wetterwendischen Zeit des Lagerlebens bei Vezzena gefolgt waren, setzte in den
11.8. Morgenstunden des 11. Regen ein, der den Aufenthalt im Freilager höchst uner¬
quicklich gestaltete. Lebhaft begrüßt wurde hingegen das gute Brot, das nur wenig
Maiszusatz hatte, und dessen Tagesgebühr von 560 auf 650 Gramm erhöht
worden war.
Am 11. Juni zeigte die feindliche Artillerie eine auffallende Lebhaftigkeit.
Besonders um die Mittagszeit lag Artillerie- und Minenwerferfeuer auf den
künftigen Ausgangsstellungen der 6. ID., Tre Pezzi—Ambrosia:—Stella—Canove
di sotto. Erst nach 4 Uhr nachmittags flaute das Feuer ab.
12.6. Der 12. brachte die endgültigen Angriffsbefehle, die zum Gegenstände ein¬
gehender Besprechungen beim Regiments- und Brigadekommando mit den Abtei¬
lungskommandanten wurden. Sie fanden am Vormittage des 13., an dem sich das
13.6. Wetter vorübergehend ausheiterte, ihre Fortsetzung und in einer Detailbesprechung
mit sämtlichen Unterabteilungskommandanten ihren vorläufigen Abschluß.
Bei dem von der 11. Armee beiderseits der Brenta auszuführenden Angriffe lag
das Schwergewicht bei dem auf sechs Divisionen verstärkten XIII, Korps, das mit
seiner Hauptkrast aus den Ausgangsstellungen östlich von Asiago südwärts über
Mt. Sprung—Mt. Eintone—Mt. Corno, mit je einer schwächeren Kraftgruppe über
Mt. Kaberlaba und vom Mt. Sisemol über Mt. Mosca durchzustoßen und gleich
am ersten Angrisfstage den Südrand der großen Waldzone zu erreichen hatte.
Westlich des XIII. Korps lag das Kampfgebiet des III. Korps. Sein Vorstoß sollte
mit der 6. und 52. ID. aus dem Raume beiderseits Canove über Cefuna auf den
Mt. Paü und über Mt. Lemerle—Mt. Magnabofchi aus den Mt. Fararoro führen,
von denen der Blick hinabsinkt in die lockende Ebene. Die 28. ID. hatte als Korps¬
reserve zu folgen und am Morgen des Angriffstages mit je einer Brigade bei
Cra. Grubach und beim Gipsbruch in der Val d'Asfa bereit zu stehen. Außerdem
sammelten sich hinter dem III. Korps die 3. und 10. KD. als Armeereserve.
Dem k. u. k. HI. Korps gegenüber stand das britische XIV. Korps mit der 48. ID.
in erster Linie, östlich anschließend, gegenüber von Asiago, das französische
XII. Korps und rechts desselben das italienische XIII. Korps.
Östlich des k. u. k. XIII. Korps sollten die übrigen beiderseits der Brenta bis
an den oberen Piave stehenden vier Korps der 11. Armee die feindlichen starken
Wehrstellungen durchstoßen und die Tore in die Ebene öffnen.
Vormarsch in die Ausgangsstellungen
Immer näher rückte die Stunde des Ausbruches aus dem regenfeuchten Wald-
lager am Mt. Angano. Das Regimentskommando und die Bataillonskommanden
waren schon am Nachmittage des 13. in die Affafchlucht abgegangen, die sie nach
fünf Stunden Marsch erreichten. Die beiden Stoßbataillone II und III verließen
nach 8 Uhr abends in Intervallen das Waldlager und schlugen die über steile
Serpentinen nach Albaredo führende Straße ein. Durch das zerschossene Mezza
Selva und Trogio ging es den Ruinen von Roana zu.
Hier wurde das fließende Marschtempo jählings gestört. Kurze Maschinengewehr-
serien aus der Richtung des Seulazzon strichen über die Straße. Es gab einige
Verwundete. Paarweise im Laufschritt wird die gefährdete Stelle genommen. Keiner
durfte zurückbleiben. Verwundete und Fußmarode, die zu kurzer Rast im Straßen-
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