Landstrassen, so von Straßwalchen durch Irstorf
gen Man see gehet, alwo auf lingger Seiten auf dem Annawendt und
Egg bedeit beeder zusam gehenden Strassen ain zimlich groß gräbleter
Marchstain, warein ein Hufeisen dief und in Mite dessen einem dopelten
Creiz gleichsehent, so oben darüber ausgehet, gebaut ist, sodann über
obgedachte Landstrassen am Eain zwischen auf rechter Hand der
Irstorfer und lingger Seiten mehrgedachter Eabmschwandtner Länder
bei 89 Schrit auf ain haltenden gemain klienern weissen Marchstain.
Von dannen abwerts 143 Schrit neben Martin Kaisers Land an Michael
Fürstens Zaun, nach solchem Zaun lingge Hand um und um nach der
Eabmschwandtner und zwischen der Irstorfer Wisen bis an h. Pfarrers
zu Straßwalchen Wisen Zaunegg und an Pach, nach solchem Zaun gegen
Irstorf herein werts bis an dessen Egg und Gangsteigstigl, so von Irstorf
gen Eabmschwandt weiß, volgents aufwerts an den obern Balthasarn
Eeuhovers Zaun zue, nach solchem Zaun und Stauden hinüber in den
Hözlgrabm an Hans Stampfls in der Tägling Hag, in solchem Grabm,
welcher gedachts Stampfls und Haslacher Grind Schaidt, in Mite dessen
hinauf unzt über den Höchl and Annawendt auf denienigen Veldrain, so
der auf rechter Hand Hans Stampfls in der Tägling und lingger mehr-
bedeiter Haslacher Grind Schaidt, auf solchem Eain hinüber zu ainer
[435]
Grenzbeschreibungen.
743
Wegschaid auf den ordentlichen groß: und praiten Marchstain, worauf
ain Huef Eisen und die Jahrzahl 1577 wohlkennend und sichtbar aus¬
gebaut ist, von dannen 15 Schrit über ain gemain klainen Marchstain
in die Veldstrassen in Mite des Eeibnagls, volgents hinaus durch ain
Feld öster unzt zum andern Gattern, so mehrbedeiter Haslacher und des
Stampfls Grind Schaidt, von solchem rechte Hand solchen Zauns ins
Wassergrab 1, verners im Thal oder Grabm gerat in: an: und auf den
Irsperg, hinauf bis an den Schöpflinger Weg, von deine nach dem Grabm
noch hinauf an der Schöpflinger Hag, verner auf die Wasserschaid,
nachmals nach dem Hag lingge Hand bis zur Stigl, von der Stigl 4 Schrit
zum Hagegg, nach selbigem nach der Schöpflinger und Wibmer Hag
hinum an der Spilberger Zaun, nach solchem Zaun noch verners liinum
an denienigen Gattern oder Öster, alwo die drei Gerichter als Wil-
denegg gegen Aufgang, dann Liechtenthan gegen Mittag und diß
Gerichts Hechfeld gegen Nidergang zusammen stossen, und also diß
Landgericht gegen den auslendigen Orten ein End hat.
Nachmals stossen auf rechter Seiten sowohl das Gehilz, Wismäder
und Grind im Landgericht und Burgfrid gegen Mittag oder gegen Salz¬
burg werts zue, alle hinüber an das Hochfürstl. Salzburg. Pfleggericht
Liechtenthan unzt wider zu dem im Anfang diser Beschreibung inserirten
Landgraben in der Bayrstraßen, welich aigentliche Ort aber, weil es
inlendig und craft des vorallegirten gn. bevelchs nit verordnet, dermal
nit beschriben, sondern dise Confinen Beschreibung beschlossen worden.
(Grenzverhältnisse des Pfleggerichtes Straßwalchen, ö. T., Fasz. 75, Nr. 81,
im Kreisarchive München.)
f) Aus dem Diarium des churfixrstl. Rechtsrates und Kastners
zu Burghausen Franz Bernhard von Prielmayr, ddo. 19., 20.
und 21. Juni 1719.
Yon dem in dem Dorf Pfeninglanten befindlichen Österl an den
Weg gegen 200 Schritt hinunter in das Dorf, alsdann neben und bei
dem Wagnerhäusl rechter Hand über die Wiesen einen alten verwachsenen
Weg hinauf in die Puileithen80 bis auf den sogenannten Postweg für das
undisputirliche Granizmarich,welches Freyburg und Straßwalchen
schaidet, bis sich die Braun au is che Gerichts Gran iz beym obern
Zauneck der Pinderpoint, so den Burgfrid Straßwalchen und ge¬
dachtes Gericht Braunau separirt, von disem Zauneck an ist die
Graniz nach der alten Beschreibung (ex 1670) vorgezeigt worden. Be¬
merkt wird, daß die Straß walcher das Bründl und alte Waschlacken, so
744
Strnadt.
[436]
den Lateinern zugehörig, abgehen laßen und weiter hinum bei 100 Schritt
gesezt und wollen, daß dieses jezige Bründl das Landmarch sei, während
die wirkliche Graniz schnurgerade hinunter bis zu dem Kirchstigl, so von
einer ausgehackten Eichen gewesen, aniezo aber ein Gatterl aldort ist,
von dieser Stigl dann der Zaun hinum von der Stocket bis zur Braunauer
Landstrassen und dem Gattern daselbst das March ist. Von diesem
Gattern über die Braunauer Strassen geht das March im Zaun, jezund
ein Zeilen Eichen bis zum Zaun zwischen der Straßwalcher und Haidinger
Braunauer Unterthanen Gründen bis auf die Kössendorfer Säumer¬
straß, so man jezt Bayr Straß nennt, zu der Straßwalcher Kirchstigl,
[befj welcher ein großer Stein liegt. Alda fangt sich wieder des
Gericht Fry bürg Graniz an, welche gedachtes Gericht und das
Salzburgische scheidet und reichet hinauf auf den schwendten Gattern,
von dannen rechter Hand hinum an den Marchstein im Kreith, im Eck
weiter zu denen Märchen im Holz hinauf, wo das erst der Creuzstein in
der Mergelgrub, der ander an einen Stock ,beym ausstockhern' genannt,
der dritt im Holz Land Holz, der vierte 50 Schritte von dem eisen Gatterl,
ferner zu der groß eingebauten Eich über die Wiesen und weiters hinauf
beim Piembaum vorbei bis zum breiten Gatterl am Tannberg, alwo
gleichfalls eine große verlackte Eiche steht, von welcher die Graniz auf
eine Tanne bei der Gunzer Wiese reicht. Von dieser Tanne gehet das
March in den Kriegraben und vor diesem genante Dockenleithen
bis zu dem alten Alberpaumb, ober welchem das Bründl und Gangsteig,
wo man die Maleficanten sowol Bayrischer als Salzburger
seits an einander aushändiget, von welchem Alberer aber man von
Seiten Salzburg nichts wißen will, da doch solche Alber, von welcher noch
dato ein Stock von ungefähr 2 Klaftern und daneben eine steinerne Platte
an diesem Ort liegt; diese Alber scheidet folgende Gerichter:
Matsee, Altenthann, Freyburg und Braunau, von welcher Alber
dann das fernere March hinauf auf obverstandenes Bründl und Ort zur
Auslieferung der Maleficanten. Von diesem scheidet es sich wieder herab
an das Hag, wo die Stigl steht.
Und an disem Ort fangt sich die große Graniz Differenz zwi¬
schen dem Gericht Braunau und dem Salzb. Gericht Matsee an, indem
die Salzburg. Beamten nach sag der Braunauer Gerichtsdiener und Unter¬
thanen die Graniz behaupten wollen, das solche von erstgedachter Stigl
oder Hag bis an des Grubers Braunauischen Gerichtsmans Hageck und
von diesem über Granzing, Anhausen, Eoswinkl bis zu der großen Linden,
welche im Feld zwischen Mundenham und Sinham steht, gehe, welches
[437]
Grenzbeschreibungen.
745
einen Circuit von ungefähr dritthalb Stund machete und alle die in diesem
District, so undisputirlich in Bayrn herein gehört, entlegenen Unter-
thanen in die Herrschaft Matsee hinaus marchete, da doch nach den
vorhandenen Märchen das von ebengemelten Stigl am hagten krathen
(sie) weg hinum in der Gufärtinger Holz und deren verlackten March¬
bäumen nach zu dem Stainheiffel, von welchem man nichts wissen
will, das March geht. Von hier geht das Landmarch in den Graben
hinunter gegen Guferting und von dannen nach den Marchbäumen in
den Hölzern hinüber bis gegen Diernham zu einem Marchstein in der
Point genannt, so zwischen zwei angeplezten Erlen liegt, von diesem
wieder ein Stein über die Wiesen hinüber ganz im Eck der Point im
Reitshamber feld zwischen der Reitshamber und Diernhamber Gründe,
der vierte in äußern Ländern der Reitshamer einen Rain, und von dannen
über zwerch auf das Reden Bachl. Ferner geht das Gem arch über Zwerch
vom Reden oder Königsbachl81 im See hinum gegen Nieder-Trum, alda
dann veraiög Vertrag die zu Matsee einkommenen Malefizpersonen durch
des Gerichts Braunau Amtmann übernommen werden müßen. Von
Niedertrum an bis gegen das Dorf Perwang findet sich keine
ordentliche Yermarchung und Graniz, also das nicht eigentlich zu sagen,
was für Salzburgische Unterthanen diesseits der Graniz zwischen beiden
Orten Niedertrum und Perwang liegen. Zwei alte Männer sagen wol,
daß die Forst- und Wildmeister die Granizen von Niedertrum über das
Puch et hinauf gegen Perwang jederzeit beritten und gejagt haben, wo¬
gegen zwei andere gehört haben, daß die große im Feld zwischen
Munden ham und Sin ham stehende Linde das March sein solle.
Bleibt man nun bei diesem letzteren Landmarch,82 so kommen
aus Bayrn in das Matseeische cum omni causa viele Güter und Unterthanen.
Geht man dagegen den Märchen nach nemlich vom See hinauf über das
Puchet nach den geplözten Prunen (sie) auf des Auer Graben und diesen
bis auf den Zeller Graben der gegen Siglmoß ist, von dannen nach dem
Graben am Grabensee und von diesen hinum auf den Eck Graben aber
hinauf zu dem großen Eck: halt Marchstein bei der Gruben, von diesem
geht die Graniz zwischen Edten und Creuz-Edt auf dem Fahrtweg gegen
Pergham: so bleiben obgedacht viele Unterthanen und Güter im Land
Bayrn. Unter Perwang an der Matig endet sich das Amt Munder-
fing, dagegen hebt sich an das Amt Veldtkirchen, bei welchem sowie
auch im Amt Eglsperg es keine Differenz gibt.
(Akt ö. T., Fasz. 75, Nr. 81, im Kreisarchive München.)
746
Strnadt.
[438]
X. Grenzbeschreibung des Reischacher Amtes des Land¬
gerichtes Öting
vom 17. bis 20. April 1589 (gehörig zur Textseite 565).
Dieses Amt facht sich an bei vorgenanntem Prükl, so über den
Pach. die Töfstat gemacht (bei Sibmgattern). Von demselben geet ein
Weg herauf über die Hoch, neben den Edtgärten und Stauden herum,
auf Alb er sp erg und Lichdorf zu dem Aichholz. Dasselb wert bis gen
Lichdorf an das Dorf, welches Eggenfelderisch. Von dannen zwerch hin¬
über auf die Landstraß, so aus der Trenbeckischen Hofmarch Ärbing
oder Waldperg in diesem Gericht gelegen geen Ekenfelden geet, und über
die Hoch gen Weingarten zu des alten Weingartners Mitterland. Dasselb
hat ain Stain zu einem March, das zeigt ab und ab unzt wiederum auf
die Straß und ordenlichen Weg, so gen Stainhausen geet. Alsdann von
des Weingartners Land schlecht über gen Hof und den Öschenperg, von
dannen hinab nach den Feldern zu der hilzen Marterseiln, weliche und
des Castengruebers Gründ abermals bede Landgericht Eggenfelden und
Otting schaidet, und zeigt weiter hinab in den Tobel, der zwischen des
Wibmer: und Schweiberers Gründ gelegen zu der YVasserrunß vor dem
Sengerholz. In dieser Wasserrunß entspringt der Türkenpacli, der hat
daselbst sein Ursprung und Anfang, wert hinab bis an den Instram,
aldort derselb seinen Ausgang und End nimt. Dieser Türkenpach schaidet
durchaus Gericht Eggenfelden, Julbach und Otting.
Dieses Amt hat unter ihme die Hofmarch Ärbing oder Waldperg,
auch Nidern Per ach.
Amt Stamham.
Dieses Amt so sonsten vor Zeiten zu dem Keischacher Amt gehörig
gewest, und das Gericht Julbach thuet gleichfalls der Türkenpach und
der Instram voneinander schaiden, darunter auch das Märktl und Leon-
berger Gebiet begriffen.
(Gerichtsliteralien Burghausen, Forstgericht Burghausen, Bl. 109—110, im
Allg. Reichsarchive München.)
XL Hansen Hofmanns Forstmeisters in Österreich ob der
Ens Bericht imd Relation an die verordneten kaiserlichen
Gommissarien die Landgräniz zwischen Österreich und
Bayrn betreffend vom J. 1581.
Wolgeborn Edl Gestreng, gnedig und günstig herrn. Demnach
Eur Gn. auf allergnedigiste Verordnung und bevelch der Köm. Kay. Mt.
[439]
Grenzbeschreibungen.
747
unsers allergnedigisten herrn sich den 18. September diß 81. Jars in
obern Franckenmarckht verfliegt und alda irer habenden Instruction
nach neben denen von der fürstl. Gn. Herzogen von Bayrn wegen herrn
Abgesandten den Landgraben und Land Confmen besichtigen, verneuern
und alle andere Irrungen und Eingriff, so sich zwischen baiden heusern
Össterreich ob der Enß und bayrischen Landleuthen und Unterthanen
begeben und zuegetragen, abhandlen hinlegen und vergleichen sollen,
weillen aber die Bayrischen hern Abgesanten nit erschinen und in dem
verlofnen Achzigisten und diß Ainundachzigisten Jars die Bayrischen,
als der Pfleger zue Ried, Pfleger zue Freitberg, der Khiz zue March-
kirchen,83 Mautner zue Straßwaiden und andere mehr mit vil bewährten
Personnen die Gränizen berüten, ires gefallens die Ausmarckung ge¬
macht, so haben Eur gn. mir bevolehen, das Ich auch allenthalben die
rechten alten Piemark und Land Confinen mich aigentlich erfragen und
besichtigen, auch anderer Stritt und Irrung erkundigen solle.
Zur gehorsamen Yolziehung dessen hab ich mich samt Balthasar
Anman Burger in obern Franckenmarckt, Caspar Scheiblhueber Land¬
richter der Herrschaft Camern und David Neidthödl Hofschreiber der
Herrschaft Franckenburg samt andern der Herrschaft Franckenburg
Unterthanen, so an die Landtgränizen rainen, auch den Walthüetern
auf die mit den Bayrischen strittige Gränizen verfüegt und von ainer
March bis zuer andern abgangen und besichtigt, auch die rechten alten
Piemarchgrueben und Marek Päm wider um geräumt und verneuert.
Und Erstlich fächt sich die alte gebreichige richtigen Piemarch an
am Manseer gebürg, ist ain augenscheinlicher richtiger aufgeworfner
Landgraben, der geet bis gen Müllhaiin, von dannen abwerts bis zum
Rain, welicher Landgraben an vilen örtern offen und eingangen, aus Ur¬
sachen, das seit des ainundfünfzigisten Jars kain bereutung und Pesse-
rung beschehen und fürgenomen worden, daher an vil orten das viech
und anders bei Tag und nacht aus disem in andere Land getriben und
gefüert, und Ir Khay: Mt. aufschlag Maut und Zoll verschlaift und durch
geschwärzt und also Ir Kay; Mt. Camerguet geschmölert und verfürt
wüerdet.
Zum andern von obbemelten ort am Rain get ernenter graben an
des Matheusen Auer zue Perkhaim acker hinauf gegen der Saimerleüten
und bis zue des Hannsen Schern und Schmid Cainzen zue Perkhaim, auch
an Georgen Fuschel und Georgen Koglers Gehülz, von dannen an den
gehägern liinum bis an den alten Marchstain, daran der Bayrischen ge¬
hülz der Puechscharten genant raint, vnn dannen bis wider in ein March
748
Strnadt.
[440]
Päm am Sämerweeg, daran des Hannsen Huebers zue Perkhaim holz
stöst, und bis in die schuester oder läbwisel so zue negst bey der Roten
Lacken liegt (fehlt offenbar nun mehrers) gedient und von Ime ge¬
hört, das Er den Bayrischen an disem Taxegg ainich Holzmaissen oder
Jagen nit gestatt, welches Taxegg aufs wenigist ain halbe Yiertlmeil
brait und ain Viertl meil lang ist, dasselbig wällen die Bayrischen inen
so woll alß die vorbenenten örter gen Franckenburg zueaignen.84
Zum dritten von negstgemelten Piemarktannen auf den Henhart
wald, wellicher Geyman zuegehört, bei dem Ursprung des Limpachs an
dem Samersteig welicher gen Seppenreut get, werd die Land Confinen
bis zue ainer Creutz Puechen, von danen neben dem Samerweg hinum
bis undern Schloßberg, an wellichem ort wol unterhalb der March an
unstritbaren örtern dis Lands der Pfleger zue Eied ainen österreichischen
Unterthan, Wolf Schober zue Fridhelbing seßhaft, als er sein geschlagnes
Holz haimfüeren wollen, ain spieß an das herz gesezt, mit vermelden, er
soll das holz in Bayrn füeren oder er wöll den spießen in in stechen und
also den Unterthan dahin zwungen, das er berüert holz in Bayren
füeren müessen, daselbst er Pfleger dem Unterthan die Oxen ausge-
spant, wellicher armer Unterthan aus schröcken alßpald erkrankt und
nach wenig tagen mit Tod abgangen. Vom Schloßberg an der leutl hinum
den hangenten Weg nach bis zue der Krumpen oder Herzogs Puechen
bis an die. Schran graben oder Sauwillen abwerts gegen der Laden Wisen,
daselbst hat der so auf dem Schramos, so in Bayrn gehört, wohnt, die
österreichische Holzhüeter um Schlaung des Hagholz bitten müessen,
under dem Schramos nach der wisen hinum bis an den Heyweg, von
demselben bis zue der Piemarchgrueben zunagst bei der straß gelegen so
gen Waltzell get.
Zum Vierten so facht sich die Land Confinen widerum bey nächst-
gemelter Piemarchgrueben an und get bis zum Pründl am Tunkegg, von
dannen in Prüyllgraben und im Weg an das hinter Gilgenegg zue ainer
Creuzthannen, alda ain Pründl. Wann die Bayrischen Undterthanen ire
wisen wessern wollen, haben sie die Waldhiieter diß Lands darumen biten
müessen, jezo aignen sie inen das Pründl zue, von ermelten Gilgenegg
am weg bis zue ainer Creutz Puechen abwerts bis an ain hoch daselbst
hinüber bis an das ;Eeiggegg alda hinum bis zue der andern Whür, von
sollichem nach der Punzen hinter dem Egg in die zwo Piemarchgrueben,
von derselben an dem Weg hinum bis zue der langen grueben daselbst,
zwerchüber bis abermal zue zwo Piemarchgrueben, dazwischen ain
Tannen, hab ich zaichnen und Österreich daran schreiben lassen, von
[441]
Grenzbeschreibungen.
749
solichen grueben in das Raschmoß und an den Sämergraben, und den
Hengst85 daselbs an die leuten zue der grueben Haberreut, alda widerumen
der rechte alte Landgraben, darbey ain grosse Tannen, daran ich Össter-
reich geschriben, vom selben Landgraben in der Hagerleuten über die
hoch zum Peckenwegg und in die haßlstauden über denselben Weg hinum
an S. Colmansteig und abwerts in Asanggraben, vom selben in Raben¬
graben in der hoch hinauf bis in Paumgarten und in die| Diefenau in
derselben hinauf den Pach nach bis in den Landgraben, zue der Schran-
cken, alda die Landstraß auf Ried durchgehet und beinyStuell genant wiert.
Für das fünft von bemelten Schrancken oder Riederstraß dem
Landgraben nach get das alte rechte Landgemerk unten an der leuten
zwischen dem Stuel und des herrn von Tannberg holz, genant am^Füllel,
hinum bis zue der Jägersödt, von dannen unter der Leuten zue dem Weg
so gen alten Sumerau get, unter der leuten in graben aufwerts bis zue
ainem Weg, in selben hinauf bis zue der Wällinger straß, so gehen Ried
get, daselbst steet ain haßlstauden und gegenüber ist ain Piemarchgraben,
nach demselben unten an der Leuten hinum bis zum Troppel Pründl, vom
selben bis in Staingraben und zue der straß, so von Ampfelwang auf
Ried get, daselbst ist mer der rechte Landgraben abwerts bis im Knogel-
bach, vom selben hinauf bis zum Schranck Päm ob Ottenschlag, alda
sich das Franckenburgisch gebiet endet, und der herrn von Polhaim gebiet
an das Bayrisch raint.
Zum Sechsten von hievor gedachten des Ammans auf dem Henhart
wait, so dem herrn Geyman zue Galspach maistes Thails zuegehört, an
und der hievor beschribnen ausmarckung nach bis zue dem nechstgemelten
Schränclc Paum ob Ottenschlag, welliches sich fast in die fünf meil wegs lang
erstreckt, haben sich die Bayrischen unterstanden ires gefallens im ver-
schinen achzigisten und diß ainundachtzigisten Jars über die alten rechten
march herein in diß-Land des Walds an etlichen orten bey zwaihundert bis
auf aintausent schrit und gar ain guete viertl meil wegs lang zugreifen,
ainen Weg hindurch gemaist und die Paum ausgeplezt, das sie inen jezo
zueaignen, ja sie entziehen dem herrn Geyman und andern Landleuten
auch deroselb und den Franckenburgischen XJnterthanen ire aigne Erb¬
hölzer, welliche sie versteurn und verdienen müessen, hacken und füeren
das schönste hojz hinweck, aber den össterreichischen wollen sie diß orts
ainich holzmaissen oder hinweckfüeren nit gestaten, sonder wo sie ainen
Össterreichischen Unterthan an bemeltem ort, es gehöre dem herrn
Geyman oder den XJnterthanen zue, mit holzmaissen oder hinweckfüerung
betreten, so pfenden die Bayrischen gemelte Österreichische Unter-
750
Strnadt.
[442]
thanen und tribulieren sie nacli irem gefallen, also woll auch gebrauchen
sie die Bayrischen sich diß orts der Wildt Pan und Geiayden, welliche doch
zue der herrschaft Franckenburg laut obbemeltes geiayd bevelchs gehörig.
Zum Sibenden. Nachdem auch die^Bayrischen alle die hievor be-
schriben rechte alte Piemarkgrueben mit holz und andern eingeworfen
und zuegefiilt auch allenthalben holzweg in diß land, darauf sie das holz
hinausfüeren, gemacht, so hab ich die Piemarchgrueben widerum aus¬
räumen und die unfuegsame holzweg verfellen und verschlagen lassen,
aber der Bayrische Pfleger zu Ried und anderemher, bey hundert Personen,
wolbewährt sein mier nachgezogen und haben gemelte Marchgrueben
wider zuegefiilt und eingeworfen, auch die holzweg räumen lassen.
Damit aber solliche ieztbenente und verzaichnete marchung die alte
rechte Piemarch gewiß sei, hat mir solliches neben den hievor benenten
vier alten ünterthanen, Wolf Preins Zinnhopel seines alters Achtzig
Jaren, Wolf Khampf zu Hinterstaining bey 70 Jaren, Leonhart Halden
zue^Eggenpolgern80 bey 60 Jaren, Wolf Holdt daselbst bei fünfzig Jaren,
Christof Lüpp und Wolf Lüpp, beede zue Schwinkh,87 Hanß Streicher
und Leonhart Winter zu Eggenpoigern, Leonhart Weißl Hofamtman,
Peter Rönninger und Leonhart Habring zu Reinegen,88 alle unter der Herr¬
schaft Franckenburg seßhaft, und Wolf Burger zueBubeshaim in Bayren,
des Capitis zue Passau Amtleut, welliche Ich samt andern Ünterthanen
bei mir gehabt, die mir solich Piemarch gezaigt und gewisen, dann sie
und ire Vater und Ureltern alda gewhonet und an disen strittigen orten
gehülzt und dessen guet wissen haben.
Und für das Acht so get die rechte Piemarck von den Schrancken
bei Ottenschlag in ainem Weg hinauf bis auf die strassen oder weg,
der von Haag auf Zwispallen89 get, da hat es echer ain Landgraben und
alte Schrancken, derselb get hinab zun^Grienmoß, welliches Gehülz dem
lierrn Höchenfelder zuegehört, von dannen zum, Muerhamer holz so
den herrn von Polhaim zuegehört, und bis zur Galgen Puechen auf
der hochstraß unzt in Stainhaufen90 und bis auf den Tanzpoden,
am selben weg hinum bis über die groß Frey, dann so get das Markt
über das Weitveld, welliches die Rain und Zain schaiden, bis gen
Geyersperg, alda die Kirchen und die Tafern bei der Kirchen in das
Fürstenthum Österreich gehört.91
In disem gezirck oder march untersteen sich die Bayrischen über die
Piemarch in das Fürstenthum Össterreich mit den geiayden zu greifen,
und beiagen den herrn von Polhaim ire gehülz auch das Muerhamer-
holz, welliche gehülz wie ich befindt, fast vor hundert Jaren und
[443]
Grenzbeschreibungen.
751
Anno 2992 von den Österreichischen beiagt worden, von obgedachten
Geyersperg weret die Landmarch am Gehülz hinum über das Weite Feldt
in den Eainen und Zainen bis auf Pramkirchen hinten hinum, bis in
das Pächl die Pram genant, miten in dem selben Pach abwerts bis in
die Ried au, von dannen ich der Landtgränizen nach weiter nit komen.
Zum Neunten nachdem sich auch gemainer Marckt und Burger¬
schaft in der Eiedau bei Hochlöblichen Landtshaubtmanschaft auch ainer
Ersamen Landtschaft diß Lands und Eur gn. zumermalen mit dem aller¬
höchsten beschwärt, das sie zuewider der zwischen dem Erzherzogthum
Österreich und Fürsstenthum Bayrn aufgerichten becreftigten Capitula¬
tion von den Bayrischen und sonderlich dem Landgericht Schärting in
vil weg und manicherlai weis zue ir der armen Burgerschaft und euserist
Verderben höchlichen beschwärt und betrangt werden sollen, so hab ich
mich samt obgemelten Balthasar Amman der Gräniz nach bis in die
Eiedau verfliegt, daselbst von denen in disem Land auch in Bayrn ge-
seßne Unterthanen Bericht und Erkundigung auch den Augenschein
genomen und gehalten, und im grund der Warheit sovil befunden, weilen
gedachter Markt Eiedau fast maisten Thails auf allen Seiten an das
Fürstenthum Bayren raint, in wellichen aus Össterreich zue khomen
mueß man durch Bayrn gleichwol ain klainen weg raisen, daher die
Bayrischen fürnemlich das Landgericht Schärting villeicht ohne vorwissen
und bewilligung des Landsfürsten in Bayren (aus unbillicher Anregung
wie ich bericht worden der Statt Schärding und der zwayer Flecken Zell
und Eab) zuwider der vor aufgerichten Capitulation welliche allein wegen
baider Land armen Inwohner aufgericht worden, denen Inwonern der
Eiedau von den Bayrischen Unterthanen ainiche Victualia was den
Pfening berüert, als Yiech, Schmalz, Käs, Traidt, Hey, Strey oder anders
Ja nit ain Stadthaim noch ain ay so wol auch andere kaufmanswaren
oder Bürgerliche Gewerb von Garn, Haar, Leinbath, Zwilch und der¬
gleichen zue komben oder verkaufen lassen, wiert: wo von alters her
gebreüchig gewesen und beschehen, ia wan auch der Eiedauer von disem
Landsfürsten befreite und confirmierte Jar und Wochenmärkt gehalten
werden, so warten die Bayrischen Gerichtsdiener auf allen strassen und
lassen weder Kramer noch Paursman, so in Bayrn gesessen, ainiche
War weder vil noch wenig wie gemelt auf sollichen Jar und Wochen¬
markt nit tragen noch bringen, vil weniger darf ain oder mer Bayrischer
Unterses von den Inwohnern zue Eiedau ainichen Wein, Brot, Fleisch
oder Ichtes erkaufen, da hierüber ainer oder mer betreten wiert, der
Ichtes gen Eiedau zu verkaufen tregt oder von den Eiedauern erkauft,
752
Strnadt.
[444]
wiert ime solliches von den Bayrischen Gerichtsdienern nit allein ge-
nomen, sondern noch darzue von dem Rentmaister und Landrichter am
leib und guet gestraft, und da ain Burger zue Riedau aim Bayrischen
Unterthan wein oder anders auf Porg gibt und diß der Landrichter zue
Schärding innen wiert, verbeut Er den Unterthanen, das sie die Riedauer
nit bezallen dörfen, ia sie die Bayrische Gerichtsdiener untersteen sich
auch die österreichischen Unterthanen, wan sie denen zue Riedau von
Yictualien oder andern Waren zuebringen wollen, auf den Gränizen zu
examiniern und zu kroen (sie), inen dasselbig zu nemen, derwegen die
Handtierende und Paursleuth dermaßen besorgt und erschröckt, das fast
niemant oder doch wenig der Inwohnern zue Riedau von Yictualien und
andern Waren Ichtes zuebringen oder zuetragen, auch iren Jar und
Wochenmarckt mehr zu besuechen abscheuch tragen. Was aber die Bay¬
rischen Burger und Unterthanen in Österreich hin und wider haimlich
fürkaufen und bestellen, das wiert ungewört, dardurch wollen nit allein
die armen Inwohner zue Riedau, wie Ichs zum Thail gesehen, in die
höchste Armuet und euserist Verderben gezwungen und bracht, sondern
auch fürnemlich der Khay: Mt: als Landsfürsten Maut, Zoll und Camer-
guet des Jars aufs wenigist p 300 fl. geschmelert und entzogen wierdet,
zu dem beschwären sich auch die in Bayrn wohnende Untersässen so wol
als die in Österreich mit dem höchsten, das sie gezwungen werden und
nit macht haben sollen, ire Waren an ort und Enden, wie es von alters
hero beschehen, da es inen gleichsam zu versilbern und zu verkaufen,
sondern erst weit zu irem grossen schaden gen Scharting sollen tragen.
Und da gleich dise erzelte hochwichtige Beschwärungen gar nit
wären (das aber alzvil wahr ist) so müeßen doch die armen Unterthanen
und Inwohner zue Riedau wegen der Behülzung von haus und hof lassen,
aus der Ursach, weil gedachter Markt Riedau wie gemelt fast maisten
Thails an Bayrn gelegen, so künen sie sich mit ringen Uncosten aus
Österreich nit behülzen, sonder haben hie vor ir notturft Pren und Pau-
holz aus Payren unwaigerlich um die billiche bezalung bekomen, iezo
aber ist allen Bayrischen Unterthanen bei grosser Straf verboten (wie
Ichs von inen selbst gehört) das sie den Riedauern ainich scheit holz da
sie samt handtierung, weil dise Capitulation zwischen beden Heusern
Össterreich und Bayrn aufgericht worden, im Gegenspil aber ist menig-
lich kund und offenbar, das sie wider dise Vergleichung von disen öster¬
reichischen Unterthanen und Inwohnern im wenigisten nit beschwärt
noch gehindert sein, dann inen das Land auf freye Jar und Wochenmärckt
zu kaufen, handien und zu wandlen frei offen steet, ia sie die Bayrischen
[445]
Grenzbosch reib u »gen.
753
lassen sich an sollicher Freihait nit benüegen sondern gebrauchen sich
des Fürkaufs wo sie kinen und mügen, machen in disem Land bei den
Unterthanen auf dem Gey haimliche Bestellungen von allerlay Yictualien,
Haar, Garn, Leinbat und dergleichen und lassens an die Gränizen an
haimliche örter bringen, alda es die Bayrischen empfachen, sonderlich
geschiecht es am Henhart und Haußrugg herum auch nit allein von
den Unterthanen, sondern auch den Bayrischen Landleuthen, wie ich
dessen guet wissen und bericht empfangen, auch der Amman zum Thail
gehört, dardurch sie dann der Khay: Mt: als Landsfürsten den Aufschlag
Zoll und Maut verfüern und hindurch schwerzen, aber den Unseligen
will man gegen Raichung aller gebürlichen Meut Zoll und Aufschlag im
wenigisten nit aus Payren ervolgen lassen, ob nun diß nit wider die Capi¬
tulation wissentlich gehandlt haist, hat meniglich zu erachten.
Dann zum Zweiften so beschwert sich der Pfarrer in Francken¬
markt mit dem höchsten, nach dem etliche Bayrische Unterthanen im
Gericht Fridtburg seßhaft zue der Kirchen Peendorf, die in disem Land
Össterreich ob der Enß nachet bei der Bayrischen Gränizen gelegen,
gepfart, daselbst sie auch von alter her alle pfarrliche ßecht haben,
suechen und bekumen, da entgegen ist iedem Pfarrherrn daselbst in
Franckenmarkt ain Traidt Zehent aus etlichen Heusern in Bayrn gelegen,
von alters herr gestift geben und geraicht worden, iezo aber untersteet
sich der Pfleger zu Fridtburg bei den Unterthanen sollichen Zehent dem
Pfarrer forthin zu raichen zu verbieten. Derwegen bitt gedachter herr
Pfarrer um gnedigen Schuz Wendung Beistand und Hülf, wie Eur gn.
aus sein des Pfarrers Suppliciern hiebey zu vernemen, weil dann den
Clöstern und Pfarrhöfen in Bayren so in disen österreichischen Landen
Zehent und andere Einkumen haben in ir Land unwaigerlichen zu fexen
und bringen lassen passiert, auch von den Unterthanen so in disem Land
gesessen aber in Bayren pfarrt sein ire Zehent und anders einkumen in
dieselben Pfaren ungeacht das sie ire pfarliche Eecht daselbst nit be-
komen mögen, geben und geraicht würdet (wie dann wol der leng nach
dessen Exempl zu erzellen wären) mit was Fueg und Gerechtigkeit unter-
steen sich die Bayrischen Pfleger den armen Pfarrherrn in disem Land
ire gebüerende Zehent zu verbieten und aufzuhalten, das dann auch kaines
Wegs zu gedulden, und ist in Warheit zu erbarmen, das die Österreichi¬
schen Untersassen auf der Bayrischen Gränizen von gedachten Bayrischen
Pflegern und Unterthanen so vil muetwillen und über Zwang leiden müessen.
Wann dann Eur gn. aus disem warhaften und begründten bericht
angehört und vernomen, das der Landgraben an vilen orten offen und
754
Strnadt.
[446]
eingangen, derlialben die Außlender das viecli und anders bei tag und
nacht aus disem in andere Länder treiben und durchschwerzen und also
Ier Ml: derselben Aufschlag, Meut und Zoll verfüeren, für Ains.
Zum andern, das sich die Bayrischen Pfleger unterstanden ires
gefallens über die rechten alten Piemärchen und Land Confinen zu greifen
für sich selbst ain Ausmarchung fürzunemen, und die Bäum auszuplezen,
die alten rechten Piemarchgraben einzuwerfen und zu vertilgen.
Für das Dritt das auch die Bayrischen den österreichischen Land-
leuthen, Unterthanen aigenthumliche Waldt Gehülz, Grünt und Poden
auch Wiltpänn und geiayder, fürnemlich der Kay: Mt: Landtgränizen-
hochait und Kegalia mit gewalt einziehen und schmelern, auch in mehr
weg gegen den armen Unterthanen freventliche gwalt geyebt und ge¬
braucht und noch kain aufhören.
Zum vierten das der Landrichter zu Schärding den Burger und
Unterthanen zue ßiedau zuwider der aufgerichten Capitulation ainiche
Yictualia oder anders aus Bayren nit zuekumen, auch die Bayrischen von
inen nichts kaulten lassen wollen, und inen allerlai ungebürliche Wider-
wert igkaiten erzeigen und beweisen.
Fünften das sich etliche Bayrische Pfleger und Landrichter bei iren
Unterthanen so in disem Land gesessen alle gerichtliche obrig-
kait sowol als die rechte Grundobrigkait mit Gwalt anmassen und ge¬
brauchen und das sie disen Landleuthen ainiche gerichtliche Iurisdiction
gegen iren Unterthanen so in Bayrn gesessen nit fürnemen noch ge¬
brauchen lassen wollen.1
Zum Sechsten das auch die Bayrischen zuwider vorgedachter auf¬
gerichter Capitulation "bei iren Unterthanen verbieten und publiciern
lassen, das Kainer ainiche Yictualia oder anders in diß Land bringen
und verkaufen darf, so doch sie die Bayrischen Unterthanen in disem
Land ir notturften kauften mügen, daran sie aber nit ersetigt, sondern
sich des haimlichen Fürkaufs noch darzue gebrauchen und Ir Mt: den
Aufschlag Zoll und Meut entfüeren und durchschwerzen.
Dann zum Beschluß und Sibenden das der Pfleger zue Fridtburg
den Bayrischen Unterthanen so gen Feendorf in diß Land gepfarrt, ver¬
heut dem Pfarrherrn im Franckenmarkt den gebürenden Zehent zu geben
und zu raichen, so es doch den österreichischen Unterthanen hinaus zu
geben nit verwert würdet.
1 Der betreffende Teil des Berichts ist in der Kopie ausgefallen.
L447]
Grenzbesehreibungen.
755
Demnach und zu Verhüetung weiterer Eingriff auch allerlai Unrats,
so werden Eur gn. die Sachen dahin zu dirigirn wissen, damit solliche
Stritt in ainem und den andern Articl in der Güete eheist abgehandlet
und hingelegt werden möchte, doch gib Eur gn. Ich im wenigisten maß
noch weg weiß, sonder Ich hab deroselben diß inmassen Ichs in der ge-
haltnen Erkundigung befunden berichten sollen,, und Eur gn: mich be-
velchen wollen.
E. Gn. Gehorsamer
II. Hofman.
(Cod. germ. 1174 in der k. Hof- und Staatsbibliothek Hünchen.) 93
XII. Bereitung der Land Gräniz im Hausruck Viertl
vom J. 1611,
verfaßt von Hans Andre von Grienthal.
Die Kommission bestand aus Gotthardt H. v. Starhenberg General
Landtobrister in Österreich o. d. E., Benedict Schiffer Freih. General
Landtohrister Leütenamt, Georg Gundaker Schiffer Frh., Achaz Häckl-
berger Keüter Fendrich, Andre Schmidtberger Eeütter Leütenamt, Georg
Stripf Ingenieur, Hanß Koller Wachtmaister und Hanß Andre von Grien¬
thal. Sie versammelte sich am 30. Oktober 1611 abends in Wels und
begann am 31. Oktober die Bereitung. Sie kam
am 31. Oktober vorbei bei Haiding ein Schloß den Struzen ge¬
hörig, bei Schmiding ein Schloß Herrn Hanß Sigmunden Kierchperger
gehörig, bei Wallern ein Kierch und Dorf Herrn Hainrichen H. v. Pol-
haimb gehörig, bei Schlüßelberg H. Hans Georgen Sigmar gehörig,
hinder dem Perg ein halbe Meil ligt Galspach Schloß und Marckt
Herrn Hanß Ludwigen Geyman gehörig, Traitenegg H. Hanß Georgen
Geymann gehörig, nach dem Markt Grieskirchen H. Gundackher von
Polheimb gehörig. Hier Nachtquartier, H. Landtobrister beim Kichter
N. Manglburger gelegen.
Am 1. November das Schloß Parz, das Hochgericht und Ziegl-
stadl auf der rechten Hand ligen lassen, links Schloß Tollet H. Hanß
Jörger zu Zägging Freih. gehörig, seint wir den geraten weg durch ein
Hölzl zuegezogen auf den/Antenschnabl.94 Alda Herr Dietmar Schifer
Freyherr und Obrister anno 1610 mit fünf Fähnlein in die 5 oder Sechs
Monat sein Läger gehabt, von dannen wider durch ein Holz, wenn man
heraus komen, siehet man zur linken Hand Neumarkt und Kalhaim
liegen, und Tal hinab durch ein Mülbach neben Pruck a. d. Aschach
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. ja
756
Strnadt.
[448]
hinaus (Schloß und Wierthshaus, H. Dietmar Schifer gehörig), von dannen
ist gar ein kleiner, aber böser tiefer weg nach Peurbach ein schönes
stattliches Schloß und gespörter Marckt, Herrn Wolfgang und Herrn
Christofen Hohenfelder Gebrüdern gehörig. Hie hat man bei dem Stainin-
ger95 das Fruemahl eingenomen, als man schier abgesessen, ist Herr Wolf
Höhenfelder heraus komen, hat uns sein Preuer zuegeben, so mitgeritten,
und die Gräniz geweist,/ auf die linke Hand ein wenig, dann auf die rechte
Seiten nach der Sallöedt, da die Bayrische Graniz ist, in einem Wald,
hie hat es ein Pächl, so die Gräniz underscheidt, alda haben die Pauren
mit Holzwerch sich gegen Bayrn verschanzt, da hat es eine Ebne und
Blösst gegen Bayrn, aber an etlichen orten mösig, ausserhalb des Pächl
hat es zwei alte hiilzene Bayrische Hochgericht, herinerhalb ein
gemauertes Hochgericht nach Peurbach gehörig, so aber strittig,
und allezeit Underthannen mit ihren Wöhren darzue erscheinen müessen,
so oft die Herrschaft Peurbach justificieren läst, damit nicht Bayrn
solches verhindere.
Durch dises Schänzl hat es ein Straß in Bayrn ligt gar nahet her
Bei St. Wilibald96 so Bayrisch, alda ist obrister Leütenamt Lindenlo mit
etlich Bayrischen Pferden in der Nacht an diß Schänzl kommen Anno
1610 und in seines Bayr. Puersten Namen sich etlicher Sachen halber
befragt. Auch daß es über das Pächls ein weg nach Neukierchen am
Wal dt ein Marckt auf der rechten Hant, so nach Passau, aber die Kierch
darin nach Peurbach gehörig, ist nur ein klein viertl Meill bei St. Sixt,
von der Bayrischen und ein kleine Meill von der Passauerischen Gräniz
gelegen, disen weg sein bald nach des Lindenlo zuespruch geritten und
besichtiget H. Landfcshaubtman H. v. Volkenstorf, H. Carl v. Harrach,
H. Landtobrister Wolf Jörger Fryherr, H. Landobrister Leüttenamt
Benedict Schifer Freih., H. obrister Leüttenamt Stauder, H. Erasm von
Sfcarhenberg, H. Carl Jörger Freih., H. Obrister Dietmar und Haubtman
H. Georg Gundacker Schifer Freyh. Gebrüeder, H. Eraßm v. Gera Freyh.,
H. Hanß Johann Äschpan Freyh., H. Wolf Heinrich Strein, Ich und
Andere mehr, auch ein Ingenieur.
Diser Markt ligt auf einer Eben, hat Holz und Gemöß, gehet die
Straß von Passau, so nur vier Meill darvon, dardurch. Item von Engel-
hartszell, da anno 1610 der 7 Stett fändl under Haubtman Pierckmair
gelegen, so ein Meill, aber ein hoher Perg und enger Paß herauf, wehret
fast eine Stund, wär wol zu verwehrn. Item von Wesenurfer, so auch
ein hohen jähen Perg und enger Paß herauf hat, fast 3/4 Stund, ist leicht
zu verhauen, denn es keine Nebenweg. Item von Marspach herüber,
[449]
Ghrenzbeschreibungen.
757
alda es aucli einen engen und leicht verwehrten Paß hat, fast eine halbe
Stund.
Anno 1610 ist diser Marckt Neukierchen mit Schraneken ver-
waret und gegen der Passauerischen Graniz ein Graben und Wehr
gemacht und mit 200 Mußquetiers von den Dreissigern 6 Monath, und
mit geworbenen 50 Archibusieurs Pferden (darunter auch Ich mit dreien
Pferden gewest) in das fünfte Monath besezt wordten.
Von obgemelten Ort Salio dt seint wir neben dem Pächel, auf die
linke Hand, hart an der Bayerischen Gräniz hinum, geritten durch ein
Wald, alsdann über Felder und Wisen, hie ist alles offen und eben herein
von Bayrn bis nach Neumarkt, alda über Nacht gebliben und bej dem
Richter alda H. General losiert gewest, das Nachtmal eingenommen.
Dieser Markt gehört Herrn Eraßm H. v. Starhemberg zu Eferding zue.
Alda ist Wolff Ehinger Pfleger im Erlach zum H. General komen und die
Gelegenheit der Graniz anzeigt.
2. November in der Frue seind die Herrn zum Qebet in die
Kierchen gangen, alßdann hat man das Fruestuck eingenomen und von
dannen ist Wolf Ehinger mitgeritten nach der Graniz auf Khalhaim
ein Kierch und Dorf catholisch, alda ist ein reicher Pfaff, gar nahe
bei Neumark Ebmberg ein kleiner Siz, alda wohnet der jung Ehinger,
von dannen auf die linke Hand durch ein Holz Perg ab im Thal hat es
Wismath, da ist ein Pächl, so die Bayrisch Gräniz schaidet.
Er lach ein Schloß und Herrschaft Herrn Wolf Jörger Freyherrn,
auf der linken Hand alßdann auf der Gräniz hinum als offen Land gen
Ried au ein Markt, Schloß und Kierchen, H. Bartholomee Freyherrn v.
Dietrichstain gehörig, durch den Markt hinab auf die linke Hand über
einen Pach, die Pram genannt, so hart am Markt fürrinnt, dieß schaidet
Österreich und Bayrn, ist auf der rechten Hand alles Bayrisch.
Hie ligt nachet Zeel ist schon Bayrisch, gehört den Hoheneggern
zue, übern Land hinab bißweillen auf der Bayrischen, bißweillen auf dem
Österreichischen Poden reiten müessen.
. . . Dorf mit der Kirche St. Thoman. Hindern Tobel ein
Schlößl gehöret dem jungen Puechner zue, ligt auf der Hech, auf der
linken Seiten da hat es noch stäts ein Pach, der die Gräniz Schaidt.
Yeldegg ein Schlößl zu der rechten Hand, auf der Hoch ligent
gehört dem von Huberg97 und der Frey ingerin, hat vorhin dem von Ritt¬
schan gehört.
Starhemberg ein Schloß Ihrer Khön. Mt. gehörig. Reut, der
H. Hanß Jocham v. Zinzendorf, Aistershaim H. Otto Höchenfelder ge-
49*
758
Strnadt.
[450]
hörig. Jezo ist der Hanß Purckleuttner Kön. Pfleger alda zur Herr¬
schaft Starhenberg, In Hag Nachtlager.
Den 3. November. ,,Rudolph Spiz ein alt Öed Schloß neben
Haag', nach Geboltskirchen, dann durch den Jlausrucker olim Hunds
Buck und Zwischballer waldt, wehret wol 3 Stund', ,in disem Wald ist
uns der Pfleger von Zwischpallen Abraham Grienpacher entgegen
geritten und die Gelegenheit gezeigt bis nach Zwischpallen, nachent
dabei ausserhalb des Holzes auf dem Frankenberg stehet noch ein Maur,
von dem Schloß der Grafschaft Frankenburg, von dannen hat es einen
gähen Weg über den Perg herunter auf Zwischpallen,98 ein Schloß oder
Pfleghaus, gar auf ebnen Grund ligent und nichts befestiget, sambt
dem Dorf, gehöret anjezo dise Grafschaft Herrn Bartholome Kheffen-
hiller Freyherrn, Grafen zu Frankenburg, als derzeit dem Eltesten zue,
hat jezt ein Evangelischen Prediger alda im Dorf.
Den 4. November seint wir von Zwischpallen geraist zu Freyn
ein Schloß mit einem Wasser Graben Hanß Ortholph Geymann, so auch
mitgeraist, gehörig. Auf der linken Seiten ligent gar am Schloßzaun
fürüber durch ein Holz nach Pfaffing so catholisch, alda hat gleich
der Techant von Gmunden visitiert beim Pfaffen.
Yon hinnen ist gar nachent gen Vöcklamarckt, diser Marckt
gehört zur Herrschaft Cammer, hat jezt auch ein Evangelischen
Pfarrer, alhie gehet die Landtstrassen auf Salzburg und Fridburg in
Bayrn hindurch, alda sein wir maiste gebliben und bej dem Kichter
Tobiasen Scheiterer zu Mittags und Nachts gewesen.
Walchen Schloß gehörig H. Hanß Pauln Geyman.
Den 5. November über die Staufmühl nach Frankenmarkt, wo
Sigmund Widerroiter von Weyerek aus zur Kommission stieß, dieser
führte sie ,nach der Bayrischen Gräniz auf Perkhaim neben dem Land¬
graben, daran die hohen alten Tannenpaum stehen, so das March ist,
nur ein klein Püchsen Schuß innerhalb ist ein stattliches Wiertshaus
an der Strassen gelegen genannt Obermühlhaim, gehet die Salzburger
Straß für, da hat Widroiter dem Reuter Leüttenamt Schmidperger und
mich hinaus über die Gräniz geführet, alda es eine schöne Eben hinaus
ins Bayrland, zwischen des Landgraben hat es ein tiefen Fahrtweg und
schmalen Reitsteig, so weit hat Abraham Grienpacher den Grafen von
Althaim, als die Passauer ins Land gefallen, am vor Abend des Neuen
Jars dises 1611. Jars die Grenze gezeigt. Nachtlager in Obermühlheim.
Hat nahent Pendorf ligent, so noch ins Land ob der Ennß gehöret und
ein Filial zur Pfarrkierchen Frankenmarkt ist.
[451]
Grenzbeschreibungen.
759
Den 6. November ,seint etliche alte Paurn mitgangen, so uns
den Weg nach der Gräniz geführet, nach der linken Hand durch ein
Holz, den Landgraben haben wir zurrechten Seiten gelassen, Winteroydt
zur linken Hand, noch österreichisch ein Dörfl. Auf der.Pernfaal
Hie hat es ein Fleck Landes, so zwischen allen drei Landen strittig als
österreichisch, Bayrn und Salzburg, ist ein sperer Grund, wie auf einer
Hayd, tregt nichts, hat, gleichwol etliche Felder und Wißmate herein, auf
der rechten Salzburgisch, auf der linken Bayrisch, auf der Mitten da die
Straß ist österreichisch. Da hat es ein Klieglstatt, so zwischen disen
drei Land Gränizen ligt, auch stritig, da soll ein Pauer dem Teufel
ein Paar Still mit Kegischeiben haben angewonnen, ut fabulantes Agri-
colae hujus loci, da hat es ein Wog ins Holz hinein, soll ein grosser Paum
so heraußen stehet, das March der drei Länder sein, von dem Holz hat
es ein Pächl^Rabenmoß genannt, zwischen des Pächls und des Hags
soll die Bayrische Graniz sein. Etlicb wenig Schritt von der Kegelstatt
gerat hinaus sieht man ein grossen rauchen Perg der Schaffners? genannt
,r , „ . . ,. . . . , • : . ■ - ■
... Von der Keglstatt semt wir kommen in ein Dörfl, so Salzburgisch
ist, haist zu Winckeln, da hat es eine meill ein Eben, bis an Luebweg,
an disen Pergen gehet das Salzburger Land an, auch seint wir komen
auf der Schwandt, ein Dorf also genannt, Salzburgerisch; Stockhaim
ein Dorf, Salzburgerisch; Oberhofen ein Dorf Mänseerisch; S. Georgen
amSomma Holz Salzburgerisch;99 Ihrrstorf ein Kierchen Salzburgerisch
zu rechten Seiten, von dannen hat man nun eine kleine viertl Meil p
Straßwalchen Salzburg: Hie gehet die Straß durch, ligt auf die rechte
Hand hinein, darinnen ein Bayrisch Mauthhaus. Hie ist es schon öster¬
reichisch, gehöret zum Closter Mänsee, wie auch das Dörfl genannt Ha߬
lach (hier ein Grenzstein mit der Zahl 15 7 7)100 .... Von disem Stain wider
zuruck durch das Dörfl Haßlach und im Mänseerischen Poden durch ein
Dörfl genannt Am Weg.101 Dann weiter fort thai ab zu etln heüsern An
der Laitter genannt. Hie hebt sich an der Ihrsec, Ried oben ein
Bächel hinein, über des Sees hat es lauter Gepürg und stost das Stift
Salzburg daran. . . . Wildenegg ligt über dem See auf der Anhöch an
ein Holz, ist ein alt öede Schloß oder Burkstattt. Zell ... da seint wir
durch wie auch Casten, ein halbe Meil von Mänse, Ober des Perg
Schober genannt, rinnt der Irrsee in den Mänsee. Mänsee . . . die
Herrschaft Wildeneck gehöret Ihr Kön. Mt zue, der jezige Pfleger haist
Johann Plässinger von Puechau,102 ist auch Hofrichter des Gotts¬
haus und Kön. Stifts Mänsee, hat ein Haus im Markt und wohnet
stäts alda.
«ÄS-. -I***
m
760 Strnadt. [452]
Den 7. November über Waldwinkel, Scharfling, Ober- und Unter
Hüttenstain (wo ein salzb. Pfleghaus), St. Gilgen nach St. Wolfgang. ,In
disen Pergen hat es vil Fabelwerk, als St. Wolfgang Brunnen, wo die
unfruchtbarn Weiber schwanger werden, teste Frau Pflegerin zu Star-
henberg N. Purghleiterin geborne Rennerin, item ein Höllen in ein Felsen,
da St. Wolfgang darunter gstanden, wann es geregnet. . . und dergleichen
Lugen mehr, darvon der Prälat von Mänsee ein ganzes Buech geechriben.'
Das Verkaufen wächserner Bilder trug den Einwohnern jährlich in die
5000 fl. . . . Ein kleine viertl Meil vom Strohl rint ein Pach der Dürn¬
bach103 genannt aus dem Salzburgerischen Gepüerg herein neben eines
Hags, diser Pach alda es ein Prucken schaidet die Salzburgerische Gräniz
und fängt sich hie das Land ob der Ennß widerum an . . . Nach Ischl.
Den 8. November nach Gmunden(?) gefahren. Der Pfleger von
Wildenstein bei Ischl heißt Gregor Jordan.
Den 9.November. ,Der Hofschreiber Hannß Nuz (von Hallstatt)
gab dem Herrn General das Geleit bis zu Ende des See, und erzehlet wie
er neulich in Einem Perg an disem See einen Neuen Salzberg gegen
Hallstatt über gefunden hätte, wär aber guet, wenn man dem vorigen
recht abwartet. Item so hab es an disem See einen Brunnen, der
! Hierschprun genant, alda man vilerlai Gulden Silbern und Khupfern
Münz, auch Perlein finde, so vor alters zu Kriegszeiten von einem hohen
Potentaten solle herein gefieclmet sein worden, item finde man vil Spieß
und andere metalline Kriegs Instrument alda.'
Ebenzweyer, H. Abraham v. Rorbach. Ort: Pfleger Hanß Spind¬
ler, Sohn des Salzamtmanns Spindler.
10. November von Gmunden ab. Liechtenegg, H. Hainrichen
v. Polheim gehörig, in Wels wider glücklich Gott sey Lob ankörnen.
(Gleichzeitige Kopie, 23 beschriebene Papierblätter, im Archive des Museums
Francisco-Carolinum zu Linz.)
XIII. Älteste Grenzbeschreibung des Landgerichtes
Oberwallsee 1418.
(Zu Bd. 94, S. 248.)
Aus dem Lehenbriefe Herzog Albrechts V. ddo. Wien,
7. Juli 1418, womit derselbe dem Reinprecht von Walsee ,das
G-ericht eine Meile um Ober Walsse' als erbliches Lehen
mit folgenden Grenzen verleiht:
,Yon der grosen Retl, die für das Hefl (Höflein) rinnt hinab in die
Donau, die Donau aufwärts bis zur Mündung des Dretpachs (Dreißen-
[453]
Gren ssb each reib ungen.
761
bach), den (diesen) aufwärts bis|Tgbalgrueb* unter St. Martin, von da
gerehen gegen St. Martin und auf den Häusern an der Grub nidhalb der
Landstraß mitten in der Landstraß gegen die Zeil über da die Kirchen
aufleit, von da gegen Wolfstain (Wolfsteinergut zu Allerstorf), von da
gegen Hilkering, von da gegen Pagendorf (Bogendorf), von da gegen
»-Freylassing bis an die Mühl in die kleine BoetJ, von da in die große Eoetl,
von dieser in die Donau/
(Lehenbuch Albrechts V. im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive zu Wien.)
XIV. Burgfriedsbesuch des Marktes Perg aus dem Ende
des 17. Jahrhunderts.
(Zu Bd. 94, S. 301.)
Burgfrids-besuech als
erstlichen vom Markt Perg ausgangen auf der Strassen gegen Zeilling,
alwo der Burgfrid stain stehet, auf rechterseits des Fahrtwegs negst des
herrn Pfarrers Krautgarten, bei welchen man pfleget dem Landgericht
Schwerdtperg die Malefiz personen zu überantworten, alda sein erstens
mahl den anbeiwesenten Knaben zur Gedächtnus Pfenning ausgeworfen
worden, so dan den Rain im Krautgarten gegen derjEysa, aufweiche
Eysa sich bald ein Marchstain und besser oberhalb widerumb einer be-
fündet, so auf das Egg und des Georgen Sturmberger der sogenanten
LaimbgstÖtten Hausgrund zaiget neben solchen Kag oder Frid hinum bis
zum Weg oder Lanzenbergerstrassen gerad über dieselbe und neben des
Weyrs, worauf dato Michael Purckliholzer sizet, Frid und Graben recht
hinundter bis zum Bächel, so dann dem Bächl so das March gegenwerts
unzt in den Schergraben, so aniezo ein Mühlstainbruch bis zu einem
Marchstain, welcher stehet rechter hand des Bächl oben auf mit disen
zaichen | eingehauet. Rechter handt auf der Höche nit weit von der
Schmiden, welche gmein Marckt denen Stainprechorn hat erbauen lassen,
stehet im March eine Fiechten. Von derselben kombt man auf den Grund
aines Burgers häusels am obern Liechtenregg, worauf aniezo Matthias
Halsegger sizet, zwischen dessen und des Scherers Frid hinumb bis zu
dem Weg nacher Allerheyligen, allwo ein Burggfridtstain mit einem -f~
gezaichnet nechst an des Scherers Khag stehet. Yon dortaus hat man
sich widerumb zuruck dem Khag nach bis zu des Dolbergers Khag oder
* Doblgruber, einschichtiges Gut nächst dem Ursprünge des Dreißenbachs,
zwischen dem Kreuzedergute und dem Aigen St. Martin.
762
Strnadt.
[454]
Frid gezogen neben denselben hinumb zum Gatern auf dem Fahrtweg
aber lincker hand einwerts, bis sich des Dolbergers acker, welcher zum
Gottshauss alhier dienstbärig ist, endet, nach demselben abwerts neben
dessen Louthen bis zu der Näärn, da man über den von Mühlner ge¬
machten Steg auf die Clausmühl, volgents neben der Näärn gegenwerts
der Strassen nach zu dem Hammer und für demselben, bis sich dessen
Leuthen endet, so an des Eichterhofer Grund stost, zwischen deren March
die Leithen hinauf, bis sich des Hammerschmids Grund widerumb endet,
also denselben herein werts bis zu der Peunten, so aniezo dem Matthias
Frengel gehört, dessen Frid nach, bis sich des Eichterhofer Grund zur
linker hand endet, neben demselben lincker hand hinumb bis zu der
Strass nacher Münzbach, alwo ein Burggfridtstain mit diesen zaichen
stehet. Yon disen zwischen des Kärlingberger Burger und Simon Kowaldt
Hafner Steyreggischen Unterthans und Stainerpaurn Gründen herein
werts neben des Paul Prem Burger und Leinwebers alhier am Feld haus-
march bis auf die Greinerstrassen, allwo ein Burggfrid stain mit einem -f-
stehet. Yon dort aus neben des Preuers auf der Prucken Garten auf den
Fuessteig hinunter über den stainern Weg gegen Auhof, endet sich mit
herrn Pfarrers alhier Wisen, nach derselben zu rechter hand auswerts
ligt ein Burggfrid stain bei einer Stauden. Weiter fort fündt sich auch
ein Marchstain, sodan neben denen Burger- und Hauswisen hinaus auf
die Au, welche alle in Burggfrid ligen und sich endt der Näärn neben dem
Hölzl hinauf ziehet bis an den Weg zum Haslauer. Da ligt ein Burgfrid-
stain und am Weg nacher Lööb stehet ain Burggfridstain nit weit von
der Stigl mit einem + widerumben herein werts bis zur Näärn, sodann
lincker hand dem Graben nach aufwerts bis in die Froschlacken, so ein
Burgerhaus und Stüffter Georg Mayr zu Wibm besizt, auf die Helfte des
Fahrtwegs herein bis zum todten Gatern, Unweit dessen ligt ain Stain,
alsdann auf dem Kirchsteig herein bis zum stainern Steg ligt linckerseits
ein braiter: und rechterseits ein langlechter Stain, so weiter nach dem
Graben linckher hand hinumb und ligt mitten im Graben ein Stain, von
dortaus auf dem Haydt graben, von selben zum Stukhl, so dem herrn
Stephan Johann Hagenauer gehört, ligt ein Burggfridstain nechst an der
Stigl dess Paul Grienbing, aniezo Andre Dechantsreither am Zaun und
volgents nach dem Zeithlingar Wisen und Gründen herein bis zum Burgg¬
fridstain, alwo man angefangen, komben und wider enden thuet.
(Orig. Ende 17. Jahrhunderts im Kommunalarchive Perg.)
[455]
Grenzbeschreibungeri.
763
Zu vergleichen mit diesen Grenzbeschreibungen sind jene
der salzburgischen und obderensischen Landgerichte, und
zwar zu Schärding Ia jene des Landgerichtes Peuerbach
(,Peuerbach<, S. 382—383, Archiv f. ö. GL, Bd. 99; S. 240—242),
zu Viechtenstein und Niedern Keßla IIa, c, d, e dieselben, zu
Ried lila jene des Landgerichtes Starhemberg (Archiv f. ö. Gr.,
Bd. 99, S. 255, bloß allgemein) und der Landgerichte Warten¬
burg (a. a. 0. S. 301) und Kamer (S. 304 und 280), zu Braunau
(Ober-Weilhart) Via, b, c, d jene des Landgerichtes Haunsberg
(Salzburger Taidinge, S. 54—55), der Freiung Kessendorf
(a. a. 0. S. 31—32) und des Landgerichtes Altentann Henn-
dorfer Rieget (a. a. O. S. 14) und das Matseer Weistum vom
J. 1442 (a. a. 0. S. 44—46), zu Wildshut Villa, b jene des
Landgerichtes Unter-Lebenau (a. a. O. S. 81—82), zu Wildenegg
IXa—f jene der Landgerichte Wartenfels (a. a. O. S. 165—166),
Hüttenstein (a. a. O. S. 170—171), Wildenstein (Archiv f. ö. G.,
Bd. 94, S. 631—632) und Kamer (a. a. 0. Bd. 99, S. 280 und
315), zu Friedburg VIIc jene von Kamer (a. a. 0. S. 317, auch
zu Ried III).
ERLÄUTERUNGEN.
(Die halbfetten Ziffern stimmen mit den Anmerkungsziffern im Texte überein.)
1 (zu la, S. 337). Die Burgfriedensgrenze der Instadt Passau
wurde mit einer minimalen Änderung auch nach dem Rückfalle des In-
viertels an Österreich als Staatsgrenze aufrecht erhalten. Der Staats¬
vertrag vom 2. Dezember 1851, R.-G.-Bl. 1852, Nr. 130, bestimmte im
Artikel 5:
Die Landesgrenze zwischen Bayern und Österreich bei Passau auf
dem rechten Ufer der Donau und des In vom Kräutelsteine bis zum An¬
schlüsse an den In soll, soweit nicht infolge der Bestimmung des Artikels 6
lit. B, Z. 3, daran eine Änderung eintritt, dergestalt aufrecht erhalten
werden, wie sie sich bei der gemeinsamen Grenzbegehung am 1. Septem¬
ber 18181 vorgefunden hat; und im Artikel 6, lit. B, Z. 3: Bayern da¬
gegen überläßt an Österreich 3. die einen Einschnitt in das österreichische
Gebiet bildende Kreiterleiten nächst der Instadt von Passau dergestalt,
daß künftig eine die beiden jetzigen Grenzsteine 12 und 16 verbindende
gerade Linie die gemeinsame Grenze zu bilden hat.
2 (zu III, S. 341). Das Michel- oder Gaberlgut Nr. 4 zu Perndorf,
im Urbar von Viechtenstein aus dem Jahre 1709 (1668) bewirtschaftet
von Simon Gatterpaur, welcher eine Stift von 21 Kreuzern, zwei Hennen,
6 Käselaiben und 30 Eiern zu leisten hatte. Der geringe Dienst erklärt
sich durch die vormalige Eigenschaft des Gutes als freies Aigen.
3 (S. 341). Über den Fliegenbaum vergleiche man ,Peuerbach',
S. 382, und Archiv f. ö. G., Bd. 99, S. 241, A. 1.
4 (S. 342). Über diese Straße (Hochstraß) siehe ,Peuerbach', S. 18.
Der ,Zwischlbach' ist der oberste Lauf des Trestleinsbaches, dessen beide
1 Weder im oberösterr. Statthalterei- noch im Salzburg. Regierungsarchive
mehr vorhanden.
[457]
Erläuterungen.
765
Quellen sich unterhalb des Fliegenbaums vereinigen und ein Zwisel
(Gabelung) bilden.
5 (S. 343). Über die Sallet siehe ,Peuerbach', S. 10, und den Ex¬
kurs im Archiv f. ö. GL, Bd. 99, S. 520—532. Im Gegensatze zu Uhlirz,
der in Verteidigung der Auslassungen seines Melker Mönches den Namen
dei^Salleivon einer ,Sumpf bedeutenden Wortwurzel ableitete, habe ich
die Form ,Boten Sala' mit den 6 Abteilungen des Forstes erklärt und
damit nach meiner Überzeugung das Eichtige getroffen; denn Eoden
heißen noch heute die beiden Halbkantone Appenzell (Inner Rhoden,
Außer Rhoden) und in den ,Rechtungen des Gotteshauses St. Gallen zu
Appenzell' aus dem 14. Jahrhunderte (bei Zellweger, Urkunden I, 277)
werden wiederholt die Roden und Rodmeister erwähnt. Für die heutige
Ortschaft Ort an der Straß zwischen Asing und Riedberg, also eine kurze
Strecke vor der Sallet, war, noch im zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts
nach den Urkundenbiichern des Marktes Peuerbach die Bezeichnung
Rotenpeuerbach üblich (1632, 19. 5. und 1636, 5. 9. Hans Huemer am
Ort in Rotenpeuerbach).
6 (S. 343). Loch, alte Bezeichnung für Wald.
7 (S. 343). Erleßbach ist die Ortschaft Obern Erleinsbach, Pfarre
Peuerbach.
8 (S. 344). Unter Kronabittach ist die Einschiebt Kronawetergut,
Pfarre Altschwendt, verstanden.
9 (S. 344). Rodau und Wollmarch sind die Weiler Ratau und Woll¬
march (= Waldmark) der Pfarre Altschwendt.
10 (S. 344). Der Bernwinkel ist die Einschiebt Bernwinklergut der
Pfarre Zell an der Pram.
11 (S. 344). Wagnered, Weiler der Pfarre Zell. Bei Souvent fehlt
der Name.
12 (S. 344). Das Kerschbachl entspringt bei Sixtberg, Pfarre
Kalham, fließt bei Stieret, Wieling, Pomöd, Habach vorbei und geht unter¬
halb Riedau in die Pram. Bei Souvent fehlt dieser Bach überhaupt.
13 (S. 345). Kroisbach, Nebenbach der Pram bei Altmansdorf.
14 (zu II, S. 347). Das Landgericht Niedernkeßla, ein Spreng¬
stück des Komitates der Schaunberger, endete nach 443 jährigem Be¬
stände1 mit 31. Dezember 1810; es verlor schon im Zeitalter der
1 Zur Verrichtung der landgerichtlichen Funktionen hielt sich der Pfleger
von Viechtenstein einen Kichter; 1444, 12. 5. siegelte der erbar und
weise Sigmund Schultheizing, Richter (des Pflegers Thomas von Siegen¬
heim) zu Viechtenstein den Stiftbrief des Hans Grasfurtner für das
766
Strnadt.
[458]
Josefinischen Eeformen seine bisherige Benennung, indem es in den Ver¬
zeichnissen der Kriminalgerichte des Hausruckviertels 1781—1787
(Faszikel 17, 1781—1787, des Archives des Justizministeriums) als
Landgericht Engelszell aufgeführt wird, jedoch nach wie vor in der Ver¬
waltung des passauischen, seit 1803 österreichischen Pflegers und Land¬
richters von Viechtenstein verblieb. Durch das k. bayerische Patent vom
13. Dezember 1810 (Archiv f. ö. Gr., Bd. 97, S. 249) wurde sein Bezirk
(die Pfarren Engelhartszell und Ägidi) dem neuen k. Landgerichte
Waizenkirchen zugeteilt, woran auch das im folgenden Jahre dem Grafen
Wrede erteilte Gerichtsprivilegium nichts änderte (a. a. 0. 252). Nach der
Wiederherstellung der alten Kriminalgerichte und dem Aufhören der neuen
landesfürstlichen Landgerichte (30. April 1821) lebte jedoch nicht gleich
vielen anderen auch das Landgericht Niederkeßla wieder auf; denn die
Hauptherrschaft Stift Engelszell, welche^lSOS auch die vom Hochstifte
Passau bei der Grenzregulierung des Jahres 1765 an Österreich abge¬
tretenen Viechtensteinischen Holden Rotstadler, Klaffenbäck, Hegner
Moser, Steinzner, Zugsberger und in Dornet, Voglgrub, Wizened, Lehen,
Mittelbach, Saged und Walleiten einverleibt worden waren, stand im
Eigentume des bayerischen Fürsten Wrede, welchem als Ausländer prin¬
zipiell keine Kriminaljurisdiktion über österreichische Staatsangehörige
eingeräumt werden konnte, weshalb auch die letztere über den Wrede-
schen Herrschaftsbezirk Mondsee dem — nicht einmal anstoßenden —
k. k. Pfleggerichte Matighofen zugewiesen worden ist. Zwar wurde laut
Zirkuläres vom 14. Februar 1820 die Herrschaft Engelszell für die
Pfarren Engelhartszell, Ägidi und Waldkirchen am Wesen als Distrikts¬
kommissariat und Steuerbezirksobrigkeit bestellt, in den beiden ersten
Pfarren jedoch die landgerichtliche Jurisdiktion dem k. k. Pfleggerichte
Schärding, das auch für den Pfleggerichtsbezirk Viechtenstein Unter¬
suchungsgericht wurde, übertragen, bei welcher Verfügung es bis zur
allgemeinen Einführung staatlicher Gerichte im Jahre 1850 verblie¬
ben ist.
Unerklärt bleibt die Eintragung „Landgericht Peuerbach" im alten
Grundbuche Nr. 17 des Bezirksgerichtes Engelhartszell („Marsbachsches
Gotteshaas Andorf (Verhandlungen des histor. Vereines für Niederbayern
IX, 351). Die Ausdehnung seiner Wirksamkeit auch über Viechtenstein
und die passauischen Holden, worüber dem Hochstifte bloß die Nieder¬
gerichtsbarkeit zustand, führte zu den Konflikten mit Bayern, welche
1549 mit dem Zugeständnisse der hohen Gerichtsbarkeit über Viechten¬
stein und dessen nächste Umgebung an Passau endeten.
[459]
Erläuterungen.
767
Amt Kößla") bei den betreffenden Einlagen der Pfarre Ägidi mit feiner
Schrift des 19. Jahrhunderts.
15 (S. 349). Hochholtin gergut, einschichtiger Hof der Pfarre
Kopfing, außerhalb Dornet.
16 (S. 350). Perg ob dem Schloß Yiechtenstein war neben Nieder-
Keßla und der Hofmark Kasten an der Donau eines der drei Ämter der
exterritorialen Herrschaft Yiechtenstein, die Ämter Obern-Keßla und
Gigering standen unter bayerischer Landeshoheit.
16 (S. 350). Ober-Ranna an der Donau, Pfarre St. Egidi.
17 (S. 351). Die Bewohner der Hofmark Kasten an der Donau
oberhalb Yiechtenstein.
18 (zu lie, S. 351). Bei Jochenstein.
19 (zu lie, S. 357). Es handelt sich hier um eine graphisch gar
nicht darstellbare Differenz von ein paar Dutzend Schritten Zwischen¬
raum zwischen dem alten Rinnsale des Keßlabaches, das heute teils ver¬
trocknet, teils versumpft ist, dem sogenannten Altbache und dem neuen
geraden Bachbette, der Altbach blieb Landgerichtsgrenze, was hier fest¬
gestellt wird. Das Sageder Saghäusel ist verschwunden, aber noch in
Erinnerung der beiden Sageder Besitzer.
20 (zu lila, S. 358). Die einzelnen Grenzörtlichkeiten finden sich
in den Karten von Schütz und Souvent, mindestens in der einen der
beiden, verzeichnet.
21 (zu IIIb, S. 364). Die zweite Grenzbeschreibung, welche die
von mir in Blatt 4 der Landgerichtskarte eingesetzten Örtlichkeiten
(Höfe, Weiler, Bäche, Berge) enthält, ist während der Arbeiten bei der
Enge der kleinen Stadtwohnung, in welcher das Magdkämmerlein bis an
den Plafond hinauf Bibliothek und Akten zu bergen hat, in Yerstoß ge¬
raten und konnte weder im Allgem. Reichsarchive noch im Kreisarchive
zu München ungeachtet der genauesten Nachforschungen wieder aufge¬
funden werden. Hoffentlich kommt sie wieder zum Yorschein, wenn ich
nach Vorlage der letzten Abhandlung „Die freien Leute der Riedmark;
Wenden- und Bajuwaren-Siedlung" instand gesetzt werde, alles nicht
augenblicklich Notwendige auf dem Dachboden unterzubringen und in
meinem Bibliotheksraume Übersicht zu schaffen.
Zu der Grenzbeschreibung Schärding gegen Ried, welche auf
S. 345/346 abgedruckt wurde, wird bemerkt, daß selbe in den Gerichts¬
literalien zweimal eingetragen ist und in einer Abschrift statt Geinpachel
„Grenizpachel" hat.
768
Strnadt.
[460]
Das Kreisarchiv zu München verwahrt unter der Rubrik: Gerichte
des Inviertels (I. V.), Faszikel 74, Nr. 110, A, B 1913, Nr. 24 „Frt. Dhlt.
Landtgericht Scherding Granitz Puechl die beritten 1580" ddo.
15. Oktober 1580. „In Folge fürstl. Bevelchs ist die Greniz des ganzen
Landtgerichts Scherding, als des Wernsteins gegen der Grafschaft Neu¬
burg am In übergelegen, volgents der Burkfridt Passau, der Herrschaft
Viechtenstein an der Thonau und Landes Österreich ob der Ens hinumb
an das Pfleggericht Riedt, alsdann des Markt Obernperg und abermals
dem Gericht ßiedt durch Herrn Wolf Wilhelm Freiherrn von Machseirain
zu Waldegk fürstl. Bayerischen Rath, Hofmarschalk zu München, Pfleger
und Castner zu Schärding, auch Wolfen Wagner fürstl. Lantrichter da-
selbs beritten, alle March abgangen und mit Yleis besichtigt, auch durch
einen Maler in Abriß gebracht worden im Monat Oktober Anno 1580."
Das Heft enthält auf 12 Seiten „die Greniz gegen Wernstein zur Graf¬
schaft Neuburg am In Herrn Grafen Juliusen von Salm gehörig und
gerad gegen Neuburg übergelegen", auf 10 Seiten „Greniz gegen den
Hochstift und Burgkfridt Passaw", auf 5 Seiten (8 Blättern) „Gräniz
gegen der Herrschaft Viechtenstein zum Hochstift Passaw gehörig", auf
15 Seiten (8 Blatt) „Landt Gräniz gegen Österreich Lands ob der Ens",
auf 4 Seiten „Greniz gegen Burkfridt Obernperg".
„Hernach volgt der Bericht aller in diser Grenizbereüttung für-
komner und befuntner Irrungen und Mengel Iren fürstl. Gn. also zue-
gefertigt und darauf ain Mappa und Abris der ganzen Landgreniz des
Landgericht Schärding (fehlt heute) geen München geschickt worden":
22 Seiten den „Gezirk Wernstain antreffent", 3 Seiten den „Burgfridt
Passau belangent", 1 Seite ohne Eintrag „Irrungen der Greniz gegen der
Herrschaft Viechtenstein", 14 Seiten die „Grenitz gegen Österreich Lands
ob der Ens", bei welcher bemerkt wird, daß die Differenz zwischen den
beiden Brückein beim Hochgericht in der Sallet nur 5 Schritte in der
Breite und 10 in der Länge beträgt.
Erwähnt wird, daß das älteste „Grenzpüchl" vom Jahre 1538 sei
und allein die Greniz gegen das Land ob der Ens beschrieben.
22 (zu II, S. 317, 351). Die Bezeichnung Weilhart und selbst
Nieder-Weilhart wird noch im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts in
rein geographischem Sinne gebraucht: so in der Matighofer Urkunde
1479. 16. 6. die von Moritz von Tannberg zu Wasen an Dechant Leon¬
hard Lantrachinger verkauften Stücke und Güter zu Wising in der Pfarre
Munderfing „am niedern Wsilhart" bezeichnet, obwohl selbe im Landge¬
richte Friedburg lagen, dessen Pfleger der edle und veste Thomas Apfen-
[461]
Erläuterungen.
769
taler zu Neukirchen Mitsiegler war, während der erste Zeuge Sigmund
Seyboltzstorffer schlechthin Eichter im Weilhart — statt in Nieder-Weil -
hart — heißt. Anderseits liegen dieselben Güter und die Grießelhube in
Munderfinger Pfarre und „Weilharter Gericht" und siegeln die bezügliche
Stiftungsurkunde des Dechants Lantrachinger wieder Oswald Schedlinger
zu Schedling, Kastner und Landrichter zu Friedburg, und der edle weise
Hans Lantrachinger, Gerichtsschreiber daselbst.
Mit der letztgenannten Urkunde verstiftete Dechant Leonhard auch
Güter zu Eeindling „in Metmacher Pfarr und Eieder Gericht". Ist die
Bezeichnung „in Metmacher Pfarre" richtig, wofür der Inhalt des ältesten
Stiftsbuches der heutigen Propstei vom Jahre 1570 spricht, welcher
„untern Weilhart Mauerkircher Landgericht in Metmacher Pfarr" ein
Gut in Gügling, die Hellingwiese zu Neunling und „Eiedt" aufzählt:
dann ist der Ortschaftsname Eeindling statt Neundling verschrieben und
hat der Schreiber den Ortsnamen Eied anstatt des Landgerichtsnamens
eingesetzt. Die Erörterung ist von desto größerem Belange, als gerade
östlich von Neundling bei Eameting die Grenzscheide zwischen den Land¬
gerichten Eied und Weilhart verlief, die aller Wahrscheinlichkeit nach
auch schon jene zwischen den Grafschaften Arnolds und Gebhards im
ersten Viertel des 11. Jahrhunderts gewesen ist.
Zu dieser Bemerkung zu S. 815 der fünften Abhandlung (Archiv,
Bd. 99) sei noch zu S. 837 derselben nachgetragen, daß die Einrichtung
der Vorsprechen oder Prokuratoren auch bei den Landgerichten ob der
Ens bis auf die Eeformen Kaiser Josefs IL fortdauerte. Ich finde in dem
1588 angelegten Handwerksbuche der Bäcker des Landgerichtes Peuer-
bach am 11. November 1614 als Zeugen angeführt: Christoph Tischpauer
Burger und Procurator zu Peuerbach.
23 (zu VI, S. 375). Pramtaler Gassen, so genannt vom Pramtaler
Gute, K.-G. Gilgenberg an der Ostseite des Weilhartforstes, welcher unter
der Bezeichnung Burghauser Wald verstanden ist.
„Jenseits des Salzachfluß" vom Standpunkte Barghausen aus, wo
die Beschreibung verfaßt wurde, daher am rechten Salzachufer.
Burgfried der Stadt Burghausen am rechten-Salzachufer, siehe
S. 387, lit. g. Sitz Ach in der Ortschaft Wanghausen oberhalb des Kirch¬
leins Ach an der Berglehne.
Kohlgrub, das Kohlgrubergut, K.-G. Schwand, am Nordostende des
Weilhartforstes. Wildfuer des Wildmeisters auf der Lach, d. h. die Gerichts¬
barkeit des Wildmeisters von Mauerkirchen im Lachforste. Die Grenz¬
beschreibung bringt nur die Grenzen des Pfleg-, nicht des Landgerichtes
770
Strnadt.
[462]
Braunau, in welch letzterem der Lachforst und der nördliche Teil des
Weilhartforstes begriffen waren.
Kirscheneder Ester-Gattern des Kirschenedergutes an der Straße,
K.-G. Forstern.
24 (zu YIc, S. 378). Die Örtlichkeiten finden sich zu einem großen
Teile auf den Pfleggerichtskarten von Matighofen und Wildshut, auf den
Blättern 9 und 10 der Karte von Souvent und in der Karte von Schütz.
25 (zu VIII, S. 387). In der Hauptsache sind die Örtlichkeiten in
den berührten Kartenblättern enthalten.
26 (S. 395). Gueilem: ein verunstalteter Name, der nur an Ort
und Stelle zu erkennen sein wird.
27 (zu VIIc, S. 400). Die Propsteiischen Untertanen, d. h. die
Untertanen des Forst-Propsteiamtes Hohenkuchl (in den Pfarren Lons-
burg, Waldzell), nicht des Propstgerichtes Ried des Domkapitels Passau.
28 (S. 401). Hengst — Berg im Hausruck, westlich von der
Straße von Frankenburg nach Ried.
29 (zu Vlllb, S. 412). Eine teilweise detailliertere „Beschreibung
des churfürstlichen Pfleggerichts Wiltshuet ganzen Gerichtszwangs, wie
selbiges an in- und auslendische Gericht grenizt, auch an die darin ge¬
legne Hofmarchen und adeliche Siz anstost" aus der Wende des 17. Jahr¬
hunderts enthält der unter X (S. 438) erwähnte Kodex auf Bl. 33—39:
Erstlich fangt sich vermög der bei diesem Gericht verhandtner alter
Ehaftbücher und öftern ausgerichten und berittnen Grenizbeschreibungen
der Gerichtszwang im Stainpach an und geth in solchem Pach hinaus bis
in die Salzach mitten in die Naufarth soweit unzt sich der Simblinger
Zwerchschlacht, der Zaun, welcher die Öttenaw und Simblinger Gründt
schaidet, anhöbt, solcher Zaun geth, wie gehört, zwischen der Ottenau
und Simblinger Augrindt hinauf an das Öster, so man den Huetgatern
nennt, und schaidet dieser Zaun die churfürstl. Hofmarch Öttenaw und
das churfürstl. Pfleggericht Wiltshuet, also daß enhalb des Zauns gögen
Mitternacht die Hofmarchischen und herenhalb Mittagwerts die Land¬
gerichtischen Gründt ligent seint.
Aus vorgedachtem Öster oder Huetgatern geet ein Haag über den
Simblinger Perg hinauf bis an die Höche, von dannen wider ein Haag
nach der Leutten des Öttenaw Pergs hinumb bis gehen Rizing, Gindt-
höring und Sumerau. Alsdann höbt sich ein Zaun zwischen der Sumer-
auers und der Gindthöringer Gründt an und geth hinauf gehen Sumeraw
ins Öster, von solchem Öster geth ein Zaun hinder des Steppuechers
Gründt hinumb in den Aichpühel. Aus dem Aichpühel wider ein Zaun
[463]
Erläuterungen.
771
nach dem Puechgraben bis gehen, Reichhorn, von Reichhorn reicht ein
Zaun hinumb aufs Hörndl ins Öster. Aus solchem Öster gehet ein Zaun
hinder der Weyrer und Holzner Gründt nach dem Filzmoß hinumb auf die
Hofstath. Yon dannen geth ein Zaun und Graben nach dem Filz hinumb
bis gehen Winkhel, volgents ein Zaun zwischen des Auerpergs hinumb,
zwischen dem Ellent und der Papelseder Holzgriindt. Alsdann geet ein
Fahrtweg zwischen gedachter Papelseder Holzgriindt und des Weilharts
hinumb auf die Wibmgassen. Volgents hebt sich der Wolfszaun an, der
gehet hinder der Hehermoser Felder hinab bis in den Spöckhgraben beim
Fränkhinger See. Dieser Spöckhgraben gehet nach dem Herrnholz zu
Holzöster hinumb bis an die Schachenpeunt. Von dannen gehet ein Zaun
zwischen der Schachen-Peunt und des Plabhueters Holzwies bis in die
Gassen zwischen des Wolfsöldners und Seidls Peunt. Diese Gassen, wie
solche dann ordentlich vermarcht ist, gehet bis an des Stainers Peunt,
zwischen solcher und des Wolfsöldners Peunten gehet ein Zaun bis in
Spöckhpach und der Pibmpacher Gründt und stost an vorbemelten Huet-
gattern bis an jeztbesagte Pibmpacher Gründt gegen Mitternacht das
churfürstl. Vorstgericht Burghausen an das Landgericht Wiltshuet. Nun
fleust dieser Spöckhpach hinumb in den Furtsee, volgents aus diesem See
in die Achen, alsdann in den Pürgdimpfel, und reicht also von vorbe¬
sagter Vorstgraniz an bis in jeztbemelten Pürgtimpfel, enhalb angezogner
Päch gegen Morgen das churfürstl. Pfleggericht Braunau an das churfürstl.
Pfleggericht Wiltshuet. Aus obverstandtnem Pirgdimpfel bekombt der
Fluß Achen den Namen Mosach und fleust also diese Mosach hinder der
Stainwanger, Spizauer, Laubmpacher, Wenger, Millacher und Reitter
Gründt bis gehen Blaimblach. Von dannen fleust dieß Wasser, doch in
keinem stäten Rinsal, sonder durch die Auen an underschiedlichen Orten
in die Salzach, dahero von Plaimblach bis in jeztbemelte Salzach durch
die Auen absonderliche Landmarchsteckhen vorhanden sein, als der erste
zu Plaimblach im Garten, der ander am Grieß hinder dem Mühelheisl, der
dritte noch etwas baß unten in der Aw und der löst vast negst daraussen
bei den Altgräbmern der Salzach. Volgents ist die gerötten bis mitten in
die Naufarth das Landmarch und stost also von jeztbesagtem Pirgtimpfel
an bis in erstbemelte Naufarth das Salzburgerisch Landgericht Lebenaw
Mittagswerts an das churfürstl. Pfleggericht Wiltshuet. Die Naufarth der
Salzach aber ist von obbesagten Landmarchen und der Lebenauerischen
Gerichtsgraniz an bis wieder, wo der anfangs benente Stainpach seinen
Einfluß in die Salzach hat, zwischen dem Landgericht Tittmoning und
dem churfürstl. Pfleggericht Wiltshuet das ordentlich Landmarch, und
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. 50
772
Strnadt.
[464]
umschließen die jezt oben nacheinander specificierten Päch, Zain und Ge-
mörkh das oftbesagt churfürstl, Pfleggericht Wiltshuet.
Von Hofmarchen hat es in diesem Gericht Wiltshuet ausser der
churfürstl. Hofmarcli Öttenaw, welcher Anstoß hievor beraith verzeichnet,
sonsten khaine.
Allein haben die Herrn Grafen von Wartenberg zum Waldt einen
gefreiten Siz, Ofenwang genannt, in diesem Gericht ligent, derselb Syz
aber hat khain ordentlichs gemörkh, auch nur ainen Hofpaurn und Miller,
welche ihre Gründt, gleich unter den landgerichtischen vermischt und
keinen sondern Umbfang haben.
Deßgleichen hat Herr Ott Heinrich Freiherr zu Fränkhing einen
gefreiten Siz, Holzöster genannt, welcher aber auch nit geschloßen, son¬
der mit den Gründen unter den landgerichtischen vermischt liegt.
(Allgem. Reichsarchiv München, Gerichtsliteralien Burghausen I, 10, 1.)
30 (zu IX, S. 413). Stampfl — Einschiebt Stampflgut des Weilers
Fischhof oberhalb des oberen Endes des Zeller Sees.
31 (S. 414). Spilberg — Einschicht des Weilers Höchenreut, auch
Berg an der Salzburger Grenze.
32. Stampflbach — jetzt Rabenschwandtner Bach; Topl — Ein¬
schicht Doppel der Ortschaft Rabenschwandt, östlich davon.
33. Die Hueb — Einschicht, östlich von Doppel. Der Huebwalt
ist der heutige Huber- oder Hubingerwald, an welchem in der ersten
Hälfte des 15. Jahrhunderts die salzburgischen Holden im Hechfeld ein
Benützungsrecht ansprachen (Archiv, Bd. 99, S. 584, A. 2). Da die Ur¬
kunde vom 1. April 1443 fast sämtliche Grundbesitzer des Mondseelandes
verzeichnet und in dieser Richtung von urbarialer Bedeutung ist, bei dem
voraussichtlichen Abschlüsse des oberösterr. Urkundenbuches mit dem
J. 1400 schwerlich zur Veröffentlichung gelangen wird, so folgt nach¬
stehend ihr voller Wortlaut:
In nomine domini amen anno a natiuitate eiusdem miliesimo qua-
dringentesinio quadragesimo tercio, jndictione sexta, die vero lune, prima
mensis Aprilis, hora vesperorum vel quasi sacro Basiliensi durante con-
cilio ac regnante serenissimo et jnuictissimo principe et domino domino
Friderico dei gracia Romanorum rege semper augusto . . . anno eius regni
tercio jn mei notarij publici testiumque infrascriptorum ad hoc specialiter
vocatorum et rogatorum presencia constituti nobiles viri Ortolphus Tren-
begk scriba prouincialis et Kristofferus Pernpeck reddituarius prouincie et
consiliarij jllustris prineipis et domini domini Heinrici comitis palatini Reni
[465]
Erläuterungen.
773
et ducis Bauarie etc. habentes et tenentes quandam papiream commissio-
nis cedulam certos articulos in se continentem ipsis per dictum jllnstrem
principem ... in vim commissionis datam et traditam et in medium per
eosdem prodactam et exhibitam asserentes se habere in mandatis ab
eodem domino duce inquirendi, examinandi et interrogandi nonnullos
vasallos in dominio et districtu monasterii Mensee et castri Wildenegk
constitutos, quorum omnium nomina et cognomina inferius descripfca sunt
medio eorum juramento super articulis in dicta cedula contentis, prout
in eadem cedula lacius continentur, cuius tenor sequitur et est talis.
Vnser genediger herre der hochgeborne fürst herczog Heinrich etc. hat
vns herein geschickt von der herlikeit vnd gerechtikeit wegen der herr-
schaft Wildenegk vnd sunderlich von euch am ersten zu erfarn, das ir
seinen gnaden vnd vns an seiner gnaden state von des Hubenbalds
wegen auf ewr ajd saget, was euch darum wissenlich sey vnd wem der
zue gehör vnd ob die Hefeider gerechtikeit von alter daran haben oder
nicht vnd das jr in solher sage auf nyemand sorg habet noch nyemands
darum an sehet weder vnsern benanten gnedigen herren vnd lands-
fursten herczog Heinrich etc. noch vnsern gnadigen herren von Salczburg
noch ander yemands, sunder die lawtter warheit auf ewr ayd darin saget,
was euch darin wissentlich sey, wann was jr also auf ewr ayd saget,
darum wil vnser benanter gnediger herre vnd landsfurst ewr aller gne-
diger herre vnd schermer ynnen sein, das jr darum nyemands besorgen
bedurft. Item vnser gnediger herre und landsfurst Herczog Heinrich etc.
hat vns auch herein geschickt von der herlikeit vnd gerechtikeit wegen
der herrschafft Wildenegk sunderlich von des wil dp ans vnd des gegaits
wegen in der herrschaft Wildenegk an euch zu erfarn, wem das gegait
vnd der wildpan darin zu gehör, vnd also ist seiner gnaden willen vnd
begern, das jr vns an seiner gnaden stat zu erkennen gebt vnd das auf
ewr ayd sagt, wem der wildpan vnd das gegait ye vnd ye zugehört hab
vnd noch zue gehör vnd das jr darin nyemands zu lieb sagt noch nye¬
mands darum ansecht weder vnsern benanten gnedigen herren herczog
Heinrichen etc. noch vnsern gnedigen herren von Salczburg noch sunst nye¬
mands besunder die lawtter warheit, was euch darin dann von des gegaits
vnd des wildpans wegen von alter her kundlich vnd wissenlich ist, wie
das von alter gehandelt sey vnd durch wen saget vnd auf ewr ayde vnd
gewissen erkennet, wann was jr also auf ewr ayd saget, darum wil vnser
benanter gnediger herre herczog Heinrich etc. ewr gnediger herr vnd
schermer sein als ewr gnediger herr vnd landsfurst.
50*
774
Strnadt.
[466]
Nomina vasallorum de qui bus £
Hanns von Stadl,
Michel in der Reut,
Vll in der Sweiber,
aber Vll in der Sweiber,
Kunrad haubtman zu Stainpach,
Hanns von Stainpach,
Gangel von Entahern,
Kunrad von Entahern,
Peter daselbs,
Thomel Wolf daselbs,
Yll im Slott,
Lienhart daselbs,
Kristan mayr am Patlhof,
Lienhart an der Hewssing,
Vlrich daselbs,
Albel auf dem perg,
Hanns ab der mul,
Jorg am Swaighof,
Sigel am Swaighof,
Kunrad von Praitenaw,
Hainrich daselbs,
Gangel daselbs,
Oswald zu Praitenaw,
Jacob vor dem Mozz,
Conrad auf dem puhel,
Sigal an der leytten,
Hanns Linttawer,
Conrad von Linttaw,
Michel von Linttaw,
Vlrich Armstburcher,
Mertel im Gerewt,
Gängl daselbs,
Mert smid im pach,
Lienhart von Graczenperg,
Hanns von Niderstadel,
Hanns Knöll,
Michel Negel,
Hanns Stamphel,
ipra sit mencio secuntur et sunt illa.
Jorg schuster,
Jorg Cliristliendl,
Hanns weber am Weg,
Hanns Strekl,
Hanns am Weg,
Peter in der Gumprechtsrewt,
Wilhälml auf dem lechen,
Jorg am hof,
Hainrich an der ödd,
Liendel Topler,
Gängel an der Hub,
Conrad Rynner,
Conrad Swarcz,
Hanns Planck,
Vll schuster in der Zell,
Hanns Cheil,
Fridrich in der Speck,
Hanns Chötl,
Zacherl von Gunczing,
Jorg Chrewzz von Vnderegk,
Vll Chrewzz daselbs,
Anderl Chrewzz daselbs,
Heinrich in der Swant,
Hanns daselbs,
Härtl von Veger,
Sigmund von Ödd,
Erhart auf der Swant,
Vll daselbs,
Jorg auf der Höchenjrewt,
Hanns vischer,
Gängel von Oberläwten,
Stephan auf dem Egk,
Liendl Zerrer haubtman,
Hanns Wacker,
Sigel von Plaichen,
Stephl von Hilpeinsrewt,
Kunrad daselbs,
Vll daselbs,
[467]
Erläuterungen.
Hainrich Chradmer vom Stadel,
Erasin von Eueczenswand,
Hanns am Eichtperg,
Heinrich von Oberstadel,
Gängel im Feuchtach die czeit
ambtman,
Hanns haubtman auf dem perg,
Hennsl von Ottn,
Liendl im Graben,
Gangel pawknecht,
Hainczel am Sneiderperg,
Liendel von Eewt,
Jorg Püchler,
Liendel Verier,
Yll Lüntter,
Yll auf der wizz,
Kunrad Langwald er,
Jorg in der sneiderin,
Heinrich Wolff,
Gangl von Nagendorf,
Hannsl daselbs,
Schelhl auf dem lehen,
Michels sun auf dem veld,
Heinreich sneyder,
Jorg von dem Nuspawm,
Mayr von Gundrasperg,
Mayr von Swant,
Smid in der Eamsaw,
Hannsl bey dem See,
Jorg von vrfar,
Hannsl daselbs,
Jorg pawr,
Conrad vorsprech,
Gorg Chienast haubtman,
Hanns smid der Chöberl,
Conrad Schintelawer,
Gängl wird der vorsprech,
Hanns Stemphl,
Chuncz mulner,
Hanns Vaschang,
Hanns Wirttl,
Liendl Wirttl,
Gängl sneider,
Hanns Weizz,
Hanns Chobolt,
Hanns pawr,
Ösl von Eobenswang,
mulner auf der swandt,
Stephel Schaczl,
Conrad Schaczl,
Fridel auf der swandt,
— Ferner daselbs,
Liendel Stöckchel daselbs,
Tultl daselbs,
Kunrad auf dem anger,
Jorg Pruckslegl,
Heinrich von Hasenswandt,
Yll von Wittmaizz,
Hennsl von Ilewsern,
Kristan von Pachaw,
Euppel daselbs,
Jorg von Geczenswandt,
Peter von Wiczleinsrewt,
Hainzl auf der Purg,
— Kursner daselbs,
Hennsl im holcz,
— mulner im swanterlach,
Jorg Choll vlleins sun,
— Chrewzz im dorff,
Kunrad der alt Zerrer,
Hennsl bey der kirchen,
Jorg Eurenhaimer,
Jorg Gebhart,
Yll Chnol,
— der alt Spaicher,
Yll Newmair,
Gangl vor im dorf,
Liendl smid,
776
Strnadt.
[468]
Kunrad Hamer bey dem pach,
Stephl mayr,
Lipp mayr,
Kunczl Yogler,
Hannsl Rörl,
Chunzl Lewbel,
Kunczl Hamer im pach,
Hanns an dem perg,
-—- altman ab der Hinczenrewt,
Thomel von Höllnperg,
Liendel von Oberaschaw,
Hainrich von der Hiecznsreut,
Michel Rorl,
Liendl von Vntrasperg,
Kristl daselbs,
Hanns von Percheinswandt,
Hennsl von Chunratswandt,
Ylrich von Rockach,
Chunczl Rainpl,
Conrad Holczinger,
Gängl von Helmperg,
Hanns Zerr er.
Thoman von Haslach,
Michel zu Ruedelpach,
Hainczl von Haslach,
Hainczl von Hofaw,
Lienhart Deckcher
mayr zu Aschaw,
Ylrich von Oberaschaw,
Hainczl daselbs,
Hainczl Schilling,
Thoml von Pachlechen,
Ylrich von Chunradtswandt,
Hennsl von Entuelden,
Hennsl Champner,
Erasrn von Schintlaw,
Kunczl im Holcz,
Hennsl Rosch in der Aw,
Ylrich von Oberleyten,
Reinhart von Walwinche(l),
Gorg von Oberleyten,
Kunrad vnd Hanns die Siekkinger
in der Aw,
Liendl ab dem perg,
Lencz in der Aw,
Pauls in der Aw,
Hanns Stubenuol,
Kunrad in der Grub,
Hennsl Pfeferl,
Liendl von Schärften,
Liendl Stubenuol,
Hainczl Stubenuol,
Ylrich Zwirübel,
Ylrich Chnoblechner,
Gangl ab der mul,
Kunczl ab der mul,
Hanns Kornmayr,
Michel Lall vnder dem Nuspawm,
Kunczl auf dem hof,
Jorg von Hawben,
Jorg von Aschaw,
Miclil im Stainach,
Chünczl daselbs,
Huczel daselbs,
Hainczl im pach,
Michel von Aw,
Lencz von Heustatt,
Michel schuster von Aw,
Anderl von Aw,
Heinczl Reichl,
Jacob smid ibidem,
Fridrich von Oberhawsen,
Stephan von Oberhawsen,
Yll in der Rewtt,
Hennsl von Grub,
Gilg daselbs,
Kunczl Grill,
Wernczl auf der ödd,
[469]
Erläuterungen.
777
Chunczl Tuschl,
Michel auf der Swandt,
Hennsl auf der Krewczpewnt,
Michel in der varnpewnt,
Hannsl Rosenkrancz,
Liebhart auf dem hof,
Vll daez Riczn,
Kunrad Strasperger,
Vll daselbs,
Virich Zaisler,
Hanns Kochmayr,
Martein Strumpühler,
Michel auf dem perg,
Heinczl von Reut,
Seydl von Hofprül,
Jorg ambtman,
Kunrad Neidl,
Virich Stf otter,
Hanns Rubein,
Ch unrat Zerr er,
Virich Flackchner,
Michel Hofl,
Andree Malczer,
Virich Schopper,
Heinczl Chrewzz,
Jorg Lada wer,
Hennsl Flächer,
Andree Flackchner,
Kunrad Trunckhl,
Fridrich sneider,
Kunrad Fleischtewr,
Conrad sneider,
Ruedel sneider,
Michel Rein man,
Peter Neydl,
Kaspar Neydl,
Hainrich mulner,
Conrad Haller,
Oswald Peck,
Hanns kursner,
Conrad zieglmaister,
Vrban mulner,
Liendl Höfl,
Heinrich Tennk,
Hainrich Gronndl,
Mertel in der Aw,
Heinrich mayr von sand Larenczen,
Michel Awer von Griezz,
Hanns Grabner sein sun,
Liendel mayr ab der ödd,
Heinrich Haberman,
Hanns Musser von der Leyten,
Michel von dem prunn,
Kunrad Swab,
Vll Gerb zu Gries,
Erasm Wittstauder,
Liendel ab dem Smidlechen,
Tybolt von der Leyten,
Hanns Choler,
Götschel vischer von Wentt,
Virich Wennt,
Liendel Awer,
Peter auf der ödd,
Jorg von graben,
Virich Dunskocli,
Hanns oben bey,der Ach,
Hennsl Tewfel bey der Ach,
Virich Tewfel,
Hannsei Holl bey dem prunn,
Vll im Achort,
Michel des pogner knecht,
Hennsl in der Swandt,
Vll Höppler mayr im Mozz,
Michel Rauscher,
Michel von Chöppl,
Lencz Wentter,
Hennsl Wentter,
Hannsl in der wizz,
778
Strnadt.
[470]
Heinczl bey der Ach,
Lienkart dacz Hinderleyten,
der jung Liendl von Schärften,
Andree am Eidel,
Michel Wannpach von Stadl,
Hannsl am Gaisperg,
Bernczl yon Dachsach,
Liendel von.Pruel,
Jorg am Yrsperg,
Ylrich von Nuspawm,
Heinrich sein nachtpawr,
Hertl von Sunleyten,
Vll Schilher,
Ylrich von Haffteu,
Gängel am Chagl,
Kunrad an der Strazz,
Hennsl daselbs,
Liendl im Puchach,
Stephan daselbs,
Kunrad Hazz auf dem tumppen,
Kunrad von Feuchtach,
Ulrich daselbs,
—• Stör von der Aich,
Hanns Nochstainer,
Michel sein aydem der zaister,
~ mayr am Steybelhof,
Kunczel an der gassen,
Kristan Eyssengram,
Kunczl am Sewlbeg,
Hennsel schuster daselbs,
Hanns Stegmayr,
Chunrad Gamperl,
Jorg von Salczleyten,
Heinrich daselbs,
Hännsel von Chamerlechen,
Hennsel Bischoff,
Kunczel von Pirn,
— schuster daselbst,
Liendel mayr von Stabaw,
Conrad sein sun,
Ylrich Puchmader,
Liendel auf der Aw,
Hennsel Lamppel,
Yll Spewzz von Pamersperg,
Liendel Zoizz,
Kunrad von Swaighof,
Jorg daselbs,
Kunczel Lewttel,
~ part janns,
Hennsl von Reut,
Michel daselbs,
Heinczel von Hewsern,
Kunczel Pinckh,
Kunczel von Scheffaw,
Vlrich Nggel von Pawmgarten,
sews von Kluch,
Jorg daselbs,
~ schalhel von Acznperg,
Andre daselbs,
~ schustl von Dachsach,
Kunczel von Weinperg,
Kunrad schuster daselbs,
Ylrich von Hollenstain,
Niklas von Hollenstain,
Bernczl daselbs,
Gangel daselbs,
Liendel von Kintperg,
Hannsei von Dietprechtswandt,
Stephan daselbs,
Kunrad von Hoppling,
Michel daselbs,
— sneider im Holcz,
Kunrad daselbs,
Yll im Holcz,
Liendel von Tewffenswandt,
Hanns daselbs,
Liendl von Innerswandt,
Heinrich daselbs,
[471]
Erläuterungen.
779
Stephel daselbs,
Vlrich am Lechen,
Janns am Lechen,
Jorg daselbs,
Heinrich Nagl,
vom lanntman,
Kunczl von Achridel,
Mertel daselbs,
Kristan am Mayrhof,
Yll Vel&r,
Kristan Pluemasperger,
Herl ab der pewnt,
Kristan Hann in der wizz,
Heinrich Aichorn von Gugkenperg,
Michel von Gukkenperg,
Liendl von Chaltenhauß,
Chunrad Han von Pach,
Heinrich Truencz am Mozz,
Kunrad Rösch von Chosten,
Kunrad aus dem Eeysnasperg,
Hennsl von Chayperg,
— Yogel von Hungern,
Liebhart daselbs,
Hennsl von Chastleyten,
Kunrad Lall im Pawmgarten,
Hanns daselbst,
Kristan im tal,
— Eeichl im tal,
Yll auf dem Grossingsperg,
— Perntaler,
Hennsl auf dem graben,
Hennsl von Dornach,
Euedl vom Stadel,
Stephel von Lakchen,
Hanns daselbs,
Yll vom Oberngukkenperg,
Liendel daselbs,
Hennsel von Grueb,
Hennsel der alt Yischofer der da
siezt auf der Spieglöd,
Hännsel am Porz,
Michel von Trewffenstain,
Peter Snöd,
Härtel von Häkkenstadl,
Conrad Holczel von Prugk,
Pridel von Braitental,
Hennsl Lall,
Yll von Diernperg,
Peter Chueschnichk am Lehen,
Kunrad von Yischenhawsen,
Gängel Kirchpüchler mayr zu sand
Ylrich,
Ottel von Eisen,
Lienhart von Meinhartsperg,
Peter von Gassen,
Kunrad Stawdinger,
Mertel Bischof von Lederperg,
— Grassel daselbs,
Stephel Luencz,
Yll von Lederperg,
Chundel Wampawch,
— der mayr von dem Wildenmozz,
Michel von Gaistaig,
Kunrad am Püclil,
Hainczl im Stainach,
— Gewger am Lechen,
Michel an dem tewffen grabn,
Fridrich daselbs,
Thoman Tennckch im Eeintal,
Heinrich am Wewmlsperg,
Peter daselbs,
Kunrad am perg.
prescripti enim vasalli medio eorum juramento per eos et eorum quemlibet
prestito, ad vnum articulorum in preinserta cedula contentorum sie in-
780
Strnadt.
[472]
cipientem: unser gnediger herr . . . auf ewr ayd saget etc. dictis vasallis
ipso per Organum prelibati Ortolphi scribe prouincialis et consiliarij pri-
mitus expresso et declarato, responderunt in hunc, qui sequitur modum.
Wir bekennen all auf vnser ayd aintrechtiklich, das wir niclit
anders wissen, dann derselb wald gehör in die herrschaft Wildenegk vnd
dem gotshaus zu Mensee zu vnd ist weder vns, unsern vätern noch enen
nye darum gesprochen worden von dheinem Salczburger oder Heefelder,
wie die genant sein, dann nach dem vnd die Kuchler selig die Salczburger
vnd Heefelder an jr vorst vnd wäld nymer varen wolten lassen, da füren
die Heefelder zu vnd auch ander Salczburger vnd füren vns gewältiklich
in den obgenanten Hubenbald so lang, bis ein beschaw auf dem obge-
nanten wald zwischen der herren gemacht ward, daselbs ward also er¬
funden, das der benant wald in die herrschafft gen Wildenegk vnd dem
gotshaws zw Mensee gehört doch so ward es also geseczt, das die Hee¬
felder vmb prennholcz vnd nicht vmb mer an den obgenanten wald faren
solten, so lang, das die sach zwischen vnsers herren herczog Heinrichs
vnd des von Salczburg auch des von Mensee zu einem volkomen austragen
körne, auch bekennen vnd sagen wir mer, das die von Pelczleyten vnd
die von Windersrewt also die vier gueter an den obgenannten wald faren
sullen, doch das sy darob sein, das sunst nyemandt vber vnser grundt an
den obgenanten wald far, dann in obuerschribner maß.
De et super quibus omnibus et singulis Ortolphus et Kristofferus
prepati requisiuerunt me notarium publicum infrascriptum petentes vnum
uel plura publicum seu publica tot quot essent necessaria sibi per me
fierj et conficj instrumentum et instrumenta. Acta fuerunt hec in Mensee
in curia venerabilis patris domini Symonis abbatis ibidem et in stuba
maiori eiusdem, anno, jndictione, die, mense, hora, duracione et regimine,
quibus supra presentibus ibidem nobili nec non venerabili et honorabili-
bus viris dominis Wiltpoldo de Polheim castellano castri Wildenegk,
Kaspare Zener canonico ecclesie Ratisponensis et in Yeklaprugk, Leonardo
Stadler in Straßwalhen diocesis Patauiensis ecclesiarum parocliialium
rectoribus, Kaspare Freynperger, Symone Putzner, Petro Oeder et Leo¬
nardo Pullinger armigeris dicte Patauiensis diocesis testibus ad premissa
vocatis specialiter et rogatis.
Folgen die Beglaubigungsklauseln der beiden Notare Matheus
Tuendl clericus Patauiensis diocesis und Conradus Vetter Frisingensis
diocesis publicus sacra imperiali auctoritate notarius.
(Original auf Pergament in Privathänden. Kollationiert durch Chmel m. p.)
[473]
Erläuterungen.
781
34. Püchler — Einschiebt Bichler der salzburgischen Ortschaft
Pelzleiten.
35. Stainpach — der Steinbach entspringt im Hubwald, fließt zwi-
sehen Pelzleiten und Jagdhub, wendet sich dann nordwärts parallel mit
der Vöckla, in welche er bei Schweigern mündet.
Der Steifibach mündet nach kurzem von Osten nach Westen ge-
richteten Laufe unterhalb der Angernmühle in die Vöckla, ist noch heute
Grenze der Gerichtsbezirke Frankenmarkt (Österreich) und Mondsee
(— Bayern).
Bis zum Weiler Hofau bei Radau bilden auch heute noch die beider¬
seitigen Gerichtsgrenzen
die Hofwies, eine Waldlichtung zwischen der Gollau erhöhe oberhalb
des Weilers Gollau, aufwerts des Steiflbaches,
der Hueber oder Hueterbrunn, der Schindlberg Wald, der Schön¬
leiten (,Sunleiten') Wald,
36. Der Saurüssel, der Achperg (Spitze des Saurüssels 956 m),
der Breitenmoswald.
37. Schranken auf der Scbwandt -— nach den Angaben des Michael
Gattinger zu Halt, Nr. 3/4, und des Josef Lohninger zu Powang Nr. 3,
Schranken an der Prametschwandt, Ackerland, vormals nach Großen-
schwandt gehörig, am Landgraben.
38. Der ,Prun', wahrscheinlich Quelle eines östlich fließenden
Baches. Die Stelle der Schazbuche war auch am Orte nicht mehr zu er¬
fragen.
39. Streit — Weiler bei Lichtenbuch, im 12. Jahrhunderte Streit¬
berg geheißen (Archiv, Bd. 99, S. 29, A. 2).
40. Hörgraben — der heutige Steingraben bei Hochpletspitz.
41. Untrachswald — heute Hollerberg genannt.
42. Rockens Peunt — das Gut Rockenspoint am linken Ufer der
Mondseer Ach nächst der Straße.
43. Das Wasser — die stark strömende Mondseer Ach, nicht der
Atersee, was auch textlich nicht stimmen würde.
44. Purkgraben — Burg(au) Graben bei dem Knie der heutigen
Grenze zwischen Salzburger und Wolfgang-Land.
45. Thor. Bereits von Richter in seinen Untersuchungen im
I. Erg.-Bd. der Mitt. d. Inst. f. österr. Geschichtsforsch. behandelt, wie
auch anderes, was daher hier nicht wiederholt wird.
46. Schoßleiten — Einschicht des Weilers Schwend am rechten
Ufer der Gries Ach an der Salzburger Grenze.
782
Strnadt.
[474]
47. Karntnerhof — Einschiebt von Schwend am rechten Ufer der
Gries Ach an der Salzburger Grenze.
48. Reichartshueb — Einschicht Reinhartshub der Rotte Keuschen
lins der Gries Ach.
49. Gastberg — Einschicht von Keuschen, nördlich von der Rein¬
hartshub.
50. Hintersreith — Einschicht von Raith bei Eilmos.
51. Schernthamergut — salzburgische Einschicht.
52. Colmansprun am Kolmansberg — Kapelle diesseits.
53. Clanek — Glemeg im Glemeggraben, Pfarre Neumarkt.
53 (b), Stock Weiler nordwestlich vom Schlosse Wildenegg.
54. Sumerholz — salzburgischer Weiler.
55. Paumgarten — salzburgischer Weiler nordöstlich von Sumerholz.
56. Faschanghof -— Faschinghof südwestlich vom Stampflgut,
57. Reuter — salzburgischer Weiler Reut.
58. Hager — salzburgische Einschicht südwestlich vom Spilberger.
59. SchÖpfling — salzburgische Einschicht nördlich vom Spil¬
berger.
60. Hechenreut — Weiler Höchenreut der Pfarre Zell am Mos.
61. Irsperg — der Irsberg 846 m. Grenzberg, Spitze im Salzbur¬
gischen.
62. Risen = Aurissen Alpe.
63. Meistereben unter dem Stauding Kogel (ehemals Kohperg
genannt).
64. Tradeck = Trattenspitz.
65. Leonsberger Zineck — der Leonsberg 1743 m.
66. Garten Zinek — Gartenzinken 1556 m.
67 (Nr. 67 auf S. 415 ausgeblieben). Haller an der Straß —
Hallergut Nr. 1 zu Wierling an der Straße von Ischl nach St. Wolfgang.
68. Leublesleiten — die Loiblleiten östlich von Windhag, Pfarre
St. Wolfgang.
69. Da der Weyssenpach in die Yschl fällt — keineswegs der vom
großen Schoberstein kommende Weißenbach, sondern der am Rettenkogel
entspringende Schiffauer- oder Dürenbach, welcher bei Ramsau oberhalb
des Marktes Ischl in den Fluß Ischl fällt.
70 (zu IXd, S. 420). Die Beschreibung geht von Osten nach
Westen.
71 (S. 428). Falkherting ist die Ortschaft Volkerding, Pfarre Pon¬
dorf, Gollaubach die Yöckla.
72 (S. 431). Gickha — Weiler Giga der Pfarre Weißenkirchen.
[475]
Erläuterungen.
783
73 (S. 431). Hildenedt — Ortschaft Hüttened der Pfarre Straß-
walchen.
74 (S. 431). Die verwickelten Grenzen sind dargestellt in der
Karte von Schütz.
75 (S. 432). Klein- oder Wenigach wird das am Schölerberg ent-
springende, unterhalb der Mühlbauern-Sag links in die Yöckla mündende
Bächlein sein.
76 (S. 433). Winserreut —Weiler der Pfarre Straßwalchen.
77 (S. 433). Siehe Anm. 34.
78 (S. 433). Siehe Anm. 32.
79 (S. 435). Anwesend waren bei der Bereitung 31 Bürger und
Bürgerssöhne von Straßwalchen, der Überackersche Reißjäger von Irstorf,
Wolf Wibmer zu Grabm, Andre Grundtner auf der Wibm, Thoman Schwab
und Georg Schibaldt auf der Edt, 5 Grundbesitzer von Pfeninglanden,
4 von Yogihub, 3 von Irstorf, 4 von Beuth, 3 von Schlag, 3 an der
Schwendt, 2 von Haslach, 3 von Pruggmoß, 2 von Zägling, 2 von Ober¬
holz, 1 von Eichling, 3 von Jäggensreuth, 2 von Pelzleiten, 1 von Stock¬
ham und der Pernermüller.
80 (S. 435). Puileiten ist die Bayerleiten.
81 (S. 437). Über das Retten- oder Königsbachl, das in den Nieder-
Trumer See fällt, siehe S. 3767
82 (437). Die Grenze zeigt die Karte von Schütz, detail auch die
Diewaldsche Pflegger.-Karte von Matighofen.
83 (S. 439). Der Khiz zu Marchkirchen, d. i. der Wildmeister von
Mauerkirchen.
84 (S. 440). Den streitigen Forstdistrikt weist die Karte von
Schütz aus.
85 (S. 441). Berg Hengst siehe Anm. 28.
86 (S. 442). Eggenpoigern ist die Ortschaft Erkaburg, Pfarre
Frankenburg.
87 (S.442). Schwinck ist die Ortschaft Schweineck, Pfarre Fran¬
kenburg.
88 (S. 442). Reinegen die Ortschaft Reinigen, Pfarre Franken¬
burg. Im Atergau hat sich dialektisch die Endsilbe -ing häufig in -igen
verwandelt, so auch Ozigen statt Ozing; vgl. die Zusätze zu dem Fast-
lingerschen Verzeichnisse der oberösterreichischen -ing-Orte in der fol¬
genden Abhandlung ,Die freien Leute der alten Riedmark, WTenden- und
Bajuwaren-Siedlung'.
89 (S. 442). Zwispallen das heutige Frankenburg.
784
Strnadt.
[476]
90 (S. 442). Siehe Grenzbeschreibungen der Landgerichte Warten-
burg-Schwans, Archiv f. ö. G., Bd. 99, S. 271.
91 (S. 442). Siehe Grenzbeschreibungen der Landgerichte Ried
(vorne) und Starhemherg, Archiv Bd. 99, S. 255.
92 (S. 443). Anno 29 = 1529.
93 (S. 447). Einzelne Yerschreibungen wurden nach Tunlichkeit
emendiert.
94 (S. 447). Siehe Grenzbeschreibung des Landgerichtes Beuer¬
bach, Archiv, Bd. 99, S. 240.
95 (S. 448). Steininger, siehe Beuerbach, S. 556, Anm.
96 (S. 448). ,Bei St. Willibald' ist in gleichem Sinne zu ver¬
stehen wie in der Geschichte des Bauernkrieges in Oberösterreich (S. 53,
152) ,bei St. Agatha'; wie letzteres war auch St. Willibald damals keine
Ortschaft, unter dem Heiligen begriff man die Kirche, welche auf dem
Boden der nahen Ortschaft Aich et steht, einer Ansiedlnng vollfreier
Leute, worüber die Tabellen der Abhandlung Inviertel und Mondseeland
im Archiv, Bd. 99, 2. Hälfte, Auskunft geben.
97 (S. 449). Huberg = Melchior von Hochberg.
98 (S. 450). Markt Frankenburg, bekannt durch das Würfelspiel
auf dem Haushamer Felde 1625.
99 (S. 451). Sommerholz siehe Anm. 54.
100 (S. 451). Haslach zwischen Irsdorf und Rabenschwandt.
101 (S. 451). Weiler Am Weg südlich von Rabenschwandt.
102 (S. 451). Über Blässinger siehe Archiv, Bd. 99, S. 799,
Anm. 6.
103 (S. 452). Dürnbach ist der Diendlbach. Siehe Grenzbeschrei¬
bung des Wolfganglandes in diesem Bande 102, S. 415.
Auf S. 389, Z. 17 von unten ist der stehengebliebene Druckfehler
Mergetgrueben in Mergelgrueben zu verbessern.
ERGÄNZUNGEN".
I. Zu den Abhandlungen: ,Land im Norden der Donau'
und ,Hausruck und Atergau'.
(Archiv f. ö. G., Bde. 94 u. 99.)
Gegenüber den von Erben gegen die Beweiskraft des
Falkensteiner Urbars von 1570 für den ursprünglichen Umfang
dieser freien Grundherrschaft,, wie ich denselben nach dem
Lehenbuche K. Ladislaus und der Königsteuerpflichtigkeit
fremder Holdengüter im Archiv f. ö. G., Bd. 94, entwickelt
habe, und gegen die Stichhältigkeit der Besitzverteilung zwi¬
schen der wilden In und der Traun im Beginne des 13. Jahr¬
hunderts (Archiv, Bd. 99, 1. Hälfte), fühle ich mich verpflichtet,
aus den Lehenbüchern der Herzoge Albrecht III. von 1380,
Albrecht IV. von 1396 und Albrecht V. ca. 1430 sowie des
K. Lasla (sämtliche im k. u. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive
in Wien) nachstehende Ergänzungen zu geben:
a) betreffend landesfürstliche Lehen von Falkenstein:
1380. Niclas ab dem Perg hat ze lehen das halbe gesezz auf dem Perg.
Dankhart der Herleinsperger hat ze lehen ain halben Hof ze.Her¬
leins perg, den leicht halben der von Pazzaw.
1396. Niclas am Perg hat ze lehen den Siez auf dem Perg halben, item
ze Weinganczperg zwai gut, item ze Haunczenperg ain gut, item
ze Ramprechtsreut zwai gut, item daez dem Dorf ain gut, item
die Kamphmul, item ze Grub ain gut, item ze Pernharczdorf zwai
gut, item ze Wernharczdorf ain gut, item ze Panholcz ain gut,
item ze Engelgern ain gut, item ze Eytalharczperg ain gut, item
ze Tendleinsreut ain gut, item ze Fridendorf den zehent, item
zu Hundprecliting den zehent, das alles gelegen ist in Veldner
lantgericht.
786
Strnadt.
[478]
1396. Gundakcher Tannberger bat ze lebn ainen halben hof ze Ort in
Serleinspeckher pharr, item zehente . . . auf des Ponhalm hof ze
Eesselpach, . . . halben auf dem nidern hof ze Eczleinsperg . . .
die giiter alle sind halbe von meinem hern ze lehn und von dem
von Passau halbe.
1459, Freitag nach Pauli Bekehrung. K. Lasla verleiht dem Ulrich Her-
leinsperger sein Erb, den Siez zum Hochhaus ff.
1459, Pfinztag vor Beminiscere. Mathes Melabruner empfängt für^sich
und seinen Bruder sein Erb, den Hof am Altenhof und 3flof-
stätten dabei ff.
1459, eodem dato. Symon Capplan für sich und seines Bruders Kinder
ihr Erb, den Hzf zu Tandleinspach ff.
b) betreffend Starhemberg und Weidenholz = Besitz
Alrams von Steinbach.
1380. Jorg der Anhänger hat ze lehen die vest ze^Reut (Roit).
Hans, Ulreich und Chunrat gebrüder die Sluzzelberger haben ze
lehen die vest Sluzzelberch.
Wernhart Tuschenberger hat ze lehen das geslozz von Mekchen-
hofen.
1396. Jaekel Hunthoch hat ze lehen zwo halb hüben, genant die Königs¬
huben in Peurbeker gericht in Naternpacher pharr.
Hans Schreibsan hat ze lehen ain halbe hub und drei wisen dar-
zue, genant die,,Schützenhub, gelegen in Krenglbekcher pharr
und in Starchemberger lantgericht und ist Starchemberger lehen.
Thoman der Aichperger (zu Rab) hat ze lehen 2 güter im Er-
leinspach in Peurbekcher pharr, item ain hofstat genant der
Prunnhof, item ainen hof genant der Pranthof, item 9 hofstet ge¬
legen ze Waczenkirichen, item ain hüben ze Pekchendorf
und ain hüben ze Weczenpach in Wasserkiricher pharr gelegen.
Die Jöriger habent ze lehen die behausung daez sant Jörigen
und zwen höf dabei mit irer zugehörung zu dem haus, item ainen
hof ze Schalpach, item ain amt ze Hofkirichen in dem Edlach
und ain lehen dabei enthalb dem pach (Tratnach) und ain hub
enhalb des pachs ze Hofkirichen, item ain hüben zu Hofkirichen
auch enhalb des pachs und ainen hof zu Pruperg, die zwai tai.
und zwo hub zu Vierhausen.
ca. 1430. Ulreich der Mayr von Makau hat ze lehen den halben hof zu
Makau, item ain gut in der Au bei Naternpach, dann Zehentel
[479]
Ergänzungen.
787
Geschichtsfreunde und die freien Vereinigungen zur För¬
derung der Heimatkunde werden noch weitere Ergänzungen
beizubringen imstande sein.
IL Der Gerichtsbrief Rugers des Piber ,iudex ducis
Austrie in Winnberg'.
(Zu Bd. 94, S. 245, und Bd. 99, S. 90 des Archivs f. ö. G.)
In seiner Abhandlung ,Die Herren von Schleunz in Nieder¬
österreich und ihre Beziehungen zum Lande ob der Ens'
(Sonderabdruck ohne Jahreszahl) versucht Baron Handel-Mazzetti
nochmals seiner Ansicht von dem Erbrechte Ottos von Schleunz
auf Wachsenberg Geltung zu verschaffen. Er meint (S. 42):
,Es ist auch möglich, daß Heinrich von Wessenberg ihm seine
junge Tochter empfohlen hatte. Diese Erbansprüche kaufte
ihm Herzog Leopold ab, vielleicht in der Absicht, Hedwig von
Wessenberg einem Osterreich verpflichteten freien Herrn zu
vermählen und diesen noch mehr an sich zu ziehen. Diese
Annahme setzt nun allerdings voraus, daß auch der Rugerus
Piber iudex ducis Austrie in Winnberg entweder in eine
Versenkung verschwinde oder in spätere Zeiten herab¬
rücke/ Dieses Kunststück hat Baron Handel dadurch zuwege
gebracht, daß er ein von ihm aufgefundenes Personenverzeich¬
nis aus einer St. Florianer Urkunde, welche Ennenkl in seinen
Collect, genealog. (Linzer Exemplar, Bd. I, S. 77/78) in das
Jahr 1291 setzte, verwertete und versicherte, daß er ,Job Hart¬
mann Freiherrn von Ennenkl wiederholt verläßlich fand, mit
Ausnahme dessen, daß er hie und da Ennenkels einschmuggelte;
es hätte beigefügt werden sollen, daß er auch in gloriam anderer
Geschlechter angebliche Vorfahren einschwärzte und nicht
wenige Namen und Verwandtschaftsverhältnisse (Vater, Vetter)
in entstellter Form überlieferte, was alles nicht als bloße Kopisten¬
sünde angesehen werden kann. Baron Handel behauptet
weiters, daß seine oder vielmehr Ennenkls Urkunde von 1291
,nunmehr weder im Original noch in einem Kopialbuch findig
ist*. Zur Illustration dieser Angabe setze ich den ,Personen¬
katalog' Ennenkels neben jenen der undatierten Florianer Ur¬
kunde des o-ö. U.-B. IV. 364, n. 392, nebeneinander:
Archiv. 102. Band. II. Hälfte. 51
788
Strnadt.
[480]
Ermenkl 1291.
Eugerus Piber Index ducis
Anstriae in Windperg.
Walther de Liechtenperg.
Wernhard de Prambach.
Heinricns de Piberstein.
ülricus de Lobenstein.
Leutoldus de Prueschink.
Eupertus Liber de Haindorf.
Heinricus de Eeichenwerch.
O.-ö. Urkundenbuch ohne Datum.
Eugerus Piber judex ducis Austrie
in Winnberge.
domina Mathilda filia Wernheri Gogel.
patruus suus Hartnidus plebanus de Neun-
chirichen.
delegator Eudbertus de Haimdorf.
Zeugen: Arnoldus de Eotenekke.
Fridericus de Tobel.
Marquardus de Grube et filius eius "Wolfel.
Fridericus de Grübe.
ülricus de Furholzz.
Sjboto de Ydungsperge.
Chunradus de Awe.
Chunradus de Perndorf et filius eius Cholo.
Wernhardus de Alhamstorf.
Chunradus de sancto Johanne.
Wernhardus de Grube.
Walther de Liechtenperch.
Wernhard de Prampach.
Heinricus de Biberstain.
Ülricus de Lobenstain.
Ülricus de Harthaim.
Wernhardus de Hage.
Leutolt Prueschinkch.
Marquardus de Waigerlaiten.
Eupertus liber de Haimdorf.
Eupertus de sancto Martino.
Durinch de Eute et tres filii eius Heinri¬
cus, Eupertus, Syboto.
Wernhardus de Chophinge.
Dietwein de Lantzhab.
Seyfrid de Stainpach.
Heinricus de Eeichensperge.
Eicherus decimator.
Dietericus de Schefau.
Ülricus gener eius.
Chunradus villicus de sancto Petro.
[481]
Erläuterungen.
789
Hainricus Wenagel.
Prantelo.
Dietmar.
Otto.
Meingoldus.
Hainricus.
Pernhart.
Die in gesperrter Schrift gedruckten Namen der un¬
datierten Urkunde aus dem Kopialbuche des 15. Jahrhunderts
zu St. Florian erscheinen im Urkundenauszuge Ennenkls.
Baron Handel bemerkt: ,Wir haben uns die Mühe ge¬
geben, allen in der beregten Urkunde „c. 1300" genannten Zeugen
— es sind mehr als in jener de 1291 — nachzugehen, und
fanden die meisten tatsächlich um die Wende des 13. in
das 14. Jahrhundert auch sonst beurkundet. Einzelne sind
allerdings auch um 1220—1240 beurkundet, was immerhin bei
der Namensvererbung von Großvater auf Enkel, bei der Kon¬
tinuität der Rufnamen in damaligen Zeiten kein Wunder ist.
Ausschlaggebend ist aber für den herzoglichen Richter am
Windberg — der nur von Wachsenberg aus amtieren konnte
— in der Zeit 1291—1300, daß in eben dieser Zeit der Wieder¬
anfall des Schlosses Wachsenberg samt Gebiet an Österreich
vor sich ging. Wir sagen vorsichtig Wiederanfall, da wir über
die Zeit von 1228 bis zirka 1240 nicht genügend orientiert
sind. Die auf den „Rugerus Piber iudex ducis Austrie in Winn-
berg", einer willkürlich „c. 1242" oder gar „vor 1230" da¬
tierten Urkunde, aufgebauten Annahmen sind daher kaum zu
halten/
Ich pflege andere Meinungen zu achten und gegen selbe
in der Regel nur dann zu polemisieren, wenn mit Ausdrücken,
wie hier geschieht, ,willkürlich' herumgeworfen wird. Ob meine
Annahme eine willkürliche ist, werden Kenner entscheiden.
Aber ganz unrichtig ist die Behauptung Baron Handels, daß
die meisten der Zeugen in der in Kopie auf uns gekomme¬
nen Florian er Urkunde um die Wende des 13.—14. Jahrhun¬
derts beurkundet seien. Da er selbst den Beweis schuldig ge¬
blieben ist, so führe ich den Gegenbeweis.
51*
90
Strnadt.
[482]
Zu Ennenkl.
1300. her Rueger Piber, TJ.-B.
IV. 367, n. 395.
1301. 4. 4. Rager der Piber
zu Grünberg, N.-Ö. IY,
382, n. 415.
1301. 29. 9. Ruedger der Pi¬
ber von Grünenberch IY,
401, n. 432.
Lichtenberg: —.
Gogel: —.
Haimdorf: —.
Roteneck: (nur ein Arnold,
der zu Helfenberg saß
und drei Söhne hatte: Ul¬
rich, Rudger und Heinrich
die Piber 1 286.25.12. IY,
5 2, n. 5 9, vielmehr Chunrat
und Sighart die Piber von
Rotenekk 1285. 25. 7. u.
1288 IY, 37, n. 40, 101,
n. 102).
Tobel: —.
Grube: —.
Fur holz: —.
Idungsberg: —.
Au: —.
Perndorf: —.
Alhamsdorf (Allerstorf bei
St. Martin): —.
St. Johann (Ludmans-
dorf): —.
Liechtenberg: —.
Prambach: — .WernhardIL
kommt von 1224 bis 1250
(1262) vor, sein Sohn
Wernhard III. war schon
1264 Domherr zu Passau
Zur Florianer Urkunde.
1231. 7. 3. Ruogerus et Sighardus Casto-
res. O.-ö. U.-B. III, 2, n. 1.
1242. 1. 3. Sighardus cognomento Castor,
fra,tres eorum Rudegerus et Gozwin, be¬
treffend das Gut Waltenstein. III, 109,
n. 104.
1258. . . 10. Sighardus et Rugerus de
Piber. III, 575, n. 17.
1264. 15. 8. Sigehardus Pybero, Ruedelo
Pyber. III, 323, n. 346.
1265. 11. 11. Sighardus et Rugerus dicti
Piberones. III, 340, n. 360.
1218. 2. 7. Landshag (Lantsha.be). Rud-
gerus Biber et Sighardus frater eius,
Arnoldus Biber. II, 596, n. 403.
1243. Henricus Piber et Arnoldus frater
suus. III, 123, n. 120.
1250. 22. 3. Heinricus et Arnoldus Piber.
III, 163, n. 164.
1265. 11. 11. Arnoldus et Otto dicti Pi¬
berones. III, 340, n. 360.
1272. Arnoldus dictus Piber. III, 393,
n. 426.
1273. dominus Arnoldus Piber. III, 402,
n. 439.
1275.27.1. ArnoldusPiber.III, 419, n.458.
1209. 6. 7. Fridericus de Tobel et gener
suus Fridericus. II, 524, n. 363.
1249. . . 9. Wulfmgus de Grub et sui
fratres Marquardus et Hertwicus. III,
159, n. 160.
1282. miles Marquardus de Grube. III,
556, n. 606.
[483]
Ergänzungen.
791
(mein ,Peuerbach', S. 344
bis 345).
Biberstein: —. Otacher
Piber von Piberstein, seine
Kinder Kuger, Heinrich,
Ulrich, Sighart, Fridrich,
Ofmei, Gedrut, Elspet,
Margaret, Jeut 1305. 25.
8. IV, 491, n. 526.
Lobenstein: —.
Hartheim: —.
Hag: —.
Prüschink: —.
1220. 11. 2.1 Chunradus de Perndorf. II,
1221. 11. 5.J 611, n. 411; 631, n. 432.
ca. 1250. Cholo de Perndorf cum fratre
suo Cholore. III, 167, n. 169.
1282. Herbordus de Perndorf miles. III,
557, n. 607.
1221. 11. 5. Ditmarus miles de Alhalm-
dorf, filii quatuor Wernhardus, Mar¬
quardt, Ditmarus, Heinricus. II, 630,
n. 432.
1220. 11. 2. Dietmarus de Ahalmsdorf.
II, 611, n. 411.
1209. 6. 7. Dyetricus de s. Johanne cum
filio suo Chunrado. II, 524, n. 363.
— Grube.
1211. 11. 2. Otacharus de Lithenberch.
II, 611, n. 411.
1224.29.2.1 Wernhardus de Pram-
1242. 22. 7. \ bach. II, 647, n. 446; III,
1250. 8. 4.) 114, n. 109; 163, n. 164.
1241.19. 2.1 Heinricus Piber. III,
1243. J 100, n. 95; 123, n. 120.
1250. 22. 3. Heinricus et ArnoldusPiber.
III, 163, n. 163.
nach 1250. Heinricus Piber pie memorie.
III, 166, n. 169.
1243. Ulricus de Lobenstain. III, 123,
n. 120. f nach 5. 11. 1278, bereits
tot 1285. 24. 4. IV, 34, n. 38.
1231. 7. 3. [ Ulricus de Hartheimen. III,
1248. 4.8. { 2, n. 1; 148, n. 148.
Strnadt.
1256.
1261. 31.
1262. 10
Ulricus de Hartheimen.
. o. > Ill, 233, n. 242; 281,
. 4. | n. 298; 285, n. 303.
1231. 7. 3. [ Wernliardus de Hage. III,
ca. 1250. ) 2, n. 1; 174, n. 178.
1257. 14. 2. Wernhardus et Chunradus
fratres de Hage. III, 238, n. 247.
1247. 16. 7. Leutoldus cognomine Pru-
schinc. III, 140, n. 138.
1252. 18. 10., 1255, 1257, 1258. 3. 9.,
1260. 16. 8., 1264. 30. 6., 1278. 24.
2., 1282. 1. 9. (III, 551, n. 601).
Alle übrigen Zeugen sind Bauern,
eingeschlossen den Vollfreien (Liber) von
Haimdorf, welche eben deshalb Ennenkl,
welcher seine Sammlung ausschließend
zu genealogischen Zwecken anlegte,
ausgelassen hat, denn über die Identität
der von ihm ausgezogenen St. Florianer
Urkunde mit der im o.-ö. U.-B. veröffent¬
lichten undatierten Urkunde kann nach
dem Vergleiche beider nunmehr kein Zwei¬
fel obwalten; Ennenkl hat nur die Jahres¬
zahl 1291 eigenmächtig beigesetzt. Gerade
das Gegenteil von dem, was Baron Han¬
del durch seine ,Mühe< herausgefunden
haben will und als überraschende Neuheit
publiziert, stellt sich bei der Nach¬
prüfung heraus.
Es ist mir wirklich leid, gegen solche Tinrichtige Auf¬
stellungen, die einer vorgefaßten Meinung zuliebe der Öffentlich¬
keit vorgetragen werden, mit Verlust eines Tages polemisieren
zu müssen; aber selbst Fachmänner werden nicht immer geneigt
sein, allen Angaben nachzugehen, und Geschichtsfreunde nehmen
selbe wohl unbesehen hin und lassen sie als Grundlage der
Darstellung des Verfassers gelten. Es wäre tatsächlich zu be-
[485]
Ergänzungen.
793
sorgen, daß die einheimische Geschichtsforschung in Verruf
käme, wenn derartiges Verfahren ungerügt bliebe.
Es wird daher bei meiner Zeitbestimmung der Florianer
Urkunde (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts) verbleiben müssen,
welche auch deshalb Bedeutung hat, weil wir die Vollfreiheit
eines Bauers, der eben wegen dieser persönlichen Freiheit als
Salmann gebraucht wurde, unanfechtbar feststellen können. Als
freie Leute, welche selbst ihren Grund bebauten, wenn auch
wie die Piber — mitunter mit einem Teile ihres Besitzes
in Lehenabhängigkeit von Herren, werden wir anzusehen be¬
rechtigt sein: den Arnold (einen Piber) zu Roteneck, iiiedrich
von Tobel (am Doblgrubergute Nr. 11 zu Kobling, Pfarre
St. Martin), den Ulrich von Furholz (am Vorholzergute zu Edt,
Pfarre Gramastetten), den Marquard von Grub und seinen Sohn
Wölfel (Grubergut, östlich von Kleinzell), Friedrich von Grub
(bei Falkenbach, Pfarre St. Martin), Siboto von Idungsberg
(Eidenberg, Pfarre Gramastetten), Chunrad von Au (am Auer¬
gute bei Utendorf, Pfarre Niederwaldkirchen), Chunrad von
Perndorf und sein Sohn Cholo (Perndorf, Pfarre Oberneu¬
kirchen), Wernhard von Alhamstorf (am Bauerngute Nr. 1 zu
Allerstorf, Pfarre St. Martin, kaum Pfarre Niederwaldkirchen),
Chunrad von St. Johann (am Lumerstorfergute St. Johann am
Windberg), Walther von Liechtenberg (A. u. N. Lichtenberg,
Pfarre Gramastetten), Ulrich von Hartheim im Donautale,
Wernhard von Hag (Lichtenhag, Pfarre Gramastetten), Leutold
Prüschink (von Priesching 1247 belehnt vom Kloster St. Nikola
mit einem Hofe in Lindham, Pfarre Walding, O.-O. U.-B. III.
140), Marquard von Weigerleiten (am linken Ufer des Dießen¬
bachs, an welchem das Weigerholz steht, von welchem noch
heute das Haus Nr. 10 zu Lanzersdorf, Pfarre St. Martin, die
Bezeichnung Häusel am Weigerholz führt) und der freie Mann
Rupert von Haimdorf (am Haidendorfergute Nr. 7 zu Atstorf);
bereits dinglich unfrei werden gewesen sein: Rupert von (der
Hofmark = Aigen) St. Martin, During von Rute und seine drei
Söhne Heinrich, Rupert und Siboto (am vereinten Groß- und
Klein-Reitergute Nr. 1 u. 2 zu Reut, Pfarre St. Martin), Wern¬
hard von Chophing (welcher Name wohl verunstaltet ist und
das Knoglergut oberhalb Landshag bedeuten wird), Dietwein
von Lantzhab (Hofmark Landshag an der Donau, dem Nonnen-
794
Strnadt.
[486]
kloster Niedernburg zu Passau dienstpflichtig); Seifried von
Steinbach (Pfarre Niederwaldkirchen), Heineich von Reichens-
perg — den Ennenkl wegen seines klangvollen Namens für
einen Edelmann hielt und eben deshalb in seinen Personen¬
katalog aufnahm, der jedoch nur den Bauernhof Reichesberger
bei Hötzenegg (Pfarre Niederwaldkirchen) bebaute —, Richer
der Zehetner (des Klosters St. Florian), Dietrich von Schefau
(am Schöfauergute Nr. 20 zu Hötzenegg, Pfarre Niederwald¬
kirchen), Ulrich sein Eidam, Chunrad villicus (der Maier oder
Amtmann des Klosters St. Florian) von St. Peter am Windberg,
Heinrich der Wenagel (wohl ein Insasse von St. Peter), wogegen
die letzten sechs Zeugen weder persönlich noch dinglich frei
gewesen sein dürften. Die Identifikation wurde sehr erleichtert
durch die von mir als Richter in Neufelden — wo ich mangels
eines Grundbuchsbeamten wie in Peuerbach einige Zeit im
Interesse schnellerer Rechtspflege freiwillig auch die grund-
bücherlichen Eintragungen besorgte — erworbenen ämtlichen
und örtlichen Kenntnisse. Mit der erläuterten Urkunde ist
wieder ein Schritt vorwärts zur tieferen Einsicht in die sozialen
Zustände des sogenannten Mühlviertels im bezeichneten Zeit¬
alter gemacht worden.
III. Zu Jnviertel und Mondseeland'.
(Archiv f. ö. G., Bd. 99.)
Zu Seite 596:
In den Nekrologen von Reitenhaslach (M. G. Necrol. dioec.
Salisb. II, 256 ff.) findet sich Graf Babo nicht verzeichnet. Die
Exzerpte Ekhers (in den Klökeliana der Münchner k. Hof- und
Staatsbibliothek 224) sind, wie die Stichproben zum 16. Februar
und 31. Juni (a. a. 0. 263, 270) zeigen, nicht zuverlässig, er
bezeichnet auch Babo von Ering und Siboto von Surberg als
Grafen.
Zu Seite 637:
König Premysl Otakar bezeichnet in den durch das ur¬
kundliche Formelbuch seines Notars Heinricus Italicus über¬
lieferten Friedensbestimmungen (Archiv f. ö. G., Bd. 29, S. 73)
die gegenseitigen Verzichte, in erster Linie auf die Komitate
Bogen und Deggendorf als Löschung des Zunders zwischen
[487]
Ergänzungen.
795
ihm und dem Herzoge Heinrich von Niederbayern. Der volle
Text der bezüglichen Stelle lautet:
,Preterea ut fecus, fermentum et fomentum discordiarum inter nos
hactenus habitarum evacuetur penitus sen eciam expurgetur, renuncia-
mus et renunciavimus omni iuri et accioni nobis et heredibus nostris
competentibus in comitatibus Pogen, Tekkendorf et in castris
Scherdingen, Flozz, Bartensteyn et in omnibus aliis castris, bonis et
possessionibus ab ipso domino duce Bawarie nunc possessis. Idem quoque
dominus dux renunciavit et renunciat omni iuri et accioni sibi et heredi¬
bus suis competentibus in castris, possessionibus atque bonis dictis
Shutenhoven, Gresensteyn, Erensprune et aliis omnibus iuribus sibi
heredibusque suis competentibus in regno Bohemie, ducatibus Austrie,
Stirie et Karinthie, Marchionatu Moravie, dominatu Carniole atque mar-
chia Egre, exceptis dumtaxat quibusdam possessionibus in Wachow in
Austria situatis, in quibus ipsum et heredes suos recognoscimus et dici-
mus ius habere, dum tarnen, quod et expresse cavimus et cavemus, nobili-
bus, militibus seu clientibus nostris vel aliis de Austria, qui sibi acciones
quasdam asserunt componere, in eisdem iudicium et iusticiam faciat et
ydemptitati eorum, quantum de iure debet, praebeat/
Zu S. 855, Anm. 1:
Als Verfasser der Broschüre hat sich in der Vorrede
(S. IX) zu seinem zweibändigen Werke ,Salzburg und Berchtes¬
gaden' Josef Ernst Ritter von Koch-Sternfeld bekannt.
Zu Seite 210:
Nicht in der Geburt des Landes ob der Ens und auch
nicht im sogenannten Kronprinzenwerke, wie ich einmal zitierte,
habe ich über den Zeitpunkt, in welchem Linz als Hauptstadt
des Landes ob der Ens zu gelten anfing, gehandelt, sondern
in dem Artikel ,Wann wurde Linz Landeshauptstadt?' in den
Nummern 167 u. 169 der k. k. Linzer Zeitung vom 21. und
24. Juli 1889, der sich gegen die Behauptungen Pillweins und
Pritz's, K. Friedrich III. habe am 10. März 1490 Linz zur
Landeshauptstadt erhoben, und gegen eine in Aussicht stehende
Zentenarfeier richtete.
Über die Hofmarkverfassung und die verschiedenen
Freibriefe der bayrischen Herzoge mich eingehender zu ver¬
breiten, habe ich unterlassen, weil dieses Thema in das Arbeits-
796
Strnadt. Ergänzungen.
[488]
feld des historischen Atlas von Bayern gehört, von welchem
heuer ,Proben der Territorienkarte von 1802' im Oberbayrischen
Archiv, Bd. 57, S. 322—411 (mit Text: ,Zur Einführung' von
Th. Freiherrn von Karg-Bebenburg, Probe aus Schwaben von
H. Hefele und Probe aus der Oberpfalz von J. Franz Knöpfler)
erschienen sind.
2. August 1913.
J. Strnadt.