16 daS Zugeständnis geringer als das Verlangte, und auf Ausdrücke gestellt, die kein volles und bestimmtes Recht gewährten. Ob nun gleich infolge dieser Kapitulatzions-Re- solutzion das seither zurückgedrängte Lutherthum vom neuen beträchtliche Fortschritte machte, so waren diese doch nicht sogroß, wie nach der Ausstellung des Marmilianischen Religionsprivilegiums, was theils von dem seither bei Vielen erkalteten Eifersür die Reli gionsneuerungen, theils von dem verbesserten,und mehr gesicherten Zustande der katholischen Kirche, theils von der unterdessen gewachsenen Anzahl der katholi- chen Herren und Ritter, theils von dem fortwähren den Eifer der Regierung, die katholische Kirche gegen die Fortschritte des Lutherthums zu schützen, herrührte. Nachdem der König die Kapitulatzions-Resolu tzion ausgestellt hatte, entließen die protestantischen Ständeglieder des Landes unter der Enö ihre Trup pen, und leisteten die Huldigung. Matthias reifete hierauf zur Huldigung nach Oberösterreich, und hielt am 20. April 1609 seinen Einzug in Linz. Tie ober- ensischen Stände verlangten vorher durch einen Aus schuß, an dessen Spitze Wolfgang Zörger, Ober- Erb-Landhofmeister stand, die Bestätigung aller ih rer Freiheiten und Privilegien, besonders in Betreff der Religion. Nachdem sie dieselbe vom Könige schrift lich erhalten hatten, ging am 12. Mai die Huldi gung aller vier Stände vor sich.