Freiheit für die evangelische Kirche kom¬ men und heute hüten 22 evangelische Ge¬ meinden mit rund 35.000 Seelen das Erbe der Reformation, ist auf österreichi¬ schem Boden in Text und Vertonung die sieghafte Lutherhymne erwachsen: „Der Luther geht durch die Lande!" A. Oberösterreich, das Land heldenhafter ^ Glaubenskämpfer. 1. Im Frühlingswehen der Re¬ formationszeit. Oberösterreich, auch kurzweg das „Landl" genannt, ist die Perle der österr. Bundesländer. Von der Donau durch¬ strömt, von Inn und Enns umrauscht, breitet sich zwischen dem von Stifter be¬ sungenen Mühlviertel und der einzigar¬ tigen Schönheit des Salzkammergutes ein fruchtbares Hügelland aus. Auf einsa¬ men Höfen wohnt hier ein stolzes, starkes Volk, gutmütig in seinem Charakter, aber trotzig in seiner Kraft, wenn ihm jemand zu nahe tritt. Die Mißstände der mittelalterlichen Romkirche bildeten auch hier den Nähr¬ boden für das rasche Eindringen der Reformation. Wenige Jahre nach Lu¬ thers Thesenanschlag begann in Ober- österreich der Siegeszug der Reformation. Schon 1524 setzte ein reger Briefwechsel Luthers mit den hervorragendsten Ver¬ tretern des oberösterreichischen Adelsstan¬ des ein, den Jörgern und Starhembergern, deren Burgen in Tollet und Eferding rechte Lutherburgen wurden. — Noch früher predigte in Gmunden Paulus Spe-