Januar 1921. CVg|f ist ba& Winterwetter doch wieder beinahe leid- ^)lich — die unerträglich drückende Abgeschlossenheit durch den Eisgang hat ausgehört. Auch Post Lras ein, und man gehört doch wieder zum Ganzen dieser Welt. Springfluten und orkanartige Stürme nimmt man da bei — wie hier die klimatischen Temperamentsäuße rungen nun einmal stnd — mehr als harmlosere Exzesse, aus denen man am besten nicht viel Wesens macht. Zobel ist, kaum daß wir „eisfrei" waren, vermummt wie ein Vordpolsorscher losgefahren. Ich selbst bin dann für ein paar Tage wieder drü ben in Doorn gewesen, um den Weihnachtsbesuch bei den Eltern nachzuholen. Jetzt stnd auch diese Tage mit ihren stillen Stunden bei der Mutter und mit den langen Aussprachen mit meinem Vater versunken, und nur die große Winter stille liegt vor mir. Äiese Aussprachen mit dem Vater! Kaum ein Pro blem unserer Vergangenheit gibt es, das dabei nicht ge legentlich zur Sprache käme. Und immer wieder, wenn ich vor ihm stehe und wenn ich sehe, wie stch all sein Suchen um die Erkenntnis unseres Schicksalsweges quält, wenn ich erkenne, wie er bei allem Unglück stets nur das Beste für das seiner Führung anvertraute Reich und Volk gewinnen wollte, spüre ich auch das herbe Un recht, das ein großer Teil der Heimat begeht, wenn er heute nichts mehr vom Lebenswerk des Kaisers gelten lassen will. Wenn er unter den Trümmern einer ge scheiterten Friedenspolitik auch all das Große, Gute und Kronprinz Wilhelm, Erinnerungen. 15 225