292 meiner Abreise von Augsburg nach Linz von meinem in Augsburg verstorbenen Herrn Onkel Fiskal Kögel ererbte. Langenmayr über nahm Alles an meiner Statt, verkaufte nach und nach Alles was ich nicht mitnehmen konnte. Es war also sehr natürlich und nöthig, daß wir über Zeitliches und Geistliches hie und da eorrespondiren, aber wie oft wurden unsere Correspondenzen durch Kriege unter brochen. Von seinen späteren Verhältnissen, in die er trat und kam, und die aus seinen Briefen bekannt sind, wußte ich viele Jahre lang kein Wort, und als er sie mir nach und nach als Gewissens sache zu entdecken anfing, ward mir bänger und ängster als ihm selbst. Aber was sollte und wollte ich mit diesem bowo peccator machen? pudor jam erat factus, auch konnte ich mich von ihm nicht so leicht losreißen. Erstens weil er mir von Augsburg her noch allerlei zu verrechnen hatte, zweitens weil er mir ebendaselbst vor und nach meiner Auswanderung ins Oesterreichische gar viele Gefälligkeiten erwieß. Er hat es dem H. Domscholastikus Wald- hauser, mit dem er correspondirt, schon bezeugt und ist alle Tag bereit es zu bezeugen, daß ich an seinen Verhältnissen nicht die geringste Schuld oder Antheil habe. Und wenn man solche Dinge um des Aergernisses willen geheim hält, so thut man nur seine Pflicht".