[401] Grenzbeschreibuiig-en. 709 folgendermassen vorgetragen, als des Gerichts Friedburg Gränz Mark gegen dem Land ob der Ennß erhöbt sich bei der am Frankenburger Fahrweg stehenden sog. weissen Kreuz-Saule, wo der Hengst28 soeben ein Eck nimt (der Hengst ist ein Holz halb österreichisch, halb bayrisch) und das in der Herrschaft Friedburg entlegene Ebersaur Holz die Forst- hueb anfangen thuet. Von sothaner weissen Kreuz Säule nun ziehet sich die Landwehr gegen einem Graben dem Plezet nach beständig ersagter Forsthueb in der Nieder hin zur Haberreuter Grube, bei welcher dis Ebersaur Holz aufhöret und dargegen der Forst Henhard sich anheben thuet. Von dort führt endlich das Plezet in die Räschmoser Grube. So¬ bald man die Bäschmoser Grub auf obige Art erreichet, lauft das Mark in ordentlich gezeichneten Bäumen zum gebrendten Baum und von dem¬ selben an die gleich oberhalb ligende Landgräben (der Gezirk voitfRäsch- mos bis zum Landgraben ist auch ein Teil vom Forst Henhard, wird der Liechtenberg genannt). Der gebrendte Baum befindet sich übrigens ganz am äußersten Rand des Walds gegen Waldzell unweit des Majrecks und bestehet bloshin in einem etwas tief ligenden alt verfaulten Thann Stumpen, darneben eine ringsherum mit Kreuzen gemerkte Thann stehet (einen Büchsenschuß von der auf Waldzell und Frankenburg führenden Straße entfernt). Gar nicht weit davon fangt der ordentliche Landgraben an, welcher sich allmählig hinauf in die Höhe ziehet und bei der nach Waldzell und Frankenburg gehenden Strassen widerum endiget. Nach Endigung der Gräben scheidet sodann eben bemelte Strasse bis zur Bun- zen, die sich bei zwei von einander gehenden Wegen anhebt, wo die Mark zwischen Österreich und Bayern strittig werden, gestalten die Österreicher den Weg rechter Hand, die Bayerischen aber die Strassen linkerhand vor das ordentliche Land Mark halten: wie dann auch bede Theil sich das in der Mütte stehende schöne Holz privative zueignen wollen. Man läßt sich diesorts iedoch durch das jenseitige Vorgeben nicht irre machen, sondern behaubtet in regulirung der Gränz die links ligende Strasse bis zum Buchet Höchel, bei welchem oben ein Steig von Frankenburg her gerad auf ebenersagte Strasse gehet. Hier nun weicht man von dieser ab und schwenkt sich so, daß die Straße rechts, der Frankenburger Steig hin¬ gegen linkerhand ligen bleibt. Solchergestalt kommt man in einen engen Weg, welchen die Propsteiischen gleich nach dem Gericht Friedburgi¬ schen Ehehaft alle Jahr räumen und zugleich die darneben befindlichen Baum Blez machen müssen (NB. die Probsteiischen sind die zum Forst¬ meisteramt dienstbaren). Dieser Weg ziehet sich sodann auf die Sanier Strasse, welche bis zum abgescheiten May Bäuml zur Landwehr dienet.