©ft. tit. Korp. Ferdinand Einowitschläger, SanUO. der 16. Komp., schon auf
Mt. Cimon und im Melettagebiete aufopfernd im Samariterdienste, Gst. Johann
Strizl der 13. Komp., der sich schon beim Angriffe auf Mt. Cimon und auf
Mt. Meletta bewährt hatte und am 28. Juni verwundet wurde, schließlich Ins.
Johann Ganzer der 2. Komp., am 27. Juni im Ordonnanzdienste durch einen
Brustschuß schwer verletzt.
Die Abwehrschlacht auf der Hochfläche von Asiago
(1. b i s 24. I u l i 1916)
Skizzen 10,11
Das italienische Oberkommando war angesichts des entschlossenen Widerstandes
der k. u. k. Truppen zur Erkenntnis gelangt, daß ohne Mitwirkung schwerer
Batterien und der Minenwerser alle weiteren Angrisfsversuche hoffnungslos
bleiben mußten. Trotz starker Bindung der Mittelmächte aus dem russischen Kriegs¬
schauplätze und trotz gebannter Gefahr eines neuerlichen öst.-ung. Angriffes aus
Südtirol barg die derzeitige Stellungsfront der Heeresgruppe Erzherzog Eugen
größere Gefahren als die Ausgangsstellungen der Maioffensive.
Die öst.-ung. Heeresleitung war sich darüber klar, daß die Italiener nach der
Einstellung der Offensive der Heeresgruppe Erzherzog Eugen Kräfte an den Isonzo
zurückführen konnten. Sie traf daher Vorsorgen zur Stärkung der sehr geschwächten
5. Armee am Isonzo. Da aber tatsächlich bis Mitte Juli nur vier italienische Bri¬
gaden aus der Südtiroler Front schieden, war mit den starken Kräften der italie¬
nischen 1. Armee die Fortsetzung des italienischen Angriffes gegen die Heeresgruppe
Erzherzog Eugen mit ziemlicher Sicherheit zu erwarten. In dieser gespannten Lage
war es der Heeresgruppe, die mit Rücksicht auf die anhaltend schwierige Lage in
Galizien mit der Abgabe weiterer Divisionen rechnen mußte, auch in der ersten
Iuliwoche nicht möglich, das so dringend gewordene Ordnen der Verbände vorzu¬
nehmen und die besonders erholungsbedürftigen Heereskörper abzulösen. Auch die
am 3. Juli neuerlich losbrechende Generaloffensive der Russen äußerte alsbald ihre
Rückwirkung auf die Südwestfront und zwang das HGK. zum Einsatz seiner letzten
Reserven K
Nach dem Ablaufen der Kämpfe am Monatsende konnten erst Krampen,
Schaufel und Steinbohrer in ihre vollen Rechte treten. Mit Hochdruck arbeiteten
die 27er an der Ausgestaltung der Colombarostellung, in die seit 29. Juni auch die
bisher von bh. IR. 2 verteidigte Straßensperre einbezogen worden war. In den
ersten Julitagen, die im allgemeinen einen ruhigen Ablauf nahmen, war der
Arbeitsfortschritt trotz aller Mühen kein sonderlich großer. Der schwere Boden
bildete das Hemmnis. Günstigere Verhältnisse bot nur der Nordflügel des Regi¬
mentsabschnittes, wo eine Grabentiefe von einen Meter erreicht werden konnte,
die im weit überwiegenden Teile der 27er-Wehrfront sich noch zwischen dreißig
und fünfzig Zentimeter bewegte. Der Kampsgraben war auch noch nicht zur Gänze
durchlaufend angelegt. Die Hindernisanlagen waren noch sehr dürftig, nur vor der
Straßensperre lag ein zweireihiger Drahtverhau.
5.7. Am 5. Juli wurde im Südaüschnitte das I. durch das IV. Baon. abgelöst; das
HI. Baon. wechselte Front- und Reservekompagnien.
1 Österreich-Ungarns Letzter Krieg, IV., 676, 677.
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