Langbathseen. 31 schrei durch die Luft und das Pärchen konnte just noch zwei Gestalten dahinfliegen sehen, in deren einer es die alte Hexe erkannte. Höher und höher ging der unheimliche Flug, bis die Erscheinung in jenem Felsenloche, das heute noch sichtbar ist und dem sich in sommerlicher Zeit gerne schwindel freie Bergsteiger nähern, verschwand . . . Und des andern Tages zogen die Bewohner der Gegend nach der unheimlichen, kaum wieder zu erkennenden Stätte, an der wenige Stunden früher noch ein so liebliches Wald plätzchen gelegen war. Lisi und Franz aber wanderten hin über nach dem unfernen Unterach und liessen dort in dem kleinen Kirchlein den Bund ihrer Herzen von Priesterhand segnen . . . Yon Weissenbach aus geht es auch, wie bereits erwähnt, nach Ischl und zu den beiden reizvollen Langbathseen, die wohl die Perlen unter den Seen des österreichischen Salzkam mergutes sind. Mitten drin in den kaiserlichen Forsten liegen sie und blicken wie blauschimmernde Aeuglein empor nach den reinen Himmelshöhen . . . Erhabene, andachtsvolle Stille ruht da ausgebreitet über der spiegelklaren, glatten, ruhigen, klar grünen und blauschwarzen Wasserfläche! Tiefdunkle Tannen und Fichten kleiden die vom Uferrande aufstrebenden colos- salen Bergwände; ein heiterer, klarer und reinblauer, wolken loser, fast goldener Himmel deckt, wie eine Biesenkuppel, den weihevollen hehren Waldesdom. Leise streicht jetzt ein sanfter Lufthauch über das Schilf und die anderen Wasser pflanzen, die da am Gestade und weit in den See hinein ein Wucherleben treiben. Tolle übermüthige Fischlein machen manches kühne Salto mortale aus dem feuchten Element; ein Schuss knallt, ein Buf erschallt im Tannicht und ge-