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Strnadt.
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sprachen und denselben nur zugeben wollten, wenn ihnen die Mülhamer
den Blumbesuch auch jenseits des Landgrabens gestatten.
Am Schlüsse heißt es:
,Das sei uns (den Unterreutern) wissentlich, das dj von Mulhaim
ainen zäun über den Lantgraben geseczt und unserm gnädigen Herrn
sein Grünt eingefangen, hiet der Schultheyczinger diselben zeit Richter
zu Fridburg an sie begert, den Zaun danne zu tun oder er wolt den danne
brechen, und sehn wer an das wern wolt, auf das hetten si in von stund
an danne brochen, si wären auch darum in dem nydern gerieht ge¬
wandelt worden, und ainer aus dem obern gericht hiet in Gertn zu dem
Zaun helfen fürn, der wär zu Fridburg auch darum gewandelt, dann als
si sagen unser gnädiger Her hiet in dem nidern gericht gueter, des¬
gleichen sy oben darauf sich jeder seiner Herligkeit gebrauchet, das gab
man zue, aber bei den Grünten hieten sie weder Haus noch kainerlai
dar zu sie mit dem Besuech gehorn möchten. Es hieten dj Euchler vor
Zeiten ainen Galgen auf dem Grund stend gehabt, darein in niemand
weder mit Plumbesuch noch kainer andern Gerechtigkeit hiet reden
mugen, hieten sie aber ainicherlai Urchund darum mochten, sie uns hören
lassen. Auf das schied ieder tail ab, das an sein Herschafft zu bringen/
(Gerichtsliteralien Friedburg I. 24, 1 Grenz-, Güter- und Volkgbeschreibung
Bd. I Bl. 169—174, 421, 423, 425, 428, 429 im Allg. Reichsarchiv München.)
b) Gräniz Beschreibung churfürstl. Pfleggerichts Friedburg
gegen dem Erzstift Salzburg vom J. 1604.
Erstlichen facht sich das Landmarch zwischen dem Lands Bayrn
und Erzstüft Salzburg bei der Kuglstatt in der Pernfahl an und gehet
bis zu der Peunten, darinnen des Michael Eders Haus stehet, von dannen
nach dem Zaun hinauf zwischen des Eders zu Edt Gründ und gemelter
Peunten bis in des Rinderthalers Zaun und Gattern, nochmals hinein
übern Zaun in berirts Rinderthalers Yeld, welches Mattseeisch ist, auf
ainen Rain bei dem herenderhalb zu der rechten Hand ain Ländl welches
vier lang und zwelf kurze Acker hat und Bayrisch, auch sonderbar auf
den Churfürstl. Casten gen Fridburg stüftbar ist und der Zechent davon
geraicht würd, zu ainem Holzschächel (welches Besizer des Guetes selbst
nit anzuzaigen waiß, in welches Land solches gehörig) und neben dessen
im Hag auch der Nestlthaler Peunten bis zum obern Gattern und deren
im Graben Veichtach Holzschachen, alsdann bei demselben und der Aigls-
pruner Peunten aufm Rinderholz vort im Thal, auch Grabmerpächel