356 wohl gar seine Länder kosten könne. Doch Ferdinand erklärte, er vertraue auf Gott, und gedenke mit des sen Hilfe sein Vorhaben auszuführen. Eh er aber Hand an das Werk legte, reis'te er im folgenden 1598. Jahre mit seinem Obersthofmeister, Baltha sar, Freiherrn von Schrattenbach, nach Italien. Hier besuchte er Loretto, wo er vor dem Bilde der Mutter Gottes das Gelübde machte, in seinen Län dern die katholische Religion auch mit Gefahr sei nes Lebens wiederherzustellen, und darauf Rom, wo P. Klemens VIII. sein Gelübde guthieß, ihn in seinem Vorhaben bestärkte, und ihm zur Ausführung desselben seinen Segen ertheilte. §, 700. Fortschaffung der Prädikanten. Im nächsten August desselben 1598. Jahres fing Ferdinand an, zur Ausführung seines Entschlusses zu schreiten. Anlaß ließ er geben durch den Stadt pfarrer zu Graz, Lorenz Sunabenter, der zugleich den Erzherzog, Marmilian Ernst, Ferdinands Bru der, unterrichtete. Sunabenter schickte am 13. August 1598 den Prädikanten zu Gräz ein Schreiben zu, worin er ihnen vorwarf, daß sie in seinem Psarrbe- zirke tauften, kopulirten und andere seelsorgerliche Handlungen vornähmen, und ihnen mit kräftigen Vorkehrungen drohte, wenn sie sich derselben in Zu kunft nicht enthielten. Die Prädikanten schalten ihn in einem nach etlichen Tagen zugeschickten Antworts schreiben über seine Kühnheit aus, und sagten unter andern, er solle sich an die ständischen Verordneten