Über Klimatisierungsanlagen Von Direktionsrat Ing. Walter Wagner. Die Feuchtluft der Klimatisierungsanlagen wird an den Decken der Gänge und der Lösehalle in Rohren aus verzinktem Eisenblech geführt, die mit einem gegen Wärme und Feuchtigkeit möglichst unempfindlichen Material verkleidet werden sollten. Nach laboratoriumsmäßig und praktisch vor¬ genommenen Versuchen wurde hiezu Eternit (Asbestzement) der Firma Ludwig Hatschek in Vöckla- bruck gewählt, der auch die Möglichkeit bot, die Verkleidung in architektonisch wirksamer Weise durchzuführen (Abb. 43). Statt der anfänglich in Aussicht genommenen kastenartigen Verkleidung entschloß man sich, im Querschnitte U-förmige Schüsse anzuwenden, die mit breiten Aluminiumbändern an die Trag¬ konstruktion der Rohrleitungen angehängt wurden. Diese hat den Vorteil, daß die bei einer Wand¬ stärke von 8 Millimeter je 2 Meter langen Eternitschüsse leicht abgenommen werden können, worauf die Klimarohrleitungen frei zugänglich sind. In der Lösehalle erhielten die Verkleidungen einen blau¬ grünen Anstrich mit Keim'scher Mineralfarbe, alle übrigen wurden natur belassen. Die Gesamtlänge der Klimarohrverkleidungen beträgt fast 1700 Meter. Auch die im allgemeinen zwischen den Luftleitungen im Mittelgange angeordneten Kabelbrücken, die zur Aufnahme der Stark- und Schwachstromleitungen bestimmt sind, erhielten Verkleidungen aus Asbestzementschiefer, so daß die Deckenuntersicht in den Mittelgängen ein vollkommen geschlossenes Bild ergibt. Bei der Befestigung der Eternittafeln mußte sowohl deren Dehnung durch Wärme und Feuchtigkeit als auch die Dehnung der Eisenkonstruktion beachtet werden. Die Befestigung mit Stiftschrauben war wegen der Ungenauigkeit der Eisenkonstruktion untunlich. Es hätte sonst jede einzelne Platte für sich nach genauem Nachmaß bearbeitet und gebohrt werden müssen. Außerdem wäre das Bohren von etwa 10.000 Löchern in der Eisenkonstruktion notwendig gewesen. Es wurde daher eine eigene Befestigung entworfen, die an den Doppelquerträgern der Eisenkonstruktion, welche auch die Schellen der Rohrleitungen tragen, angebracht wurde. Durch diese Befestigung konnten die Verkleidungsplatten auch bei mäßigen Ungenauigkeiten der Kon¬ struktion ohne langwierige Bohrarbeit sauber und rasch versetzt werden und sie können, um die Leitungen am Kabelgerüst rasch zugänglich zu machen, ebenso leicht wieder abgenommen werden. Zur gegenseitigen Verbindung der Platten wurden Aluminiumleisten mit I-Querschnitt verwendet. Die Beleuchtungskörper des Mittelganges wurden mittels Holzschrauben unmittelbar an den 8 Milli¬ meter starken Platten befestigt. Insgesamt wurden etwa 1900 Quadratmeter Verkleidungsplatten verlegt. 61